Schott Tagesliturgie
Montag
23
Oktober 2023
- Montag der 29. Woche im Jahreskreis
- Hl. Johannes von Capestrano
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
MONTAG DER 29.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott, du Ursprung unseres Heils,
durch die Wiedergeburt in der Taufe
hast du uns gerecht gemacht
und uns befähigt, ewiges Leben zu empfangen.
Schenke uns die Fülle dieses Lebens
in deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 179)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Dass Abraham durch Glauben gerecht wurde und nicht
durch Gesetzeswerke, geht
nicht nur Abraham an, es betrifft „auch uns“ (V. 24). Abraham hatte, als Gott
ihn für gerecht erklärte, nichts als seinen Glauben: das Wissen, dass er
absolut nichts aufweisen konnte und dass Gott allein groß ist. Abraham glaubte
an den Gott, der Tote lebendig macht (4,17); wir glauben an den, „der Jesus,
unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat“ (V. 24). Der Glaube Abrahams
schaut in die Zukunft. Unser Glaube ist auf Gottes Handeln in der Vergangenheit
bezogen. Aber dieser Glaube an den Tod und die Auferweckung Jesu bringt uns
Rechtfertigung und Rettung in der Gegenwart und in der Zukunft. Jetzt haben wir
Frieden mit Gott (5,1). und wir erwarten mit der ganzen Schöpfung die
endgültige Rettung, die volle Erlösung (Röm 8,18-25). - Zu 4,20: Hebr 6,13-15; 11,32-40; Joh 8,56. - Zu 4,21: Lk 1,35-38. - Zu 4,22: Gen 15,6. -
Zu 4,23-25: Jes 53,6; Röm 8,32; 1 Kor 15,3-4; Kol 2,11-13.
ERSTE Lesung |
Röm 4, 20-25 |
Der Glaube soll auch uns angerechnet werden, die wir an Gott glauben
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer
Brüder!
20Er
zweifelte nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im
Glauben, und er erwies Gott Ehre,
21fest
davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt zu tun, was er verheißen hat.
22Darum
wurde der Glaube ihm als Gerechtigkeit angerechnet.
23Doch
nicht allein um seinetwillen steht in der Schrift, dass der Glaube ihm
angerechnet wurde,
24sondern
auch um unseretwillen; er soll auch uns angerechnet werden, die wir an den
glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat.
25Wegen
unserer Verfehlungen wurde er hingegeben, wegen unserer Gerechtmachung wurde er
auferweckt.
Antwortpsalm |
Lk 1, 68-69.70-71.72-73.74-75 (R: 68) |
R Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, |
(GL neu 631, 3 oder 62, 1) |
denn er hat sein Volk besucht. - R |
68 Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! |
IX. oder V. Ton |
Denn er hat sein Volk besucht und ihm
Erlösung geschaffen;
69 er hat uns einen starken Retter erweckt
im Hause seines Knechtes David. - (R)
70 So hat er verheißen von alters her
durch den Mund seiner heiligen
Propheten.
71 Er hat uns errettet vor unseren Feinden
und aus der Hand aller, die uns
hassen. - (R)
72 Er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns
vollendet
und an seinen heiligen Bund gedacht.
73 Er hat an den Eid gedacht,
den er unserm Vater Abraham geschworen
hat. - (R)
74 Er hat uns geschenkt,
dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm
furchtlos dienen
75 in Heiligkeit und Gerechtigkeit
vor seinem Angesicht all unsre Tage. - R
Jahr II
Zur Lesung Gott hat seine Macht zuerst an Jesus Christus erwiesen: er hat ihm die Herrschaft über die ganze Schöpfung, über alle guten und bösen Mächte gegeben (1,20-23). Aber auch wir haben die Macht Gottes erfahren, die Macht der Barmherzigkeit. Denn wir waren „Kinder des Zornes“, wir waren tot (V. 1-3). „Tot“, von Gott und von aller Hoffnung auf Leben ausgeschlossen, ist der Mensch nicht von Natur aus, sondern infolge seiner eigenen, verhängnisvollen Entscheidung, die „Sünde“ heißt. Das waren wir (V. 1-3); „wir alle“ (V. 3) waren von den „Begierden unseres Fleisches“ beherrscht; vielleicht waren (und sind) wir sehr anständige Menschen, aber gibt es auch anständiges, sogar religiöses und theologisch gebildetes „Fleisch“. „Gott aber“ (V. 4), das ist das Unbegreifliche, Gott hat uns dennoch geliebt. Er liebt das, was nicht liebenswert ist: das ist die erbarmende Liebe, die „Gnade“ (V. 5). Und seine Liebe ist Tat: neue Schöpfungstat (V. 10). Was an Christus geschah, ist auch an uns geschehen: Auferweckung aus dem Tod, Erhöhung in den Himmel. Ist es wirklich geschehen? Die Erfahrung bestätigt es nicht; doch haben wir jetzt schon unseren eigentlichen Platz im Himmel, denn wir sind „in Christus“ - „nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann“ (V. 9). - Zu 2,1-3: Röm 5,12-14; 6,23: - Zu 2,4-10: 1 Petr 1,3; Tit 3,5; Kol 2,13; 3,1-4.
ERSTE Lesung |
Eph 2, 1-10 |
Gott hat uns mit Christus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder!
1Ihr
wart tot infolge eurer Verfehlungen und Sünden.
