Zweiter Teil
WORTGOTTESDIENST
Lesejahr B
In dieser Nachtfeier werden neun Lesungen vorgetragen, sieben (oder wenigstens drei) aus dem Alten Testament und zwei aus dem Neuen Testament (Epistel und Evangelium). Die Lesung vom Durchzug durch das Rote Meer (Ex 14) darf nie ausfallen.
Zur
1. Lesung Der biblische Bericht über
die Erschaffung der Welt ist nicht eine naturwissenschaftliche Darstellung,
sondern eine religiöse Aussage über Gott und diese Welt. Die Sprache ist
groß und feierlich. Deutlich wird die
Erschaffung des Menschen herausgehoben. Mit Weisheit und Liebe hat Gott ihn nach
seinem Bild geschaffen und ihm die Schöpfung unterworfen. Sie soll dem Menschen
gehorchen, er aber soll sie in der Ordnung Gottes
verwalten.
ERSTE Lesung |
Gen 1, 1 - 2, 2 |
Gott
sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut
Lesung aus dem Buch
Genesis
1Im Anfang schuf Gott Himmel
und Erde;
2die Erde aber war wüst und
wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem
Wasser.
3Gott sprach: Es werde Licht.
Und es wurde Licht.
4Gott sah, dass das Licht gut
war. Gott schied das Licht von der Finsternis,
5und Gott nannte das Licht
Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde Morgen:
erster Tag.
6Dann sprach Gott: Ein
Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von
Wasser.
7Gott machte also das Gewölbe
und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes.
So geschah es,
8und Gott nannte das Gewölbe
Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag.
9Dann sprach Gott: Das Wasser
unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar
werde. So geschah es.
10Das Trockene nannte Gott
Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut
war.
11Dann sprach Gott: Das Land
lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von
Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah
es.
12Das Land brachte junges Grün
hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die
Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut
war.
13Es wurde Abend, und es wurde
Morgen: dritter Tag.
14Dann sprach Gott: Lichter
sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen
sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren
dienen;
15sie sollen Lichter am
Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah
es.
16Gott machte die beiden
großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über
die Nacht herrscht, auch die Sterne.
17Gott setzte die Lichter an
das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,
18über Tag und Nacht herrschen
und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut
war.
19Es wurde Abend, und es wurde
Morgen: vierter Tag.
20Dann sprach Gott: Das Wasser
wimmle von lebendigen Wesen, und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe
dahinfliegen.
21Gott schuf alle Arten von
großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle
Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war.
22Gott segnete sie und sprach:
Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und bevölkert das Wasser im Meer, und die
Vögel sollen sich auf dem Land vermehren.
23Es wurde Abend, und es wurde
Morgen: fünfter Tag.
24Dann sprach Gott: Das Land
bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und
von Tieren des Feldes. So geschah es.
25Gott machte alle Arten von
Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem
Erdboden. Gott sah, dass es gut war.
26Dann sprach Gott: Lasst uns
Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die
Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze
Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.
27Gott schuf also den Menschen
als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er
sie.
28Gott segnete sie, und Gott
sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde,
unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des
Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
29Dann sprach Gott: Hiermit
übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle
Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung
dienen.
30Allen Tieren des Feldes,
allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem
in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah
es.
31Gott sah alles an, was er
gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste
Tag.
1So wurden Himmel und Erde
vollendet und ihr ganzes Gefüge.
2Am siebten Tag vollendete
Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er
sein ganzes Werk vollbracht hatte.
Oder:
Kurzfassung |
Gen 1, 1.26-31a |
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war
sehr gut
Lesung aus dem Buch
Genesis
1Im Anfang schuf Gott Himmel
und Erde;
26Dann sprach Gott: Lasst uns
Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die
Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze
Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.
27Gott schuf also den Menschen
als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er
sie.
28Gott segnete sie, und Gott
sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde,
unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des
Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.
29Dann sprach Gott: Hiermit
übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle
Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung
dienen.
30Allen Tieren des Feldes,
allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem
in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah
es.
31aGott sah alles an, was er
gemacht hatte: Es war sehr gut.
Antwortpsalm |
Ps 104 (103), 1-2.5-6.10 u. 12.13-14b.24 u. 1ab (R: vgl. 30) |
R Sende aus deinen Geist, |
(GL neu 312, 2) |
und das Antlitz der Erde wird neu. - R |
1 Lobe den Herrn, meine Seele! |
VII. Ton |
Herr, mein Gott, wie groß bist du!
Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet.
2 Du
hüllst dich in Licht wie in ein Kleid,
du spannst den Himmel aus wie ein Zelt. -
(R)
5 Du
hast die Erde auf Pfeiler gegründet,
in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.
