Schott Tagesliturgie
Dienstag
17
Oktober 2023
- Dienstag der 28. Woche im Jahreskreis
- Hl. Ignatius von Antiochien
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
17. Oktober
Hl. Ignatius von
Antiochien
Bischof, Märtyrer
Gedenktag
Ignatius mit dem
Beinamen Theophoros, „Gottesträger“, war nach dem Apostel Petrus und dem hl.
Evodius der dritte Bischof von Antiochien in Syrien. Nach der Legende war er
das Kind, das Jesus den Jüngern vorstellte, als sie darüber stritten, wer der
Größte sei. Der Apostel Johannes soll sein Lehrer gewesen sein. Um 110 wurde er
unter Kaiser Trajan wegen seines Glaubens verhaftet und nach Rom gebracht. Auf
der mühsamen Reise schrieb er seine berühmten sieben Briefe, Ausdruck seiner
glühenden Christusliebe und seiner Sorge um die Einheit der Gemeinden unter
ihrem Bischof. An die Gemeinde von Rom schickte er einen Brief voraus, in dem
er flehentlich darum bat, man möge nichts für seine Freilassung unternehmen. In
Rom wurde Ignatius zum Tod verurteilt und im Kolosseum von den wilden Tieren
zerrissen.
Die
Einheit
„Seid darauf
bedacht, nur eine Eucharistie zu feiern; denn es gibt nur einen Leib unseres
Herrn Jesus Christus und nur einen Kelch zur Vereinigung mit seinem Blut; es
gibt nur einen Altar, wie auch nur einen Bischof mit der Priesterschaft und
den Diakonen.“ (Ignatius, Brief an die Gemeinde von Philadelphia)
„Lasst es geschehen,
dass ich den wilden Tieren zum Fraß diene; durch sie wird es mir vergönnt sein,
zu Gott zu gelangen. Ich bin ein Weizenkorn Gottes; ich muss von den Zähnen der
wilden Tiere zermahlen werden, um reines Brot Christi zu werden ... Feuer,
Kreuz, ein Haufen wilder Tiere mögen über mich kommen, nur damit ich zum Herrn
Jesus Christus gelange ... Gönnt es mir, die Leiden meines Gottes nachzuahmen!“
(Ignatius, Brief an die Gemeinde von Rom)
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für Hirten der
Kirche
Eröffnungsvers |
Gal 2, 19-20 |
Ich bin mit Christus gekreuzigt worden;
so lebe nun nicht mehr ich, sondern Christus lebt
in mir.
Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes,
der mich geliebt und sich für mich hingegeben
hat.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
das Blutzeugnis deiner Märtyrer
ist der Ruhm der ganzen Kirche.
Gib, dass das glorreiche Leiden,
das den heiligen Ignatius
zur ewigen Herrlichkeit führte,
uns deinen beständigen Schutz erwirke.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die „Feinde des Kreuzes
Christi“, vor denen der Apostel warnt (Phil 3,18), befinden sich innerhalb der
Gemeinde selbst. Aus Vers 3,21 kann man schließen, dass es sich um Leute
handelte, die den Leib entweder überschätzten oder missachteten: Judenchristen,
die behaupteten, die Beschneidung sei zum Heil notwendig; Heidenchristen, die
von bestimmten philosophischen Voraussetzungen her den Leib missachteten und
ihn zum Niemandsland erklärten (vgl. 3,19). Gewiss, sagt Paulus, es ist ein
armseliger Leib, aber er ist die Wirklichkeit, in der wir unser gegenwärtiges
Leben, unser konkretes Christsein zu vollziehen haben. Und Christus, der
Auferstandene, hat die Macht, diesen Leib in seine eigene Herrlichkeit
aufzunehmen. Wir haben eine Zukunft und eine Heimat: „im Himmel“, bei Christus.
Von daher werden unser gegenwärtiges Leben und seine Werte in Frage gestellt.
Wir retten sie nur, indem wir bereit sind, sie zu verlieren, sie der
verwandelnden Kraft Christi zu übergeben. - Zu 3,17-19: 1 Kor 4,16; 11,1; 1
Petr 5,4; Gal 5,11; 6,12; Röm 16,18. - Zu 3,20-21: Eph 2,6.19; Kol 3,1-4; Röm 8,29; 1 Joh 3,2.
