Schott Tagesliturgie
Montag
20
November 2023
- Montag der 33. Woche im Jahreskreis
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
MONTAG DER 33.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott, unser Vater,
sieh an unsere Not
und wende uns dein Erbarmen zu.
Stärke den Glauben deiner Kinder
und erleichtere ihre Bürde,
damit sie sich mit Zuversicht
deiner Vorsehung anvertrauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1078)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Das erste Makkabäerbuch berichtet über die aufregende Zeit, in der auch
das Buch Daniel entstanden ist: die Jahrzehnte zwischen dem Regierungsantritt
Antiochus‘ IV. (175 v. Chr.) und dem Todesjahr des Hohenpriesters Simon
(135/134). Das Buch wurde auf hebräisch geschrieben, ist aber nur in
Übersetzungen erhalten; in die hebräische Bibel hat es keinen Eingang gefunden.
- Das Israel der nachexilischen Zeit verstand sich zwar immer noch als Volk
Gottes, aber tatsächlich lebte es nur mehr als religiös-kultische Gemeinde und
geriet der Völkerwelt gegenüber immer mehr in eine Isolierung hinein, die man
schon fast als Getto bezeichnen kann. Die religionsfeindliche Politik der
Seleukidenherrscher, vor allem Antiochus‘ IV., machen deutlich, dass es bei den
damaligen Juden zwei Richtungen, zwei Machtgruppen gab: eine weltoffene Partei,
deren Losung war: Heraus aus dem Getto!, und eine gesetzestreue Partei, für die
alles Heidnische ein Gräuel war. Die Makkabäer hatten also in ihrem Kampf um
die Reinerhaltung der jüdischen Religion gegen zwei Fronten zu kämpfen: gegen
die Religionspolitik der Staatsmacht und gegen die willigen Helfer, die diese
Politik auch in den Reihen des Judentums fand. - 2 Makk 2,4-17; 1 Kor 7,18;
Dan 9,27; 11,31.
ERSTE Lesung |
1 Makk 1, 10-15.41-43.54-57.62-64 |
Ein gewaltiger Zorn lag auf Israel
Lesung aus dem ersten Buch der Makkabäer
In
jenen Tagen
10ging
aus den Nachfolgern Alexanders des Großen ein besonders gottloser Spross hervor, Antiochus
Epiphanes, der Sohn
des Königs Antiochus. Er war als Geisel in Rom gewesen und trat im Jahr 137 der
griechischen Herrschaft die Regierung an.
11Zu
dieser Zeit traten Verräter am Gesetz in Israel auf, die viele (zum Abfall)
überredeten. Sie sagten: Wir wollen einen Bund mit den fremden Völkern
schließen, die rings um uns herum leben; denn seit wir uns von ihnen
abgesondert haben, geht es uns schlecht.
12Dieser
Vorschlag gefiel ihnen,
13und
einige aus dem Volk fanden sich bereit, zum König zu gehen. Der König gab ihnen
die Erlaubnis, nach den Gesetzen der fremden Völker zu leben.
14Sie
errichteten in Jerusalem eine Sportschule, wie es bei den fremden Völkern
Brauch ist,
15und
ließen bei sich die Beschneidung rückgängig machen. So fielen sie vom heiligen
Bund ab, vermischten sich mit den fremden Völkern und gaben sich dazu her,
Böses zu tun.
41Damals
schrieb der König seinem ganzen Reich vor, alle sollen zu einem einzigen Volk
werden,
42und
jeder solle seine Eigenart aufgeben. Alle Völker fügten sich dem Erlass des
Königs.
43Auch
vielen Männern aus Israel gefiel der Gottesdienst, den er angeordnet hatte; sie
opferten den Götterbildern und entweihten den Sabbat.
54Am
fünfzehnten Kislew des Jahres 145 ließ der König auf dem Brandopferaltar den
unheilvollen Gräuel aufstellen; auch in den Städten Judäas ringsum baute man
Altäre.
55Vor
den Haustüren und auf den Plätzen opferte man Weihrauch.
56Alle
Buchrollen des Gesetzes, die man fand, wurden zerrissen und verbrannt.
57Wer im
Besitz einer Bundesrolle angetroffen wurde oder zum Gesetz hielt, wurde
aufgrund der königlichen Anordnung zum Tod verurteilt.
