MONTAG DER
1.
Woche im Jahreskreis
TAGESGEBET
Gott,
unser Heil,
in
deiner wunderbaren Vorsehung
hast
du bestimmt, dass das Reich Christi
sich
über die ganze Erde ausbreiten soll.
Du
willst, dass alle Menschen
von
ihrer Schuld erlöst und gerettet werden.
Lass
deine Kirche leuchten
als
Zeichen des allumfassenden Heiles.
das
Geheimnis deiner Liebe zu verkünden
und
es an den Menschen wirksam zu machen.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
(MB 1017)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr
I
Zur
Lesung Der Hebräerbrief versteht sich selbst als
ein Wort der Unterweisung und Mahnung an Christen, die in Gefahr sind: an ihrem
Glauben und ihrer Hoffnung irre zu werden. Der Brief will einer gefährlichen
Müdigkeit und Enttäuschung dieser Christen begegnen, indem er auf ihre wahre
Situation am Ende der Zeiten hinweist. Vor allem zeigt er vom Alten Testament
aus die überragende Bedeutung Jesu und seines Priestertums. Der Brief hat drei
Hauptteile, von denen jeder mit einer Mahnung abschließt (1,1 - 6,20; 7,1 -
10,39; 11,1 - 13,21). - In den zwei ersten Versen ist die ganze Aussage des
Hebräerbriefs zusammengedrängt. Alle früheren Offenbarungen Gottes haben ihren
Höhepunkt und ihr Ziel erreicht in dem Wort, das er durch seinen Sohn gesprochen
hat. Durch ihn hat Gott am Anfang die Welt erschaffen, durch ihn wollte er sie
am Ende erlösen und vollenden. Seine einzigartige Größe wird durch zwei
messianische Stellen des Alten Testaments verdeutlicht. - Gal 4,4; Joh 1,18;
Weish 7,26; 2 Kor 4,6; Eph 1,7; Kol 1,14; Apg 2,33; Phil 2,9-11; Ps 2,7;
2 Sam 7,14; Ps 97,7.
ERSTE Lesung |
Hebr 1, 1-6 |
Gott
hat zu uns gesprochen durch den Sohn
Lesung aus dem
Hebräerbrief
1Viele
Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die
Propheten;
2in
dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben
des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen
hat;
3er
ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das
All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und
sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt;
4er
ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt
hat, ihren Namen überragt.
5Denn
zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich
gezeugt, und weiter: Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn
sein?
6Wenn
er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, sagt er: Alle Engel
Gottes sollen sich vor ihm niederwerfen.
Antwortpsalm |
Ps 97 (96), 1-2.6-7.9 u. 12 (R: vgl. Hebr 1, 6) |
R Alle Engel sollen sich niederwerfen vor ihm. - R |
(GL neu 52,1) |
1 Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. |
VIII. Ton |
Freuen sollen sich die vielen Inseln.
2 Rings
um ihn her sind Wolken und Dunkel,
Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Throns. - (R)
6 Seine
Gerechtigkeit verkünden die Himmel,
seine Herrlichkeit schauen alle Völker.
7 Alle,
die Bildern dienen, werden zuschanden,
alle, die sich der Götzen rühmen.
Vor ihm werfen sich alle Götter nieder: -
(R)
9 Denn
du, Herr, bist der Höchste über der ganzen Erde,
hoch erhaben über alle Götter.
12 Ihr Gerechten,
freut euch am Herrn
und lobt seinen heiligen Namen! - R
Jahr II
Zur
Lesung Die zwei Samuelbücher haben ihren Namen von
der ersten großen Gestalt, von der sie berichten (1 Sam 1-7). Sie sind ein Teil
des umfassenden Geschichtswerks, das die Bücher Josua, Richter, 1-2 Samuel und
1-2 Könige umfasst und das rückblickend die Geschichte Israels vom Tod des Mose
bis zum babylonischen Exil deutend darstellt. Das erste Samuelbuch schließt sich
an das Richterbuch an. Samuel selbst ist der Letzte in der Reihe der „Richter“;
er war Richter und Prophet in einer Person. Bei der Entstehung des
israelitischen Königtums hat er eine wesentliche Rolle gespielt. Die Tatsache,
dass die Geschichte seiner Kindheit ausführlich dargestellt wird, zeigt schon,
dass er in Israel als einer der ganz Großen galt. Seine Geburt wird einem
besonderen Eingreifen Gottes zugeschrieben. Die heutige Lesung deutet das
menschliche Drama an, das seiner Geburt vorausging. Elkana liebt und ehrt seine
Frau Hanna; aber letzten Endes versteht er sie nicht. - Dtn 12,13-19; Lk 1,7;
Gen 16,4-5; Dtn 21,15-17.
ERSTE Lesung |
1 Sam 1, 1-8 |
Elkana
hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte; ihre Rivalin
aber kränkte sie sehr
Lesung aus dem ersten Buch
Samuel
1Einst lebte ein Mann aus
Ramatajim, ein Zufiter vom Gebirge Efraim. Er hieß Elkana und war ein Sohn
Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein
Efraimiter.
