Schott Tagesliturgie
Samstag
25
November 2023
- Samstag der 33. Woche im Jahreskreis
- Hl. Katharina von Alexandrien
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
SAMSTAG DER 33.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Allmächtiger, ewiger Gott,
der Heilige Geist, der von dir ausgeht,
erleuchte unser Herz und unseren Sinn.
Er führe uns in die volle Wahrheit ein,
wie dein Sohn verheißen hat,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB 1104)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Nach der Tempelweihe des Jahres 164 ging der Kampf weiter. Über den Tod
des Verfolgers Antiochus IV. Epiphanes gibt es verschiedene Nachrichten. Nach 2
Makk 9 starb er an einer schrecklichen Unterleibskrankheit
(Blinddarmentzündung?), die als Strafe Gottes bezeichnet wird; ein Sturz aus
dem Wagen scheint die Sache noch weiter verschlimmert zu haben. Von
Gewissensbissen des Antiochus berichtet auch der griechische
Geschichtsschreiber Polybios (gest. um 120 v. Chr.). Es scheint sicher zu sein,
dass Antiochus in Verbitterung und Depression, wenn nicht in Geistesgestörtheit
gestorben ist. Aber was hat das alles zu bedeuten? Auch Judas der Makkabäer wird
sterben, und seine Nachfolger werden mehr und mehr eine reine Machtpolitik
betreiben, die keinen bleibenden Erfolg haben kann. - 2 Makk 1,11-17. - Zu 6,7: 1 Makk 54; 4,45.
ERSTE Lesung |
1 Makk 6, 1-13 |
Wegen der bösen Dinge, die ich
in Jerusalem getan habe, sterbe ich nun ganz verzweifelt in einem fremden Land
Lesung aus dem ersten Buch der Makkabäer
In
jenen Tagen
1durchzog
König
Antiochus die östlichen Provinzen. Er hörte von einer
Stadt in Persien namens Elymaïs, die berühmt war wegen ihres Reichtums an Silber
und Gold.
2Auch
gibt es in ihr einen sehr reichen Tempel; der mazedonische König Alexander, der
Sohn des Philippus, der als erster Grieche König geworden war, hatte dort
goldene Schilde, Rüstungen und Waffen hinterlassen.
3Antiochus
marschierte also hin und versuchte, die Stadt zu erobern und zu plündern. Doch
er blieb ohne Erfolg; denn die Einwohner der Stadt hatten von seinem Plan
erfahren
4und
leisteten ihm bewaffneten Widerstand. Er musste fluchtartig abziehen und machte
sich sehr niedergeschlagen auf den Rückweg nach Babylon.
5Noch
in Persien erreichte ihn ein Bote mit der Nachricht, dass die Heere, die in
Judäa einmarschiert waren, geschlagen worden waren.
6Auch
Lysias, der an der Spitze einer starken Streitmacht in den Kampf gezogen war,
habe gegen die Juden eine schwere Niederlage erlitten. Deren Bewaffnung und
Kampfkraft habe sich durch die große Beute, die sie bei den geschlagenen Armeen
machten, verstärkt.
7Den
Gräuel, den er auf dem Altar in Jerusalem hatte aufstellen lassen, hätten sie
wieder entfernt und den Tempelbezirk wie früher mit hohen Mauern umgeben,
ebenso seine Stadt Bet-Zur.
8Als
der König das hörte, war er bestürzt und sehr beunruhigt. Er musste sich
niederlegen, da ihn eine Schwäche befiel; so niedergeschlagen war er, weil
seine Pläne gescheitert waren.
9So
ging es mehrere Tage. Er bekam immer neue Anfälle tiefer Schwermut und rechnete
schon damit, dass er sterben müsse.
10Er
rief seine Freunde zusammen und sagte zu ihnen: Der Schlaf flieht meine Augen,
und ich bin vor Sorgen zusammengebrochen.
11Ich
habe mich gefragt: Wie bin ich nur in diese große Not und Bedrängnis geraten,
in der ich mich jetzt befinde? Ich war während meiner Regierung doch immer
leutselig und beliebt.
12Jetzt
fallen mir die bösen Dinge ein, die ich in Jerusalem getan habe. Ich habe dort
alle Geräte aus Silber und Gold mitgenommen, ja, ich habe ohne Grund den
Auftrag gegeben, die Bewohner Judäas auszurotten.
13Deswegen
ist dieses Unglück über mich gekommen, das weiß ich jetzt. Und nun sterbe ich
ganz verzweifelt in einem fremden Land.
Antwortpsalm |
Ps 9 (9A), 2-3.4 u. 6.16 u. 19 (R: 15b) |
R Ich frohlocke, weil du mir hilfst. - R |
(GL neu 64, 1) |
2 Ich will dir danken, Herr, aus ganzem Herzen, |
II. Ton |
verkünden will ich all deine Wunder.
