Schott Tagesliturgie
Freitag
24
November 2023
- Freitag der 33. Woche im Jahreskreis
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
FREITAG DER 33.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gütiger Gott,
erleuchte deine Gläubigen
und mach ihre Herzen hell
durch den Glanz deiner Gnade.
Gib, dass wir in diesem Licht
Christus als unseren Erlöser allezeit erkennen
und ihn wahrhaft aufnehmen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 62)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Nach ihrem militärischen Erfolg ziehen die Makkabäer nach Jerusalem.
Der Tempel ist entweiht und verwüstet. Er muss gesäubert und wieder eingeweiht
werden. Der Zeusaltar wurde fortgeschafft und ein neuer Brandopferaltar aus
unbehauenen Steinen nach dem Muster des früheren gebaut (4,47). Genau drei
Jahre nach seiner Entweihung wurde der Tempel wieder eingeweiht, im Dezember 164
v. Chr. Das war ein großes, lautes Fest, sicher mit viel religiöser
Begeisterung. Aber nachträglich muss die Frage gestellt werden: Was war damit
eigentlich getan, was war gewonnen? Jesus wird diesen Tempel, das „Haus seines
Vaters“, wieder reinigen müssen. Und er wird erklären, dass Gott weder hier
noch auf dem Berg Garizim angebetet wird. Gott will den lebendigen Tempel und
die Anbetung „im Geist und in der Wahrheit“ (Joh 4,23). - 2 Makk 10,1-8.
ERSTE Lesung |
1 Makk 4, 36-37.52-59 |
Sie feierten die Altarweihe und brachten mit
Freuden Brandopfer dar
Lesung aus dem ersten Buch der Makkabäer
In
jenen Tagen
36sagten Judas
der Makkabäer und seine Brüder: Unsere Feinde sind nun vernichtend geschlagen.
Wir wollen nach Jerusalem hinaufziehen, den Tempel reinigen und ihn neu weihen.
37Das
ganze Heer versammelte sich also und zog zum Berg Zion hinauf.
52Am
Fünfundzwanzigsten des neunten Monats - das ist der Monat Kislew - im Jahr 148
standen sie früh am Morgen auf
53und
brachten auf dem neuen Brandopferaltar, den sie errichtet hatten, Opfer dar, so
wie sie das Gesetz vorschreibt.
54Zur
gleichen Zeit und am selben Tag, an dem ihn die fremden Völker entweiht hatten,
wurde er neu geweiht, unter Liedern, Zither- und Harfenspiel und dem Klang der
Zimbeln.
55Das
ganze Volk warf sich nieder auf das Gesicht, sie beteten an und priesen den
Himmel, der ihnen Erfolg geschenkt hatte.
56Acht
Tage lang feierten sie die Altarweihe, brachten mit Freuden Brandopfer dar und
schlachteten Heils- und Dankopfer.
57Sie
schmückten die Vorderseite des Tempels mit Kränzen und kleinen Schilden aus
Gold; sie erneuerten die Tore und auch die Nebengebäude, die sie wieder mit
Türen versahen.
58Im
Volk herrschte sehr große Freude; denn die Schande, die ihnen die fremden
Völker zugefügt hatten, war beseitigt.
59Judas
fasste mit seinen Brüdern und mit der ganzen Gemeinde Israels den Beschluss,
Jahr für Jahr zur selben Zeit mit festlichem Jubel die Tage der Altarweihe zu
begehen, und zwar acht Tage lang, vom fünfundzwanzigsten Kislew an.
aNTWORTPSALM |
1 Chr 29, 10b-11a.11b-12a.12b-13 (R: vgl. 12a) |
R Du bist der Herrscher über das All. - R |
(GL neu 52, 1) |
10b Gepriesen bist du, Herr, |
VIII. Ton |
Gott unsres Vaters Israel,
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
11a Dein, Herr, sind Größe und Kraft,
Ruhm und Glanz und Hoheit;
dein ist alles im Himmel und auf
Erden. - (R)
11b Herr, dein ist das Königtum.
Du erhebst dich als Haupt über alles.
12a Reichtum und Ehre kommen von dir;
du bist der Herrscher über die ganze
Schöpfung. - (R)
12b In deiner Hand liegen Kraft und Stärke,
von deiner Hand kommt alle Größe und
Macht.
13 Darum danken wir dir, unser Gott,
und rühmen deinen herrlichen Namen.
- R
Jahr II
Zur Lesung In den vorausgegangenen
Visionen von den sieben Siegeln und den sechs Posaunen (Kap. 6-9) wurde der
Seher bis an die Grenze dessen geführt, was vorerst gesagt und gehört werden
kann. Vor die Vision der siebten Posaune (11,15-19) schiebt sich die Vision
von einem kleinen, aufgeschlagenen Buch. Was hat dieses kleine Buch zu
bedeuten, und wie verhält es sich zu dem großen Buch mit den sieben Siegeln in
Kapitel 5? Wahrscheinlich ist das kleine Buch eine gedrängte Zusammenfassung
des großen Buches, ein Hinweis auf die Ereignisse, die noch ausstehen, bis (mit
dem Ertönen der siebten Posaune; 11,15-19) das Geheimnis Gottes vollendet ist (10,7). Tödliche Gefahren bedrohen das Volk Gottes, und die Rettung wird ihm kommen
wie durch den Tod hindurch (vgl. Lesung von morgen). Kein Wunder, dass dieses
Buch dem Propheten zugleich süß und bitter schmeckt. Er muss es verschlingen
wie in alter Zeit ein Jeremia oder Ezechiel: er muss die ganze Weissagung und
Weisung Gottes in sich aufnehmen, um nochmals als Prophet über (d. h. gegen)
Völker und Könige aufzutreten. - Ez 3,1-3; Jer 1,10; Dan 3,4; 7,14.
