Samstag der 4. Osterwoche
Eröffnungsvers |
Vgl. 1 Petr 2, 9 |
Volk Gottes, verkünde die großen Taten des Herrn.
Er hat uns aus der Finsternis herausgeführt
in sein wunderbares Licht. Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast uns im Sakrament der Taufe
neues Leben geschenkt.
Festige unsere Verbundenheit mit Christus,
damit wir Früchte bringen, die bleiben,
und die Freude des ewigen Lebens erlangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Juden
und Heiden interessierten sich in Pisidien für die Botschaft, die Paulus und
Barnabas brachten. Aber die Freiheit, mit der die beiden von Mose und dem
Gesetz sprachen, und ihre Erfolge bei der heidnischen Bevölkerung machten die
leitenden Männer misstrauisch. Das konnte Paulus selbst am wenigsten
überraschen; er kannte ja seine Brüder und ihre rabbinisch-pharisäische
Einstellung gegenüber der heidnischen Welt. Trotzdem wird er überall, wohin er
kommt, das Wort Gottes zuerst den Juden
verkünden (V. 46). „Für euch zuerst“, hatte auch Petrus auf dem Tempelplatz zu
den Juden gesagt (3,26). Paulus achtet das Vorrecht des Judentums, trotz
aller bitteren Erfahrungen. Dass seine Volksgenossen sich dem Angebot
beharrlich verschlossen und damit dem Evangelium den Weg zu den Heiden wiesen
(V. 46), bedeutet für Paulus ein
Problem, das ihn sein Leben lang belastet (vgl. Röm 9-11). Der
Schlusssatz dieser Lesung spricht von der Grunderfahrung des Jüngers, d. h. des
Menschen, dem Christus begegnet ist: von der Freude, die ebenso wie der Glaube
vom Geist Gottes kommt. - Apg 5,17; 17,5; 1 Thess 2,14; Apg 13,5; 18,6;
28,24-28; Jes 49,6; Lk 9,5; 1 Thess 1,6.
ERSTE Lesung |
Apg 13, 44-52 |
Wir wenden uns jetzt an die Heiden
Lesung aus der Apostelgeschichte
44 versammelte sich fast
die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören.
45Als die Juden die Scharen sahen, wurden
sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen
aus.
46Paulus und Barnabas aber erklärten
freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber
zurückstoßt und euch des ewigen Lebens unwürdig zeigt, wenden wir uns jetzt an
die Heiden.
47Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich
habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du
das Heil sein.
48Als die Heiden das hörten, freuten sie
sich und priesen das Wort des Herrn; und alle wurden gläubig, die für das ewige
Leben bestimmt waren.
49Das Wort des Herrn aber verbreitete sich
in der ganzen Gegend.
50Die Juden jedoch hetzten die vornehmen
gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine
Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.
51Diese aber schüttelten gegen sie den
Staub von ihren Füßen und zogen nach Ikonion.
52Und die Jünger waren voll Freude und erfüllt vom Heiligen
Geist.
Antwortpsalm |
Ps 98 (97), 1.2-3b.3c-4 (R: vgl. 3cd) |
R Alle Enden der Erde sehen das Heil unsres Gottes. - R |
(GL neu 54,1) |
Oder: |
|
R Halleluja. - R |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied; |
VIII. Ton |
denn er hat wunderbare Taten vollbracht.
Er hat mit seiner Rechten geholfen
und mit seinem heiligen Arm. - (R)
2 Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht
und sein gerechtes Wirken enthüllt vor
den Augen der Völker
3ab Er dachte an seine Huld
und an seine Treue zum Hause Israel. - (R)
3cd Alle Enden der Erde
sahen das Heil unsres Gottes.
4 Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der
Erde,
freut euch, jubelt und singt! - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 8, 31b-32 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der
Herr:)
Wenn ihr in meinem
Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger.
Dann werdet ihr die
Wahrheit erkennen.
Halleluja.
Zum Evangelium In Jesus ist Gott sichtbar und fassbar
geworden. Die Frage des Thomas und die Bitte des Philippus (V. 5) zeigen aber,
dass die Jünger, obwohl sie mit Jesus schon so lange zusammenleben, Mühe haben,
zu verstehen, was er ihnen in dieser Stunde sagt. Die Jünger, das sind wir.
Jesus wird nicht müde, es uns immer wieder neu zu sagen: Ich bin im Vater, und
der Vater ist in mir: Um es zu verstehen, brauchen wir die Ewigkeit. In der
gegenwärtigen Zeit hilft uns der Glaube, der immer neu über unser kleines Ich
und sein Fassungsvermögen hinaus in die Weite Gottes hineinwächst. Für diesen
Glauben ist nichts unmöglich. - Joh 8,19; 12,44-45.49; 2 Kor 4,4; Ex 33,18;
Joh 10,30; 19,49; 5,36; 10,38; 15,7; 16,24.26; Mt 7,7-11; Apg 3,6.16; l
Joh 3,22.
Evangelium |
Joh 14, 7-14 |
Wer mich gesehen hat, hat den Vater
gesehen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
7Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr
auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
8Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns
den Vater; das genügt uns.
9Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin
ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat
den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?
10Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin
und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht
aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.
11Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin
und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der
Werke!
12Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich
glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch
größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
13Alles, um was ihr in meinem Namen bittet,
werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.
14Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es
tun.
Fürbitten
Im Gebet wollen wir
uns an Jesus Christus wenden, der mit dem Vater eins ist und ihn offenbart:
Schenke deinen Boten den Heiligen Geist, damit sie
freimütig das Wort Gottes verkünden. - (Stille)
Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre
uns.
Führe alle Völker
zum Licht der Wahrheit, dass sie das Heil erlangen. - (Stille)
Christus, höre uns.
Blicke auf die
Verzagten, und richte sie auf. - (Stille)
Christus, höre uns.
Nimm dich der
Verstorbenen an, dass sie deine Herrlichkeit schauen. - (Stille) Christus, höre uns.
Allmächtiger, gütiger Gott, gib uns, um was wir im Namen deines Sohnes bitten, denn immer erhörst du ihn, unseren Herrn Jesus Christus.
A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott, heilige diese Gaben.
Nimm das Opfer an,
das dir im Heiligen Geist dargebracht wird,
und mache uns selbst zu einer Gabe,
die für immer dir gehört.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Joh 17, 24 |
Vater, ich will, dass alle,
die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich
bin;
sie sollen meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt
und sein Gedächtnis begangen.
Die heilige Gabe,
die wir in dieser Feier empfangen haben,
helfe uns, dass wir
in der Liebe zu dir und unseren Brüdern
Christus nachfolgen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
„Herr, zeige uns den vater, und
es genügt uns! (Joh 14,8). - Er lässt sie die Werke des Vaters sehen, und er
lässt sie die Worte des Vaters hören. Er tut nur, ‚was er den Vater tun sieht‘
(Joh 5,19), er ist sein vollkommenes Ebenbild. So offenbart er ihnen den
Vater. Und indem er, das Bild des Vaters, sich ihrem durch den Glauben
geöffneten Auge schenkt, werden sie ,umgestaltet in dasselbe Bild von Klarheit
zu Klarheit durch den Geist, der von ihm ausgeht‘ (2 Kor 3,18), werden auch
sie Gottes Bild. Denn was ich im Auge habe, bildet mich. Wir werden, was wir
schauen. ,Den Götzen werden die ähnlich, die sich Götzen machen‘ (Ps 113). Wer
aber Jesus im Auge behält, wird Jesus ähnlich und durch ihn Gott“ (Heinrich
Spaemann).