6 Einst
hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid,
die Wasser standen über den Bergen. -
(R)
10 Du lässt die
Quellen hervorsprudeln in den Tälern,
sie eilen zwischen den Bergen dahin.
12 An den Ufern
wohnen die Vögel des Himmels,
aus den Zweigen erklingt ihr Gesang. -
(R)
13 Du tränkst die
Berge aus deinen Kammern,
aus deinen Wolken wird die Erde satt.
14ab Du lässt Gras wachsen für das
Vieh,
auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut. -
(R)
24 Herr, wie
zahlreich sind deine Werke!
Mit Weisheit hast du sie alle gemacht,
die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
1ab Lobe den Herrn, meine
Seele!
Herr, mein Gott, wie groß bist du! -
R
Oder:
Antwortpsalm |
Ps 33 (32), 4-5.6-7.12-13.20 u. 22 (R: vgl. 5b) |
R Von deiner Huld, o Herr, ist die Erde erfüllt. - R |
(GL neu 401) |
4 Das Wort des Herrn ist wahrhaftig, |
VI. Ton |
all sein Tun ist verlässlich.
5 Er
liebt Gerechtigkeit und Recht,
die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. -
(R)
6 Durch
das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen,
ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.
7 Wie
im Schlauch fasst er das Wasser des Meeres,
verschließt die Urflut in Kammern. -
(R)
12 Wohl dem Volk,
dessen Gott der Herr ist,
die Nation, die er sich zum Erbteil erwählt hat.
13 Der Herr blickt
herab vom Himmel,
er sieht auf alle Menschen. -
(R)
20 Unsere Seele
hofft auf den Herrn,
er ist für uns Hilfe und Schild.
22 Lass deine Güte
über uns walten, o Herr,
denn wir schauen aus nach dir. -
R
GEBET
Allmächtiger
Gott,
du
bist wunderbar in allem, was du tust.
Lass
deine Erlösten erkennen,
dass
deine Schöpfung groß ist,
doch
größer noch das Werk der Erlösung,
die
du uns in der Fülle der Zeit geschenkt hast
durch
den Tod des Osterlammes,
unseres
Herrn Jesus Christus,
der
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Oder (wenn die Kurzfassung gelesen
wurde):
Allmächtiger
Gott,
du
hast den Menschen wunderbar erschaffen
und
noch wunderbarer erlöst.
Hilf
uns, den Verlockungen der Sünde
durch
die Kraft des Geistes zu widerstehen,
damit
wir zu den ewigen Freuden gelangen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Zur
2. Lesung Die
Berufung Abrahams ist der Anfang einer Heilsordnung, die zunächst für ihn und
seine Nachkommen, aber dann für alle Völker gilt. Der Glaube Abrahams wurde auf
die härteste Probe gestellt. Abraham war zum Gehorsam bereit, er hätte seinen
einzigen und geliebten Sohn Isaak, den Träger der Verheißung, geopfert. Gott hat
den Sohn Abrahams verschont, aber seinen eigenen geliebten Sohn hat er für die
Welt hingegeben (Joh 3,16; Röm 8,32).
ZWEITE Lesung |
Gen 22, 1-18 |
Das Opfer unseres Vaters
Abraham (Messbuch: 1. Hochgebet)
Lesung aus dem Buch
Genesis
In jenen Tagen
1stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete:
Hier bin ich.
2Gott sprach: Nimm deinen
Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring
ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer
dar.
3Frühmorgens stand Abraham
auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak,
spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott
genannt hatte.
4Als Abraham am dritten Tag
aufblickte, sah er den Ort von weitem.
5Da sagte Abraham zu seinen
Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und
anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.
6Abraham nahm das Holz für
das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und
das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander.
7Nach einer Weile sagte Isaak
zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak:
Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das
Brandopfer?
8Abraham entgegnete: Gott
wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander
weiter.
9Als sie an den Ort kamen,
den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf,
fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das
Holz.
10Schon streckte Abraham seine
Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu
schlachten.
11Da rief ihm der Engel des
Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin
ich.
12Jener sprach: Streck deine
Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich,
dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht
vorenthalten.
13Als Abraham aufschaute, sah
er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen.
Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als
Brandopfer dar.
14Abraham nannte jenen Ort
Jahwe-Jire - Der Herr sieht -, wie man noch heute sagt: Auf dem Berg lässt sich
der Herr sehen.
15Der Engel des Herrn rief
Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
16und sprach: Ich habe bei mir
geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn
mir nicht vorenthalten hast,
17will ich dir Segen schenken
in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den
Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde
einnehmen.
18Segnen sollen sich mit
deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört
hast.
