Die
Weihnachtszeit
26. Dezember:
Fest des
heiligen Stephanus
27. Dezember:
Fest des
heiligen Apostels und Evangelisten Johannes
28. Dezember:
Fest der
Unschuldigen Kinder
29.
Dezember
5.
Tag der Weihnachtsoktav
Eröffnungsvers |
Joh 3, 16 |
Gott
hat die Welt so geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,
damit jeder,
der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht,
sondern das ewige Leben hat.
Ehre
sei Gott
Tagesgebet
Unsichtbarer
Gott,
dein Licht ist in die Welt gekommen
und hat die Finsternis
überwunden.
Sieh gnädig auf uns
und lass uns die Herrlichkeit der Geburt
Christi
mit würdigem Lob feiern,
der in der Einheit des Heiligen
Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur
Lesung Die Sprache des ersten Johannesbriefes ist
scheinbar einfach. Einige Begriffe, die wir auch vom Johannesevangelium her kennen, kehren immer wieder, z. B. Licht und Finsternis. Leben und Tod, Liebe
und Hass. Der Gedanke schreitet nicht in logischer Folge weiter, sondern kreist
immer wieder schauend und sinnend um seinen Gegenstand. Diese Denk- und
Redeweise ist uns ungewohnt, aber wir müssen versuchen, uns ihr anzuschließen,
wenn wir den ersten Johannesbrief mit Freude und Nutzen lesen
wollen.
Die heutige Lesung hat zwei Teile: V. 3-6 und V. 7-11. Ob wir Gott erkennen und seinen Sohn Jesus Christus, davon hängt alles ab. Aber was heißt „erkennen“? Es heißt, im Sinn der Bibel: sich der Wirklichkeit Gottes öffnen, von dieser Wirklichkeit sich bestimmen und verwandeln lassen. Das hat, wenn es im Ernst geschieht, seine Auswirkungen, vor allem das „Halten der Gebote“. Wer Gott erkannt hat, tut den Willen Gottes. Das Zentralgebot ist die Liebe. Es ist ein altes Gebot (V. 7), denn es hat seinen Grund im Wesen Gottes selbst, und zugleich ein „neues Gebot“, weil etwas Neues geschehen ist und noch geschieht: Das Wort ist Fleisch geworden, die Liebe hat sich im Opfer Christi offenbart, und ihre Kraft wirkt weiter im Leben seiner Jünger. - Joh 1,10-11; 13,34; 17,3.
ERSTE Lesung |
1 Joh 2, 3-11 |
Wer
seinen Bruder liebt, bleibt im Licht
Lesung
aus dem ersten Johannesbrief
Liebe Brüder!
3Wenn
wir die Gebote Jesu Christi halten, erkennen wir, dass wir ihn erkannt
haben.
4Wer
sagt: Ich habe ihn erkannt!, aber seine Gebote nicht hält, ist ein Lügner, und
die Wahrheit ist nicht in ihm.
5Wer
sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. Wir
erkennen daran, dass wir in ihm sind.
6Wer
sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben, wie er gelebt
hat.
7Liebe
Brüder, ich schreibe euch kein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von
Anfang an hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr gehört
habt.
8Und
doch schreibe ich euch ein neues Gebot, etwas, das in ihm und in euch
verwirklicht ist; denn die Finsternis geht vorüber, und schon leuchtet das wahre
Licht.
9Wer
sagt, er sei im Licht, aber seinen Bruder hasst, ist noch in der
Finsternis.
10Wer
seinen Bruder liebt, bleibt im Licht; da gibt es für ihn kein
Straucheln.
11Wer
aber seinen Bruder hasst, ist in der Finsternis. Er geht in der Finsternis und
weiß nicht, wohin er geht; denn die Finsternis hat seine Augen blind
gemacht.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 1-2.3-4.5-6 (R: 11a) |
R Der Himmel freue sich, die Erde frohlocke. - R |
(GL neu 635,6) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied, |
VIII. Ton |
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
2 Singt
dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag! -
(R)
3
Erzählt bei den Völkern von seiner Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern!
4 Denn
groß ist der Herr und hoch zu preisen,
mehr zu fürchten als alle Götter. -
(R)
5 Alle
Götter der Heiden sind nichtig,
der Herr aber hat den Himmel geschaffen.
6
Hoheit und Pracht sind vor seinem Angesicht,
Macht und Glanz in seinem Heiligtum. -
R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Lk 2, 32 |
Halleluja.
Halleluja.
Ein
Licht, das die Heiden erleuchtet,
und
Herrlichkeit für das Volk Israel.
