Schott Tagesliturgie
Mittwoch
15
November 2023
- Mittwoch der 32. Woche im Jahreskreis
- Hl. Albert d. Gr., Hl. Leopold
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
15. November
Hl. Albert der Große
Bischof, Kirchenlehrer
Albert, schon von
seinen Zeitgenossen „der Große“ genannt, stammte aus einem schwäbischen Rittergeschlecht.
Er wurde um 1193 (oder 1206) in Lauingen an der Donau geboren. Er studierte in
Padua, wo er einen Onkel hatte. und wurde dort 1223 Dominikaner. Wenig später
kam er nach Köln, dozierte dann in Hildesheim. Freiburg i. Br., Regensburg,
Straßburg und Paris. 1260 übernahm er auf Befehl des Papstes die Leitung des
Bistums Regensburg; 1262 nahm Papst Urban IV. seinen Rücktritt an. 1274 nahm
Albert als Theologe am 2. Konzil von Lyon teil (wo er die Nachricht vom Tod
seines Schülers Thomas von Aquin erhielt). Dann kehrte er nach Köln zurück, wo
er lehrte und schrieb, bis zwei Jahre vor seinem Tod seine Kräfte versagten. Er
starb 1280. - Albert, „Doctor universalis“ genannt, beherrschte das ganze
philosophische und naturwissenschaftliche Wissen seiner Zeit. Er erschloss dem
christlichen Abendland die Welt der aristotelischen Philosophie. Den
Zeitgenossen muss er, der Mann, der alles wusste, geradezu unheimlich
vorgekommen sein. Erst 1931 wurde er heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer
erhoben.
Mitte
der Schöpfung
„Der Mensch steht in
der Mitte der Schöpfung, zwischen Stoff und Geist; zwischen Zeit und Ewigkeit.“
„Die vornehmste
Kraft des Menschen ist die Vernunft. Das höchste Ziel der Vernunft ist die
Erkenntnis Gottes.“
„Wer sich mit göttlichen Dingen beschäftigt, wird
nach ihrem Bild umgestaltet.“
„O Herr, ich wollte, ich wäre ein Mensch nach
deinem allerliebsten Willen.“ (Sätze von Albert d. Gr.)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für
Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Tagesgebet
Gott, du Quelle aller Weisheit
du hast dem heiligen Bischof Albert
die Gabe geschenkt,
das Wissen seiner Zeit und den Glauben
in Einklang zu bringen.
Gib uns die Weite seines Geistes,
damit der Fortschritt der Wissenschaft uns hilft,
dich tiefer zu erkennen und dir näher zu kommen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Um zu zeigen, wie begehrenswert die Weisheit ist, vergleicht sie der
Verfasser mit einer liebenden Mutter und mit einer jungen Frau, die dem
entgegenkommt, der sich mit Ausdauer um sie bemüht. Was die Weisheit eigentlich
ist, wird in diesem Abschnitt nicht gesagt; es wird als bekannt vorausgesetzt,
dass sie die geistige Wachheit und Klarheit des Menschen ist, der sich
beständig und aufmerksam mit dem Gesetz Gottes beschäftigt. Die Weisheit, die
hier gemeint ist, kann fast mit Frömmigkeit und Gesetzestreue gleichgesetzt
werden. Aber es ist eine Treue, die aus klarer Einsicht kommt und deren Seele
die Liebe ist. Deshalb kann sie auch nicht schweigen; sie hat mit der ewigen
Weisheit Gottes das gemeinsam, dass es sie drängt, sich mitzuteilen. - Zu 15,1-3: Weish 6,14-17; Spr 9,5; Jes 12,3; Ps 1,3. - Zu 15,5: Weish 7,15; 8,8.
ERSTE Lesung |
Sir 15, 1-6 |
Die Weisheit nährt ihn mit dem Brot der Klugheit und tränkt ihn mit dem
Wasser
der Einsicht
Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach
1Wer
den Herrn fürchtet, handelt so, und wer am Gesetz festhält, erlangt die
Weisheit.