Oder:
Kurzfassung |
Gen 22, 1-2.9a.10-13.15-18 |
Das Opfer unseres Vaters
Abraham (Messbuch: 1. Hochgebet)
Lesung aus dem Buch
Genesis
In jenen Tagen
1stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete:
Hier bin ich.
2Gott sprach: Nimm deinen
Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring
ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer
dar.
9Als sie an den Ort kamen,
den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar,
10Schon streckte Abraham seine
Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu
schlachten.
11Da rief ihm der Engel des
Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin
ich.
12Jener sprach: Streck deine
Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich,
dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht
vorenthalten.
13Als Abraham aufschaute, sah
er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen.
Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als
Brandopfer dar.
15Der Engel des Herrn rief
Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu
16und sprach: Ich habe bei mir
geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn
mir nicht vorenthalten hast,
17will ich dir Segen schenken
in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den
Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde
einnehmen.
18Segnen sollen sich mit
deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört
hast.
Antwortpsalm |
Ps 16 (15), 5 u. 8.9-10.2 u. 11 (R: vgl. 1) |
R Behüte mich, Gott, | (GL neu 312, 3) |
denn ich vertraue auf dich. - R |
5 Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher; |
II. Ton |
Du hältst mein Los in deinen Händen.
8 Ich
habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht. -
(R)
9 Darum
freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
10 Denn du gibst
mich nicht der Unterwelt preis;
du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen.
- (R)
2 Ich
sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;
mein ganzes Glück bist du allein.“
11 Du zeigst mir den
Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit. -
R
Gebet
Gott,
du Vater aller Gläubigen,
durch
deine Gnade
mehrst
du auf dem ganzen Erdenrund
die
Kinder deiner Verheißung.
Durch
das österliche Sakrament der Taufe
erfüllst
du den Eid,
den
du Abraham geschworen hast,
und
machst ihn zum Vater aller Völker.
Gib
allen, die du zu deinem Volk berufen hast,
die
Gnade, diesem Ruf zu folgen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Zur
3. Lesung Der
Auszug aus Ägypten lebt in der Erinnerung Israels als das grundlegende
Heilsereignis des Anfangs. Ägypten bedeutete Knechtschaft; das Schilfmeer (das
Rote Meer) hätte für Israel der Tod bedeutet, wenn Gott nicht eingegriffen
hätte. Der Apostel Paulus nennt den Durchzug durch das Rote Meer eine „Taufe“:
ein Vorbild der Taufe, in der wir mit Christus gestorben und auferstanden sind.
Die Rettung am Schilfmeer ist auch Vorbild des rettenden Eingreifens Gottes am
Ende der Zeit (Offb 15,3-4).
DRITTE Lesung |
Ex 14, 15 - 15, 1 |
Die Israeliten zogen auf trockenem Boden mitten
durch das Meer
Lesung aus dem Buch
Exodus
In jenen Tagen, als die Israeliten sahen, dass die Ägypter ihnen nachrückten, erschraken sie sehr und schrien zum Herrn.
15Da sprach der Herr zu Mose: Was
schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen
aufbrechen.
16Und du heb deinen Stab hoch,
streck deine Hand über das Meer, und spalte es, damit die Israeliten auf
trockenem Boden in das Meer hineinziehen können.
17Ich aber will das Herz der
Ägypter verhärten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao
und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine
Herrlichkeit erweisen.
18Die Ägypter sollen erkennen,
dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern
meine Herrlichkeit erweise.
19Der Engel Gottes, der den
Zug der Israeliten anführte, erhob sich und ging an das Ende des Zuges, und die
Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat an das Ende.
21Sie kam zwischen das Lager
der Ägypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke war da und Finsternis, und
Blitze erhellten die Nacht. So kamen sie die ganze Nacht einander nicht
näher.
21Mose streckte seine Hand
über das Meer aus, und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen
starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen, und das Wasser spaltete
sich.
22Die Israeliten zogen auf
trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser
wie eine Mauer stand.
23Die Ägypter setzten ihnen
nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen
ins Meer hinein.
24Um die Zeit der Morgenwache
blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und
brachte es in Verwirrung.
25Er hemmte die Räder an ihren
Wagen und ließ sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Ägypter: Ich muss vor
Israel fliehen; denn Jahwe kämpft auf ihrer Seite gegen
Ägypten.
25Darauf sprach der Herr zu
Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den
Ägypter, seine Wagen und Reiter zudeckt.
27Mose streckte seine Hand
über das Meer, und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück,
während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb der Herr die
Ägypter mitten ins Meer.
28Das Wasser kehrte zurück und
bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten
ins Meer nachgezogen war. Nicht ein einziger von ihnen blieb
übrig.
29Die Israeliten aber waren
auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, während rechts und links von
ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.
30So rettete der Herr an jenem
Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Israel sah die Ägypter tot am Strand
liegen.