ERSTE Lesung |
Offb 10, 8-11 |
Ich nahm das kleine Buch und
aß es
Lesung
aus der Offenbarung des Johannes
8Ich,
Johannes, hörte noch einmal
die Stimme aus dem Himmel, sie sprach zu mir:
Geh, nimm das Buch, das der Engel, der auf dem Meer und auf dem Land steht,
aufgeschlagen in der Hand hält.
9Und
ich ging zu dem Engel und bat ihn, mir das kleine Buch zu geben. Er sagte zu
mir: Nimm und iss es! In deinem Magen wird es bitter sein, in deinem Mund aber
süß wie Honig.
10Da
nahm ich das kleine Buch aus der Hand des Engels und aß es. In meinem Mund war
es süß wie Honig. Als ich es aber gegessen hatte, wurde mein Magen bitter.
11Und
mir wurde gesagt: Du musst noch einmal weissagen über viele Völker und Nationen
mit ihren Sprachen und Königen.
Antwortpsalm |
Ps 119 (118), 14 u. 24. 72 u. 103.111 u. 131 (R: vgl. 103a) |
R Herr, wie köstlich ist deine Verheißung! - R |
(GL neu 312, 7) |
14 Nach deinen Vorschriften zu leben |
II. Ton |
freut mich mehr als großer Besitz.
24 Deine Vorschriften machen mich froh;
sie sind meine Berater. - (R)
72 Die Weisung deines Mundes ist mir lieb,
mehr als große Mengen von Gold und
Silber.
103 Wie köstlich ist für meinen Gaumen deine
Verheißung,
süßer als Honig für meinen Mund. - (R)
111 Deine Vorschriften sind auf ewig mein
Erbteil;
denn sie sind die Freude meines
Herzens.
131 Weit öffne ich meinen Mund
und lechze nach deinen Geboten;
denn nach ihnen hab‘ ich Verlangen. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 10, 27 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Meine
Schafe hören auf meine Stimme;
ich
kenne sie, und sie folgen mir.
Halleluja.
Zum Evangelium Der Tempel war das Ziel des langen Weges Jesu von Galiläa über Samaria
hinauf nach Jerusalem. Über die Tempelreinigung berichtet Lukas kürzer als die
anderen Evangelisten. Durch seine Tat und sein Wort erweist sich Jesus als der
Herr des Tempels; er ist hier im Haus seines Vaters (Lk 2,49), er liebt dieses
Haus, aber er übt an dem Zustand im Tempel die gleiche harte Kritik wie die
Propheten. - Nur Lukas berichtet, Jesus habe dann im Tempel gelehrt und den
entweihten Ort durch seine Gegenwart und sein Wort neu geweiht. Nicht die
Steine machen den Tempel, nicht der Opferbetrieb macht ihn zum Haus Gottes. Nur
wo Menschen sich versammeln, um Gottes Wort zu hören und seine Gegenwart zu
erfahren, ist „Haus Gottes“. „Der Tempel Gottes seid ihr“ (1 Kor 3,17; vgl. 2
Kor 6,16). - Zu 19,45-46: Mt 21,12-13; Mk 11,15-17; Joh 2,13-16; Jes 56,7; Jer 7,11; Mal 3,1-2; Sach 14,21. - Zu 19,47-48: Mk 11,18; Lk 21,37;
22,53; Joh 7,14; 18,20.
Evangelium |
Lk 19, 45-48 |
Ihr habt aus dem Haus Gottes eine Räuberhöhle gemacht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
45ging Jesus in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben.
46Er
sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein.
Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.
47Er
lehrte täglich im Tempel. Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die
übrigen Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen.
48Sie
wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn das ganze Volk hing an
ihm und hörte ihn gern.
FÜRBITTEN
Jesus
Christus, der uns durch seinen Tod erlöste, bitten wir:
Für
alle die in einem Orden leben: gib ihnen Beständigkeit auf dem Weg in deiner
Nachfolge.
A.: Herr, erhöre uns.
Für
alle, die Macht und Einfluss haben: hindere sie, Arme und Wehrlose auszunützen.
Für
alle, die ungerecht verfolgt werden: sei ihnen eine Zuflucht, und rette sie.
Für
alle, die in unserer Gemeinde leben: hilf uns, die Fehler und Schwächen anderer
zu ertragen.
Gütiger Vater, dein Sohn hat für uns sein Leben hingegeben. Schenke uns
dein Erbarmen durch ihn, Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„Der Glaube ist nicht wie ein Aussichtsturm oder wie ein Fernglas, die von
jedermann, wie zur Probe, benutzt werden könnten. Nur der in vollem
existentiellem Ernst Glaubende vermag auch das Licht wahrzunehmen, welches von
der geglaubten Wahrheit her auf die Wirklichkeit fällt“ (Josef Pieper).
„Wie viel Geklapper Tag für Tag auf christlichen Gebetsmühlen,
möglichst schnell, um ja nicht viel Zeit ‚opfern‘ zu müssen: auch in
heiligen,
für diesen Gott eigens gebauten Häusern, wie viel bloße Erledigung von
‚Gebetspflichten‘ von eigens dafür bestellten Menschen!
Es ist gewiss schwerer, zu
glauben, dass er auch diese ,Frömmigkeit‘ verzeiht, als zu glauben, dass er
mit den großen Sünden und mit der Menschheitsschuld im Ganzen fertig wird“
(Josef Eger).