Schott Tagesliturgie
Sonntag
19
November 2023
- 33. Sonntag im Jahreskreis, 33. Sonntag im Jahreskreis
- Hl. Elisabeth von Thüringen
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
19. November
Hl. Elisabeth von
Thüringen
Landgräfin
Gedenktag
Elisabeth war die Tochter des
Königs Andreas II. von Ungarn und seiner Gattin Gertrud von Andechs. 1207 in
Ungarn geboren, kam sie mit vier Jahren auf die Wartburg, wo sie von der
Landgräfin Sophie, ihrer späteren Schwiegermutter, erzogen wurde.
Vierzehnjährig wurde sie mit dem Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen vermählt.
Die glückliche Ehe dauerte nur sechs Jahre, denn 1227 starb Ludwig auf dem
Kreuzzug. Elisabeth war, als er aufbrach, zwei Tage mit ihm gezogen, da sie
sich nicht von ihm trennen konnte. Als die Todesnachricht kam, sagte sie: „Tot.
Tot soll mir nun aller Welt Freude und Ehre sein.“ Sie war 19 Jahre alt. Der
zweite Teil ihres Lebens, trotz gegenteiligen Scheins die geradlinige
Fortsetzung des ersten Teils, verlief so schnell wie der erste. Eine tiefe
Christusliebe hatte sie schon bisher erfüllt und in ihr die Liebe zur
Einfachheit, zur Armut und zu den Armen genährt. Es war natürlich, dass die
Botschaft des hl. Franz von Assisi bei ihr ein reines Echo fand. Sie floh von
der Wartburg, wo man ihre Art und ihre Sendung nicht verstand, und lebte als
Franziskanerterziarin in großer Armut. Sie konnte jedoch bei Marburg an der
Lahn ein Spital gründen, das sie leitete und in dem sie die Arbeiten übernahm,
die sonst niemand tun wollte. Sie selbst starb nach kurzer Krankheit in der
Nacht vom 16. auf den 17. November 1231. Erst nach ihrem Tod wurde ihre Größe
sichtbar.
Wie
ein Schilf
„Wir sind wie ein Schilf, das
am Flussufer wächst. Schwillt der Fluss, so beugt sich das Schilf; sinkt das
Wasser, so richtet es sich wieder empor und wächst in seiner Kraft fröhlich und
erquickt weiter. So müssen auch wir uns bisweilen beugen und demütigen, um uns
dann froh und erquickt wieder aufzurichten.“ (Elisabeth von Thüringen)
Commune-Texte:
Schriftlesungen für heilige Frauen (Heilige der Nächstenliebe)
Eröffnungsvers
Elisabeth verließ ihr Haus und ihr Erbe,
um das Los der Armen zu teilen.
Der Herr aber hat sie zu sich erhoben.
Tagesgebet
Gott, du Vater der Armen,
du hast der heiligen Elisabeth
ein waches Herz für die Armen gegeben,
in denen sie Christus erkannte und verehrte.
Auf ihre Fürsprache gib auch uns den Geist deiner
Liebe
und leite uns an zu helfen,
wo Menschen in Not und Bedrängnis sind.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Als wir Christen wurden, sind wir „aus dem Tod in das Leben
hinübergegangen“ (1 Joh 3,14). Woher „wissen wir“ das? Es ist nicht ohne
weiteres sichtbar nach außen, auch nicht ohne weiteres im Innern erfahrbar. Zunächst
weiß der Christ es nur, weil es ihm von Gott her gesagt wird, also durch den
Glauben. Aber wie es ein Erkennungszeichen des Todes gibt, nämlich den Hass (3,12.13. 15), so gibt es ein Kennzeichen des Lebens: die Liebe. Wer den Bruder
liebt, durch die Tat, nicht nur in schönen Worten, in dem ist die Liebe
Christi. Christus hat seine Liebe durch die Tat bewiesen, er ist der absolute
Gegensatz zu Kain, der seinen Bruder erschlug (3,12). Den Mitmenschen nicht zu
hassen, das ist noch keine Liebe; Gleichgültigkeit und Härte sind bereits
Formen des Hasses. Jesus hat nicht nur sein Leben hingegeben für die Sünde der
Welt; er hat auch die kleinen Nöte der Menschen gesehen. Für die Liebe, die von
Gott kommt, ist auch das Kleine groß. - Zu 3,14-15: 1 Joh 4,7; 5,13; Gen 4,8. - Zu 3,16-18: Joh 10,11.15; 15,13; Röm 5,6-8; 1 Kor 8,11; Lk 10,30-37.
ERSTE Lesung |
1 Joh 3, 14-18 |
Auch wir müssen für die Brüder das Leben hingeben
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
Liebe
Brüder!
14Wir
wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die
Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod.
15Jeder,
der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges
Leben, das in ihm bleibt.