31Als Israel sah, dass der
Herr mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte, fürchtete das Volk den
Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen
Knecht.
1Damals sang Mose mit den
Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn
er ist hoch und erhaben. Rosse und Wagen warf er ins Meer.
Antwortpsalm |
Ex 15, 1b-2b.2c-3.4-5.6 u. 13.17-18 (R: vgl. 1bc) |
R Wir singen dem Herrn ein Lied, |
(GL neu 312, 4) |
denn er ist hocherhaben. - R |
1 Ich singe dem Herrn ein Lied, |
VIII. Ton |
denn er ist
hocherhaben.
Rosse und Wagen warf er ins Meer.
2ab Meine Stärke und mein Lied
ist mir der Herr,
er ist für mich zum Retter geworden. -
(R)
2cd Er ist mein Gott, ihn will ich preisen;
den Gott meines Vaters will ich rühmen.
3 Der Herr ist ein Krieger,
Jahwe ist sein Name. - (R)
4 Pharaos Wagen und seine Streitmacht warf er ins Meer.
Seine besten Kämpfer versanken im Schilfmeer.
5
Fluten deckten sie zu,
sie sanken zur Tiefe wie Steine. -
(R)
6
Deine
Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke;
deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
13
Du lenktest in
deiner Güte das Volk, das du erlöst hast,
du führtest sie machtvoll zu deiner heiligen Wohnung. - (R)
17 Du brachtest sie hin und pflanztest sie ein
auf den Berg deines Erbes.
Einem Ort, wo du thronst, Herr, hast ihn gemacht;
ein Heiligtum, Herr, haben deine Hände gegründet.
18 Der Herr ist König für immer und ewig. - R
GEBET
Gott,
deine
uralten Wunder
leuchten
noch in unseren Tagen.
Was
einst dein mächtiger Arm
an
einem Volk getan hat,
das
tust du jetzt an allen Völkern:
Einst
hast du Israel
aus
der Knechtschaft des Pharao befreit
und
durch die Fluten des Roten Meeres geführt;
nun
aber führst du alle Völker
durch
das Wasser der Taufe zur Freiheit.
Gib,
dass alle Menschen Kinder Abrahams werden
und
zur Würde des auserwählten Volkes gelangen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Oder:
Herr,
unser Gott,
du
hast uns durch das Licht des Neuen Bundes
den
Sinn der Wunder erschlossen,
die
du im Alten Bund gewirkt hast:
Das
Rote Meer ist ein Bild für das Wasser der Taufe;
das
befreite Volk Israel deutet hin
auf
das heilige Volk des Neuen Bundes.
Gib,
dass alle Menschen durch den Glauben
an
der Würde Israels teilhaben
und
im Heiligen Geist
die
Gnade der Wiedergeburt empfangen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Zur
4. Lesung Der
Gott der ganzen Erde kümmert sich um sein Volk und seine heilige Stadt
Jerusalem. Die Treulose hat seinen Zorn zu spüren bekommen (Zerstörung
Jerusalems, 587 v. Chr.); jetzt aber soll sie sein Erbarmen und seine ewige
Treue erfahren. Das Trostwort des Propheten weist über die geschichtliche
Situation hinaus in die Zukunft, auf ein neues Jerusalem, ein erneuertes
Gottesvolk.
VIERTE Lesung |
Jes 54, 5-14 |
Mit ewiger Huld habe ich Erbarmen mir
dir, spricht der Erlöser, der Herr
Lesung aus dem Buch
Jesaja
5Jerusalem, dein Schöpfer ist dein
Gemahl, „Herr der Heere“ ist sein Name. Der Heilige Israels ist dein Erlöser,
„Gott der ganzen Erde“ wird er genannt.
6Ja, der Herr hat dich
gerufen als verlassene, bekümmerte Frau. Kann man denn die Frau verstoßen, die
man in der Jugend geliebt hat?, spricht dein Gott.
7Nur für eine kleine Weile
habe ich dich verlassen, doch mit großem Erbarmen hole ich dich
heim.
8Einen Augenblick nur verbarg
ich vor dir mein Gesicht in aufwallendem Zorn; aber mit ewiger Huld habe ich
Erbarmen mit dir, spricht dein Erlöser, der Herr.
9Wie in den Tagen Noachs soll
es für mich sein: So wie ich damals schwor, dass die Flut Noachs die Erde nie
mehr überschwemmen wird, so schwöre ich jetzt, dir nie mehr zu zürnen und dich
nie mehr zu schelten.
10Auch wenn die Berge von
ihrem Platz weichen und die Hügel zu wanken beginnen - meine Huld wird nie von
dir weichen und der Bund meines Friedens nicht wanken, spricht der Herr, der
Erbarmen hat mit dir.
