Vierter Adventssonntag A
Gott will, dass wir sehen, was
er will und was er tut. Daher gibt er uns die großen Zeichen. Wer die Zeichen
sehen kann, weiß auch das Gemeinte. Die Jungfrau und das Kind: Zeichen dafür,
dass unsere Hoffnung in Schwachheit und Armut geboren wird.
Eröffnungsvers Vgl.
Jes 45, 8
Tauet, ihr Himmel, von oben!
Ihr Wolken, regnet herab den Gerechten!
Tu dich auf, o Erde, und sprosse den Heiland
hervor!
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels
haben wir die Menschwerdung Christi,
deines Sohnes, erkannt.
Führe uns durch sein Leiden und Kreuz
zur Herrlichkeit der Auferstehung.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Zur 1. Lesung Im Jahr 735 v. Chr. ist das davidische Königshaus in größter Gefahr.
Durch seinen Propheten gibt Gott dem König Ahas, der nicht hören will und nicht
sehen kann, ein Zeichen der Rettung: Es wird einen Sohn Davids geben, die alten
Verheißungen werden sich erfüllen. Immanu-El, „Mit uns ist Gott“: Im Sohn der
Jungfrau, dessen Geburt der Engel ankündigt (Mt 1, 23), wird dieser Name volle
Wahrheit und Wirklichkeit sein.
1. Lesung Jes
7, 10-14
Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen;
sie wird ihm den Namen Immanuel - Gott mit uns -
geben
Lesung
aus dem Buch Jesaja
In jenen Tagen
10sprach der Herr noch einmal zu Ahas; er sagte:
11Erbitte dir vom Herrn, deinem Gott, ein Zeichen, sei es
von unten, aus der Unterwelt, oder von oben, aus der Höhe.
12Ahas antwortete: Ich will um nichts bitten und den Herrn
nicht auf die Probe stellen.
13Da sagte Jesaja: Hört her, ihr vom Haus David! Genügt es
euch nicht, Menschen zu belästigen? Müsst ihr auch noch meinen Gott belästigen?
14Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben:
Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären, und
sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.
Antwortpsalm Ps
24 (23), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 7c.10b)
R Der
Herr wird kommen, (GL neu 263)
er ist der König der Herrlichkeit. - R
1 Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, VI. Ton
der Erdkreis und seine Bewohner.
2 Denn er hat ihn auf Meere gegründet,
ihn über Strömen befestigt. - (R)
3 Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn,
wer darf stehn an seiner heiligen
Stätte?
4 Der reine Hände hat und ein lauteres
Herz,
der nicht betrügt und keinen Meineid
schwört. - (R)
5 Er wird Segen empfangen vom Herrn
und Heil von Gott, seinem Helfer.
6 Das sind die Menschen, die nach ihm
fragen,
die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. - R
Zur 2. Lesung Paulus an die Brüder in Rom - Gruß: das war in alter Zeit die übliche
Form des Briefanfangs. Aber Paulus sprengt das Schema; er kann nicht warten,
gleich muss er alles sagen, sein ganzes Evangelium von Jesus Christus, dem Sohn
Davids, dem Gottessohn, dem auferstandenen und in seiner Gemeinde machtvoll
gegenwärtigen Herrn. In ihm haben sich die Verheißungen der Propheten erfüllt
(2 Sam 7; Jes 7; Ps 2, 7; vgl. Apg 13, 33).
2. Lesung Röm
1, 1-7
Das Evangelium von Jesus Christus, dem Nachkommen
Davids, dem Sohn Gottes
Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer
1Paulus,
Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu
verkündigen,
2das er
durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in den heiligen Schriften:
3das
Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme
Davids,
4der
dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der
Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.
5Durch
ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um in seinem Namen alle Heiden
zum Gehorsam des Glaubens zu führen;
6zu
ihnen gehört auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid.
7An
alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit
euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
Ruf vor dem
Evangelium Vers:
vgl. Mt 1, 23
Halleluja.
Halleluja.
Seht,
die Jungfrau wird ein Kind empfangen,
einen
Sohn wird sie gebären,
sein
Name wird sein: Immanuel - Gott mit uns.
Halleluja.
Zum Evangelium „Gott mit uns“, das ist die zentrale Aussage dieses Evangeliums (Mt 1,
23; vgl. 28, 20). Matthäus zitiert die Weissagung Jes 7, 14, um das Geheimnis
der Menschwerdung als ein schöpferisch rettendes Eingreifen Gottes zu deuten.
Josef, der treue und stille Helfer beim Werk Gottes, wird der gesetzliche Vater
des Messias und gibt ihm den Namen „Jesus“, der bedeutet „Jahwe rettet“.
Evangelium Mt
1, 18-24
Jesus wird geboren werden von Maria, die verlobt
ist mit Josef, dem Sohn Davids
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
18Mit
der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt;
noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete
- durch das Wirken des Heiligen Geistes.
19Josef,
ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in
aller Stille von ihr zu trennen.
20Während
er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und
sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu
nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist.
21Sie
wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein
Volk von seinen Sünden erlösen.
22Dies
alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten
gesagt hat:
23Seht,
die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird
ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.
24Als
Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm
seine Frau zu sich.
Zur Eucharistiefeier „Gott mit uns“, das ist unser Glaube und
unsere Hoffnung. Wenn wir Eucharistie feiern, wissen wir es jedes Mal neu: Gott
ist bei uns; durch uns will er in dieser Welt und für die Welt da sein.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
wir legen die Gaben auf den Altar.
Heilige sie durch deinen Geist,
der mit seiner Kraft
die Jungfrau Maria überschattet hat.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers Jes
7, 14
Seht, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn
gebären.
Sein Name ist Immanuel, Gott mit uns.
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
du hast uns in diesem Mahl das Heil zugesagt
und uns schon jetzt Anteil daran gegeben.
Lass uns das Kommen deines Sohnes
in Freude erwarten
und mache uns umso eifriger in deinem Dienst,
je näher das Fest seiner Geburt heranrückt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Für den Tag und die Woche
Unteilbare Geschichte Das Geschehen zwischen Gott und den Menschen
wird von der Heiligen Schrift als zeitliches Nacheinander dargestellt,
angefangen von Schöpfung und Sündenfall bis zur Vollendung des Alls mit der
zweiten Ankunft Christi. Wir können aber die Geschichte nicht einfach einteilen
in vorher und nachher: vor Christus und nach Christus, im Sinne von unerlöst
und erlöst, in eine dunkle und eine helle Hälfte. „Es gibt nur eine einzige,
unteilbare Geschichte, die als ganze gekennzeichnet ist durch die Schwachheit
und Erbärmlichkeit des Menschen und die als ganze unter der erbarmenden Liebe
Gottes steht.“ (J. Ratzinger)