Schott Tagesliturgie
Sonntag
12
November 2023
- 32. Sonntag im Jahreskreis, 32. Sonntag im Jahreskreis
- Hl. Josaphat
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
12. November
Hl. Josaphat
Bischof, Märtyrer
Gedenktag
Josaphat wurde 1580
als Sohn des Stadtrats Kunzewitsch in Wlodzimierz (Wolhynien) geboren. Er kam
als Kaufmannsgehilfe nach Wilna, wo er 1604 Basilianermönch wurde und zu der
mit Rom unierten ruthenischen Kirche übertrat. 1614 wurde er Klostervorsteher
in Wilna, 1617 Koadjutor des Erzbischofs von Polozk und im Jahr darauf sein
Nachfolger. Durch sein Werben für die Union mit der römischen Kirche machte er
sich bei den Orthodoxen verhasst; sie nannten ihn den „Seelenräuber“. Auf einer
Visitationsreise wurde er 1623 von den fanatisierten Schismatikern grausam ums
Leben gebracht. Er wurde 1643 selig und 1867 heilig gesprochen.
Commune-Texte:
Messformulare für Märtyrer
oder für
Bischöfe
Schriftlesungen für Märtyrer
oder für Hirten der Kirche
Eröffnungsvers
Für seinen Gott hat dieser Heilige gekämpft bis
zum Tod.
Er war ohne Furcht, denn er stand auf sicherem
Grund. (MB 904)
Tagesgebet
Gott, du Vater aller Gläubigen,
von deinem Geist erfüllt,
hat der Märtyrerbischof Josaphat
für das ihm anvertraute Volk
sein Leben dahingegeben.
Auf seine Fürsprache
gib auch uns den Geist der Liebe,
damit wir bereit sind,
unser Leben ganz für unsere Brüder einzusetzen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Weil die Kirche der eine Leib Christi ist und von dem einen Geist
Christi lebt, ist die Einheit geradezu ihr Wesensgesetz. Die Einheit setzt den
Frieden voraus und ist dessen Vollendung. Frieden aber kann es nur geben, wo
die Menschen bereit sind, einander zu dienen und einander in Liebe zu ertragen
(Eph 4,2). In den Versen 4,4-6 sind zweimal drei Rufe zur Einheit aneinander
gereiht: 1. Ein Leib - ein Geist - eine Hoffnung: das ist die Kirche: 2. ein
Herr - ein Glaube - eine Taufe: das ist der Ursprung, aus dem die eine Kirche
ständig neu geboren wird. Dazu kommt in 4,6 die alles übergreifende Aussage
von dem einen Gott und Vater aller. - Im zweiten Teil dieser Lesung (4,7.11-13) wird deutlich, dass Einheit nicht dasselbe ist wie Einerleiheit, im
Gegenteil: nur die Vielheit der Dienste macht das Leben des einen Leibes
überhaupt möglich. Jeder hat in der Gemeinde - im Gottesdienst und im Alltag -
seine besondere Gnade; es gibt Apostel, Evangelisten, Hirten und Lehrer
(Bischöfe
und Diakone werden noch nicht erwähnt). Er ist der eine Christus, der alle
diese Ämter und Dienste „gibt“; er, der erhöhte Herr ist auch „das Haupt“ (4,15), das den Leib, die Kirche, zusammenhält und
beherrscht. - Zu 4,1-3: Eph
3,1; Röm 12,1.16; Kol 3,12-14. - Zu 4,4-6: Röm 12,5; Eph 2,16.18; 1 Kor
8,6. - Zu 4,7.11-13: Röm 12,3-8; 1 Kor 12,11.28; Kol 1,25.28.
ERSTE Lesung |
Eph 4, 1-7.11-13 |
Die Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes rüsten, für den Aufbau des
Leibes Christi
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder!
1Ich,
der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu
führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging.
2Seid
demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe,
3und
bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch
zusammenhält.
4Ein
Leib und ein Geist, wie euch durch eure Berufung auch eine gemeinsame Hoffnung
gegeben ist;
5ein
Herr, ein Glaube, eine Taufe,
6ein
Gott und Vater aller, der über allem und durch alles und in allem ist.
7Aber
jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt hat.
11Und er
gab den einen das Apostelamt, andere setzte er als Propheten ein, andere als
Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,
12um die
Heiligen für die Erfüllung ihres Dienstes zu rüsten, für den Aufbau des Leibes
Christi.
13So
sollen wir alle zur Einheit im Glauben und in der Erkenntnis des Sohnes Gottes
gelangen, damit wir zum vollkommenen Menschen werden und Christus in seiner
vollendeten Gestalt darstellen.