62Dennoch
blieben viele aus Israel fest und stark; sie aßen nichts, was unrein war.
63Lieber
wollten sie sterben, als sich durch die Speisen unrein machen und den heiligen
Bund entweihen. So starben sie.
64Ein
gewaltiger Zorn lag auf Israel.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 53 u. 61.134 u. 150.155 u. 158 (R: vgl. 88) |
R Herr, lass mich leben |
(GL neu 229) |
und ich will deine Weisung beachten. - R |
53 Zorn packt mich wegen der Frevler, |
I. Ton |
weil sie deine Weisung missachten.
61 Auch wenn mich die Stricke der Frevler
fesseln,
vergesse ich deine Weisung nicht. - (R)
134 Erlöse mich aus der Gewalt der Menschen;
dann will ich deine Befehle halten.
150 Mir nähern sich tückische Verfolger;
sie haben sich weit von deiner Weisung
entfernt. - (R)
155 Fern bleibt den Frevlern das Heil;
denn sie fragen nicht nach deinen
Gesetzen.
158 Wenn ich Abtrünnige sehe, empfinde ich
Abscheu,
weil sie dein Wort nicht befolgen. - R
Jahr II
Zur Lesung Die Offenbarung des Johannes sollte man nicht, wie es oft geschieht,
„Geheime Offenbarung“ nennen. Zwar macht dieses Buch der Erklärung und Deutung
große Schwierigkeiten, aber „geheim“ ist es nicht. Es ist nicht für einen
kleinen Kreis von Eingeweihten geschrieben; die „sieben Gemeinden der Provinz
Asien“ (1,4) stehen stellvertretend für die ganze Kirche. Auch „Offenbarung
des Johannes“ ist nicht der eigentliche Titel dieses Buches, das vielmehr eine
„Offenbarung Jesu Christi“ ist: „Das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi“.
Christus ist das Wort Gottes und der Zeuge Gottes. - Die Offenbarung
(Apokalypse) des Johannes ist dem äußeren Rahmen nach ein Brief (vgl. 1,4 und
22,21), der in den Gemeinden vorgelesen werden soll (V. 3). Dem Inhalt nach
ist sie „Offenbarung“ und Prophetie (V. 1 und 3). Sie bezeugt Geschautes,
deutet Gegenwärtiges, sagt Kommendes an und will dem Jünger helfen. die Zeit
zu verstehen und zu bestehen. Das Erste, was über diese Zeit gesagt wird: sie
ist kurz, das Ende ist nahe. Das ist hier nicht als Drohung gesagt, sondern als
Trost für eine Zeit der Verfolgung und äußersten Not. - Im ersten Teil dieses
Buches stehen sieben Sendschreiben an die Gemeinden von Kleinasien; das erste
richtet sich an die Gemeinde von Ephesus (vgl. Einführung zur morgigen Lesung
im Jahr II). - Zu 1,1-3: Offb 22,6-10; Joh 3,11; 7,16; 12,49; Dan 2,28;
Lk 11,28; Joh 12,27; Lk 21,31; Ex 3,14; Mt 11,3. - Zu 2,1-5a: 1 Thess 1,3; 2 Kor 11,13-15.
ERSTE Lesung |
Offb 1, 1-4; 2, 1-5a |
Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist. Kehr
zurück zu deinen ersten Werken!
Lesung
aus der Offenbarung des Johannes
1Offenbarung
Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, was
bald geschehen muss; und er hat es durch seinen Engel, den er sandte, seinem
Knecht Johannes gezeigt.
2Dieser
hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt: alles, was er
geschaut hat.
3Selig,
wer diese prophetischen Worte vorliest und wer sie hört und wer sich an das
hält, was geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.
4Johannes
an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von
Ihm, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem
Thron
1An den
Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: So spricht Er, der die sieben Sterne in
seiner Rechten hält und mitten unter den sieben goldenen Leuchtern einhergeht:
2Ich
kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren; ich weiß: Du kannst die
Bösen nicht ertragen, du hast die auf die Probe gestellt, die sich Apostel
nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt.
3Du
hast ausgeharrt und um meines Namens willen Schweres ertragen und bist nicht
müde geworden.
4Ich
werfe dir aber vor, dass du deine erste Liebe verlassen hast.
5aBedenke,
aus welcher Höhe du gefallen bist. Kehr zurück zu deinen ersten Werken!