3 Ich will jauchzen und an dir mich
freuen,
für dich, du Höchster, will ich singen
und spielen. - (R)
4 Zurückgewichen sind meine Feinde,
gestürzt und vergangen vor deinem
Angesicht.
6 Du hast die Völker bedroht, die Frevler
vernichtet,
ihren Namen gelöscht für immer und
ewig. - (R)
16 Völker versanken in der Grube, die sie
selber gegraben;
im Netz, das sie heimlich gelegt, hat
ihr Fuß sich verfangen.
19
Doch der Arme ist nicht auf ewig
vergessen,
des Elenden Hoffnung ist nicht für
immer verloren. - R
Jahr II
Zur Lesung Die Kirche der Endzeit ist die heilige Stadt
Gottes, die „zweiundvierzig Monate lang“ von den Heiden zertreten wird; auch
die Vorhöfe des Tempels werden preisgegeben, nur das innere Heiligtum bleibt
bewahrt (11,1-2). Das ist die Wirklichkeit, mit der wir in unserer Zeit und in
der Zukunft rechnen müssen. In diesem Zusammenhang ist auch der Abschnitt 11,3-13 zu verstehen. Hier ist von zwei „Zeugen“ die Rede, die als Propheten
charakterisiert werden. Sie tragen die Züge des Mose und des Elija. Immer wenn
es scheint, als sei die Sache Gottes verloren und die Weltgeschichte gehe ohne
Gott weiter, werden solche Propheten berufen. Sie erleiden das Schicksal der
Propheten: Sie sterben da, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde (11,8): in
„Jerusalem“, das seit dem Tod Jesu nicht mehr Ort des Heils, sondern Ort des
Gerichts ist. Es ist nicht mehr das geographische Jerusalem; es kann ebenso gut
Sodom oder Ägypten oder ... heißen. Überall sind diese Propheten den „Bewohnern
der Erde“, d. h. den Heiden, lästig; die Stimme Gottes wird zum Verstummen
gebracht: die Zeugen sterben einen ruhmlosen Tod. Das wird je länger je
eindeutiger der Weg derer sein, die sich zu Christus bekennen. Sie gehen den
Weg Jesu, den Weg des Martyriums, aber dann auch mit Christus den Weg der
Erhöhung. - Sach 4,1-3.11-14; Lk 13,33-34; Mt 23,35-39; Ez 37,10; Eph 2,6-7; Phil 3,10.
ERSTE Lesung |
Offb 11, 4-12 |
Meine beiden Zeugen
Lesung aus der Offenbarung des Johannes
Die Stimme aus dem Himmel sprach: Das sind meine beiden Zeugen.
4Sie
sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
5Wenn ihnen
jemand Schaden zufügen will, schlägt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre
Feinde; so muss jeder sterben, der ihnen schaden will.
6Sie
haben Macht, den Himmel zu verschließen, damit kein Regen fällt in den Tagen
ihres Wirkens als Propheten. Sie haben auch Macht, das Wasser in Blut zu
verwandeln und die Erde zu schlagen mit allen möglichen Plagen, sooft sie
wollen.
7Wenn
sie ihren Auftrag als Zeugen erfüllt haben, wird sie das Tier, das aus dem
Abgrund heraufsteigt, bekämpfen, besiegen und töten.
8Und ihre
Leichen bleiben auf der Straße der großen Stadt liegen. Diese Stadt heißt,
geistlich verstanden: Sodom und Ägypten; dort wurde auch ihr Herr gekreuzigt.
9Menschen
aus allen Völkern und Stämmen, Sprachen und Nationen werden ihre Leichen dort
sehen, dreieinhalb Tage lang; sie werden nicht zulassen, dass die Leichen
begraben werden.
10Und
die Bewohner der Erde freuen sich darüber, beglückwünschen sich und schicken
sich gegenseitig Geschenke; denn die beiden Propheten hatten die Bewohner der
Erde gequält.
11Aber
nach den dreieinhalb Tagen kam von Gott her wieder Lebensgeist in sie, und sie
standen auf. Da überfiel alle, die sie sahen, große Angst.
12Und
sie hörten eine laute Stimme vom Himmel her rufen: Kommt herauf! Vor den Augen
ihrer Feinde stiegen sie in der Wolke zum Himmel hinauf.
Antwortpsalm |
Ps 144 (143), 1-2c.9-10 (R: 1a) |
R Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist. - R |
(GL neu 559) |
1 Gelobt sei der Herr, der mein Fels ist, |
IV. Ton |
der meine Hände den Kampf gelehrt hat,
meine Finger den Krieg
2abc Du bist meine Huld und Burg,
meine Festung, mein Retter,
mein Schild, dem ich vertraue. - (R)
9 Ein neues Lied will ich, o Gott, dir
singen,
auf der zehnsaitigen Harfe will ich
dir spielen,
10 der du den Königen den Sieg verleihst
und David, deinen Knecht, errettest. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. 2 Tim 1, 10 |
Halleluja.
