4. April
Hl. Isidor
Bischof, Kirchenlehrer
Isidor war der jüngere Bruder
des Erzbischofs Leander von Sevilla, der nach dem Tod des Vaters auch seine
Erziehung übernahm. Isidor war vielseitig interessiert und hatte eine
leidenschaftliche Liebe zu den Büchern. Das Amt des Bischofs, das er kurz vor
600 übernehmen musste, war für ihn eine große Last. Er bemühte sich vor allem
um die wissenschaftliche Bildung der Priester. Er selbst schrieb zahlreiche
Bücher, in denen er das ganze Wissen des Altertums zusammenfassen wollte, um es
der kommenden Zeit weiterzugeben. Vor allem sein Hauptwerk, die zwanzig Bücher
der „Etymologien“ oder „Ursprünge“, wurde im Mittelalter oft abgeschrieben und
viel benützt, zum Teil auch ins Althochdeutsche übersetzt. Man bezeichnet Isidor
als den letzten abendländischen Kirchenvater. Er starb 636.
Arbeit
und Heiligkeit
„Die bischöfliche Würde
bedeutet Arbeit, nicht Ehre, und deshalb ist derjenige kein Bischof, der den
Bischofsstab führt, um eine Rolle zu spielen, und nicht, um für die anderen
nützlich zu sein.“ - „Vor allem muss er die hervorragendste aller Gaben, die
Liebe, erwerben, ohne die jede Tugend Lüge ist. Der Schutz jeder Heiligkeit ist
die Liebe, und die Demut ist der Ort, an dem sie wohnt.“ (Isidor von Sevilla)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Tagesgebet
Gott, du Quelle der Weisheit,
du hast deiner Kirche den heiligen Isidor
als geistlichen Lehrer gegeben.
Höre auf seine Fürbitte.
Schenke deiner Kirche auch in unseren Tagen
Treue zur überlieferten Wahrheit
und führe sie zur Einheit in deiner Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Wissen um die größere und bleibende Herrlichkeit des Neuen Bundes
gibt dem Apostel Mut, überall, auch bei den skeptischen Korinthern, mit großer
Sicherheit aufzutreten (2 Kor 3,12-13). Es verpflichtet ihn aber auch zu
unermüdlichem Einsatz (4,1), zu einer absoluten Wahrhaftigkeit und
Aufrichtigkeit in seinem Auftreten und in seiner Lehre. Das Licht Christi
schafft im Herzen des Apostels; aber auch im Herzen aller Glaubenden, eine neue
Helligkeit, geradezu ein Übermaß von Klarheit. Dass die Menschen so viel Licht
überhaupt ertragen können, dass sie nicht daran zerbrechen, aber auch sich
nicht dagegen abdichten, ist Gabe des barmherzigen Gottes. - Röm 1,16; 1 Thess
2,4-5; Gen 1,3; Joh 8,12.
ERSTE Lesung |
2 Kor 4, 1-2.5-7 |
Wir verkündigen Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um
Jesu willen
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
1Unser Eifer
erlahmt nicht in dem Dienst, der uns durch Gottes Erbarmen
übertragen wurde.
2Wir
haben uns von aller schimpflichen Arglist losgesagt; wir handeln nicht
hinterhältig und verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern lehren offen die
Wahrheit. So empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen
Gewissen.
5Wir
verkündigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns
aber als eure Knechte um Jesu willen.
6Denn
Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren
Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen
Glanzes auf dem Antlitz Christi.
7Diesen
Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß
der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
Antwortpsalm |
Ps 37 (36), 3-4.5-6.30-31 (R: vgl. 30a) |
R Der Mund des Gerechten spricht Worte der Weisheit. - R |
(GL 687,1) |
3 Vertrau auf den Herrn und tu das Gute, |
VI. Ton |
bleib wohnen im Land und bewahre
Treue!
4 Freu dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz
begehrt. - (R)
5 Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau
ihm;
er wird es fügen.
6 Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie
das Licht
und dein Recht so hell wie den Mittag.
- (R)
30 Der Mund des Gerechten bewegt Worte der
Weisheit,
und seine Zunge redet, was recht ist.
31 Er hat die Weisung seines Gottes im
Herzen,
seine Schritte wanken nicht.
R Der
Mund des Gerechten spricht Worte der Weisheit.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 5 |
(Halleluja. Halleluja.)
(So spricht der Herr:)
Ich
bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Wer in
mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Das Gleichnis vom guten
und vom schlechten Baum steht auch bei Matthäus in der Bergpredigt: An ihren
Taten soll man echte und falsche Propheten unterscheiden. Die Regel gilt für
die christlichen Lehrer ebenso wie für die pharisäischen Schriftgelehrten; sie
gilt allgemein für die Beurteilung eines Menschen. Seine Taten zeigen besser
als seine Reden, was wirklich in ihm steckt. Alles, was der Mensch tut, hat
seinen Ursprung in der personalen Mitte, im „Herzen“. Das Evangelium will aber
nicht nur eine Regel für kluge Menschenkenntnis geben; Gott selbst beurteilt
den Menschen nach dem, was er inwendig ist und was er an „Früchten“
hervorbringt. - Zu 6,43-46: Mt 12,33-35; 7,16-20.21-23; 3,10; Jak 3,12.
Evangelium |
Lk 6, 43-45 |
Wovon das Herr voll ist, davon spricht der Mund
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
43Es gibt
keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten
Baum, der gute Früchte hervorbringt.
44Jeden
Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen,
und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
45Ein
guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein
böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das
Herz voll ist, davon spricht der Mund.
Fürbitten
Wir
beten zu Christus, der in unserer Mitte gegenwärtig ist:
Hilf
der Kirche, dein Wort unverfälscht zu bewahren und zu verkünden.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Schenke
den Regierenden Entschlossenheit, dem Wohlergehen aller Menschen zu dienen.
Gib
allen, die keinen Ausweg wissen, kluge Ratgeber.
Sende
uns eifrige Seelsorger, die den rechten Weg zu unserem Heil weisen.
Ewiger
Gott, auf die Fürsprache des heiligen Isidor lass uns auf dich vertrauen und
Gutes tun durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.