Schott Tagesliturgie
Samstag
14
Oktober 2023
- Samstag der 27. Woche im Jahreskreis
- Hl. Kallistus I.
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
SAMSTAG DER 27.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott.
Wir danken dir,
dass du uns hier zusammengeführt hast.
Lass uns erkennen, was wir sind.
Lass uns glauben, was wir beten.
Lass uns tun, was du uns sagst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 309, 13)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung „Der Tag des Herrn“ ist das
Generalthema des Joelbuches. Der Tag des Herrn ist nahe (4,14). Er wird in
apokalyptischen Farben geschildert. Im Tal Joschafat werden alle Völker zum
Gericht versammelt. Joschafat heißt „Jahwe richtet“; es ist kein Ort der
Geographie.
Ort und Zeit des Gerichtes über die schuldig gewordenen Völker bestimmt der
Richter. Auch Jerusalem und Zion wird dann nicht mehr ein geographischer Ort
sein. „Israel“ wird da sein, wo man erkennt, „dass ich der Herr, euer Gott,
bin“ (4,17). Dass dies erkannt wird, ist Ziel des Völkergerichts. Damit ist
aber auch gesagt, dass alles gegenwärtige Wissen von Jahwe, dem lebendigen und
anwesenden Gott, noch nicht die Erkenntnis ist. - Zu 4,12-14: Sach 14,2; Jes
63,1-6; Mt 13,39; Offb 14,14-16. -
Zu 4,15-17: Jer 25,30-31; Am 1,2; Ps
46,2-3; Jes 4,5; - Zu 4,18-21: Am 9,13; Jes 30,25; Ez 47,1-12; Sach 14,8; Obd 10; Jer 17,25; Ez 37,25.
ERSTE Lesung |
Joel 4, 12-21 |
Schwingt die Sichel; denn die Ernte ist reif
Lesung aus dem Buch Joel
So
spricht der Herr:
12Die
Völker sollen aufbrechen und heraufziehen zum Tal Joschafat. Denn dort will ich
zu Gericht sitzen über alle Völker ringsum.
13Schwingt
die Sichel; denn die Ernte ist reif. Kommt, tretet die Kelter; denn sie ist
voll, die Tröge fließen über. Denn ihre Bosheit ist groß.
14Getöse
und Getümmel herrscht im Tal der Entscheidung; denn der Tag des Herrn ist nahe
im Tal der Entscheidung.
15Sonne
und Mond verfinstern sich, die Sterne halten ihr Licht zurück.
16Der
Herr brüllt vom Zion her, aus Jerusalem dröhnt seine Stimme, so dass Himmel und
Erde erbeben. Doch für sein Volk ist der Herr eine Zuflucht, er ist eine Burg
für Israels Söhne.
17Dann
werdet ihr erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin und dass ich auf dem
Zion wohne, meinem heiligen Berg. Jerusalem wird heilig sein, Fremde werden nie
mehr hindurchziehen.
18An
jenem Tag triefen die Berge von Wein, die Hügel fließen über von Milch, und in
allen Bächen Judas strömt Wasser. Eine Quelle entspringt im Haus des Herrn und
tränkt das Schittim-Tal.
19Ägypten
wird zur Wüste, Edom wird zur verödeten Steppe, wegen der Gewalttat an Judas
Söhnen, in deren Land sie unschuldiges Blut vergossen.
20Juda
aber bleibt für immer bewohnt, und Jerusalem besteht von Geschlecht zu
Geschlecht,
21ich
erkläre ihr Blut für unschuldig, das ich vorher nicht für unschuldig erklärte,
und der Herr wohnt auf dem Zion.
Antwortpsalm |
Ps 97 (96), 1-2.5-6.11-12 (R: 12a) |
R Ihr Gerechten, freut euch am Herrn! - R |
(GL neu 56, 1) |
1 Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. |
V. Ton |
Freuen sollen sich die vielen Inseln.
