3. September
Hl. Gregor der Grosse
Papst,
Gedenktag
Gregor, aus einer römischen
Patrizierfamilie stammend, wurde um 540 geboren. Er trat in den Staatsdienst
und war 572/573 Stadtpräfekt von Rom. Nach dem Tod seines Vaters stiftete er in
seinem Elternhaus das Andreaskloster und auf Besitzungen der Familie in
Sizilien sechs weitere Klöster. Er selbst wurde Mönch im Andreaskloster. Aber
bald musste er als päpstlicher Gesandter nach Konstantinopel gehen (579-585).
590 wurde er zum Papst gewählt (Bischofsweihe am 3. September). Er ordnete die
kirchlichen Verhältnisse in Rom und in den Diözesen Italiens sowie in den
übrigen Kirchenprovinzen; er entsandte Augustin mit etwa vierzig Mönchen zur
Mission nach England, war um die kirchliche Einheit zwischen Westen und Osten
besorgt, nahm Beziehungen zu den aufsteigenden germanischen Völkern auf,
ordnete
und reformierte die Liturgie und fand noch Zeit, um zu predigen und Bücher zu
schreiben. Es sind von ihm außerdem 854 Briefe erhalten. In seinen
theologischen und kirchenpolitischen Auffassungen ist Gregor von Augustinus
beeinflusst: er hat viel von dem geistigen Gut der Kirchenväter an das
anbrechende Zeitalter weitergegeben, das wir Mittelalter nennen. Gregor starb
am 12. März 604.
Im
Licht des Schöpfers
„Wenn eine Seele den Schöpfer
sieht, erscheint ihr die ganze Schöpfung klein. Auch wenn es nur ganz wenig
ist, was sie vom Licht des Schöpfers erblickt hat, so wird ihr davon doch alles
Geschaffene zu eng.“ (Gregor, Dialoge II)
Konkret
„... Übrigens hast du uns ein
schlechtes Pferd und fünf gute Esel geschickt. Auf dem Pferd kann ich nicht
reiten, weil es schlecht ist, auf den guten Eseln nicht, weil sie Esel sind
...“ (Gregor, Brief an einen Subdiakon in Sizilien)
Commune-Texte:
Messformulare für Päpste
oder für Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Eröffnungsvers |
Vgl. Sir 45, 14 |
Der Herr machte ihn zum Vorsteher seiner
Gemeinde,
zum Diener seines Bundes, dass er Priester sei in
Ewigkeit. (MB 916)
Tagesgebet
Gott,
du bist deinem Volk gnädig
und leitest es in Liebe.
Höre auf die Fürsprache
des heiligen Papstes Gregor
und schenke allen,
die in der Kirche am Amt der Leitung teilhaben,
den Geist der Weisheit,
damit dein Volk wachse
und seinen Hirten zur ewigen Freude werde.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Das Wissen um die größere
und bleibende Herrlichkeit des Neuen Bundes gibt dem Apostel Mut, überall, auch
bei den skeptischen Korinthern, mit großer Sicherheit aufzutreten (2 Kor 3,12-13). Es verpflichtet ihn aber auch zu unermüdlichem Einsatz (4,1), zu einer
absoluten Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in seinem Auftreten und in seiner
Lehre. Das Licht Christi schafft im Herzen des Apostels, aber auch im Herzen
aller Glaubenden, eine neue Helligkeit, geradezu ein Übermaß von Klarheit. Dass
die Menschen so viel Licht überhaupt ertragen können, dass sie nicht daran
zerbrechen, aber auch sich nicht dagegen abdichten, ist Gabe des barmherzigen
Gottes. - Röm 1,16; 1 Thess 2,4-5; Gen 1,3; Joh 8,12.
ERSTE Lesung |
2 Kor 4, 1-2.5-7 |
Wir verkündigen Jesus Christus als den Herrn, uns
aber als eure Knechte um Jesu willen
Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
1Unser Eifer
erlahmt nicht in dem Dienst, der uns durch Gottes Erbarmen übertragen
wurde.
2Wir
haben uns von aller schimpflichen Arglist losgesagt; wir handeln nicht
hinterhältig und verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern lehren offen die
Wahrheit. So empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen
Gewissen.
5Wir verkündigen
nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus als den Herrn, uns aber als
eure Knechte um Jesu willen.
6Denn
Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren
Herzen aufgeleuchtet, damit wir erleuchtet werden zur Erkenntnis des göttlichen
Glanzes auf dem Antlitz Christi.
