Donnerstag
der Osteroktav
Eröffnungsvers |
Vgl. Weish 10, 20-21 |
Deine siegreiche Hand rühmen
sie alle, o Herr,
denn die Weisheit hat den Mund
der Stummen geöffnet
und die Zunge der Unberedten
gelöst. Halleluja.
Tagesgebet
Gott und Vater,
du hast die vielen Völker
im Bekenntnis deines Namens geeint.
Gib, dass alle,
die aus dem Wasser der Taufe wieder geboren sind,
eins werden im Glauben und in Werken der Liebe.
Darum bitten wir durch Jesus
Christus.
Zur
Lesung Im Anschluss
an die Heilung des Gelähmten (vgl. gestrige Lesung) berichtet die Apostelgeschichte
eine zweite Rede des Petrus (3,12-26). Das Wunder verlangt nach dem deutenden,
offenbarenden Wort, sonst bleibt es stumm und unverständlich. Die Rede wendet
sich an die „Israeliten“ (V. 12). Immer noch sind sie das Volk des Gottes
Abrahams, Isaaks und Jakobs (V. 13), der von jetzt an auch der Gott und Vater
unseres Herrn Jesus Christus ist (Röm 15,6). Sie sind „die Söhne der Propheten
und des Bundes“, denen das Heil zuerst angeboten wird (V. 25-26). Der Apostel
spricht ihre Sprache und wirbt um ihren Glauben, wie er es auch in der
Pfingstpredigt getan hat. In der Botschaft von Jesus, dem Christus (V. 13-15),
betont Petrus die Unschuld Jesu und die Schuld der Juden, die ihn verurteilt
haben. Dann deutet er die jetzige Situation (von Vers 17 an): die Zeit zwischen
der Himmelfahrt Jesu und seiner Wiederkunft ist Zeit der Bekehrung und Buße,
Zeit des Aufatmens, Zeit der Wiederherstellung und des verheißenen Heils für
alle die an den Namen Jesu glauben. - Ex 3,6-15; Dtn 18,18-19; Lk 20,37-38;
23,18.34; 2 Petr 3,11-13; Röm 9,4; Gal 3,8-29.
Erste Lesung |
Apg 3, 11-26 |
Den Urheber des Lebens habt
ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt
Lesung aus der Apostelgeschichte
Petrus und Johannes hatten im Tempel einen Gelähmten geheilt.
11Da er sich Petrus und Johannes anschloss, lief das
ganze Volk bei ihnen in der so genannten Halle Salomos zusammen, außer sich vor
Staunen.
12Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk:
Israeliten, was wundert ihr euch darüber? Was starrt ihr uns an, als hätten wir
aus eigener Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen kann?
13Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott
unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr verraten und vor
Pilatus verleugnet habt, obwohl dieser entschieden hatte, ihn freizulassen.
14Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet
und die Freilassung eines Mörders gefordert.
15Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott
hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen.
16Und weil er an seinen Namen geglaubt hat, hat dieser
Name den Mann hier, den ihr seht und kennt, zu Kräften gebracht; der Glaube,
der durch ihn kommt, hat ihm vor euer aller Augen die volle Gesundheit
geschenkt.
17Nun, Brüder, ich weiß, ihr habt aus Unwissenheit
gehandelt, ebenso wie eure Führer.
18Gott aber hat auf diese Weise erfüllt, was er durch
den Mund aller Propheten im Voraus verkündigt hat: dass sein Messias leiden
werde.
19Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden
getilgt werden
20und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen lässt und
Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias.
21Ihn muss freilich der Himmel aufnehmen bis zu den
Zeiten der Wiederherstellung von allem, die Gott von jeher durch den Mund
seiner heiligen Propheten verkündet hat.
22Mose hat gesagt: Einen Propheten wie mich wird euch
der Herr, euer Gott, aus euren Brüdern erwecken. Auf ihn sollt ihr hören in
allem, was er zu euch sagt.
23Jeder, der auf jenen Propheten nicht hört, wird aus
dem Volk ausgemerzt werden.
24Und auch alle Propheten von Samuel an und alle, die
später auftraten, haben diese Tage angekündigt.
25Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den
Gott mit euren Vätern geschlossen hat, als er zu Abraham sagte: Durch deinen
Nachkommen sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.
26Für euch zuerst hat Gott seinen Knecht erweckt und
gesandt, damit er euch segnet und jeden von seiner Bosheit abbringt.
Antwortpsalm |
Ps 8, 2 u. 5.6-7.8-9 (R: 2ab) |
R Herr, unser Herrscher, |
(GL neu 33,1) |
wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde! - R | |
Oder: | |
R Halleluja. - R |
2 Herr, unser Herrscher, |
VII. Ton |
wie gewaltig ist dein Name auf der
ganzen Erde;
über den Himmel breitest du deine
Hoheit aus.
5 Was ist der Mensch, dass du an ihn
denkst,
des Menschen Kind, dass du dich seiner
annimmst? - (R)
6
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht
als Gott,
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre
gekrönt.
7 Du hast ihn als Herrscher eingesetzt
über das Werk deiner Hände,
hast ihm alles zu Füßen gelegt: - (R)
8
All die Schafe, Ziegen und Rinder
und auch die Tiere des Feldes,
9 die Vögel des Himmels und die Fische im
Meer,
alles, was auf den Pfaden der Meere
dahinzieht. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Ps 118 (117), 24 |
Halleluja.
