Mittwoch
der 2. Osterwoche
Eröffnungsvers |
Ps 18 (17), 50; 22 (21), 23 |
Ich will dir danken, Herr, vor
den Völkern;
deinen Namen will ich meinen
Brüdern verkünden. Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger Gott,
in den österlichen Geheimnissen,
die wir jedes Jahr feiern,
hast du dem Menschen
seine ursprüngliche Würde wieder geschenkt
und uns die sichere Hoffnung gegeben,
dass wir auferstehen werden.
Gib, dass die Erlösung, die wir gläubig feiern,
in täglichen Werken der Liebe
an uns sichtbar wird.
Darum bitten wir durch Jesus
Christus.
Zur
Lesung Nach einem ersten Verhör vor dem Hohen Rat waren Petrus und Johannes mit
einem strengen Redeverbot entlassen worden (Apg 4,18-21). Die Apostel
kümmerten sich nicht darum, wie sich aus der zusammenfassenden Darstellung 5,12-16 ergibt. - Der Bericht über eine neuerliche Verhaftung der Apostel und das
anschließende Verhör (5,17-42) ist auf drei Tageslesungen verteilt. Im
heutigen ersten Teil steht das Wichtigste in den Versen 20-21a: die
Christusbotschaft muss auf jeden Fall verkündet werden. Die Apostel wissen
auch ohne langes Besinnen, wo sie „alle Worte dieses Lebens“ zu
verkünden haben: im Tempel. Dort finden sie schon am Morgen die Gemeinde zum
Gebet versammelt. „Alle Worte dieses Lebens“ (V. 20) bedeutet das
Gleiche wie „das Wort
dieses Heils“ in Apg 13,26; es ist die
Botschaft vom Heil, das von Gott kommt und das in der Person des Auferstandenen
und in der Kraft des Pfingstgeistes sichtbar geworden ist. Es kommt zu den
Menschen durch das gesprochene Wort und das gelebte Zeugnis der Jünger. - Apg
12,6-11: 16,25-28; 13,46.
ERSTE Lesung |
Apg 5, 17-26 |
Die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk |
Lesung aus der Apostelgeschichte
In jenen Tagen
17erhoben sich voll
Eifersucht der Hohepriester und alle, die auf seiner Seite standen, nämlich die
Gruppe der Sadduzäer.
18Sie ließen die Apostel
verhaften und in das öffentliche Gefängnis werfen.
19Ein Engel des Herrn aber
öffnete nachts die Gefängnistore, führte sie heraus und sagte:
20Geht, tretet im Tempel auf,
und verkündet dem Volk alle Worte dieses Lebens!
21aSie gehorchten und gingen
bei Tagesanbruch in den Tempel und lehrten.
21bWährenddessen kam der
Hohepriester mit seinen Begleitern. Sie riefen den Hohen Rat und alle Ältesten
der Söhne Israels zusammen; man schickte Boten zum Gefängnis, um die Apostel
vorführen zu lassen.
22Die Diener gingen, fanden
sie aber nicht im Gefängnis. Sie kehrten zurück und meldeten:
23Wir fanden das Gefängnis
sorgfältig verschlossen und die Wachen vor den Toren stehen; als wir aber
öffneten, fanden wir niemand darin.
24Der Tempelhauptmann und die
Hohenpriester waren ratlos, als sie das hörten, und wussten nicht, was nun
werden sollte.
25Da kam jemand und meldete
ihnen: Die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und
lehren das Volk.
26Da ging der Tempelhauptmann mit seinen Leuten hin
und holte sie, allerdings nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten, vom Volk
gesteinigt zu werden.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9 (R: vgl. 7) |
R Der Herr erhört den Armen, |
(GL neu 401) |
er hilft ihm aus all seiner Not. - R |
Oder: |
R Halleluja. - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
VI. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3 Meine Seele rühme sich des Herrn,
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4
Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen!
5
Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten!
7
Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist,
wohl dem, der bei ihm sich birgt.
- (R)
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 3, 16a.15 |
Halleluja. Halleluja.
So sehr hat Gott die Welt
geliebt,
dass er seinen einzigen Sohn
hingab,
damit jeder, der glaubt, in
ihm das ewige Leben hat.