2Sie
geht ihm entgegen wie eine Mutter, wie eine junge Gattin nimmt sie ihn auf.
3Sie
nährt ihn mit dem Brot der Klugheit und tränkt ihn mit dem Wasser der Einsicht.
4Er
stützt sich auf sie und kommt nicht zu Fall, er vertraut auf sie und wird nicht
enttäuscht.
5Sie
erhöht ihn über seine Gefährten, sie öffnet ihm den Mund in der Versammlung.
6Sie
lässt ihn Jubel und Freude finden, unvergänglichen Ruhm wird sie ihm verleihen.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 9-10.11-12.13-14 (R: 12b) |
R Herr, lehre mich deine Gesetze! - R |
(GL neu 312, 7) |
9 Wie geht ein junger Mann seinen Pfad ohne Tadel? |
II. Ton |
Wenn
er sich hält an dein Wort.
10 Ich suche dich von ganzem Herzen.
Lass mich nicht abirren von deinen
Geboten! - (R)
11 Ich berge deinen Spruch im Herzen,
damit ich gegen dich nicht sündige.
12 Gepriesen seist du, Herr.
Lehre mich deine Gesetze! - (R)
13 Mit meinen Lippen verkünde ich
alle Urteile deines Mundes.
14 Nach deinen Vorschriften zu leben
freut mich mehr als großer Besitz. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Apg 16, 14b |
Halleluja.
Halleluja.
Herr,
öffne uns das Herz,
dass
wir auf die Worte deines Sohnes hören.
Halleluja.
Zum Evangelium Das Gleichnis vom
Fischnetz ist dem vom Unkraut unter dem Weizen verwandt (13,24-30.36-43).
Solange diese Welt dauert, leben Gute und Böse nebeneinander, auch innerhalb
der Kirche: erst beim Endgericht erfolgt die Trennung. Im Gleichnis vom Unkraut
war das Schicksal der Gerechten wenigstens kurz erwähnt: sie werden leuchten
wie die Sonne (13,43); im Gleichnis vom Fischnetz wird über die Gerechten
nichts gesagt; hier soll vor allem das Gericht über die Bösen betont werden,
als Warnung an alle, die geneigt sind, sich zu den Gerechten zu zählen. - Mit
den Versen 51-52 wird die ganze Gleichnisrede abgeschlossen. Die Jünger werden
gefragt, ob sie alles verstanden haben, und sie antworten ohne Zögern mit Ja.
Für die Kirche ist entscheidend, dass die Jünger die Lehre des Meisters richtig
verstehen und richtig weitergeben. Wenn sie alles verstanden haben, werden sie
auch in neuen Situationen aus ihrem Vorrat das Richtige hervorholen können, sie
werden sich nicht ängstlich an alte Formeln klammern, wo neue Lösungen gebraucht
werden. - Mt 22,10; 2 Tim 2,20-21.
Evangelium |
Mt 13, 47-52 |
Neues und Altes
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu
der Menge:
47Mit dem Himmelreich
ist es wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische
aller Art zu fangen.
48Als es
voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten
Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg.
49So
wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von
den Gerechten trennen
50und in
den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den
Zähnen knirschen.
51Habt
ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja.
52Da
sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs
geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und
Altes hervorholt.
Fürbitten
Wir beten zu Jesus Christus, durch den alles geschaffen ist:
Erleuchte die Lehrer der Theologie, dass sie die frohe Botschaft für unsere Zeit verkünden und auslegen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Erfülle
die Wissenschaftler mit Liebe zur Wahrheit.
Verhindere,
dass die Ergebnisse der Forschung missbraucht werden.
Lass
uns aus der Schöpfung die Größe und Güte des Schöpfers erkennen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott, von dir erleuchtet, hat der heilige Bischof Albert das
menschliche Wissen und deine Offenbarung verbunden. Hilf uns, durch Wissen und
Glauben dir näher zu kommen durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.