Schott Tagesliturgie
Mittwoch
29
November 2023
- Mittwoch der 34. Woche im Jahreskreis
- Lesejahr: A I, StB: II. Woche
MITTWOCH DER 34.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gütiger Gott,
wir verehren den Namen Jesu, deines Sohnes,
und danken dir,
dass du uns durch ihn gerettet hast.
Lass uns schon in diesem Leben
die Seligkeit verkosten,
die aus diesem Namen kommt,
und einst in deinem Vaterhaus
die Fülle der Freude empfangen, die er verheißt.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1096)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung „Gezählt, gewogen, geteilt“, lautet die Inschrift an der Wand. Weil
Daniel sie entziffert und deutet, wird er in Gold und Purpur gekleidet - eine
seltsame Geschichte. Ist es überhaupt Geschichte? Belschazzar ist eine
historische Persönlichkeit, aber nicht der Sohn Nebukadnezzars, sondern der
Sohn und Mitregent des letzten babylonischen Königs Nabonid. Dem Verfasser ist
„die Moral der Geschichte“ offenbar wichtiger als die Geschichte selbst. Das
Ende des babylonischen Reiches, will er sagen, kam nicht von ungefähr.
Sittliche Verkommenheit und grenzenloser Hochmut waren immer schon der Anfang vom
Ende. Dass man nicht ungestraft gegen den Gott frevelt, dessen Tempel in
Jerusalem steht, ist für die Zeitgenossen des Verfassers ein Hinweis, der
verstanden wird: unter Antiochus IV. Epiphanes, dem König des Seleukidenreichs,
wurde der Tempel von Jerusalem durch einen Zeusaltar entweiht. der im Dezember
167 dort aufgestellt wurde (Dan 11,31; 1 Makk 1,54). - Dan 1,2; Bar 1,12;
Offb 9,20; Dan 4,5; 13,45; Ps 135,15-17; Ijob 12,10.
ERSTE Lesung |
Dan 5, 1-6.13-14.16-17.23-28 |
Es erschienen die Finger einer Menschenhand und
schrieben: Gezählt, gewogen, geteilt
Lesung aus dem Buch Daniel
In
jenen Tagen
1gab König
Belschazzar ein großes Gastmahl für seine Großen; es waren tausend
Menschen, und zusammen mit den Tausend sprach er dem Wein zu.
2In
seiner Weinlaune nun ließ Belschazzar die goldenen und silbernen Gefäße holen,
die sein Vater Nebukadnezzar aus dem Tempel in Jerusalem mitgenommen hatte.
Jetzt sollten der König und seine Großen, seine Frauen und Nebenfrauen daraus
trinken.
3Man
holte also die goldenen Gefäße, die man aus dem Tempel des Gotteshauses in
Jerusalem mitgenommen hatte, und der König und seine Großen, seine Frauen und
Nebenfrauen tranken daraus.
4Sie
tranken Wein und lobten die Götter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz
und Stein.
5In
derselben Stunde erschienen die Finger einer Menschenhand und schrieben
gegenüber dem Leuchter etwas auf die weißgetünchte Wand des königlichen
Palastes. Der König sah den Rücken der Hand, als sie schrieb.
6Da
erbleichte er, und seine Gedanken erschreckten ihn. Seine Glieder wurden
schwach, und ihm schlotterten die Knie.
13Daniel
wurde vor den König gebracht, und der König sagte zu ihm: Du also bist Daniel,
einer von den verschleppten Juden, die mein Vater, der König, aus Juda hierher
gebracht hat.
14In
dir, so habe ich gehört, ist der Geist der Götter, und bei dir fand man
Erleuchtung und Einsicht und außergewöhnliche Weisheit.
16Doch
du, so habe ich gehört, kannst Deutungen geben und schwierige Fragen lösen.
Wenn du nun die Schrift lesen und mir deuten kannst, sollst du in Purpur
gekleidet werden, um den Hals eine goldene Kette tragen und als der Dritte in
meinem Reich herrschen.
17Daniel
gab dem König zur Antwort: Behalte deine Gaben oder schenk sie einem andern!
Aber die Schrift will ich für den König lesen und deuten.
