Schott Tagesliturgie
Samstag
18
November 2023
- Samstag der 32. Woche im Jahreskreis
- Weihetag der Basiliken
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
SAMSTAG DER 32.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Barmherziger Gott,
du versammelst deine Kirche im Heiligen Geist.
Gib, dass sie dir von ganzem Herzen dient
und in aufrichtiger Liebe die Einheit bewahrt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 196)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Die Weisheit Gottes hat sich in der Geschichte gezeigt, als er Israel
aus Ägypten herausführte. Die heutige Lesung erinnert in ihrem ersten Teil an
die zehnte und letzte der ägyptischen Plagen. Das allmächtige Wort, das in
jener unvergesslichen Nacht vom Himmel in das dem Verderben geweihte Land
„herabsprang“, war Gottes richtendes und rettendes Wort. Das scharfe Schwert,
das es trug, war der Befehl, alle Erstgeburten der Ägypter zu töten. - Tod auf
der einen, Rettung und Freiheit auf der anderen Seite kennzeichnen auch das
letzte, entscheidende Wunder beim Auszug aus Ägypten: den Durchgang durch das
Schilfmeer. Gottes Wort ist nicht in gleicher Weise richtendes und rettendes
Wort; es will die Rettung, und es stellt Menschen und Völker vor die
Entscheidung. Wo das Wort die Antwort des Gehorsams findet, kann aus trostlosem
Durcheinander neue Schöpfung werden (9,6). - Zu 18,14-16: Ex 11,4; 12,29;
Jes 55,11; Offb 19,11-16. - Zu 19,6-9: Weish 16,24; Ex 14,19-22; Jes 63,11-14; Mal 3,20; Ex 15.
ERSTE Lesung |
Weish 18, 14-16; 19, 6-9 |
Es zeigte sich ihnen ein Weg
ohne Hindernisse durch das Rote Meer: und sie lobten dich, Herr, ihren Retter
Lesung
aus dem Buch der Weisheit
14Als
tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war,
15da
sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab als
harter Krieger mitten in das dem Verderben geweihte Land.
16Es
trug das scharfe Schwert deines unerbittlichen Befehls, trat hin und erfüllte
alles mit Tod; es berührte den Himmel und stand auf der Erde.
6Das
Wesen der ganzen Schöpfung wurde neugestaltet; sie gehorchte deinen Befehlen,
damit deine Kinder unversehrt bewahrt blieben.
7Man
sah die Wolke, die das Lager überschattete, trockenes Land tauchte auf, wo
zuvor Wasser war; es zeigte sich ein Weg ohne Hindernisse durch das Rote Meer,
eine grüne Ebene stieg aus der gewaltigen Flut.
8Von
deiner Hand behütet, zogen sie vollzählig hindurch und sahen staunenswerte
Wunder.
9Sie
weideten wie Rosse, hüpften wie Lämmer und lobten dich, Herr, ihren Retter.
Antwortpsalm |
Ps 105 (104), 2-3.36-37.42-43 (R: vgl. 5a) |
R Gedenkt der Wunder, die der Herr getan! - R |
(GL neu 60, 1) |
(Oder: Halleluja.) |
2 Singt ihm und spielt ihm, |
VI. Ton |
sinnt nach über all seine Wunder!
3 Rühmt euch seines heiligen Namens!
Alle, die den Herrn suchen, sollen sich von Herzen freuen. - (R)
36 Er erschlug im Land jede Erstgeburt,
die ganze Blüte der Jugend.
37 Er führte sein Volk heraus mit Silber und Gold;
in seinen Stämmen fand sich kein Schwächling. - (R)
42 Denn er dachte an sein heiliges Wort
und an Abraham, seinen Knecht.
43 Er führte sein Volk heraus in Freude,
seine Erwählten in Jubel. -R
Jahr II
Zur Lesung Der dritte Johannesbrief ist nicht an eine
Gemeinde gerichtet; es ist ein Privatbrief an einen Gaius, über den wir nur das
wissen, was in diesem Brief steht. Er war ein Mann, der Freunde hatte (V. 15)
und von dem man auch etwas erbitten konnte. Hochherzigkeit, Gastfreundschaft
und missionarische Gesinnung zeichnen diesen Freund aus. Der Sendungsauftrag
Christi an seine Jünger (Joh 20,21) war in dieser zweiten Generation durchaus
lebendig, wenn auch die missionarische Tätigkeit durch innere Probleme, vor
allem durch die umgehenden Irrlehren, geschwächt war. - Mt 10,10.41; 1 Tim 5,18.
ERSTE Lesung |
3 Joh 5-8 |
Wir sind verpflichtet, die
Brüder aufzunehmen, damit auch wir zu Mitarbeitern für die Wahrheit werden
Lesung
aus dem dritten Johannesbrief
5LieberGaius!
Du handelst treu in allem, was du an den Brüdern, sogar an fremden
Brüdern tust.
6Sie
haben vor der Gemeinde für deine Liebe Zeugnis abgelegt. Du wirst gut daran
tun, wenn du sie für ihre Reise so ausrüstest, wie es Gottes würdig ist.