11Du Ärmste, vom Sturm
Gepeitschte, die ohne Trost ist, sieh her: Ich selbst lege dir ein Fundament aus
Malachit und Grundmauern aus Saphir.
12Aus Rubinen mache ich deine
Zinnen, aus Beryll deine Tore und alle deine Mauern aus kostbaren
Steinen.
13Alle deine Söhne werden
Jünger des Herrn sein, und groß ist der Friede deiner
Söhne.
14Du wirst auf Gerechtigkeit
gegründet sein. Du bist fern von Bedrängnis, denn du brauchst dich nicht mehr zu
fürchten, und bist fern von Schrecken; er kommt an dich nicht
heran.
Antwortpsalm |
Ps 30 (29), 2 u. 4.5-6b.6cd u. 12a u. 13b (R: vgl. 2ab) |
R Herr, du zogst mich empor aus der Tiefe; |
(GL neu 312, 5) |
ich will dich rühmen in Ewigkeit. - R |
2 Ich will dich rühmen, Herr, |
VII. Ton |
denn du hast mich aus der Tiefe gezogen
und lässt meine Feinde nicht über mich
triumphieren.
4 Herr,
du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes,
aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen. - (R)
5 Singt
und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen,
preist seinen heiligen Namen!
6ab Denn sein Zorn dauert nur
einen Augenblick,
doch seine Güte ein Leben lang. -
(R)
6cd Wenn man am Abend auch
weint,
am Morgen herrscht wieder Jubel.
12a Du hast mein Klagen in Tanzen
gewandelt,
13b Herr, mein Gott, ich will dir
danken in Ewigkeit.
R Herr,
du zogst mich empor aus der Tiefe;
ich will dich rühmen in Ewigkeit.
Gebet
Allmächtiger,
ewiger Gott,
verherrliche
deinen Namen.
Gewähre,
was du den Vätern
um
ihres Glaubens willen versprochen hast,
und
mehre durch die Taufe die Zahl deiner Kinder.
Lass
deine Kirche erfahren, dass sich erfüllt,
was
die Heiligen des Alten Bundes gläubig erhofft haben.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Zur
5. Lesung Frühere
Heilsankündigungen haben von der Rettung als Befreiung aus der Gefangenschaft
und Rückkehr in die Heimat gesprochen. In Jes 54 und 55 wird das kommende Heil
als neuer Bund bezeichnet, ein „ewiger Bund“, in dem sich die früheren
Verheißungen erfüllen. Gott ist treu, aber er kann nur einem Volk helfen, das
seine Armut begreift und sich für die Gabe Gottes
öffnet.
FÜNFTE Lesung |
Jes 55, 1-11 |
Kommt zu mir, dann werdet ihr leben.
Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen
Lesung aus dem Buch
Jesaja
So spricht der Herr:
1Auf, ihr Durstigen, kommt
alle zum Wasser! Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide, und esst,
kommt und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne
Bezahlung!
2Warum bezahlt ihr mit Geld,
was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht?
Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an
fetten Speisen.
3Neigt euer Ohr mir zu, und
kommt zu mir, hört, dann werdet ihr leben. Ich will einen ewigen Bund mit euch
schließen gemäß der beständigen Huld, die ich David
erwies.
4Seht her: Ich habe ihn zum
Zeugen für die Völker gemacht, zum Fürsten und Gebieter der
Nationen.
5Völker, die du nicht kennst,
wirst du rufen; Völker, die dich nicht kennen, eilen zu dir, um des Herrn,
deines Gottes, des Heiligen Israels willen, weil er dich herrlich gemacht
hat.
6Sucht den Herrn, solange er
sich finden lässt, ruft ihn an, solange er nahe ist.
7Der Ruchlose soll seinen Weg
verlassen, der Frevler seine Pläne. Er kehre um zum Herrn, damit er Erbarmen hat
mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im
Verzeihen.
8Meine Gedanken sind nicht
eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des
Herrn.
9So hoch der Himmel über der
Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über
eure Gedanken.
10Denn wie der Regen und der
Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt
und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot
zum Essen,
11so ist es auch mit dem Wort,
das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt,
was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt
habe.
Antwortpsalm |
Jes 12, 2.3 u. 4bcd.5-6 (R: 3) |
R Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude |
(GL neu 312, 6) |
aus den Quellen des Heils. - R |
2 Gott ist meine Rettung; |
V. Ton |
ihm will ich vertrauen und niemals verzagen.
Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr.
Er ist für mich zum Retter geworden. -
(R)
3
Ihr
werdet Wasser schöpfen voll Freude
aus den Quellen des Heils.
4bcd Dankt dem Herrn! Ruft seinen Namen
an!