Halleluja.
Zum
Evangelium In Gott selbst ist der
Geist die einigende und treibende Kraft. Der Geist, d. h. die Liebe allein kann
Gott dazu bewegen, seinen Sohn in die Welt zu senden: in eine Welt, die nicht
die Liebe, sondern den Zorn Gottes verdient (soweit man darüber in menschlicher
Denk- und Sprechweise überhaupt etwas aussagen kann). „Welt“ ist ein
Wort, das im Evangelium Verschiedenes bezeichnen kann: es kann die ganze von
Gott geschaffene und geliebte Welt meinen (Joh 17,5.24) oder die Welt der
Menschen, die bewohnte Erde (17,25; 16,21); häufig ist es die „Welt“, die sich von Gott abgewandt hat, also, die gottferne und
verlorene Menschheit, die sich dem Licht verschließt und auch die Jünger Jesu
hasst, weil er sie aus der Welt herausgenommen hat (17,14). Dass Gott diese
Welt retten will und dafür das Höchste einsetzt, was er einsetzen kann, ist das
Wunder seiner Liebe. - Röm 8,32; 1 Joh 4,9-10; Joh 4,42; 12,47; 2 Kor 5,19;
Apg 4,10-12; Joh 8,12; Eph 5,10-14; 1 Joh 1,6; Mt 5,14-16.
Evangelium |
Joh 3, 16-21 |
Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, damit die Welt durch ihn
gerettet wird
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
16Gott hat die Welt so
sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn
glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.
17Denn Gott hat seinen Sohn
nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt
durch ihn gerettet wird.
18Wer an ihn glaubt, wird
nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen
des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.
19Denn mit dem Gericht verhält
es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis
mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse.
20Jeder, der Böses tut, hasst
das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden.
21Wer aber die Wahrheit tut,
kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.
FÜRBITTEN
Jesus Christus ist das
Licht, das die Welt erleuchtet. Ihn wollen wir bitten:
Für alle Getauften: um Treue
im Bekenntnis des Glaubens. - (Stille) Herr,
erbarme dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für alle, die Christus nicht
kennen: um Erleuchtung ihrer Herzen. - (Stille)
Herr, erbarme dich.
Für alle ungerecht
Gefangenen: um Lösung ihrer Fesseln. - (Stille)
Herr, erbarme dich.
Für unsere Gemeinde: um
Eifer im Dienst Gottes. - (Stille) Herr, erbarme
dich.
Denn zu dir gelangt, wer die Wahrheit tut. Nimm dich unserer Schwachheit an. Darum bitten wir dich, Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Erhabener Gott,
durch die Feier des heiligen Opfers
gewährst du uns Anteil an deiner göttlichen
Natur.
Gib, dass wir dich nicht nur
als den einen wahren Gott erkennen,
sondern unser ganzes Leben nach dir ausrichten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers |
Vgl. Joh 15, 16.19 |
So spricht der Herr:
Ich habe euch aus der Welt erwählt und euch dazu
bestimmt,
dass ihr hingeht und Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt. Halleluja.
SCHLUSSGEBET
Barmherziger Gott, höre unser Gebet.
Du hast uns im Sakrament
das Brot des Himmels gegeben,
damit wir an Leib und Seele gesunden.
Gib, dass wir
die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und als neue Menschen leben.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Obwohl die alte Bibel uns sehr oft sagt, der Mensch müsse Gott lieben und Gott liebe den
Menschen, enthält das Alte Testament nirgends den Satz: Gott ist Liebe. Warum?
Weil in ihm nicht enthalten ist, was Johannes so schön ausdrückt: ,So sehr hat
Gott die Welt geliebt, dass er ihr seinen Sohn geschenkt hat.‘ Dieser letzte
Erweis, diese Krönung der Offenbarung Gottes stand noch aus. Von Liebe ist im
Alten Testament zu lesen, aber nicht von jener göttlichen Liebe, die jeden Sinn
übersteigt und bis zur Torheit geht. Torheit Gottes! Alle Mystiker haben dieses
Thema entfaltet: Gott hat die Menschen zur Torheit geliebt“ (Jean
Steinmann).