14. Juli
Hl. Kamillus von Lellis
Priester, Ordensgründer
Kamillus von Lellis wurde 1550 in den Abruzzen geboren. Sein Vater war
Offizier im Dienst Kaiser Karls V. 1569-1574 war Kamillus Soldat im Dienst der
Republik Venedig und kämpfte gegen die Türken. Er verspielte sein Geld,
arbeitete dann als Handlanger und trat schließlich in Venedig bei den
Kapuzinern ein. Er wurde aber wegen eines bösartigen Fußleidens wieder
entlassen. Im Jakobushospital in Rom fand er Heilung. Er wurde dort
Krankenwärter und stieg zum Spitalmeister auf. Durch Philipp Neri fand er
seinen inneren Weg und seine wahre Berufung. 1582 gründete er eine Gemeinschaft
von Krankenpflegern, aus der sich der Orden der Kamillianer entwickelte. 1584
wurde er Priester. Er reformierte den Krankenhausbetrieb und die
Krankenseelsorge, widmete sich auch der Sorge für die Armen und
Strafgefangenen. Er starb am 14. Juli 1614 in Rom.
Mit Christus beschäftigt
Als der Papst einmal das Heilig-Geist-Spital besuchte, behielt Kamillus
seinen Pflegekittel an. Man warf ihm Mangel an Ehrfurcht vor. Er: „Wie? Wenn
ich mit Christus selbst beschäftigt bin, kann ich mich für seinen
Stellvertreter nicht eigens umziehen.“
Commune-Texte:
Messformulare für Heilige der Nächstenliebe
Schriftlesungen für heilige Männer (Heilige
der Nächstenliebe)
Tagesgebet
Barmherziger Gott,
du hast dem heiligen Kamillus
eine außergewöhnliche Liebe
zu den Kranken und Sterbenden geschenkt.
Sieh auf sein heiliges Leben
und gib auch uns den Geist der Barmherzigkeit,
damit wir dir in unseren Mitmenschen dienen
und in der Stunde unseres Todes
voll Zuversicht zu dir hinübergehen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Als wir Christen wurden, sind wir „aus dem Tod in das Leben
hinübergegangen“ (1 Joh 3,14). Woher „wissen wir“ das? Es ist nicht ohne
weiteres sichtbar nach außen, auch nicht ohne weiteres im Innern erfahrbar.
Zunächst weiß der Christ es nur, weil es ihm von Gott her gesagt wird, also
durch den Glauben. Aber wie er ein Erkennungszeichen des Todes gibt, nämlich
den Hass (3,12.13.15), so gibt es ein Kennzeichen des Lebens: die Liebe. Wer
den Bruder liebt, durch die Tat, nicht nur in schönen Worten, in dem ist die
Liebe Christi. Christus hat seine Liebe durch die Tat bewiesen, er ist der
absolute Gegensatz zu Kain, der seinen Bruder erschlug (3,12). Den Mitmenschen
nicht zu hassen, das ist noch keine Liebe; Gleichgültigkeit und Härte sind
bereits Formen des Hasses. Jesus hat nicht nur sein Leben hingegeben für die
Sünde der Welt; er hat auch die kleinen Nöte der Menschen gesehen. Für die
Liebe, die von Gott kommt, ist auch das Kleine groß. - Zu 3,14-15: 1 Joh 4,7;
5,13; Gen 4,8. - Zu 3,16-18: Joh 10,11.15; 15,13; Röm 5,6-8; 1 Kor 8,11;
Lk 10,30-37.
ERSTE Lesung |
1 Joh 3, 14-18 |
Auch wir müssen für die Brüder das Leben hingeben
Lesung aus dem ersten Johannesbrief
Liebe
Brüder!
14Wir
wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die
Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod.
15Jeder,
der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges
Leben, das in ihm bleibt.
16Daran
haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So
müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.
17Wenn
jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not
sieht, wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben?
18Meine
Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und
Wahrheit.
Antwortpsalm |
Ps 112 (111), 1-2.3-4.5-6.7 u. 9 (R: vgl. 1a) |
R Selig der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R |
(GL neu 31, 1) |
(Oder: Halleluja.) |
1 Wohl dem Mann, der den Herrn fürchtet und ehrt |
IV. Ton |
und
sich herzlich freut an seinen Geboten.
2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird
gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus,
sein Heil hat Bestand für immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein
Licht:
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
- (R)
5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen
bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht
ist.
6
Niemals gerät er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - (R)
7 Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;
sein Herz ist fest, er vertraut auf
den Herrn.
9
Reichlich gibt er den Armen,
sein Heil hat Bestand für immer;
er ist mächtig und hoch geehrt. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 13, 34ac |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ein
neues Gebot gebe ich euch:
Wie
ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Liebe, von der
Jesus spricht und die er uns zum Gebot macht, hat ihren Ursprung in der Liebe,
mit der Gott seinen eigenen Sohn liebt, und sie hat ihr Vorbild in der
Innigkeit, mit der sich der Sohn dem Vater zuwendet. Der Sohn war „am Anfang“
bei Gott (Joh 1,2), er „ruht am Herzen des Vaters“ (1,18), er bleibt in der
Liebe des Vaters (15,10) auch als der Menschgewordene. Den Willen des Vaters
zu tun ist sein Leben und auch sein Sterben. Das Gegenteil von „bleiben“ wäre
sich trennen, sich entfernen, treulos werden, den Gehorsam aufkündigen. - Wir
sind „in ihm“, seit er uns angenommen, geliebt hat, konkret seitdem wir durch
die Taufe in seinen Tod und in sein Leben hineingenommen wurden. Wir bleiben in
ihm durch den Glauben und die Treue: dadurch, dass wir immer neu sein Wort
aufnehmen, festhalten und tun. Frucht dieser Liebe ist die Freude, die
Freundschaft, das Vertrauen. - Zu 15,9: Joh 3,35; 10,14-15; 13,1; 17,23. -
Zu 15,10: Joh 6,38; 8,29. - Zu 15,11: Joh 17,13; 1 Joh 1,4. - Zu 15,12:
Joh13,34. - Zu 15,13: 1 Joh 3,16;
Röm 5,6-8. - Zu 15,15: Röm 8,15; Lk 12,4.
Evangelium |
Joh 15, 9-17 |
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
9Wie
mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner
Liebe!
10Wenn
ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die
Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11Dies
habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude
vollkommen wird.
12Das
ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
13Es
gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
14Ihr
seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
15Ich
nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt,
was ich von meinem Vater gehört habe.
16Nicht
ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass
ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch
der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
17Dies
trage ich euch auf: Liebt einander!
Fürbitten
Wir beten zu Jesus Christus,
der die Kranken gesund machte:
Erfülle alle Christen mit
tatkräftiger Liebe zu den Kranken und Behinderten.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Leite die
Beamten und Aufseher in den Gefängnissen an, mit den Strafgefangenen
menschenwürdig umzugehen.
Tröste die
Kranken, und mach sie gesund.
Steh den
Sterbenden bei, und geleite sie in dein Reich.
Herr, unser
Gott, von dir kommen Leben und Heil. Auf die Fürbitte des heiligen Kamillus
schenke uns Gesundheit an Leib und Seele durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.