Halleluja.
Zum
Evangelium Jesus wird von seinen Eltern in den Tempel gebracht, wie es das Gesetz des Alten Bundes verlangt. Ebenso hält sich Maria an
die Vorschriften, die für jede jüdische Mutter gelten. Aber nicht nur um die
Vorschrift zu erfüllen, kommt Jesus in den Tempel; er ist der Herr des Tempels
(Mal 3,1). Der greise Simeon erkennt in dem Kind den Heilbringer für Israel und
die Heiden, den Messias. Aber an das Loblied (V. 29-32) schließt sich eine
düstere Weissagung, wie auch schon im Alten Testament vom Gottesknecht zugleich
Leiden und Verherrlichung vorausgesagt waren. Mit der Ankunft Jesu setzt die
Krise ein. An ihm entscheidet sich das Schicksal Israels und aller Völker. Maria
aber erfährt, dass sie als Mutter des Messias seinen Leidensweg mitgehen wird.
Sie bewahrt die Worte Simeons in ihrem Herzen, wie sie die Worte der Hirten
bewahrt hat (Lk 2,19). Auch sie braucht Zeit, um das Geschehene zu verstehen
und die Tragweite des Gehörten zu ermessen. - Ex 13,11-16; Lev 12,1-8; Jes 8,14-15; 42,6; 49,6; Mal 3.
Evangelium |
Lk 2, 22-35 |
Ein
Licht, das die Heiden erleuchtet
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Lukas
22Es kam für die Eltern Jesu der Tag der
vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach
Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,
23gemäß dem Gesetz des Herrn,
in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht
sein.
24Auch wollten sie ihr Opfer
darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder
zwei junge Tauben.
25In Jerusalem lebte damals
ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung
Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.
26Vom Heiligen Geist war ihm
offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn
gesehen habe.
27Jetzt wurde er vom Geist in
den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was
nach dem Gesetz üblich war,
28nahm Simeon das Kind in
seine Arme und pries Gott mit den Worten:
29Nun lässt du, Herr, deinen
Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
30Denn meine Augen haben das
Heil gesehen,
31das du vor allen Völkern
bereitet hast,
32ein Licht, das die Heiden
erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
33Sein Vater und seine Mutter
staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
34Und Simeon segnete sie und
sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele
durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen
sein, dem widersprochen wird.
35Dadurch sollen die Gedanken
vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die
Seele dringen.
Fürbitten
Zu
Christus, dem Licht, das die Völker erleuchtet, rufen wir voll
Vertrauen:
Bewahre der Kirche die Freude über deine Geburt.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Gewähre allen
Völkern jenen Frieden, den sie ohne dich nicht erlangen
können.
Nimm
von uns alle Angst um die ungewisse Zukunft.
Führe unsere Verstorbenen in
deine Herrlichkeit.
Denn du bist das Licht, das die Finsternis erhellt. Dich
preisen wir in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr,
wir bringen unsere Gaben dar
für die Feier,
in der sich ein heiliger
Tausch vollzieht.
Nimm sie in Gnaden an
und schenke uns dich selbst
in
deinem Sohn Jesus Christus,
der
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
In
den
Hochgebeten I-III eigener Einschub
Kommunionvers |
Lk 1, 78 |
Durch
die barmherzige Liebe unseres Gottes
hat uns besucht das aufstrahlende Licht
aus der Höhe.
Schlussgebet
Allmächtiger
Gott,
wir
danken dir für das Brot des Lebens,
das
du uns gereicht hast.
Gib
uns durch dieses Sakrament
Kraft
für unseren Weg zu dir
und
schütze uns in deiner nie versagenden Liebe.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Wie
man die Menschen lieben soll, habe ich von einem Bauern gelernt. Der saß
mit andern Bauern in einer Schenke und trank. Lange schwieg er, wie die andern
alle. Als aber sein Herz vom Wein bewegt war, sprach er seinen Nachbarn an: ,Sag
du, liebst du mich oder liebst du mich nicht?‘ Jener antwortete: ,Ich liebe dich
sehr.‘ Aber er sprach wieder: ,Du sagst, ich liebe dich, und weißt doch nicht,
was mir fehlt. Liebtest du mich in Wahrheit, du würdest es wissen.‘ Der andere
vermochte kein Wort zu erwidern, und auch der Bauer, der gefragt hatte, schwieg
wieder wie zuvor. Ich aber verstand: Das ist die Liebe zu den Menschen, ihr
Bedürfen zu spüren und ihr Leid zu tragen“ (Rabbi Mosche
Leib).