Macht seine Taten unter den Völkern bekannt,
verkündet, sein Name ist groß und erhaben! -
(R)
5
Preist den Herrn: denn herrliche Taten hat er
vollbracht;
auf der ganzen Erde soll man es wissen.
6
Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner von Zion,
denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels. - R
Gebet
Allmächtiger,
ewiger Gott,
du
einzige Hoffnung der Welt,
durch
die Propheten hast du die Heilsereignisse angekündigt,
die
sich in unseren Tagen erfüllen.
Erwecke
du selbst in uns das Verlangen,
dir
immer treuer zu dienen;
denn
niemand macht Fortschritte im Guten,
wenn
ihn nicht deine Gnade führt.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Zur
6. Lesung In
den Werken der Schöpfung offenbart Gott seine Macht und Größe. Bei allen Völkern
gab es weise Menschen, die in der wohl geordneten Schönheit die Spuren Gottes
erkannten. Der Vorzug Israels aber war es, dass Gott selbst es auf den Weg der
Weisheit geführt hat. In den Zehn Geboten soll es den Weg erkennen, auf dem es
Leben, Frieden und Glück findet.
SECHSTE Lesung |
Bar 3, 9-15.32 - 4, 4 |
Geh
deinen Weg im Licht der Weisheit Gottes
Lesung aus dem Buch
Baruch
9Höre, Israel, die Gebote des
Lebens; merkt auf, um Einsicht zu erlangen.
10Warum, Israel, warum lebst
du im Gebiet der Feinde, siechst dahin in einem fremden
Land,
11bist unrein geworden, den
Toten gleich, wurdest zu den Abgeschiedenen gezählt?
12Du hast den Quell der
Weisheit verlassen.
13Wärest du auf Gottes Weg
gegangen, du wohntest in Frieden für immer.
14Nun lerne, wo die Einsicht
ist, wo Kraft und wo Klugheit, dann erkennst du zugleich, wo langes Leben und
Lebensglück, wo Licht für die Augen und Frieden zu finden
sind.
15Wer hat je den Ort der
Weisheit gefunden? Wer ist zu ihren Schatzkammern
vorgedrungen?
32Doch der Allwissende kennt
sie; er hat sie in seiner Einsicht entdeckt. Er hat ja die Erde für immer
gegründet, er hat sie mit Tieren bevölkert.
33Er entsendet das Licht, und
es eilt dahin; er ruft es zurück, und zitternd gehorcht es
ihm.
34Froh leuchten die Sterne auf
ihren Posten.
35Ruft er sie, so antworten
sie: Hier sind wir. Sie leuchten mit Freude für ihren
Schöpfer.
36Das ist unser Gott; kein
anderer gilt neben ihm.
37Er hat den Weg der Weisheit
ganz erkundet und hat sie Jakob, seinem Diener, verliehen, Israel, seinem
Liebling.
38Dann erschien sie auf der
Erde und hielt sich unter den Menschen auf.
1Sie ist das Buch der Gebote
Gottes, das Gesetz, das ewig besteht. Alle, die an ihr festhalten, finden das
Leben; doch alle, die sie verlassen, verfallen dem Tod.
2Kehr um, Jakob, ergreif sie!
Geh deinen Weg im Glanz ihres Lichtes!
3Überlass deinen Ruhm keinem
andern, dein Vorrecht keinem fremden Volk!
4Glücklich sind wir, das Volk
Israel; denn wir wissen, was Gott gefällt.
Antwortpsalm |
Ps 19 (18), 8.9.10.11-12 (R: Joh 6, 68) |
R Herr, du hast Worte des ewigen Lebens. - R |
(GL neu 312, 7) |
8 Die Weisung des Herrn ist vollkommen, |
II. Ton |
sie erquickt den Menschen.
Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,
den Unwissenden macht es weise. -
(R)
9 Die
Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz;
das Gebot des Herrn ist lauter,
macht hell die Augen. - (R)
10 Die Furcht des
Herrn ist rein,
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahr,
gerecht sind sie alle. -
(R)
11
Sie sind
kostbarer als Gold, als Feingold in Menge.
Sie sind süßer als Honig,
als
Honig aus Waben.
12 Auch dein Knecht
lässt sich von ihnen warnen;
wer
sie beachtet, hat reichen Lohn. -
R
Gebet
Gott,
unser Vater,
du
mehrst die Zahl deiner Kinder
und
rufst aus allen Völkern
Menschen
in deine Kirche.