2 Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel,
Gerechtigkeit und Recht sind die
Stützen seines Throns. - (R)
5 Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn,
vor dem Antlitz des Herrschers aller
Welt.
6 Seine Gerechtigkeit verkünden die
Himmel,
seine Herrlichkeit schauen alle
Völker. - (R)
11 Ein Licht erstrahlt den Gerechten
und Freude den Menschen mit redlichem
Herzen.
12 Ihr Gerechten, freut euch am Herrn,
und lobt seinen heiligen Namen! - R
Jahr II
Zur Lesung Wenn Abraham dadurch „gerecht“ war, dass er an die Verheißung glaubte; wenn wir jetzt dadurch gerettet werden, dass wir an Jesus, den Gekreuzigten, glauben, und wenn das mosaische Gesetz bis auf Christus nicht gerecht machen kann und seit dem Christusereignis sogar zum Hindernis geworden ist, warum dann das Gesetz? Auf diese Frage hat Paulus in 3,19 eine scheinbar widersinnige Antwort gegeben: „wegen der Übertretungen“, das heißt, um die Sünde zu vermehren. Der Mensch soll seine Ohnmacht begreifen und wissen, dass es für ihn keine Möglichkeit gibt, sich Gott gegenüber zu behaupten, und dass er nur gerettet wird, wenn er bereit ist, das Heil als reine Gabe, als Geschenk Gottes zu empfangen. Das ist der Sinn des ersten Satzes der heutigen Lesung. Die Verse 23-29 erklären näher die zweitrangige und zeitlich begrenzte Bedeutung des mosaischen Gesetzes im Plan Gottes. Es hatte seine Aufgabe „bis zum Kommen Christi“ (V. 24). Auf die Frage, ob es unter den Israeliten bis auf Christus keinen gab, der wie Abraham durch den Glauben gerechtfertigt und gerettet wurde, geht Paulus in dieser bewusst einseitig gehaltenen Darstellung nicht ein. Ausdrücklich darüber befragt, hätte er sie natürlich bejaht; aber hier geht es ihm darum, die grundsätzlich neue Situation zu zeichnen, die Jesus Christus gebracht hat. - Röm 7,7-13; 13,11-14. - Zu 3,22: Röm 3,9-20.23; 11,32. - Zu 3,23-27: Röm 3,22; 10,4; Joh 1,12; Röm 8,14-15. - Zu 3,28: Röm 10,12; 1 Kor 12,13; Kol 3,11. - Zu 3,29: Hebr 6,12; Jak 2,5.
ERSTE Lesung |
Gal 3, 22-29 |
Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater
Brüder!
22Die Schrift hat alles der Sünde unterworfen, damit durch den Glauben an
Jesus Christus die Verheißung sich an denen erfüllt, die glauben.
23Ehe
der Glaube kam, waren wir im Gefängnis des Gesetzes, festgehalten bis zu der
Zeit, da der Glaube offenbart werden sollte.
24So hat
das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi, damit wir durch den
Glauben gerecht gemacht werden.
25Nachdem
aber der Glaube gekommen ist, stehen wir nicht mehr unter dieser Zucht.
26Ihr
seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus.
27Denn
ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand
angelegt.
28Es
gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und
Frau; denn ihr alle seid „einer“ in Christus Jesus.
29Wenn
ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der
Verheißung.
Antwortpsalm |
Ps 105 (104), 2-3.4-5.6-7 (R: 7a.8a) |
R Der Herr ist unser Gott; |
(GL neu 60, 1) |
ewig denkt er an seinen Bund. - R |
(Oder: Halleluja.) |
2 Singt dem Herrn und spielt ihm, |
VI. Ton |
sinnt nach über all seine Wunder!
3 Rühmt euch seines heiligen Namens!
Alle, die den Herrn suchen, sollen
sich von Herzen freuen. - (R)
4 Fragt nach dem Herrn und seiner Macht;
sucht sein Antlitz allezeit!