23Du
hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben und dir die Gefäße aus seinem
Tempel herbeischaffen lassen. Du und deine Großen, deine Frauen und
Nebenfrauen, ihr habt daraus Wein getrunken. Du hast die Götter aus Gold und
Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören
können und keinen Verstand haben. Aber den Gott, der deinen Lebensatem in
seiner Hand hat und dem all deine Wege gehören, den hast du nicht verherrlicht.
24Darum
hat er diese Hand geschickt und diese Schrift geschrieben.
25Das
Geschriebene lautet aber: Mene mene tekel u-parsin.
26Diese
Worte bedeuten: Mene: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft und macht ihr
ein Ende.
27Tekel:
Gewogen wurdest du auf der Waage und zu leicht befunden.
28Peres:
Geteilt wird dein Reich und den Medern und Persern gegeben.
Antwortpsalm |
Dan 3, 62.63.64.65.66.67 (R: 62b) |
62 Preist den Herrn, Sonne und Mond. |
(GL neu 619, 1.2. oder 401) |
R Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit! |
VI. Ton |
63
Preist den Herrn, ihr Sterne am Himmel.
R Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
64
Preist den Herrn, aller Regen und Tau.
R Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
65
Preist den Herrn, all ihr Winde.
R Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
66
Preist den Herrn, Feuer und Glut.
R Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
67
Preist den Herrn, Frost und Hitze.
R Lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!
Jahr II
Zur Lesung Das Gericht, in dem
„der Zorn Gottes sein Ende erreicht“ (15,1), bedeutet für alle, die treu
geblieben sind, Befreiung und Rettung, vergleichbar mit der Befreiung Israels
aus der ägyptischen Knechtschaft und aus der tödlichen Gefahr am Roten Meer.
Jetzt erst wird sichtbar, wer das wirkliche, für immer gerettete Israel ist,
das Israel Gottes. Es sind die Hundertvierundvierzigtausend, die nach Offb 14,1 beim Lamm auf dem Berg Zion stehen und die nach Offb 19,9 zum Hochzeitsmahl
des Lammes gerufen sind. Nach 15,2 stehen sie auf dem gläsernen Meer, dem
himmlischen Ozean, aus dem die Blitze des Endgerichts zucken („mit Feuer
durchsetzt“, 15,2). Wir begegnen hier uralten Vorstellungen vom Himmel, dem
Wohnort Gottes, wie sie auch im Alten Testament aufscheinen (Ps 104,3; 148,4); sie dienen dazu, die geheimnisvolle Erhabenheit Gottes anzudeuten. Das
gläserne (oder kristallene) Meer soll aber auch an das Rote Meer von Exodus 14
und an das Taufwasser erinnern, durch das hindurch die Christen in das heilige
Land Gottes gelangt sind. Das Siegeslied der Geretteten wird als „Lied des Mose“
bezeichnet; es wiederholt aber nicht den Wortlaut des Liedes von Ex 15; es ist
ein neues Lied „zu Ehren des Lammes“ und besingt, den Ereignissen
vorausgreifend, den Triumph der Gerechtigkeit Gottes. - Zu 15,3-4: Ex 15,3;
Dtn 32,4; Ps 86,9; 111,2; 139,14; 145,17.
ERSTE Lesung |
Offb 15, 1-4 |
Sie sangen das Lied des Mose und das Lied zu
Ehren des Lammes
Lesung
aus der Offenbarung des Johannes
1Ich,
Johannes, sah ein anderes Zeichen am Himmel, groß und wunderbar. Ich sah sieben Engel
mit sieben Plagen, den sieben letzten; denn in ihnen erreicht der Zorn Gottes
sein Ende.
2Dann
sah ich etwas, das einem gläsernen Meer glich und mit Feuer durchsetzt war. Und
die Sieger über das Tier, über sein Standbild und über die Zahl seines Namens
standen auf dem gläsernen Meer und trugen die Harfen Gottes.
3Sie
sangen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied zu Ehren des Lammes:
Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr, Gott und Herrscher über die ganze
Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.