16Daran
haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So
müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.
17Wenn
jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not
sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben?
18Meine
Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und
Wahrheit.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a) |
R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R |
(GL neu 305, 5 oder 39, 1) |
Oder: |
R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
VI. oder V. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3
Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5
Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6
Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7
Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)
10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen
Mangel.
11 Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein
Gut zu entbehren. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 13, 34ac |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein
neues Gebot gebe ich euch:
Wie
ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.
Zum Evangelium Es wird deutlich, dass
die Seligkeiten (Lk 6,17-26) zugleich Zusagen und Forderungen sind. Was Jesus
verlangt, geht über normale sittliche Forderungen weit hinaus, ja es scheint
unmöglich und unvernünftig. Und doch sagt Jesus es nicht einzelnen
Auserwählten, sondern allen Jüngern, allen, die sich „Christen“ nennen. Die
Begründung, die er gibt: Gottes eigenes Wesen, im Alten Testament durch
„Gerechtigkeit und Treue“ gekennzeichnet, jetzt aber als grundlose Liebe
offenbart. Was wir gewöhnlich Nächstenliebe nennen, ist doch oft nur
natürliche
Liebe, oder auch Geschäft. Gott gibt alles umsonst. - Ex 34,6-9; 2 Kön 13,23:
Jes 30,18; 54,8-10; 55,7; Jer 12,15; 31,20; Hos 14,4; Mi 7,19; Sach 10,6; Mt 9,10-13; 18,21-22; Lk 10,33-37; Röm 5,8-11; 12,9-21; 13,8-10; 1 Petr
3,8-17.
Evangelium |
Lk 6, 27-38 |
Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
27Euch,
die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.
28Segnet
die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.
29Dem,
der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir
den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.
30Gib
jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht
zurück.
31Was
ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.
32Wenn
ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die
Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.
33Und
wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr
dafür? Das tun auch die Sünder.
34Und
wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft,
welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der
Hoffnung, alles zurückzubekommen.
35Ihr
aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr
nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet
Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.
36Seid
barmherzig, wie es auch euer Vater ist!
37Richtet
nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann
werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird
auch euch die Schuld erlassen werden.
38Gebt,
dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem,
überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr
messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, der sich erniedrigte und zum Diener aller machte:
Für alle, die in den Einrichtungen der Caritas mitarbeiten: dass sie sich
von deinem Geist leiten lassen. (Stille) Herr,
erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für die Wohlhabenden: dass sie ihr Herz gegenüber den Armen nicht
verschließen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
die Kranken und Notleidenden: dass wir in ihnen dich selbst erkennen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für unsere Gemeinde: dass wir an der Not unserer Mitmenschen nicht
achtlos vorübergehen. (Stille) Herr, erbarme
dich.
Herr Jesus Christus, einst wirst du uns nach unserer Liebe fragen.
Schenke uns dein Erbarmen, dass wir vor dir bestehen können, der du lebst und
herrschest in alle Ewigkeit. A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott,
am Fest der heiligen Elisabeth
bringen wir das Opfer des Lobes dar.
Nimm es gnädig an
und schenke auch uns
den Geist tätiger Nächstenliebe.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation
Elisabeth, ein Vorbild der Nächstenliebe
V: Der Herr sei mit euch. R: Und mit deinem Geiste.
V: Erhebet die Herzen.
R: Wir
haben sie beim Herrn.
V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott. R: Das ist
würdig und recht.
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, immer und
überall zu danken und am Fest (bei der Verehrung) der heiligen Elisabeth deine Gnade zu rühmen. Denn
du hast ihr große Liebe geschenkt. Ihren Gatten liebte sie mit der ganzen Glut
ihres Herzens. Als sie ihn durch den Tod verlor, folgte sie dem Ruf des
Evangeliums. Sie verkaufte, was sie besaß, und gab freudig alles den Armen, die
sie als ihre Mutter verehrten. In ihnen erkannte sie Christus, ihm wollte sie
dienen in den Ärmsten der Armen. Froh in der Bedrängnis, ertrug sie Schmähung
und Unrecht, früh vollendet, gelangte sie zur Freude des Himmels. Darum preisen
wir dich mit allen Engeln und Heiligen und singen vereint mit ihnen das Lob
deiner Herrlichkeit: Heilig ...
Kommunionvers |
Joh 13, 35 |
Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger
seid,
wenn ihr Liebe habt zueinander - so spricht der
Herr.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
wir haben das Brot des Lebens empfangen
am Gedenktag der heiligen Elisabeth,
die du uns als Vorbild echter Frömmigkeit
und selbstlosen Helfens geschenkt hast.
Lass auch uns aus der Kraft der heiligen Speise
in der Liebe zu dir wachsen
und uns mühen im Dienst an deinem Volk.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.