2Ihr
wart einst darin gefangen, wie es der Art dieser Welt entspricht, unter der
Herrschaft jenes Geistes, der im Bereich der Lüfte regiert und jetzt noch in
den Ungehorsamen wirksam ist.
3Zu
ihnen gehörten auch wir alle einmal, als wir noch von den Begierden unseres
Fleisches beherrscht wurden. Wir folgten dem, was das Fleisch und der böse Sinn
uns eingaben, und waren von Natur aus Kinder des Zorns wie die anderen.
4/5Gott
aber, der voll Erbarmen ist, hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren,
in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus
wieder lebendig gemacht. Aus Gnade seid ihr gerettet.
6Er hat
uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im
Himmel gegeben.
7Dadurch,
dass er in Christus Jesus gütig an uns handelte, wollte er den kommenden Zeiten
den überfließenden Reichtum seiner Gnade zeigen.
8Denn
aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft - Gott
hat es geschenkt -,
9nicht
aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann.
10Seine
Geschöpfe sind wir, in Christus Jesus dazu geschaffen, in unserem Leben die
guten Werke zu tun, die Gott für uns im Voraus bereitet hat.
Antwortpsalm |
Ps 100 (99), 2-3.4-5 (R: 3b) |
R Er hat uns geschaffen, |
(GL neu 56, 1) |
wir sind sein Eigentum. - R |
2 Dient dem Herrn mit Freude! |
V. Ton |
Kommt vor sein Antlitz mit Jubel!
3 Erkennt: Der Herr allein ist Gott.
Er hat uns geschaffen, wir sind sein
Eigentum,
sein Volk und die Herde seiner Weide. - (R)
4
Tretet mit Dank durch seine Tore ein!
Kommt mit Lobgesang in die Vorhöfe
seines Tempels!
Dankt ihm, preist seinen Namen!
5 Denn der Herr ist gütig,
ewig währt seine Huld,
von Geschlecht zu Geschlecht seine
Treue. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 3 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig,
die arm sind vor Gott;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium In dem Abschnitt 12,13-34 hat Lukas Jesusworte zusammengestellt, die zur
Frage Reichtum - Armut Stellung nehmen. Das Leben eines Menschen hängt nicht
von seinem Vermögen ab (vgl. V. 15): den Satz muss sich der Jünger Jesu merken.
Nur für die Armen ist die Botschaft Jesu eine „frohe Botschaft“. „Wo euer
Schatz ist; da ist auch euer Herz“, heißt es am Ende des ganzen Abschnitts (12,34). Erbschaft, Ernte, Erfolg auf der ganzen Linie: alles gut, aber der Mensch
gerät in die Gefahr, hart zu werden gegen die Mitmenschen und stumpf gegenüber
dem Anspruch Gottes. Dann wird er zum „Narren“ (V. 20), zum „Toren“ nach
anderer Übersetzung. Dieser Narr oder Tor ist ein praktischer Atheist, er sagt
bei sich: Es gibt keinen Gott (Ps 14,1). Wenn der
Mensch aus einem Besitzenden zu
einem von seinem Vermögen Besessenen wird, dann ist er nicht mehr fähig, die
Wirklichkeit Gottes zu begreifen, und verfehlt den Sinn seines Lebens. - Ps 49,17-21; Sir 11,14-19; Mt 6,19-21; Lk 16,9.19-31; 1 Tim 6,17-19; Offb 3,17f.
Evangelium |
Lk 12, 13-21 |
Wem wird all das gehören, was du angehäuft hast?
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
13bat einer
aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit
mir teilen.
14Er
erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch
gemacht?
15Dann
sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn
der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen
Vermögens im Überfluss lebt.
16Und er
erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand
eine gute Ernte.
17Da
überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte
unterbringen soll.
18Schließlich
sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere
bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen.
19Dann
kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele
Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens!
20Da
sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir
zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast?
21So
geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht
reich ist.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, der bei uns bleibt bis zum Ende der Welt, wollen wir beten:
Lehre
alle Christen, nicht auf Geld und Besitz ihre Hoffnung zu setzen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Bewahre
die Völker der Erde vor Krieg, Hunger und jeglichem Unheil.
Richte
alle auf, die durch Krankheit und Not gebeugt sind.
Komm
uns zu Hilfe, und erfülle deine Verheißungen.
Allmächtiger Gott, auf dein Wort können wir uns verlassen. Erhöre unser
Gebet durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Der Reiche kann nicht getröstet werden, wenn es mit ihm zu Ende geht, das macht seine Unseligkeit aus; sein Herz hat sich selbst getröstet mit irdischem Trost, es blieb kein Leerraum für Gott. Reichsein in dieser Welt ist der Drang und die immer zunehmende Fähigkeit, jeden Leerraum, der Leiden schaffen könnte, sofort mit irdischen Tröstungen auszufüllen. Reichtum als Haltung ist die Kunst der Ablenkung vom Schmerz; vom Leid, vom Tod. Je mehr sich einer darin übt, je reicher und überlegener er in dieser Welt ist oder zu sein trachtet, sei es materiell oder der Intelligenz nach, desto mehr erstirbt in seiner Seele die Fähigkeit zu leiden, und also die, getröstet zu werden, desto näher ist er der Verdammnis, der Trostlosigkeit als Dauerzustand. In dem Herzen des Menschen, der zu leiden verlernt, ist zuletzt auch kein Mitleid mehr möglich.