16. Oktober
Hl. Hedwig
Herzogin
Hedwig, die Herzogin von
Schlesien, stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Andechs-Meran; sie war
eine Tante der hl. Elisabeth von Thüringen. Geboren 1174, wurde sie
dreizehnjährig mit dem Herzog Heinrich I. „dem Bärtigen“ von Schlesien
vermählt. Ihr Leben war nicht rosig. Über ihre Familie und ihre heimatliche
Burg Andechs kamen schreckliche Nachrichten zu ihr. In ihrer eigenen
schlesischen Familie herrschte blutiger Streit. Hedwig begriff: „Man muss
Gegensätze durch Gegensätze heilen“: den Hass durch die Liebe, die Schuld durch
Sühne. So wurde Hedwig zur Büßerin, die buchstäblich mit nackten Füßen - auch
im Winter - auf dem Boden der Wirklichkeit stand. In ihrer Askese ging sie bis
an die Grenze der Selbstzerstörung. Dennoch war sie eine liebende Gattin,
Mutter von sieben Kindern. Sie regierte durch ihren Rat und ihr Gebet; sie
diente mit großer Zuneigung den Armen und den Kranken. In Menschen und Dingen
ehrte sie den anwesenden Gott. Nach dem Tod ihres Gatten 1238 zog sie sich in
das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz bei Breslau zurück, wo sie streng nach
der Regel lebte, ohne jedoch Profess abzulegen. Sie starb am 15. Oktober 1243.
Schriftlesungen für heilige Frauen
Eröffnungsvers
Freut euch alle im Herrn am Festtag der heiligen
Hedwig;
mit uns freuen sich die Engel und loben Gottes
Sohn.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
du hast die heilige Herzogin Hedwig
zu einer Botin des Friedens gemacht
und ihr die Gnade geschenkt,
inmitten weltlicher Aufgaben
ein Beispiel barmherziger Liebe zu geben.
Hilf auf ihre Fürsprache auch uns,
für Versöhnung und Frieden
unter den Menschen zu wirken
und dir in den Notleidenden zu dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung „Geist“ und „Fleisch“ sind in der Sprache des Apostels Paulus zwei
Welten, die einander entgegenstehen. Der Gegensatz ist nicht etwa der von Seele
und Leib; er ist eher dem von Licht und Finsternis vergleichbar. „Auf das
Fleisch säen“ bedeutet: sein ganzes Vertrauen auf sich selbst setzen und alles
in den Dienst des eigenen Ich stellen: sein Können, seinen Besitz, seine Macht.
„Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben“ (Gal 5,21). „Auf den
Geist säen“ heißt dagegen: seine Fähigkeiten und auch sein Vermögen in den
Dienst der Gemeinschaft stellen und mithelfen, dass alle Menschen das Brot für
Leib und Seele haben. „Auf den Geist säen“ ist etwa dasselbe wie „das Gute
tun“. Zeit der Aussaat ist das gegenwärtige Leben, Zeit der Ernte ist der von
Gott bestimmte Tag, an dem wir diese Welt verlassen und Christus entgegengehen.
Zu 6,8-9: Spr 11,24; 1 Kor 9,11; Joh 3,6. - Zu 6,10: Röm 13,11-12; 1
Thess 4,9-10; 5,15.
ERSTE Lesung |
Gal 6, 7b-10 |
Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater
Brüder!
7bWas
der Mensch sät, wird er ernten.
8Wer im
Vertrauen auf das Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber im
Vertrauen auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.
9Lasst
uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen,
werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist.
10Deshalb
wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders
aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a) |
R Herr, bewahre meine Seele in deinem Frieden! - R |
(GL neu 39, 1 oder 212) |
Oder: |
R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
V. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7
Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)
10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen
Mangel.
11 Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein
Gut zu entbehren. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mk 10, 43b |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Wer
bei euch groß sein will,
der
soll euer Diener sein.
Halleluja.
Zum Evangelium Auf die Leidensansage
Jesu in Mk 10,32-34 haben die Jünger mit Unverständnis reagiert. Jakobus und
Johannes interessierten sich mehr für die ersten Plätze im kommenden Reich
Gottes (10,35-40). Im Anschluss daran berichtet Markus das Wort Jesu vom
Herrschen und Dienen. Jesus selbst, „der Menschensohn“, hat sein Leben und sein
Sterben als einen Dienst verstanden (Mk 10,45), er war der „Knecht Gottes, der
sein Leben als Lösegeld für die Vielen dahingab“ (vgl. Jes 53). So ist auch der
Jünger Jesu zum Dienen berufen. Gerade für den, der in der Gemeinde eine
führende Stellung hat, ist das Vorbild Jesu verpflichtend. - Mt 20,25-28; Lk
22,25-27. - Zu 10,44: Mt 23,11; Mk 9,35; Lk 9,48.
Evangelium |
Mk 10, 42-45 |
Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern
um zu dienen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit
42rief Jesus
seine Jünger zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher
gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen
missbrauchen.
43Bei
euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll
euer Diener sein,
44und
wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.
45Denn
auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um
zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
Fürbitten
Jesus
Christus ist unser Friede und unsere Versöhnung. Ihn wollen wir bitten:
Hilf,
dass die Kirche in unsere zerrissene Welt den Frieden Gottes bringt.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Mach
die Menschen in Polen und Deutschland bereit, einander zu vergeben und sich auszusöhnen.
Rette
die Kranken und Leidenden aus ihrer Not.
Tröste
die Mütter, die sich um ihre Kinder sorgen.
Herr Jesus Christus, du hast die Friedensstifter selig
gepriesen. Auf die Fürbitte der heiligen Hedwig stärke unsere Bereitschaft zum
Frieden. Dir sei Lob und Ehre in alle Ewigkeit. A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
wir bringen unsere Gaben zum Altar
am Fest der heiligen Hedwig,
die den Gottesdienst auf vielfache Weise
gefördert hat.
Schau gnädig auf uns
und bereite unsere Herzen
für eine würdige Teilnahme an diesem heiligen
Opfer.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
PRÄFATION
Hedwig als Vorbild demütigen Dienens
V: Der Herr sei mit euch. R: Und mit deinem Geiste.
V: Erhebet die Herzen.
R: Wir haben sie beim Herrn.
V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott. R: Das ist
würdig und recht.
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, immer und
überall zu danken und am Fest (bei der Verehrung) der heiligen Hedwig die Wunder deines Erbarmens zu
preisen. Sie war die starke Frau, die kluge und sorgende Mutter des Volkes, die
freigebig ihre Hände öffnete für die Armen und sich liebevoll der Bedürftigen
annahm. Vom Heiligen Geist geführt, zog sie die Liebe zum Gekreuzigten
irdischer Macht und weltlichem Ansehen vor, sie wurde die Dienerin aller und
gab der Kirche ein leuchtendes Beispiel der Demut. So ging sie aus der
Verbannung dieser Welt tapferen Herzens hinüber in die ewige Heimat, von dieser
Erde ins himmlische Reich, und empfing die Krone des Lebens durch unseren Herrn
Jesus Christus. Durch ihn rühmen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und
singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit: Heilig ...
Kommunionvers |
Lk 18, 14 |
Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden,
er sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht
werden -
so spricht der Herr.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
das Brot des Lebens,
das wir am Fest der heiligen Hedwig empfangen
haben,
schütze uns vor der Macht des Bösen.
Und da wir hier keine bleibende Stätte haben,
stärke uns dein Wort und dein Sakrament
auf dem Weg zur ewigen Heimat.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.