Schott Tagesliturgie
Sonntag
21
April 2024
- 4. Sonntag der Osterzeit
- Hl. Anselm, Hl. Konrad von Parzham
- Lesejahr: B II, StB: IV. Woche
21. April
Hl. Anselm
Bischof, Kirchenlehrer
Anselm war ein europäischer
Mensch. Er wurde um 1033 in Aosta (Italien) geboren; wurde Mönch und Abt in der
Abtei Bec in der Normandie (Frankreich), und schließlich war er 1093-1109
Erzbischof von Canterbury und Primas von England. Als solcher war er ein
Vorkämpfer der kirchlichen Freiheit, im gleichen Sinn wie später Papst Gregor
VII. Zweimal musste er in die Verbannung gehen. Er war ein philosophischer und
theologischer Denker von ungewöhnlichem Format und gilt als Vater der
scholastischen Theologie. Er versuchte, die traditionsgebundene Theologie
seiner Zeit auf eine neue Grundlage zu stellen; nicht mehr mit Berufung auf
Autoritäten und Bibelstellen will er seine theologischen Beweise führen,
sondern in strenger vernünftiger Logik. Der Glaube soll für die Vernunft einsichtig
werden. Damit steht Anselm in der Mitte zwischen Augustinus und Thomas von
Aquin. Er starb am 21. April 1109 in Canterbury.
„Herr, ich versuche nicht, in
deine Höhe vorzudringen; mein Verstand kann dich ja auf keine Weise erreichen.
Ich wünsche nur, einigermaßen deine Wahrheit zu begreifen, die mein Herz glaubt
und liebt: Denn ich suche nicht zu begreifen, um zu glauben. sondern ich
glaube, um zu begreifen.“ (Anselm)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
oder für heilige Männer
(Ordensleute)
Tagesgebet
Gott, du bist unerforschlich in deinem Wesen,
und doch offenbarst du dich den Menschen.
Du hast den heiligen Anselm gedrängt,
die Tiefe deiner Weisheit zu erforschen
und zu verkünden.
Gib, dass der Glaube
unserem Verstand zu Hilfe komme,
damit unser Herz lieb gewinnt,
was du uns zu glauben befiehlst.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Der ganze Epheserbrief ist in einer Atmosphäre des Gebets geschrieben.
Mit einem feierlichen Gebet (Eph 3,14-21) schließt der lehrhafte Teil dieses
Briefs. Die Ausführungen über Gottes ewigen Geschichtsplan und dessen
Verwirklichung in Christus und in der Kirche münden in den Wunsch, dass die
Gemeinde in der Erkenntnis Gottes wachse und dass sie wenigstens eine Ahnung
bekomme von der Größe Gottes und von der Liebe Christi. Das Ziel der
geschaffenen Welt ist ja „das Lob seiner Herrlichkeit“ (Eph 1,6.12.14). Man
lobt aber sinnvollerweise nur das, was man kennt. Durch die Gotteserkenntnis,
die Glaube und Liebe zugleich ist, wohnt Christus im Herzen der Menschen, in
jener tiefen Mitte, aus der alles Erkennen und Lieben hervorquillt. Mit der
Erkenntnis wächst die Liebe und mit der Liebe die Erkenntnis. Nur eine
Gemeinde, die ständig im Glauben und in der Liebe wächst, kann Gott
„verherrlichen“ (3,21) und der Welt die frohe Botschaft weitergeben. - Zu 3,14-15: Jes 45,23; Röm 14,11. - Zu 3,16-19: Kol 1,11; Joh 14,23: Kol 1,23;
2,7.10; Phil 4,7.
ERSTE Lesung |
Eph 3, 14-19 |
Die Liebe Christi verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder!
14Ich
beuge meine Knie vor dem Vater,
15nach
dessen Namen jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde benannt wird,
16und
bitte, er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass
ihr in eurem Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt.
17Durch
den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie
gegründet,
18sollt
ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe
und Tiefe zu ermessen
19und
die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr
mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a) |
R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R |
(GL 477) |
Oder: R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
V. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3
Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6
Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8
Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9
Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)
10 Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen
Mangel.
11 Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein
Gut zu entbehren. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 6, 63b.68c |
Halleluja.
Halleluja.
Deine
Worte, Herr, sind Geist und Leben.
Du
hast Worte des ewigen Lebens.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Bergpredigt die mit
den Seligpreisungen begonnen hat, endet mit einer ernsten Warnung. Es genügt
nicht, den Willen Gottes zu studieren, davon zu reden oder reden zu hören.
„Klug“ ist in dieser entscheidenden Zeit, die mit dem Auftreten Jesu
angebrochen ist, wer die Situation begreift und danach handelt. Wer ahnungslos
vor sich hin lebt, vertut die Zeit und hat am Ende umsonst gelebt. Jesus
spricht wie ein Prophet, und er ist mehr als ein Prophet. Er bringt nicht nur
eine Allerweltsmoral für anständige Menschen. Seine Botschaft ist Anspruch, sie
verlangt Entscheidung vor der Tatsache, dass Gott seine Königsherrschaft
geltend macht. - Lk 6,46-49; Jes 29,13-14; Am 5,21-24; Jak 1,22; 2,14-17;
Mt 25,11-12; Lk 13,26-27; Spr 10,25; 12,3-7; 1 Joh 3,18; 2,17; Ez 33,31; 13,10-14.
Evangelium |
Mt 7, 21-29 |
Jesus lehrte wie einer, der göttliche Vollmacht hat
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
21Nicht
jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern
nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.
22Viele
werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen
als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen
ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?
23Dann
werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter
des Gesetzes!
24Wer
diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein
Haus auf Fels baute.
25Als
nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme
tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels
gebaut.
26Wer
aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger
Mann, der sein Haus auf Sand baute.
27Als
nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme
tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
28Als
Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre;
29denn
er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, und nicht wie ihre
Schriftgelehrten.
Fürbitten
Zu
Christus, der uns die unbegreifliche Größe und Liebe Gottes offenbart hat,
wollen wir beten:
Für die Hirten der Kirche: dass sie überall ungehindert ihren Auftrag
erfüllen können. (Stille) Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Für
die Wissenschaftler: dass ihre Arbeit dem Wohl der Menschen dient. (Stille) Christus, höre uns.
Für alle, die sich von dir abgewandt haben: dass sie von ihrer
Herzensblindheit befreit werden. (Stille)
Christus, höre uns.
Für
unsere Gemeinde: dass wir Gottes Wort besser verstehen. (Stille) Christus, höre uns.
Ewiger Gott, dein Heiliger Geist hat den heiligen Anselm das Geheimnis
unserer Erlösung tiefer erfassen lassen. Durch diesen Geist erleuchte auch
unser Herz durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.