Halleluja.
Unser
Retter Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen
und
uns das Licht des Lebens gebracht durch das Evangelium.
Halleluja.
Zum Evangelium In Jerusalem setzt sich Jesus mit den Vertretern des Judentums
auseinander. Die Partei der Sadduzäer anerkannte als Norm ihres Glaubens nur
das „Gesetz“, d. h. die fünf Bücher Mose. Weil sie dort nichts über die
Auferstehung der Toten fanden; lehnten sie diese Lehre als eine rein
menschliche Überlieferung ab, im Gegensatz zu den Pharisäern. Mit der
Geschichte, die sie vorbringen (vgl. Dtn 25,5f.), wollen sie Jesus, der in
diesem Fall auf der Seite der Pharisäer steht, lächerlich machen. Er aber sagt
ihnen zunächst, dass ihre Frage von falschen Voraussetzungen ausgeht, nämlich
von der Annahme, die kommende Welt sei nur eine Verlängerung der gegenwärtigen
- eine armselige Vorstellung. Die Wirklichkeit ist größer: der Tod wird
überwunden sein, die Auferstandenen werden an Gottes Herrlichkeit und an seinem
Leben teilhaben, die biologischen Gesetze der gegenwärtigen Welt werden
hinfällig sein. Dann gibt er den Sadduzäern einen Schriftbeweis aus dem Buch
Exodus
(3,6), das auch sie als heilige Schrift annehmen. Gott ist nicht ein Gott der
Toten; das wäre er aber, wenn Abraham, Isaak und Jakob tot wären. Nicht von den
Toten wird Gott geehrt, sondern von den Lebenden. Damit ist auch gesagt: Nur
wer für Gott lebt (V. 38), wer Gott ehrt, lebt wirklich; tot ist, wer nicht für
Gott lebt. - Ex 3,1-6; Röm 7,14-25; 1 Kor 6,12-20; 15; 2 Kor 4,7 - 5,10.
Evangelium |
Lk 20, 27-40 |
Er ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
27kamen einige
von
den Sadduzäern, die die Auferstehung leugnen, zu Jesus und fragten
ihn:
28Meister,
Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und
eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau
heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen.
29Nun
lebten einmal sieben Brüder. Der Erste nahm sich eine Frau, starb aber
kinderlos.
30Da
nahm sie der Zweite,
31danach
der Dritte, und ebenso die anderen bis zum Siebten; sie alle hinterließen keine
Kinder, als sie starben.
32Schließlich
starb auch die Frau.
33Wessen
Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur
Frau gehabt.
34Da
sagte Jesus zu ihnen: Nur in dieser Welt heiraten die Menschen.
35Die
aber, die Gott für würdig hält, an jener Welt und an der Auferstehung von den
Toten teilzuhaben, werden dann nicht mehr heiraten.
36Sie
können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und durch die
Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind.
37Dass
aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch
angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott
Jakobs nennt.
38Er ist
doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn sind alle
lebendig.
39Da
sagten einige Schriftgelehrte: Meister, du hast gut geantwortet.
40Und
man wagte nicht mehr, ihn etwas zu fragen.
FÜRBITTEN
Im
Gebet wenden wir uns an Christus, der uns die Gnade Gottes offenbart:
Gib
den Verkündern des Glaubens das rechte Wort, und lass sie lebendige Zeugen der
Liebe sein.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Unterstütze
alle Bemühungen, die Welt vor einem Krieg zu bewahren.
Lade
die Sünder ein, ihr Leben zu ändern.
Führe
unsere Verstorbenen zur Auferstehung und zum Leben.
Ewiger Gott, durch deinen Sohn bist du uns nahe gekommen. Darum können
wir auf dich vertrauen durch ihn, Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„Alles Fleisch ist wie Gras (Ps 103,15), der Mensch ist von Erde gemacht und
wird wieder zu Erde werden. Und keine Erlösung erspart uns den Weg des
Weizenkorns in die Erde, in der es ersterben und Staub werden muss, um dann zu
neuem Leben erweckt zu werden ...
Weil wir so teuer erkauft sind
und weil unser Bild im Herzen Gottes geborgen und bewahrt ist, darum hört seine
Treue nie auf, wenn wir als Weizenkorn in die Erde sinken. Dann wird uns sein
schöpferisches Wort aufs Neue treffen und in seine ewige Gegenwart entbieten:
geheimnisvoll verwandelt, aus der Verweslichkeit in eine neue, nicht aussagbare
Existenz berufen, und doch in unserer Identität behaftet und wiedererkannt und
bei unserem Namen gerufen, den wir schon hier empfingen und zu dem sich Gott
auch in Ewigkeit bekennen will“ (Helmut Thielicke).