Schott Tagesliturgie
Freitag
6
Oktober 2023
- Freitag der 26. Woche im Jahreskreis
- Hl. Bruno
- Lesejahr: A I, StB: II. Woche
6. Oktober
Hl. Bruno
Mönch, Einsiedler, Ordensgründer
Bruno, der Stifter
des Kartäuserordens, stammte aus Köln. Geboren um 1030, wurde er Kanonikus an
St. Kunibert in Köln, 1057 Leiter der Domschule in Reims, wo der spätere Papst
Urban II. sein Schüler war, Mit Erlaubnis des Bischofs von Grenoble gründete er
1084 mit sechs gleich gesinnten Freunden eine Eremitensiedlung in der
Einsamkeit von Cartusia (Chartreuse). Das war die erste „Kartause“ (La Grande
Chartreuse) und der Anfang des Kartäuserordens, des einzigen Ordens der
katholischen Kirche, der nie reformiert zu werden brauchte. Sechs Jahre später
rief ihn Papst Urban II. als seinen Berater nach Rom. 1091 gründete Bruno die
Kartause La Torre in Kalabrien. Dort starb er am 6. Oktober 1101.
„Die
Einsamkeit
ist der Weg, der zum
Leben führt. Hier tauscht man Himmlisches für Irdisches ein und Ewiges für
Vergängliches.“ (Bruno)
Commune-Texte:
Messformulare für Hirten der Kirche
oder für Ordensleute
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für
heilige Männer (Ordensleute)
Tagesgebet
Gott,
du hast den heiligen Bruno
in die Einsamkeit geführt
und ihn zu einem Leben in deiner Nähe berufen.
Auf die Fürsprache dieses heiligen Mönches
schenke uns die Gnade,
dass wir uns nicht blenden lassen vom Glanz
dieser Welt,
sondern bereit und offen bleiben für deinen Ruf.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Paulus hat bei seiner Bekehrung viel hinter sich gelassen, vor allem
das Bewusstsein eigener Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Was hat er gewonnen?
Die Erkenntnis Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Dagegen ist alles
andere „Unrat“. Auch die Treue zum Gesetz des Mose und zu den heiligen
Überlieferungen seines Volkes gehören zu dem, „was hinter mir liegt“ (Phil 3,13). Christus erkennen und von ihm erkannt und angenommen werden, das ist
alles. Hier geht es nicht um eine reine Verstandeserkenntnis; es ist ein
lebendiges Wissen des Herzens, des ganzen Menschen, eine Erfahrung tiefer
Gemeinschaft mit Christus. Der Apostel fühlt sich noch weit vom Ziel entfernt;
christliche Vollendung ist nie etwas Erreichtes, Fertiges, sie besteht vielmehr
darin, sich immer neu von der Wahrheit und Kraft Christi ergreifen zu lassen. -
Zu 3,8-11: Röm 1,16; 10,3; Gal 2,16; Röm 1,4; 9,1-5. - Zu 3,12-14: Gal
5,7; 1 Kor 9,24-27; Phil 2,16.
ERSTE
Lesung Phil
3, 8-14
Das Ziel vor Augen. jage ich nach dem
Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
Brüder!
8Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu,
meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte
es für Unrat, um Christus zu gewinnen
9und in
ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz
hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die
Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.
10Christus
will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit
seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
11So hoffe
ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12Nicht
dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich
strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen
worden bin.
13Brüder,
ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich:
Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir
ist.
14Das
Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die
Gott uns in Christus Jesus schenkt.
Antwortpsalm |
Ps 1, 1-2.3.4 u. 6 (R: 2a oder vgl. Jer 17, 7 oder Ps 92 [91], 13.14) |
R Selig der Mann, der Freude hat an der Weisung des Herrn. - R |
(GL neu 31, 1) |
Oder: |
R Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt. - R |
Oder: |
R Der Gerechte gedeiht wie die Palme |
in den Vorhöfen unseres Gottes. - R |
1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, |
IV. Ton |
nicht auf dem Weg der Sünder geht,
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2 sondern Freude hat an der Weisung des
Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag
und bei Nacht. - (R)
3 Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen
gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht
bringt
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut,
wird ihm gut gelingen. - (R)
4 Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind
verweht.
6 Denn der Herr kennt den Weg der
Gerechten,
der Weg der Frevler aber führt in den
Abgrund. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 8, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin das Licht der Welt.
Wer
mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
Zum Evangelium Drei kurze Gespräche
über die Nachfolge stehen in diesem Abschnitt; das letzte (Lk 9,61-62) steht
nur bei Lukas, die anderen auch bei Matthäus. Es geht bei der Nachfolge Jesu
nicht um eine Reisebegleitung, es geht um die Teilnahme am Leben Jesu und an
seiner Aufgabe. Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, seine Aufgabe drängt. Wer
mit ihm gehen will, muss wissen, was er tut. Nachfolge Jesu heißt Exodus,
„Auszug“ aus Ruhe und Geborgenheit, und heißt Abschied von menschlichen
Bindungen, letzten Endes Abschied vom Ich, und das alles jetzt und ganz. So hat
kein Rabbi mit seinen Schülern gesprochen. Die Forderungen werfen Licht auf
den, der fordert; von ihm, dem Menschensohn her, der die Gottesherrschaft
herbeiführt, werden sie erst verständlich. - Mt 8,19-22; Lk 14,26-33; 1 Kön
19,19-21; Phil 3,13.
Evangelium |
Lk 9, 57-62 |
Ich will dir folgen, wohin du auch gehst
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit
57als
Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg nach Jerusalem weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir
folgen, wohin du auch gehst.
58Jesus
antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der
Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.
59Zu
einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst
heimgehen und meinen Vater begraben.
60Jesus
sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das
Reich Gottes!
61Wieder
ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von
meiner Familie Abschied nehmen.
62Jesus
erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals
zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.
Fürbitten
Wir
bitten Jesus Christus, der in der Einsamkeit gebetet hat:
Für alle, die ihr Leben dem Gebet geweiht haben: wende dich ihnen zu, und
erhöre ihre Bitten. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für Menschen, die untereinander verfeindet sind: mach sie zur Versöhnung
bereit. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
Menschen, die unter Einsamkeit leiden: sei du ihre Zuflucht. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für unsere Gemeinde: hilf, dass wir in der Unrast des Alltags bei dir
Ruhe finden. (Stille) Herr, erbarme dich.
Herr, unser Gott, auf die Fürsprache des heiligen Bruno erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.