7Denn
für seinen Namen sind sie ausgezogen und haben von den Heiden nichts
angenommen.
8Darum
sind wir verpflichtet, solche Männer aufzunehmen, damit auch wir zu
Mitarbeitern für die Wahrheit werden.
Antwortpsalm |
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 1a) |
R Selig, der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R |
(GL neu 31, 1) |
(Oder: Halleluja.) |
1 Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt |
IV. Ton |
und sich herzlich freut an seinen
Geboten.
2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird
gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus,
sein Heil hat Bestand für immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein
Licht:
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
- (R)
5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen
bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht
ist.
6 Niemals gerät er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. 2 Thess 2, 14 |
Halleluja.
Halleluja.
Durch
das Evangelium hat Gott uns berufen
zur
Herrlichkeit Jesu Christi, unseres Herrn.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus
hat seine Jünger beten gelehrt: Dein Reich komme! Das Kommen der
Gottesherrschaft vollendet und offenbart sich im Kommen des Menschensohnes (18,8; vgl. 2 Tim 4,1). Bis dahin ist die Zeit beharrlichen Betens, Zeit, sich zu
bewähren, und immer wieder Zeit großer Not und Unsicherheit, auch für die
„Auserwählten“ Gottes. Wird er, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben
antreffen? Die Frage ist nicht dazu angetan, uns zu beruhigen, so wenig wie die
Zeit, in der wir leben. Tag und Nacht zu Gott schreien (V. 7): das kommt uns
dann übertrieben vor, wenn wir die Not der Welt und unsere eigene Not noch
nicht begriffen haben. Gott ist nicht taub wie der Richter dieses Gleichnisses.
Er wird uns „unverzüglich Recht verschaffen“, wenn wir „schreien“: wenn wir
alle Kraft zusammennehmen und um Glauben beten für uns und für andere. Im
Glauben, in der Liebe und im Gebet ausharren, bis er kommt, das ist der Weg.
der uns gezeigt wird. - Lk 21,36; Ps 82,2-7; Lk 22,40-46; Sir 35,20-22;
Offb 6,9-11.
Evangelium |
Lk 18, 1-8 |
Sollte Gott seinen Auserwählten, die zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen?
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
1sagte Jesus
den Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht
nachlassen sollten:
2In
einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen
Rücksicht nahm.
3In der
gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte:
Verschaff mir Recht gegen meinen Feind!
4Lange
wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott
nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;
5trotzdem
will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in
Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.
6Und
der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt.
7Sollte
Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem
Recht verhelfen, sondern zögern?
8Ich
sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der
Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?
FÜRBITTEN
Im
Gebet wenden wir uns an Christus, den Sohn der Jungfrau Maria:
Für
alle, die in Ordensgemeinschaften leben: lass sie ungehindert dem Reich Gottes
dienen. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus; erbarme dich.
Für die Machthaber in dieser Welt: lenke ihre Schritte zu Frieden und
Versöhnung. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
alle Schwachen: mach sie stark durch deine Kraft. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Für
unsere Gemeinde: stärke unser Vertrauen in die Kraft des Gebetes. (Stille) Herr, erbarme dich.
Gütiger Gott, du hast die Jungfrau Maria erwählt, die Mutter deines
Sohnes zu werden. Mit Maria bitten wir dich um Erhörung durch ihn, Christus,
unseren Herrn. A.: Amen.
„Es ist ein unheimliches Schweigen, da Gott in die Welt eintrat, ein Schweigen,
das die Menschheit schlafend und unvorbereitet findet, in das darum das
allgewaltige, richtende Wort Gottes plötzlich hereinbricht, um die Welt und die
in ihr herrschenden dämonischen Mächte in Schrecken zu versetzen. Das alles
durchlichtende Wort 'leuchtet in der Finsternis, aber die Finsternis hat es
nicht erfasst' (Joh 1,5). Solche Finsternis ist das Werk der Sünde, die den,
der ihrer Macht verfallen ist, mit Blindheit schlägt, mit jener letzten
Blindheit, die Gottes heilbringendes Walten nicht mehr gewahrt, auch dort
nicht, wo es mit Händen zu greifen ist, in seinem Sohn. Was von der
Sterbestunde Jesu gesagt wird, gilt auch von seiner Geburtsstunde: 'Finsternis
kam über das ganze Land' (Mk 15,33).
Die Nacht, die beim Eintritt des Gottessohnes in die Welt die Mitte ihres Laufes erreicht hatte, erweist sich als Nacht der Sünde und darum des Gerichtes ... Das Kind in der Krippe, geboren aus Maria, der Jungfrau, 'um uns und unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen', fordert darum die ungläubige Welt; es fordert eine Entscheidung: den Glauben an seine Sendung und die Anerkennung seiner Herrschaft. Für den, der sich ihm schuldhaft verweigert, für jede gottfeindliche Macht, wird es zum scharfen Schwert, das Gottes unerbittlichen Befehl trägt: 'dastehend erfüllt es alles mit Tod. Es berührt den Himmel und steht auf der Erde'“ (F. Wulf).