Mittwoch
der Karwoche
Eröffnungsvers |
Phil 2, 10.8.11 |
Vor
dem Namen Jesu sollen alle Mächte
im
Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie
beugen;
denn
der Herr erniedrigte sich und war gehorsam bis zum
Tod,
bis
zum Tod am Kreuz.
Deshalb
ist Jesus Christus der Herr
in
der Herrlichkeit Gottes, des Vaters.
Tagesgebet
Heiliger
Gott, du hast deinen Sohn
der
Schmach des Kreuzes unterworfen,
um
uns der Gewalt des Bösen zu entreißen.
Gib
uns die Gnade,
dass
auch wir deinem Willen gehorchen
und
einst in Herrlichkeit auferstehen.
Darum
bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Zur
Lesung Das dritte Lied vom
Gottesknecht (vgl. Palmsonntag, 1. Lesung). - Der Gottesknecht ist das Gegenbild
seines Volkes, dem es so schwer fällt, auf das Wort Gottes zu hören. Der
„Knecht“ wird hier als der vollkommene Schüler oder Jünger vorgestellt. Zwei
Verhaltensweisen kennzeichnen ihn: 1. er ist ganz Ohr für das Wort seines Herrn,
er hört mit dem Herzen; 2. er verkündet das, was ihm gesagt und aufgetragen
wird, unbekümmert um die Feindschaft, die er sich zuzieht. Das kann er nur, weil
er weiß, dass Gott ihm nahe ist und ihn stützt. - Wer ist dieser Knecht? Wir
können an manche Prophetenschicksale denken, vor allem an Jeremia. Aber nicht er
ist gemeint, sondern ein kommender Prophet. - Jesus steht zum Vater in einem
vollkommenen Jüngerverhältnis (vgl. Joh 8,26.28), und er erfährt Widerspruch
und Verfolgung (vgl. Evangelium). - Joh 3,11; Ps 40,7; Jes 52,13 - 53,12;
Klgl 3,30; Mt 26,67; Mt 27,30; Ez 3,8-9; Ps 25,3; Röm 8,31-33.
ERSTE Lesung |
Jes 50, 4-9a |
Mein Gesicht verbarg ich
nicht vor Schmähungen (Drittes Lied vom Gottesknecht)
Lesung aus dem Buch
Jesaja
4Gott, der Herr, gab mir die
Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein
aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie
ein Jünger.
5Gott, der Herr, hat mir das
Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.
6Ich hielt meinen Rücken
denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine
Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.
7Doch Gott, der Herr, wird
mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein
Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.
8Er, der mich freispricht,
ist nahe. Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten! Wer
ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran.
9aSeht her, Gott, der Herr,
wird mir helfen.
Antwortpsalm |
Ps 69 (68), 8-9.10 u. 12.21b-22.31 u. 33 (R: 14bc) |
R Erhöre mich in deiner großen Huld, |
(GL neu 651,3) |
Gott, hilf mir in deiner Treue! - R |
8 Deinetwegen erleide ich Schmach, |
IV. Ton |
und Schande bedeckt mein Gesicht.
9
Entfremdet
bin ich den eignen Brüdern,
den Söhnen meiner Mutter wurde ich fremd. -
(R)
10 Denn
der Eifer für dein Haus hat mich verzehrt,
die Schmähreden derer, die dich schmähen, haben mich getroffen.
12 Ich
ging in Sack und Asche,
doch sie riefen Spottverse hinter mir her. -
(R)
21
Ganz krank bin
ich vor Schmach;
bcd umsonst habe ich auf Mitleid
gewartet,
auf einen Tröster, doch ich habe keinen gefunden.
22 Sie
gaben mir Gift zu essen,
für den Durst reichten sie mir Essig. -
(R)
31 Ich will den
Namen Gottes rühmen im Lied,
in meinem Danklied ihn preisen.
33 Schaut
her, ihr Gebeugten, und freut euch;
ihr, die ihr Gott sucht: euer Herz lebe auf! -
R
Ruf
vor dem Evangelium
Lob
sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit! -
R
Sei
gegrüßt, du unser König:
Als
wir in die Irre gingen, nahmst du allein dich unser an.
Lob
sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!
Oder:
Lob
sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit! -
R
Sei
gegrüßt, unser König:
Dem
Vater gehorsam, lässt du dich zum Kreuze führen
wie
ein sanftes Lamm, das man zur Schlachtbank führt.
Lob
sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!