Antwortpsalm |
Ps 1, 1-2.3.4 u. 6 (R: 2a oder vgl. Jer 17, 7 oder Ps 92 [91], 13.14) |
R Selig der Mann, der Freude hat an der Weisung des Herrn. - R |
(GL neu 31, 1) |
Oder: |
Gesegnet, wer auf den Herrn sich verlässt. - R |
Oder: |
R Der Gerechte gedeiht wie die Palme |
in den Vorhöfen unseres Gottes. - R |
1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, |
IV. Ton |
nicht auf dem Weg der Sünder geht,
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2 sondern Freude hat an der Weise des
Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag
und bei Nacht. - (R)
3 Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen
gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht
bringt
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut,
wird ihm gut gelingen. - (R)
4 Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind
verweht.
6 Denn der Herr kennt den Weg der
Gerechten,
der Weg der Frevler aber führt in den
Abgrund. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 9b.5b |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Bleibt
in meiner Liebe!
Wer in
mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Zum Evangelium Am Schluss seines
großen Abschiedsgebetes hat Jesus um die Einheit all derer gebetet, die im Lauf
der Jahrhunderte an ihn glauben und sich zu ihm bekennen werden: „damit die
Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“. Erst durch die Einheit im Glauben und
in der Liebe werden die Jünger vor der Welt glaubwürdige Zeugen der Liebe Gottes
und der Wahrheit Jesu Christi. In der Einheit der Christen spiegelt sich die
Einheit wider, durch die Christus im Vater und der Vater in ihm ist. Eine
zerrissene und gespaltene Christenheit verzerrt das Bild Gottes bis zur
Unkenntlichkeit. Der Unglaube in der heutigen Welt und das Stagnieren der
missionarischen Bemühungen ist zum guten Tei1 die Schuld derer, die vorgeben,
Jünger Jesu zu sein, aber in Wirklichkeit sich weit von ihm entfernt haben,
vielleicht ohne sich darüber im Klaren zu sein. Man kann nicht Gemeinschaft mit
Christus haben und gleichzeitig in Spaltung und Feindschaft leben. Die Einheit
der Christen kann aber nicht gemacht werden, etwa durch Vereinbarungen über
Lehre und Organisation. Sie kann nur als Geschenk erbeten werden. Hinter der
Bitte Jesu um die Einheit der Jünger steht sein Wille (17,24), dass die Jünger
seine Herrlichkeit schauen sollen, die Herrlichkeit des geliebten Sohnes beim
Vater. Das Schauen und Teilhaben in der Ewigkeit wird die Fortsetzung und
Vollendung des Glaubens sein, durch den schon auf der Erde die Jünger eins sind
mit Christus und untereinander. - Zu 17,20-23: Joh 10,30; 4,34; Apg 1,8. -
Zu 17,24-26: Joh 1,14; 1 Thess 4,17; 2 Thess 1,12; Joh 1,10; 1 Joh 3,1;
4,6; Joh 14,21.
Evangelium |
Joh 17, 20-26 |
Ich will, dass sie dort bei mir sind, wo ich bin
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:
20Heiliger
Vater,
ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort
an mich glauben.
21Alle
sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch
sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und
ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie
sollen eins sein, wie wir eins sind,
23ich in
ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die
Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie
mich.
24Vater,
ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich
schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.
25Gerechter
Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie
haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich
habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die
Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.
Fürbitten
Im Gebet
rufen wir zu Jesus Christus, der für die Einheit seiner Jünger gebetet hat:
Für die Christen in Osteuropa: gib, dass sie unbehindert nach ihrem
Glauben leben können. (Stille) Christus, höre
uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die getrennten Christen: mehre die brüderliche Liebe, und wecke das
Verlangen nach der Einheit. (Stille) Christus,
höre uns.
Für alle, die um deinetwillen leiden müssen: mach ihre Not
fruchtbar für das Wachstum des Glaubens. (Stille)
Christus, höre uns.
Für
unsere Gemeinde: hilf uns, für unseren Glauben einzustehen. (Stille) Christus, höre uns.
Allmächtiger Gott, der heilige Bischof Josaphat hat für
die Einheit im Glauben sein Leben hingegeben. Hilf uns, die Einheit der Christen
zu fördern durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Gütiger Gott,
erfülle diese Gaben mit deinem Segen
und mache uns treu im Glauben,
den der heilige Josaphat mit seinem Blut bezeugt
hat.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Mt 16, 24 |
Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst
und nehme sein Kreuz auf sich; so folge er mir
nach. (MB 905)
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
dein heiliges Mahl
schenke uns den Geist der Stärke und des
Friedens,
damit wir nach dem Vorbild des heiligen Josaphat
unser Leben einsetzen
für die Ehre und die Einheit der Kirche.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.