ERSTE Lesung |
Phil 3, 17 - 4, 1 |
Unsere Heimat ist im Himmel
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
17Ahmt
auch ihr mich nach, Brüder, und achtet auf jene, die nach dem Vorbild leben,
das ihr an uns habt.
18Denn
viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen
spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi.
19Ihr
Ende ist das Verderben, ihr Gott der Bauch; ihr Ruhm besteht in ihrer Schande;
Irdisches haben sie im Sinn.
20Unsere
Heimat aber ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den
Herrn, als Retter,
21der
unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten
Leibes, in der Kraft, mit der er sich alles unterwerfen kann.
1Darum,
meine geliebten Brüder, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein
Ehrenkranz, steht fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn, liebe Brüder.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9 (R: vgl. 5b) |
R All meinen Ängsten hat mich der Herr entrissen. - R |
(GL neu 651, 3) |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
IV. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5
Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!
R All
meinen Ängsten hat mich der Herr entrissen.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Jak 1, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig
der Mann, der in der Versuchung standhält.
Denn
wenn er sich bewährt,
wird
er den Kranz des Lebens erhalten.
Halleluja.
Zum Evangelium Zwischen dem Einzug
Jesu in Jerusalem und dem Letzten Abendmahl berichtet das Johannesevangelium (12,20-36) eine Rede, in der Jesus von seiner bevorstehenden „Erhöhung“
spricht. Die Stunde seines Leidens und seines Todes am Kreuz wird die Stunde
seiner Verherrlichung sein (12,23). Das Weizenkorn bringt nur Frucht, wenn es
in die Erde fällt und stirbt: in diesem Bild deutet Jesus sein eigenes Sterben
als die notwendige Voraussetzung für das Gelingen seines Erlösungswerkes. Und
es ist nicht nur die Voraussetzung; es ist die Weise, wie die Erlösung selbst
geschieht, und es ist das Lebensgesetz auch für seine Jünger. Nur wer bereit
ist, alles zu verlieren, kann sein Jünger sein und ihm nachfolgen - durch den
Tod hindurch ins Leben, in die Herrlichkeit beim Vater:
„Ihn wird der Vater ehren.“ - 1 Kor 15,36-37; Mk 8,35; Mt 16,25; Lk 9,24;
17,33.
Evangelium |
Joh 12, 24-26 |
Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es reiche Frucht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Amen,
amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
25Wer an
seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering
achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
26Wenn
einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein
Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
Fürbitten
Jesus
Christus, der um die Einheit seiner Jünger gebetet hat, bitten wir:
Für unseren Papst und unsere Bischöfe: festige ihre Gemeinschaft in der
Einheit der Liebe. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für
die getrennten Christen: führe sie zusammen an deinen Tisch. (Stille) Christus, höre uns.
Für alle, die um deinetwillen verfolgt werden: lass ihr Leiden fruchtbar
werden für das Wachstum des Glaubens. (Stille)
Christus, höre uns.
Für
unsere Gemeinde: mach uns bereit, dir vorbehaltlos nachzufolgen. (Stille) Christus, höre uns.
Herr Jesus Christus, die Liebe zu dir gab dem heiligen Ignatius von
Antiochien die Kraft, dich durch seinen Tod zu verherrlichen. Auf seine
Fürbitte lass uns dir in Treue anhangen, der du lebst und herrschest in alle
Ewigkeit. A.:
Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
der heilige Ignatius wollte Weizenkorn Christi
sein,
und du hast ihn
in seinem Lebensopfer angenommen als reines Brot.
Nimm auch unsere Hingabe gnädig an.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers
Ich bin ein Weizenkorn Christi;
die Zähne der wilden Tiere müssen mich zermalmen,
damit ich reines Brot werde.
Schlussgebet
Gütiger Gott,
das Brot des Himmels,
das wir am Fest des heiligen Ignatius empfangen
haben,
mache uns würdig, Christen zu heißen,
und gebe uns die Kraft, Christen zu sein.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.