Zum
Evangelium Das letzte Mahl Jesu mit
seinen Jüngern war nach Mt 26,17-19 und den entsprechenden Stellen bei Markus
und Lukas ein Paschamahl. Jesus hat aber durch die Wahl des Tages und die Art
der Feier gezeigt, dass er nicht mehr als das alte Pascha feiern wollte. „Meine
Zeit ist nahe“, lässt er sagen; das bedeutet, dass die alte Zeit zu Ende geht.
Der Gastgeber Jesu (von dem wir nicht einmal den Namen wissen) konnte diese
Botschaft kaum verstehen, aber die nachösterliche Gemeinde wusste: es war die
von Gott bestimmte Stunde, die Stunde des Todes und der Auferstehung Jesu (vgl.
Joh 12,23.27). Im bewussten und freiwilligen Gehorsam geht Jesus in diese
Stunde hinein. Die Stunde des Abendmahls ist überschattet durch den Verrat des
Judas. Aber Jesus geht den Weg zum Kreuz, nicht weil Judas ihn verraten hat,
sondern weil es so vom Vater für ihn bestimmt ist. - Mk 14,10-21; Lk 22,3-14.21-23; Mt 27,3-4; Gen 37,28; Sach 11,12; Joh 13,21-30; Ps 55,13-15; Ps
41,10; Joh 13,18; Joh 17,12.
Evangelium |
Mt 26, 14-25 |
Der Menschensohn muss zwar
seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch wehe dem Menschen, durch
den der Menschensohn verraten wird
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit
14ging einer der
Zwölf namens Judas Iskariot zu den
Hohenpriestern
15und sagte: Was wollt ihr mir
geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke.
16Von da an suchte er nach
einer Gelegenheit, ihn auszuliefern.
17Am ersten Tag des Festes der
Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: Wo sollen wir das
Paschamahl für dich vorbereiten?
18Er antwortete: Geht in die
Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit
ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.
19Die Jünger taten, was Jesus
ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor.
20Als es Abend wurde, begab er
sich mit den zwölf Jüngern zu Tisch.
21Und während sie aßen, sprach
er: Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.
22Da waren sie sehr betroffen,
und einer nach dem andern fragte ihn: Bin ich es etwa, Herr?
23Er antwortete: Der, der die
Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten.
24Der Menschensohn muss zwar
seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch
den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren
wäre.
25Da fragte Judas, der ihn
verriet: Bin ich es etwa, Rabbi? Jesus sagte zu ihm: Du sagst
es.
Fürbitten
Jesus
Christus ist der Herr in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters. Zu ihm wollen wir
beten:
Erneuere
deine Kirche durch die Feier deines Todes und deiner
Auferstehung.
A.: Wir
bitten dich, erhöre uns.
Lass
die Herrscher der Welt sich am Gesetz Gottes ausrichten.
Schenk
allen, die sich von dir getrennt haben, Versöhnung durch die österlichen
Sakramente.
Bereite
unsere Herzen, damit wir die Osterfreude erfahren.
Denn du hast die Macht der Sünde und des Todes gebrochen und uns neues Leben geschenkt. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Gott,
unser Vater,
nimm
unsere Opfergaben gnädig an
und
gib, dass wir mit gläubigem Herzen
das
Leidensgeheimnis deines Sohnes feiern,
der
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Präfationen vom Leiden des Herrn
Kommunionvers |
Mt 20, 28 |
Der
Menschensohn ist nicht gekommen,
um
sich bedienen zu lassen,
sondern
um zu dienen
und
sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
Schlussgebet
Allmächtiger
Gott, diese heilige Feier
bezeugt
uns das Geheimnis der Erlösung.
Erwecke
in uns das feste Vertrauen,
dass
uns durch den Tod deines Sohnes
ewiges
Leben geschenkt ist.
Darum
bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
„Ihr
dürft nicht glauben, dass die Peiniger Jesu,
von denen das Evangelium spricht,
schlechter waren als wir. Sie hatten die beste Absicht. Sie verhielten sich wie
wir ... Sie handelten im Interesse der Öffentlichkeit. Sie handelten mit gutem
Gewissen. Sie töteten Christus mit gutem Gewissen ... wie
wir.
Zwischen
ihm und uns lastet der gleiche Nebel, die gleiche Schicht von Gleichgültigkeit,
von verdrossener Feindseligkeit. Im tiefsten Innern eines jeden von uns lebt
hemmungsloser Widerstand gegen das Göttliche. Mit all unserer Kraft stoßen
wir diesen Gott zurück, der es wagte, so ganz anders zu sein, als wir ihn
uns vorgestellt haben“ (L. Evely).