14. Dezember
Hl. Johannes vom Kreuz
Ordenspriester, Kirchenlehrer
Gedenktag
Johannes (Juan de Yepes) wurde
1542 in Fontivera (Provinz Avila, Spanien) geboren. Nach dem Tod seines Vaters
zog seine Mutter mit ihren drei Kindern nach Medina del Campo, wo Johannes bei den
Jesuiten in die Schule ging, nebenbei aber im Krankenhaus arbeitete, um seinen
Unterhalt zu verdienen. 1563 trat er in das dortige Karmelitenkloster ein,
studierte dann Philosophie und Theologie in Salamanca. 1568, nicht lange nach
seiner Priesterweihe. begegnete er der hl. Theresia von Avila, die glücklich
war, in ihm einen hervorragenden Mitarbeiter für die Reform des Karmel gefunden
zu haben. Die Reformarbeit brachte ihm Leiden und Verfolgungen ein; er wurde
sogar eingesperrt und geschlagen. In dieser harten Schule lernte er, von sich
selbst zu lassen und in der Welt Gottes heimisch zu werden. Die hl. Theresia
nennt ihn „einen großen Geistesmann mit viel Erfahrung und Bildung“ (Brief
219). Seine geistlichen Schriften bestätigen dieses Urteil. Sie gehören zur
großen Literatur. Von seinen Oberen nicht verstanden und schlecht behandelt,
starb Johannes am 14. Dezember 1591 in Ubeda. Er wurde 1726 heilig gesprochen
und 1926 zum Kirchenlehrer erhoben.
Spuren
Gottes
„Die Geschöpfe sind gleichsam
eine Spur der Fußstapfen Gottes, an der man seine Größe, Macht und Weisheit
sehen kann.“
„Die Weisheit hält ihren
Einzug durch die Liebe, das Stillschweigen und die Abtötung. Große Weisheit ist
es, schweigen und leiden zu können und auf die Worte und Taten und das Leben
anderer gar nicht zu achten.“
„Gott liebt an dir den
geringsten Grad der Gewissensreinheit weit mehr als alle Taten, die du vollbringen
kannst.“
„Am Abend unseres Lebens werden wir nach der
Liebe gerichtet werden.“
(Sätze von Johannes vom Kreuz)
Commune-Texte:
Schriftlesungen für Kirchenlehrer
oder für heilige Männer (Ordensleute)
Eröffnungsvers |
Gal 6, 14 |
Ich will mich allein des Kreuzes
unseres Herrn Jesus Christus rühmen,
durch das die Welt mir gekreuzigt ist und ich der
Welt.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast dem heiligen Johannes vom Kreuz
ein großes Verlangen geschenkt,
sich selbst zu verleugnen
und Christus nachzufolgen.
Gib, dass auch wir im Kreuz unser Heil erkennen
und durch das Kreuz die Gnade erlangen,
deine Herrlichkeit zu schauen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Evangelium ist die Botschaft vom Kreuz. Nicht in Macht und Glanz,
sondern in Schwachheit und Armut ist Jesus seinen Weg gegangen. Auch weiterhin
arbeitet Gott mit armen Mitteln. Nicht der technische Aufwand, nicht die
glänzende Begabung oder das eindrucksvolle Auftreten eines Predigers machen
das Evangelium glaubwürdig, sondern Gottes Geist und Gottes Kraft. Das gilt
heute ebenso wie einst in Korinth. Dem entspricht auch der Inhalt der Predigt.
Da gibt es allerdings Stufen der Erkenntnis und Erfahrung; sittliches Handeln
und geistige Einsicht bedingen sich gegenseitig. Im extrem negativen Fall wird
Christus ans Kreuz geschlagen, damals und immer; im positiven Fall wird das
Kreuz als Offenbarung der Weisheit und Macht Gottes erkannt und angenommen. -
Zu 2,1-5: 1 Kor 1,17; Gal 6,14; Apg 18,9; 1 Thess 1,5; Röm 1,16. - Zu 2,7: Röm 16,25; Kol 1,16. - Zu 2,9-10: Dtn 29,28; Jes 64,3; 52,15; Mt 13,11.
ERSTE Lesung |
1 Kor 2, 1-10a |
Ich habe euch das Zeugnis Gottes verkündigt: Jesus Christus, den
Gekreuzigten
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
1Als
ich zu euch kam, Brüder, kam ich nicht, um glänzende Reden oder gelehrte
Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Zeugnis Gottes zu verkündigen.
2Denn
ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus,
und zwar als den Gekreuzigten.