Antwortpsalm |
Ps 1, 1-2.3.4 u. 6 (R: vgl. Offb 2, 7b) |
R Wer siegt, dem gebe ich zu essen vom Baum des Lebens - R |
(GL neu 31, 1) |
1 Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, |
IV. Ton |
nicht auf dem Weg der Sünder geht,
nicht im Kreis der Spötter sitzt,
2 sondern Freude hat an der Weisung des
Herrn,
über seine Weisung nachsinnt bei Tag
und bei Nacht. - (R)
3 Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen
gepflanzt ist,
der zur rechten Zeit seine Frucht
bringt
und dessen Blätter nicht welken.
Alles, was er tut,
wird ihm gut gelingen. - (R)
4 Nicht so die Frevler:
Sie sind wie Spreu, die der Wind
verweht.
6 Denn der Herr kennt den Weg der
Gerechten,
der Weg der Frevler aber führt in den
Abgrund. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 8, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
bin das Licht der Welt.
Wer
mir nachfolgt, hat das Licht des Lebens.
Halleluja.
Zum Evangelium Man müsse sehen, um zu glauben, sagen unsere Zeitgenossen, die weder
sehen noch glauben wollen. Man muss glauben, um zu sehen, sagt das Evangelium
von der Heilung des Blinden. Es ist im Lukasevangelium das letzte Wunder Jesu
vor dem Einzug in Jerusalem. Der blinde Bettler ruft: „Jesus, Sohn Davids, hab
Erbarmen mit mir!“ Ihm, dem Bettler mit dem „blinden“ Glauben, kann Jesus
helfen. „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Das sagt Jesus nicht nur zu dem
Geheilten; er sagt es auch den Jüngern, die ihn nicht verstanden, als er ihnen
zum dritten oder vierten Mal sein bevorstehendes Leiden ankündigte (18,34).
Bald werden auch sie mit der Volksmenge dem „Sohn Davids“, dem Messias,
Beifall klatschen, aber dann werden sie ihn allein lassen. Er wird sterben und
auferstehn. Dann erst wird ihnen bei seinem Wort das Herz brennen, und beim Brotbrechen
werden ihnen die Augen aufgehen (Lk 24,31-32). - Mt 20,29-34; Mk 10,46-52;
Jes 35,5; 61,1-2; Lk 24,26-31.
Evangelium |
Lk 18, 35-43 |
Herr, ich möchte wieder sehen können
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Lukas
35Als
Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder an der Straße und bettelte.
36Er
hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten?
37Man
sagte ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber.
38Da
rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
39Die
Leute, die vorausgingen, wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er
aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!
40Jesus
blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte
ihn Jesus:
41Was
soll ich dir tun? Er antwortete: Herr, ich möchte wieder sehen können.
42Da
sagte Jesus zu ihm: Du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen.
43Im
gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus.
Und alle Leute, die das gesehen hatten, lobten Gott.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, der dem Blinden das Augenlicht schenkte, wollen wir beten:
Erfülle
alle Christen mit deinem Licht und deiner Wahrheit.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Befreie
die Menschen von der Blindheit ihrer Herzen.
Mach uns
sehend für die Not unserer Mitmenschen.
Führe
unsere Verstorbenen in das ewige Licht.
Herr Jesus Christus, du Erlöser der Menschen, lass uns erkennen, was uns
zum Heil dient, der du in der Einheit des Heiligen mit dem Vater lebst und
herrschest in alle Ewigkeit. A.: Amen.
„Herr Jesus Christus, schenke uns nicht Erkenntnis noch
Vertiefung, nicht Reichtum des Wissens noch die Fülle des Lebens, sondern
schenke uns die erste Liebe, aus der heraus auch das letzte Leid besiegt wird.
Gib uns den Anfang, damit das
Ende selig, und die Begeisterung der Jugend, damit das Alter gesegnet sei.
Verbirg uns nichts, was in uns
wider dich lautet; gehe ins Gericht mit deinen Knechten und Mägden, ehe sie der
Sicherheit zur Beute werden.
Zerstöre unsere Werke,
zerbrich unser Wissen, entblättere alle unsere Blüten, auf dass in der
Anfechtung wir nach dir sehen, und dann gib uns den verlorenen Frühling wieder“
(Hermann Bezzel).