4Wer
wird dich nicht fürchten, Herr, wer wird deinen Namen nicht preisen? Denn du
allein bist heilig : Alle Völker kommen und beten dich an; denn deine gerechten
Taten sind offenbar geworden.
Antwortpsalm |
Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4.7-8.9 (R: Offb 15, 3b) |
R Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr. - R |
(GL neu 447, 1) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied; |
VIII. Ton |
denn er hat wunderbare Taten
vollbracht.
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm. - (R)
2 Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor
den Augen der Völker.
3ab er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)
3cd Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
4
Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der
Erde,
freut euch, jubelt und singt! - (R)
7 Es brause das Meer und alles, was es
erfüllt,
der Erdkreis und seine Bewohner.
8 In die Hände klatschen sollen die
Ströme,
die Berge sollen jubeln im Chor. - (R)
9 Jubeln sollen alle vor dem Herrn, wenn
er kommt,
um die Erde zu richten.
Er richtet den Erdkreis gerecht,
die Nationen so, wie es recht ist.
R Groß
und wunderbar sind deine Taten, Herr.
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Offb 2, 8b.10c |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht Er, der Erste und der Letzte:)
Sei
treu bis in den Tod;
dann
werde ich dir den Kranz des Lebens geben.
Halleluja.
Zum Evangelium Im Zusammenhang des Lukasevangeliums beginnt der heutige Abschnitt (V.
12): „Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch
verfolgen ...“ Bei Matthäus heißt es (24,9): „Dann wird man euch in große Not
bringen.“ Lukas hat durch sein vorausgestelltes „Bevor ...“ die Reihenfolge (im
Vergleich zu Markus und Matthäus) umgestellt: Die Verfolgungen der Christen
durch die Synagoge, durch Statthalter und Könige gehören für Lukas nicht zu den
letzten Zeichen, die dem Kommen des Menschensohnes unmittelbar vorausgehen,
sondern zu den ersten Ereignissen, zu denen, die Lukas selbst und die Kirche
seiner Zeit noch erleben. Erst im weiteren der Geschichte treten die
politischen, militärischen und kosmischen Erschütterungen ein, von denen in den
Versen 7-11 die Rede war. Es wird also noch Geschichte geben, die Jünger müssen
sich auf eine lange Zeit einstellen, auf Unterdrückung und Verfolgung. Für
diese Zeit gelten die Mahnungen der Verse 14 und 19, vor allem die Mahnung zur
Standhaftigkeit in der gegenwärtigen Notzeit der Kirche. - Mt 24,9-14; Mk 13,9-13; Lk 12,11-12; Apg 6,10; 1 Thess 3,3; Hebr 10,36.39.
Evangelium |
Lk 21, 12-19 |
Ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
12Man wird
euch festnehmen und euch verfolgen. Man
wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins
Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen.
13Dann
werdet ihr Zeugnis ablegen können.
14Nehmt
euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen;
15denn
ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner
nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.
16Sogar
eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch
ausliefern, und manche von euch wird man töten.
17Und
ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.
18Und
doch wird euch kein Haar gekrümmt werden.
19Wenn
ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.
FÜRBITTEN
Zu
Jesus Christus, der seinen Jüngern Verfolgung ankündigte, beten wir:
Für alle Christen: steh ihnen bei, damit sie unerschrocken ihren Glauben
bekennen. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für die Menschen, die dich ablehnen: rühre ihre Herzen an, dass sie sich
bekehren. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für alle, die um deines Namens willen verfolgt werden: sende ihnen den
Geist der Stärke. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für
unsere Gemeinde: gib, dass unser Leben von dir Zeugnis ablegt. (Stille) Herr, erbarme dich.
Denn
du rettest, wer bis zum Ende standhaft bleibt. Dir sei Ehre und Lobpreis in
alle Ewigkeit.
„Ein Schimmer des Schöpfungsmorgens liegt auf der Welt und ist nicht auszulöschen, so
wie ein Schatten des Untergangs auf ihr liegt. Auf jedem Tag ruht der Abglanz
des ersten und des jüngsten Tages. Das Bewusstsein der Nähe dieser beiden Tage
macht vielleicht das tiefste Bewusstsein der Zeit und der Geschichte aus“
(Reinhold Schneider).