Beschütze
gütig die Täuflinge,
damit
sie den Quell der Weisheit niemals verlassen
und
auf deinen Wegen gehen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Zur
7. Lesung Nach
der Zerstörung Jerusalems (587 v. Chr.) empfängt der Prophet ein Gotteswort, das
ihm dar Geschehene deutet und die Zukunft enthüllt. Gott wird Israel nicht
seinem Schicksal überlassen. Er ist ja nicht irgendein Gott; er ist Jahwe
Zebaot, der Herr der Heere, Israels Gott. Die Rettung wird aber nicht nur darin
bestehen, dass die Gefangenen heimkehren dürfen; Gott wird ihnen ein neues Herz
und einen neuen Geist geben. Mit einem erneuerten Volk wird er einen neuen Bund
schließen.
SIEBTE Lesung |
Ez 36, 16-17a.18-28 |
Ich
gieße reines Wasser über euch aus und schenke euch ein neues
Herz
Lesung aus dem Buch
Ezechiel
16Das Wort des Herrn erging an
mich:
17aHör zu, Menschensohn! Als
Israel in seinem Land wohnte, machten sie das Land durch ihr Verhalten und ihre
Taten unrein.
18Da goss ich meinen Zorn über
sie aus, weil sie Blut vergossen im Land und das Land mit ihren Götzen
befleckten.
19Ich zerstreute sie unter die
Völker; in alle Länder wurden sie vertrieben. Nach ihrem Verhalten und nach
ihren Taten habe ich sie gerichtet.
20Als sie aber zu den Völkern
kamen, entweihten sie überall, wohin sie kamen, meinen heiligen Namen; denn man
sagte von ihnen: Das ist das Volk Jahwes, und doch mussten sie sein Land
verlassen.
21Da tat mir mein heiliger
Name leid, den das Haus Israel bei den Völkern entweihte, wohin es auch
kam.
22Darum sag zum Haus Israel:
So spricht Gott, der Herr: Nicht euretwegen handle ich, Haus Israel, sondern um
meines heiligen Namens willen, den ihr bei den Völkern entweiht habt, wohin ihr
auch gekommen seid.
23Meinen großen, bei den
Völkern entweihten Namen, den ihr mitten unter ihnen entweiht habt, werde ich
wieder heiligen. Und die Völker - Spruch Gottes, des Herrn - werden erkennen,
dass ich der Herr bin, wenn ich mich an euch vor ihren Augen als heilig
erweise.
24Ich hole euch heraus aus den
Völkern, ich sammle euch aus allen Ländern und bringe euch in euer
Land.
25Ich gieße reines Wasser über
euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von
allen euren Götzen.
26Ich schenke euch ein neues
Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer
Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch.
27Ich lege meinen Geist in
euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote achtet und
sie erfüllt.
28Dann werdet ihr in dem Land
wohnen, das ich euren Vätern gab. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer
Gott sein.
Antwortpsalm |
Ps 42 (41), 3.5 u. 10a; 43 (42), 3-4 (R: vgl. 42 [41], 2) |
R Wie der Hirsch verlangt nach frischem Wasser, |
(GL neu 312, 8) |
so verlangt meine Seele, Gott, nach dir. -
R |
42,3 Meine Seele dürstet nach Gott, |
V. Ton |
nach dem lebendigen Gott.
Wann darf ich kommen
und Gottes Antlitz schauen? -
(R)
5 Das
Herz geht mir über, wenn ich daran denke:
wie ich zum Haus Gottes zog in festlicher Schar,
mit Jubel und Dank in feiernder Menge.
10a Ich sage zu Gott meinem
Fels:
„Warum hast du mich vergessen?“ -
(R)
43,3 Sende dein Licht und deine
Wahrheit, damit sie mich leiten;
sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg und zu deiner
Wohnung.
4 So
will ich zum Altare Gottes treten, zum Gott meiner Freude.
Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, Gott, mein Gott.
R Wie der Hirsch verlangt nach frischem Wasser,
so verlangt meine Seele, Gott, nach dir.
Falls eine Taufe gespendet wird: Jes
12, 2.3 u. 4bcd.5-6 (R: 3), siehe Antwortpsalm nach 5.
Lesung
oder:
Antwortpsalm |
Ps 51 (50), 12-13.14-15.18-19 (R: vgl. 12a) |
R Ein reines Herz erschaffe mir, o Gott. - R |
(GL neu 301) |
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, |
IV. Ton |
und gib mir einen neuen, beständigen Geist!
13 Verwirf mich
nicht von deinem Angesicht;
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir! -
(R)
14 Mach mich wieder
froh mit deinem Heil;
mit einem willigen Geist rüste mich aus!
15 Dann lehre ich
Abtrünnige deine Wege,
und die Sünder kehren um zu dir! -
(R)
18 Schlachtopfer
willst du nicht, ich würde sie dir geben;
an Brandopfern hast du kein Gefallen.