5 Denkt an die Wunder, die er getan hat,
an seine Zeichen und die Beschlüsse
aus seinem Mund. - (R)
6 Bedenkt es, ihr Nachkommen seines
Knechtes Abraham,
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7 Er, der Herr, ist unser Gott.
Seine Herrschaft umgreift die Erde. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Lk 11, 28 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die das Wort Gottes hören
und es
befolgen.
Halleluja.
Zum Evangelium Wo
Jesus spricht und handelt, kommt über die Menschen Gottes Herrschaft und sein
Reich. Und der hörende Mensch empfängt eine neue Fähigkeit zur Freude, zur
Mitfreude, eine neue Freiheit zum Wort. Das hat die Frau erfahren, die auf
einmal nicht mehr schweigen konnte und die Mutter Jesu glücklich preisen
musste. Die Verherrlichung der Mutter gilt in Wirklichkeit Jesus selbst. Seine
Antwort ist keine Zurückweisung, sondern eine Klarstellung, und zwar nach zwei
Richtungen: 1. Maria ist glücklich zu preisen nicht schon deshalb, weil sie die
leibliche Mutter Jesu ist, sondern weil sie zu denen gehört, „die das Wort
Gottes hören und es befolgen“; 2. Maria ist die vollkommene Hörerin des Wortes,
aber sie ist nicht die einzige; alle, die das Wort hören und es befolgen, haben
Gemeinschaft mit Jesus, und sie alle sind glücklich zu preisen. - Zu 11,27: Lk
1,28.48; 4,15. - Zu 11,28: Lk 8,15.21; Dtn 6,3; Spr 19,16; Offb 1,3.
Evangelium |
Lk 11, 27-28 |
Selig der Leib, der dich getragen hat
Selig vielmehr die, die das Wort Gottes hören
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit,
27als Jesus
zum Volk redete, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich
getragen und deren Brust dich genährt hat.
28Er
aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es
befolgen.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, den die selige Jungfrau Maria geboren hat, wollen wir voll
Vertrauen beten:
Für
alle Christen: lass sie bereitwilliger auf Gottes Wort hören. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für
die Völker: zeige ihnen Wege, wie sie ihre Probleme lösen können. (Stille) Christus, höre uns.
Für
die Armen: gib ihnen, was sie zum Leben nötig haben. (Stille)
Christus, höre uns.
Für
unsere Gemeinde: gib, dass wir dem Wort Gottes folgen. (Stille)
Christus, höre uns.
Gütiger Gott, die selige Jungfrau Maria hat deinem Wort
geglaubt und ist die Mutter deines Sohnes geworden. Erhöre auf ihre Fürsprache
unsere Bitten durch ihn, Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„AUF DAS HÖREN kommt
es an. ,Höre, Israel!‘
heißt immer wieder der Rettungsruf für das jüdische Volk. ,Zehn Gebote hat
die Weisheit: Neunmal: Schweig! und einmal Rede wenig!‘
sagt ein arabisches Sprichwort und verrät damit nicht nur Lebensklugheit,
sondern auch ein Grundgesetz des Betens. ,Hören und Nichthören bevölkern
Himmel und Hölle!‘
mahnt der Pfarrer von Ars ... Ein anderes altägyptisches Wort nennt einen
gewichtigen Grund für die Notwendigkeit des Schweigens: Schweigen tut Not,
nicht weil es zur menschlichen Schwäche gehört, dass wir nur hören können,
wenn wir stille sind, sondern weil es zur göttlichen Stärke gehört, gerade
ins Schweigen hinein zu sprechen: ,Er sprach zuerst das Wort inmitten des
Schweigens ... Er erhob zuerst seine Stimme im schweigenden Raum, und sein Ruf
hallte wider, ohne dass es etwas außer ihm gab‘“
(Paul-Werner Scheele).