2Er hatte zwei Frauen. Die
eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte
keine Kinder.
3Dieser Mann zog Jahr für
Jahr von seiner Stadt nach Schilo hinauf, um den Herrn der Heere anzubeten und
ihm zu opfern. Dort waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des
Herrn.
4An dem Tag, an dem Elkana
das Opfer darbrachte, gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und
Töchtern ihre Anteile.
5Hanna aber gab er einen
doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß
verschlossen hatte.
6Ihre Rivalin aber kränkte
und demütigte sie sehr, weil der Herr ihren Schoß verschlossen
hatte.
7So machte es Elkana Jahr für
Jahr. Sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzogen, kränkte Peninna sie; und Hanna
weinte und aß nichts.
8Ihr Mann Elkana fragte sie:
Hanna, warum weinst du, warum isst du nichts, warum ist dein Herz betrübt? Bin
ich dir nicht viel mehr wert als zehn Söhne?
Antwortpsalm |
Ps 116 (115), 12-13.14-15.18-19 (R: vgl. 17a) |
(GL neu 558,1) VI. Ton
R Ein
Opfer des Dankes will ich dir bringen.
- R
(Oder:
Halleluja.)
12 Wie kann ich dem
Herrn all das vergelten,
was er mir Gutes getan hat?
13 Ich will den
Kelch des Heils erheben
und anrufen den Namen des Herrn. -
(R)
14 Ich will dem
Herrn meine Gelübde erfüllen
offen vor seinem ganzen Volk.
15 Kostbar ist in
den Augen des Herrn
das Sterben seiner Frommen. -
(R)
18 Ich will dem
Herrn meine Gelübde erfüllen
offen vor seinem ganzen Volk,
19 in den Vorhöfen
am Hause des Herrn,
in deiner Mitte, Jerusalem. -
R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: 1 Sam 3, 9; Joh 6, 68c |
Halleluja.
Halleluja.
Rede,
Herr, dein Diener hört.
Du
hast Worte des ewigen Lebens.
Halleluja.
Zum
Evangelium Nach der Zeit der Verheißung und Erwartung
ist die Zeit der Erfüllung angebrochen. Jesus selbst ist die Fülle der Zeit;
seine Worte und Taten verkünden die Nähe der Gottesherrschaft. In Vers 15 hat
der Evangelist die Botschaft Jesu zusammengefasst. Sie ist Botschaft vom Heil,
das von Gott kommt (V. 14). Die Forderung: „Kehrt um, und glaubt an das
Evangelium“ (V. 15) nimmt für die berufenen Jünger eine konkretere Form an:
„Kommt her, folgt mir nach!“ (V. 17). Wer Jesus begegnet, der begegnet dem
Anspruch Gottes; wen Jesus ruft, der muss sich entscheiden. - Mt 4,12-22; Lk 4,14-15; 5,1-11; Röm 1,1; Eph 1,10; Mt 3,2; 8,10.
Evangelium |
Mk 1, 14-20 |
Kehrt
um, und glaubt an das Evangelium!
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
14Nachdem
man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er
verkündete das Evangelium Gottes
15und
sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an
das Evangelium!
16Als
Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des
Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich
Fischer.
17Da
sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern
machen.
18Sogleich
ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.
19Als
er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen
Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze
her.
20Sofort
rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot
zurück und folgten Jesus nach.
FÜRBITTEN
Zu
Christus, der bei uns bleibt bis zum Ende der Welt, beten
wir:
Ermutige
die Diener des Evangeliums, dir nachzufolgen.
A.: Wir
bitten dich, erhöre uns.
Bewahre
die Völker der Erde vor Krieg, Hunger und jeglichem
Unheil.
Richte
auf, die durch Krankheit und Not gebeugt sind.
Rufe
junge Menschen zum priesterlichen Dienst in deiner Kirche.
Allmächtiger
Gott, deine Güte ist ohne Grenzen. Erhöre unser Gebet durch Christus,
unseren Herrn.
A.:
Amen.
„Offenbarung im christlichen Verständnis des Begriffs ist
Gottes Wort, das in göttlicher Majestät gesprochene Wort. Hier ruft uns der auf,
gemeinsame Sache mit ihm zu machen, dem der Mensch gehört, dem darum Gehör zu
geben er sich nicht entziehen kann, ohne sich selber in Frage zu stellen. Es
gibt dem Wort Gottes gegenüber keine Neutralität, man kann hier nicht ja und
nein und also jain sagen! Dem Wort Gottes Gehorsam zu leisten ist nicht eine von
mehreren Möglichkeiten. Wir stehen diesem Wort nicht gegenüber wie Herkules am
Scheideweg. Hier gibt es nur eine mögliche Möglichkeit, die Möglichkeit des
Gehorsams. Die echte Freiheit des Menschen besteht nicht darin, dass er sich
diesem Wort auch entziehen kann, sondern wenn er sich ihm nicht fügt, dann wählt
er die unmögliche Möglichkeit, das Ausgeschlossene, das Nichts“ (Karl
Barth).