Halleluja.
Das
ist der Tag, den der Herr gemacht hat;
Lasst uns
jubeln und uns an ihm freuen!
Halleluja.
Zum
Evangelium
Noch beim
letzten Zusammensein hat Jesus Mühe, die erschreckten und bestürzten Jünger zu
überzeugen. Die Wundmale der Hände und Füße und schließlich das Essen erweisen
ihn als den, der am Kreuz gestorben ist. Darüber hinaus sollen sie verstehen,
dass in allem, was geschah, der Plan Gottes sich erfüllt hat; erst im Licht der
Auferstehung Jesu wird der tiefere Sinn des Alten Testaments erkennbar. Mit der
Auferstehung ist der Plan Gottes aber noch nicht voll verwirklicht. Jesus ist
die Mitte der Zeit, nicht ihr Ende. Bis zu seiner Wiederkunft verkünden die
Jünger Jesu allen Völkern die Umkehr und Vergebung der Sünden. - Joh 20,19-23;
1 Joh 1,1; Joh 21,9-14; Lk 24,25-27; Apg 10,40; Mt 28,19-20; Mk 16,15-16.
Evangelium |
Lk 24, 35-48 |
So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag
von den Toten auferstehen
+ Aus dem heiligen Evangelium nach
Lukas
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren,
35erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und
wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
36Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in
ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
37Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie
meinten, einen Geist zu sehen.
38Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt?
Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?
39Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es
selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen,
wie ihr es bei mir seht.
40Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und
Füße.
41Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch
nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?
42Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch;
43er nahm es und aß es vor ihren Augen.
44Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich
zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen,
was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt
ist.
45Darauf öffnete er ihnen die Augen für das
Verständnis der Schrift.
46Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der
Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen,
47und in seinem Namen wird man allen Völkern,
angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben
werden.
48Ihr seid Zeugen dafür.
Fürbitten
Voll Vertrauen
beten wir zu Christus, der zum Urheber unzerstörbaren Lebens wurde:
Für den Papst
und die Bischöfe: dass sie der Welt voll Freude deine Auferstehung bezeugen. - (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für die
getrennten Christen: dass sie gemeinsam das eine Ostermahl halten können. - (Stille) Christus, höre uns.
Für alle, die
zweifeln: dass sie der Osterbotschaft vertrauen. - (Stille)
Christus, höre uns.
Für die Kinder,
die sich auf die Erstkommunion vorbereiten: dass in ihnen das Verlangen nach
dem Brot des Lebens wachse. - (Stille) Christus,
höre uns.
Denn du bist der Lebendige, der nicht mehr stirbt. Dir sei Dank und Lob in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
nimm die Gaben an,
die wir in Dankbarkeit
für die Neugetauften darbringen.
Schenke ihnen und uns allen
deine Hilfe zur rechten Zeit.
Darum bitten wir durch
Christus, unseren Herrn.
Präfation
Das wahre Osterlamm
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Vater, immer und überall zu
danken, diese Nacht (diesen Tag, diese Tage) aber aufs höchste zu feiern, da
unser Osterlamm geopfert ist, Jesus Christus. Denn er ist das wahre Lamm, das
die Sünde der Welt hinwegnimmt. Durch seinen Tod hat er unseren Tod vernichtet
und durch seine Auferstehung das Leben neu geschaffen. Darum jubelt in dieser
Nacht (heute) der ganze Erdkreis in österlicher Freude, darum preisen dich die
himmlischen Mächte und die Chöre der Engel und singen das Lob deiner
Herrlichkeit: Heilig .....
In den Hochgebeten I-III eigene Einschübe
Kommunionvers |
Vgl. 1 Petr 2, 9 |
Volk Gottes, verkünde die großen Taten des Herrn.
Er hat euch aus der Finsternis herausgeführt
in sein wunderbares Licht.
Halleluja.
Schlussgebet
Gütiger Gott,
durch das Werk der Erlösung
hast du unsere Schuld getilgt
und uns deine Gnade geschenkt.
Die Feier der Geheimnisse Christi
stärke uns in diesem Leben
und schenke uns die ewige Freude.
Darum bitten wir durch ihn,
Christus, unseren Herrn.
„Dass in Christus das Ziel der Offenbarung und in ihm das Ziel
der Menschheit erreicht ist, weil Gottsein und Menschsein in ihm sich berühren
und vereinen, bedeutet zugleich, dass das erreichte Ziel nicht eine starre
Grenze, sondern ein offener Raum ist. Denn die Vereinigung, die an dem einen
Punkt Jesus von Nazaret geschehen ist, muss die ganze Menschheit, den ganzen
einen ‚Adam‘ erreichen und ihn zum ‚Leib Christi‘ umwandeln ... Die Menschheit
kann nicht weiter und höher kommen, als er ist, denn Gott ist das Weiteste und
Höchste; jeder scheinbare Fortschritt über ihn hinaus ist ein Sturz ins Leere.
Sie kann nicht über ihn hinauskommen - insofern ist Christus das Ende; aber sie
muss in ihn hineinkommen - insofern ist er erst der wirkliche Anfang“ (J.
Ratzinger).