2. April
Hl. Franz von Paola
Einsiedler, Ordensgründer
Franz, 1436 in Paola
(Kalabrien) geboren, wurde mit vierzehn Jahren Franziskaner, mit sechzehn zog
er sich in die Einsamkeit zurück und lebte in strengster Askese. Für die
Schüler, die sich um ihn sammelten, gründete er ein Kloster in Cosenza, aus
dem sich der „Orden der Mindesten Brüder“ (Minimi), auch Paulaner genannt,
entwickelte. Die Regel wurde 1474 bestätigt, und die Kongregation breitete sich
noch bei Lebzeiten des Gründers rasch aus. 1482 reiste Franz im Auftrag des
Papstes nach Frankreich und half König Ludwig XI., einen christlichen Tod zu
sterben. Er selbst starb am Karfreitag, 2. April 1507. Er wurde 1519 heilig
gesprochen.
Schweigend
„Die Einsiedler lehren nicht
und predigen nicht: sie schweigen, und schweigend öffnen sie sich der Stimme
Gottes.“ (Franz von Paola)
Commune-Texte:
Messformulare für Ordensleute
Schriftlesungen für heilige Männer (Ordensleute)
Tagesgebet
Gott, du erhöhst die Niedrigen;
du hast das verborgene Leben
des Einsiedlers Franz von Paola belohnt
und ihn in die Schar deiner Heiligen aufgenommen.
Lass uns durch seine Verdienste
und in seiner Nachfolge die Gaben erlangen,
welche du den Demütigen versprochen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Paulus hat bei seiner Bekehrung viel hinter sich gelassen, vor allem
das Bewusstsein eigener Gerechtigkeit und Vollkommenheit. Was hat er gewonnen?
Die Erkenntnis Christi, des Gekreuzigten und Auferstandenen. Dagegen ist alles
andere „Unrat“. Auch die Treue zum Gesetz des Mose und zu den heiligen
Überlieferungen seines Volkes gehören zu dem, „was hinter mir liegt“ (Phil 3,13). Christus erkennen und von ihm erkannt und angenommen werden. das ist
alles. Hier geht es nicht um eine reine Verstandeserkenntnis; es ist ein
lebendiges Wissen des Herzens, des ganzen Menschen. eine Erfahrung tiefer
Gemeinschaft mit Christus. Der Apostel fühlt sich noch weit vom Ziel entfernt;
christliche Vollendung ist nie etwas Erreichtes, Fertiges, sie besteht vielmehr
darin, sich immer neu von der Wahrheit und Kraft Christi ergreifen zu lassen. -
Zu 3,8-11: Röm 1,16; 10,3; Gal 2,16; Röm 1,4; 9,1-5. - Zu 3,12-14: Gal
5,7; 1 Kor 9,24-27; Phil 2,16.
ERSTE Lesung |
Phil 3, 8-14 |
Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem
Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
Brüder!
8Ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu,
meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte
es für Unrat, um Christus zu gewinnen
9und in
ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz
hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit,
die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.
10Christus
will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit
seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.
11So
hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.
12Nicht
dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich
strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen
worden bin.
13Brüder,
ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich:
Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir
ist.
14Das
Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die
Gott uns in Christus Jesus schenkt.
Antwortpsalm |
Ps 16 (15), 1-2 u. 5.7-8.9 u. 11 (R: vgl. 5a) |
R Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe. - R |
(GL 528,3) |
1 Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir. |
VI. Ton |
2 Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;
mein ganzes Glück bist du allein.“
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst
mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen. - (R)
7
Ich preise den Herrn, der mich beraten
hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der
Nacht.
8
Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke
nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt
meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in
Sicherheit.
11 Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude
in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.
- R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 3 |
(Halleluja. Halleluja.)[1]
Selig,
die arm sind vor Gott;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Das Trostwort für die
„kleine Herde“ ist nur im Lukasevangelium überliefert (12,32). Die Gemeinde
der Jünger ist in der Welt eine machtlose Minderheit, vom Anfang bis zum Ende
ihrer Geschichte. Es gab Zeiten, wo sie das vergessen konnte; heute wird sie
daran erinnert, nicht nur durch das Wort des Evangeliums, sondern durch die
Situation, in der zu leben ihr aufgegeben ist. Dieser kleinen Herde wird
gesagt, was sie nicht tun und was sie tun soll. Sie soll sich nicht fürchten,
denn ihr gehört die Zukunft, das, was bleibt, das „Reich“. Und sie soll sich
frei machen, sich nicht an die Gegenwart klammern, die doch keinen Bestand hat.
Der Sinn der Armut ist die Freiheit, und diese ist ein Zeichen der angebrochenen
Gottesherrschaft. - Mt 6,19-21.34; Lk 21,15-17; 22,28-30; 18,22; Joh 10.
Evangelium |
Lk 12, 32-34 |
Euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
32Fürchte
dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu
geben.
33Verkauft
eure Habe, und gebt den Erlös den Armen! Macht euch Geldbeutel, die nicht
zerreißen. Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, droben im Himmel,
wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst.
34Denn
wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, der wegen unserer Sünden Leiden und Tod auf sich nahm, wollen
wir beten:
Für alle, die sich zu einem Leben der Sühne entschließen: mach sie froh
durch deine Gegenwart. (Stille) Herr, erbarme
dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für die Wohlhabenden: verhindere, dass sie ihre ganze Hoffnung auf Geld
und Besitz setzen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für die Einsamen und Verlassenen: gib ihnen bei dir Schutz und
Geborgenheit. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für unsere Verstorbenen: vollende ihren Lebensweg in deiner Herrlichkeit.
(Stille) Herr, erbarme dich.
Allmächtiger Gott, mach uns auf die Fürbitte des heiligen Franz von Paola
fähig, dem Ruf zur Buße und Sühne zu folgen durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
[1] In der Fastenzeit: siehe Rufe
vor dem Evangelium in der Fastenzeit, die an die
Stelle des Halleluja treten