19 Das Opfer, das
Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist,
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht
verschmähen. - R
Gebet
Gott,
du
unwandelbare Kraft, du ewiges Licht,
schau
gütig auf deine Kirche
und
wirke durch sie das Heil der Menschen.
So
erfahre die Welt,
was
du von Ewigkeit her bestimmt hast:
Was
alt ist, wird neu,
was
dunkel ist, wird licht,
was
tot war, steht auf zum Leben,
und
alles wird wieder heil in dem,
der
der Ursprung von allem ist,
in
unserem Herrn Jesus Christus,
der
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Oder:
Herr,
unser Gott,
durch
die Schriften des Alten und des Neuen Bundes
führst
du uns ein
in
das Geheimnis dieser heiligen Nacht.
Öffne
unsere Augen für das Werk deines Erbarmens
und
schenk uns durch die Gnade dieser Osternacht
die
feste Zuversicht, dass auch unser Leben
in
deiner Herrlichkeit vollendet wird.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Oder (wenn eine Taufe folgt):
Sei
uns nahe, allmächtiger Gott,
und
wirke in den Sakramenten,
die
uns deine Liebe schenkt:
Sende
den Geist aus,
der
uns zu deinen Kindern macht,
den
Geist, durch den dir aus dem Wasser der Taufe
ein
neues Volk geboren wird.
Was
wir unter heiligen Zeichen vollziehen,
das
vollende du mit deiner Kraft.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Nach dem Gebet zur letzten Lesung aus
dem Alten Testament:
Ehre
sei Gott
Tagesgebet
Lasset
uns beten.
Gott,
du hast diese Nacht hell gemacht
durch
den Glanz der Auferstehung unseres Herrn.
Erwecke
in deiner Kirche den Geist der Kindschaft,
den
du uns durch die Taufe geschenkt hast,
damit
wir neu werden an Leib und Seele
und
dir mit aufrichtigem Herzen dienen.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Epistel Christus
ist ein für alle Mal gestorben und von den Toten auferstanden; sein Leben ist
göttliches Leben. In diese Christuswirklichkeit sind wir durch die Taufe
eingetreten; alles hat Gott uns durch ihn und mit ihm geschenkt. Aber was wir
empfangen haben, muss gelebte Wirklichkeit werden: in der Zustimmung des
Glaubens und im Ja des Gehorsams.
Epistel |
Röm 6, 3-11 |
Sind
wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben
werden
Lesung aus dem Brief an die
Römer
Brüder!
3Wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden.
4Wir wurden mit ihm begraben
durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters
von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen
leben.
5Wenn wir nämlich ihm gleich
geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung
vereinigt sein.
6Wir wissen doch: Unser alter
Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet
werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben.
7Denn wer gestorben ist, der
ist frei geworden von der Sünde.
8Sind wir nun mit Christus
gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben
werden.
9Wir wissen, dass Christus,
von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über
ihn.
10Denn durch sein Sterben ist
er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für
Gott.
11So sollt auch ihr euch als
Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus
Jesus.
Antwortpsalm |
Ps 118 (117), 1-2.16-17.22-23 |
R Halleluja, Halleluja, Halleluja. - R |
(GL neu 312, 9) |
1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, |
VIII. Ton |
denn seine Huld währt ewig!
2
So
soll Israel sagen:
Denn seine Huld währt ewig! -
(R)
16
„Die Rechte des
Herrn ist erhoben,
die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!“
17 Ich werde nicht
sterben, sondern leben,
um die Taten des Herrn zu verkünden. -
(R)
22
Der Stein, den
die Bauleute verwarfen,
er ist zum Eckstein geworden.
23 Das hat der Herr
vollbracht,
vor unseren Augen geschah dieses Wunder. -
R
ZUM
EVANGELIUM
Die
Erzählung von Jesu Leiden und Tod gipfelt in der Osterbotschaft: Er ist
auferstanden, er lebt. Das leere Grab war ein Zeichen, aber noch keine
Botschaft. Erst die Begegnung mit dem Auferstandenen macht das Zeichen
verstehbar. Die Begegnung aber ist nur möglich, wenn das Herz bereit ist, zu
sehen und zu glauben. Die Liebe macht dazu fähig. Das ist auch die Lehre aus
der Erzählung von den Emmausjüngern (Messe am Abend): das brennende Herz
spürt die Nähe des Herrn und versteht die Wahrheit der Heiligen Schriften.
Evangelium |
Mk 16, 1-7 |
Ihr sucht
Jesus von Nazarat, den Gekreuzigten; er ist auferstanden
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
1Als der Sabbat vorüber
war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome
wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben.
2Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging.
3Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang wegwälzen?
4Doch als sie hinblickten,
sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.
5Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr.
6Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.
7Nun aber geht und sagt
seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort
werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.