7Diesen
Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß
der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 1-2.3 u. 7.8 u. 10 (R: vgl. 3a) |
R Kündet den Völkern die Herrlichkeit des Herrn! - R |
(GL neu 54, 1) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied, |
VIII. Ton |
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
2 Singt dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag! - (R)
3 Erzählt bei den Völkern von seiner
Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern!
7 Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der
Völker,
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! - (R)
8 Bringt dar dem Herrn die Ehre seines
Namens,
spendet Opfergaben, und tretet ein in
sein Heiligtum!
10 Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist
König.
Den Erdkreis hat er gegründet, so dass
er nicht wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es
recht ist.
R
Kündet den Völkern die Herrlichkeit des Herrn.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 15, 15b |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Ich
habe euch Freunde genannt;
denn
ich habe euch alles mitgeteilt,
was
ich gehört habe von meinem Vater.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus hat jedes Streben nach irdischer Macht zurückgewiesen. Er hat
sein Leben und auch sein Todesleiden als Dienst verstanden. Lukas berichtet
nicht die Fußwaschung (vgl. Joh 13,1-11), wohl aber das Wort Jesu: „Ich bin
unter euch wie der, der bedient“ (Lk 22,27). Die Tischgemeinschaft mit dem zum
Kreuz gehenden Jesus, Vorausnahme der künftigen Gemeinschaft mit ihm (22,30),
verpflichtet den Jünger, ihm ähnlich zu sein, Lehre, Leitung, Hilfeleistung:
jede Ausübung von Amtsgewalt in der Kirche ist Dienst der Liebe; anders hätte
das alles nichts mit Christus zu tun. - Zum Dienst für die Gemeinde kommt als
weiteres Merkmal des Christlichen hinzu, was in 22,28 angedeutet wird: bei
Jesus bleiben in allen Prüfungen: im Dunkel des Widerspruchs, der Ungewissheit,
des Misserfolgs. - Zu 22,25-27: Mt 20,20-28; Mk 10,41-45; Lk 12,35-38; Joh
13,4-16; Mt 23,11. - Zu 22,28-30: Mt 19,28; Offb 3,21.
Evangelium |
Lk 22, 24-30 |
Ich vermache euch das Reich, wie es mein Vater
mir vermacht hat
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
24entstand unter
den Jüngern ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei.
25Da
sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Mächtigen lassen
sich Wohltäter nennen.
26Bei
euch aber soll es nicht so sein, sondern der Größte unter euch soll werden wie
der Kleinste, und der Führende soll werden wie der Dienende.
27Welcher
von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der
bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.
28In
allen meinen Prüfungen habt ihr bei mir ausgeharrt.
29Darum
vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat:
30Ihr
sollt in meinem Reich mit mir an meinem Tisch essen und trinken, und ihr sollt
auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
Fürbitten
Im
Gebet rufen wir zu Jesus Christus, der Simon Petrus die Sorge für die Kirche
übertragen hat:
Für
unseren Papst N.: gib ihm Weisheit und Tatkraft,
das Volk Gottes nach deinem Willen zu leiten.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Für
die im Glauben getrennten Christen: lass sie aufrichtig nach Wegen zur Einheit
suchen.
Für die hungernden Menschen: fördere alles, was zu einem Ausgleich
zwischen Reich und Arm beiträgt.
Für
unsere Gemeinde: durchdringe unser Leben mit deiner Liebe.
Gütiger Gott, durch das Wirken des heiligen Papstes Gregor hast du die
Einheit der Kirche gefestigt und ihr Leben erneuert. Seine Fürsprache helfe
uns, in der Kirche unser Heil zu wirken durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott,
am Gedenktag des heiligen Papstes Gregor
bringen wir unsere Gaben dar
für die Feier des Opfers,
durch das du der Welt alle Sünden vergeben hast.
Schau gnädig auf uns und gib,
dass dieses Geheimnis uns Heil und Segen bringt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Joh 21, 17 |
Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich
liebe. (MB 917)
Schlussgebet
Allmächtiger Gott,
in diesem Mahl haben wir Christus,
das Brot des Lebens, empfangen.
Gib, dass wir auf ihn hören,
der unser wahrer Lehrer ist.
Hilf uns,
dass wir nach dem Beispiel des heiligen Gregor
allezeit deine Wahrheit suchen
und sie in Werken der Liebe bezeugen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.