3Zudem
kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch.
4Meine
Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte,
sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden,
5damit
sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft
Gottes.
6Und
doch verkündigen wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit
dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden.
7Vielmehr
verkündigen wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit Gottes, die Gott vor
allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer Verherrlichung.
8Keiner
der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt; denn hätten sie die Weisheit Gottes
erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt.
9Nein,
wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein
Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das
Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.
10Denn
uns hat es Gott enthüllt durch den Geist.
Antwortpsalm |
Ps 37 (36), 3-4.5-6.30-31 (R: vgl. 30a) |
R Der Mund des Gerechten spricht Worte der Weisheit. - R |
(GL neu 312,7) |
3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, |
II. Ton |
bleib wohnen im Land und bewahre
Treue!
4 Freu dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz
begehrt. - (R)
5 Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau
ihm;
er wird es fügen.
6 Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie
das Licht
und dein Recht so hell wie den Mittag.
- (R)
30
Der Mund des Gerechten bewegt Worte der
Weisheit,
und seine Zunge redet, was recht ist.
31 Er hat die Weisung seines Gottes im
Herzen,
seine Schritte wanken nicht. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 3 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig.
die arm sind vor Gott;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
Halleluja.
Zum Evangelium Viele Menschen folgen
Jesus auf dem Weg nach Jerusalem, werden sie auch bis nach Golgota mitgehen?
Jesus nennt ihnen die Bedingungen der Nachfolge: Bereitschaft zum Verzicht auf
Familie und Freunde, auf Ehre und Besitz, ja auf das eigene Leben. Wer sich zur
Nachfolge entschließt, muss wissen, was er wagt. Er muss seine Kräfte und
Möglichkeiten prüfen wie jemand, der einen Bau ausführen oder einen Krieg
unternehmen will. Besagen diese Gleichnisse auch, dass die Nachfolge jedem
freigestellt ist? Das vorausgegangene Gleichnis vom Gastmahl empfiehlt eine
solche Deutung nicht. Aber Jesus verlangt nicht von jedem die gleiche Art und
Weise der Nachfolge. Er ruft jeden auf seinen ihm eigenen Weg. Die Forderung zu
größerem Verzicht hat als Voraussetzung und als Ziel die größere Liebe. Wer
angefangen hat, die Größe Gottes zu begreifen, dem werden alle geschaffenen
Dinge klein. - Zu 14,25-27: Mt 10,37-38; Lk 22,26-28; Dtn 33,9-10; Lk 18,24-30; Joh 12,26. -
Zu 14,28-31: Spr 24,6; Lk 9,61-62.
Evangelium |
Lk 14, 25-33 |
Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen
Besitz verzichtet
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit,
25als viele
Menschen Jesus begleiteten, wandte er sich an sie und sagte:
26Wenn
jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und
Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger
sein.
27Wer
nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.
28Wenn
einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und
rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?
29Sonst
könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht
fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten
30und
sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.
31Oder
wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht
zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem
entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?
32Kann
er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit
weg ist, und bittet um Frieden.
33Darum
kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz
verzichtet.
Fürbitten
Jesus
Christus, der für uns am Kreuz starb, wollen wir bitten:
Mach allen Gläubigen bewusst, dass sie in deiner Nachfolge Kreuz tragen
sollen. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Lass
die Völker Europas im Zeichen des Kreuzes zueinander finden. (Stille) Herr, erbarme dich.
Gib
allen Mut, die von anderen grundlos abgelehnt werden. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Lehre
uns, im Schweigen deine Stimme zu hören. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Herr, unser Gott, zu unserem Heil hat dein Sohn das Kreuz getragen. Gib,
dass wir in seiner Nachfolge ausharren, durch ihn, Christus, unseren
Herrn. A.:
Amen.
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
nimm die Gaben an,
die wir dir am Gedenktag
des heiligen Johannes vom Kreuz darbringen.
Hilf uns,
das Leiden des Herrn, das wir am Altar verkünden,
auch in unserem Leben auf uns zu nehmen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Mt 16, 24 |
So spricht der Herr:
Wer mir nachfolgen will, verleugne sich selbst
und nehme sein Kreuz auf sich; so folge er mir
nach.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
du hast im Leben des heiligen Johannes
das Geheimnis des Kreuzes aufleuchten lassen.
Stärke uns durch das Opfer, das wir gefeiert
haben,
damit wir in der Nachfolge Christi ausharren
und in deiner Kirche zum Heil der Menschen
wirken.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.