Schott Tagesliturgie
Mittwoch
31
Mai 2023
- Mittwoch der 8. Woche im Jahreskreis
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
MITTWOCH DER 8.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott.
Dein
Sohn Jesus Christus
ist
das Weizenkorn, das für uns starb.
Wir
leben aus seinem Tod.
Nimm
von uns die Angst,
für
andere verbraucht zu werden.
Hilf
uns, einander Gutes zu tun,
damit
wir nicht vergeblich leben,
sondern
Frucht bringen in Jesus Christus,
der
in der Einheit des Heiligen Geistes
mit
dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. (MB
311, 19)
Oder ein anderes
Tagesgebet
Jahr I
Zur
Lesung Sir 36,1-17 (Vg. 1-19) ist ein Bittpsalm,
das glühende Gebet eines Juden, der mit ansehen muss, wie sein Volk von Fremden unterdrückt und die heilige
Stadt entweiht wird. Er richtet sein Gebet an den „Gott des Alls“ (V. 1), der
über die Heidenvölker ebenso gebietet wie über Israel. Gott hat sich als der
„Heilige“ bezeugt, indem er vor den Augen aller Völker sein eigenes Volk
bestrafte. Aber die Völker haben das so wenig begriffen wie die Babylonier zur
Zeit des zweiten Jesaja. Jetzt, meint der Beter, wäre es Zeit, dass die Völker
Gottes Macht erkennen: dadurch dass sich der Zorn Gottes gegen sie wendet. Die
Verse 4-5 können ein Gebet um die Bekehrung der Heiden sein (vgl. Sir 17,8-10),
aber der Gedanke der Rache und das Interesse des eigenen Volkes stehen doch
stark im Vordergrund. Gott kann dieses Volk, das sein Eigentum ist und sein
erstgeborener Sohn unter den Völkern, nicht im Stich lassen. - Ps 79; Neh 9,32;
Jer 10,25; Dtn 32,39; 1 Kön 8,43; 1 Chr 17,20; Jes 45,14; Ex 4,22; Dtn 7,6.
ERSTE Lesung |
Sir 36, 1-2.5-6.13.16-22 (1-2a.5-6.13-19) |
Alle
Völker sollen erkennen: Es gibt keinen Gott außer dir
Lesung aus dem Buch Jesus
Sirach
1Rette
uns, du Gott des Alls,
2und
wirf deinen Schrecken auf alle Völker!
5damit
sie erkennen, wie wir es erkannten: Es gibt keinen Gott außer
dir.
6Erneuere
die Zeichen, wiederhole die Wunder,
13Sammle
alle Stämme Jakobs,
16verteil
den Erbbesitz wie in den Tagen der Vorzeit!
17Hab
Erbarmen mit dem Volk, das deinen Namen trägt, mit Israel, den du deinen
Erstgeborenen nanntest.
18Hab
Erbarmen mit deiner heiligen Stadt, mit Jerusalem, dem Ort, wo du
wohnst.
19Erfülle
Zion mit deinem Glanz und deinen Tempel mit deiner
Herrlichkeit!
20Leg
Zeugnis ab für das, was du ehedem verfügt hast; erfülle die Weissagung, die in
deinem Namen ergangen ist.
21Gib
allen ihren Lohn, die auf dich hoffen, und bestätige so deine
Propheten!
22Erhöre
das Gebet deiner Diener; du hast doch Gefallen an deinem Volk. Alle Enden der
Erde sollen erkennen: Du bist der ewige Gott.
Antwortpsalm |
Ps 79 (78), 5 u. 8.9.11 u. 13 (R: vgl. Sir 36, 17) |
R Hab Erbarmen mit uns, o Herr! - R |
(GL 190, 1) |
5 Wie lange noch, Herr? Willst du auf ewig zürnen? |
IV. Ton |
Wie lange noch wird dein Eifer lodern wie Feuer?
8
Rechne uns die Schuld der Vorfahren nicht an!
Mit deinem Erbarmen komm uns eilends entgegen!
Denn wir sind sehr erniedrigt. -
(R)
9 Um
der Ehre deines Namens willen
hilf uns, du Gott unsres Heils!
Um deines Namens willen reiß uns heraus
und vergib uns die Sünden! -
(R)
11 Das Stöhnen der
Gefangenen dringe zu dir.
Befrei die Todgeweihten durch die Kraft deines
Armes!
13 Wir, dein Volk,
die Schafe deiner Weide,
wollen dir ewig danken,
deinen Ruhm verkünden von Geschlecht zu Geschlecht.
R Hab Erbarmen mit uns, o Herr!
Jahr II
Zur
Lesung Der Abschnitt 1,17-25 ist in seinem ersten
Teil (V. 17-21) Mahnung zur Gottesfurcht, im zweiten Teil (V. 22-25) Mahnung zur
Bruderliebe. - Gott richtet „ohne Ansehen der Person“: er schaut nicht auf die
Person, er urteilt nach den Taten (V. 17). Die Furcht vor dem Gericht Gottes
wird nicht aufgehoben, wohl aber verchristlicht durch das ehrfürchtige Wissen um
das Sühneopfer Christi. Wer um einen so hohen Preis gerettet wurde, trägt
größere Verantwortung. Die Erwähnung des Blutes Christi in V. 19 zieht das
Christusbekenntnis der Verse 20-21 nach sich; es spannt den Bogen vom ewigen
Heilsplan Gottes bis zur Auferweckung und Verherrlichung Jesu. Der richtende
Gott ist zuvor der rettende Gott; nicht Furcht soll das Leben der Erlösten
bestimmen, sondern Glaube und Hoffnung (V. 21). Die Liebe zum Bruder ergibt sich
als notwendige Folgerung für den, den Gottes Wahrheit geheiligt und neu
geschaffen hat (vgl. zur 2. Lesung am 3. Ostersonntag, Jahr A). - Jes 52,3; Mk
10,45; 1 Kor 6,20; Offb 5,9; Eph 4,17; Joh 17,24; Gal 4,4; Röm 8,11; 12,9-13; Jak 1,18; Jes 40,6-8.
ERSTE Lesung |
1 Petr 1, 18-25 |
Ihr
wurdet losgekauft mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und
Makel
Lesung aus dem ersten Brief
des Apostels Petrus
Liebe Brüder!
18Ihr wisst, dass ihr aus
eurer sinnlosen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen
vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder
Gold,
19sondern mit dem kostbaren
Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel.
20Er war schon vor der
Erschaffung der Welt dazu ausersehen, und euretwegen ist er am Ende der Zeiten
erschienen.
21Durch ihn seid ihr zum
Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die
Herrlichkeit gegeben hat, so dass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen
könnt.
22Der Wahrheit gehorsam, habt
ihr euer Herz rein gemacht für eine aufrichtige Bruderliebe; darum hört nicht
auf, einander von Herzen zu lieben.
23Ihr seid neu geboren worden,
nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen: aus Gottes Wort, das
lebt und das bleibt.
24Denn alles Sterbliche ist
wie Gras, und all seine Schönheit ist wie die Blume im Gras. Das Gras verdorrt,
und die Blume verwelkt;
25doch das Wort des Herrn
bleibt in Ewigkeit. Dieses Wort ist das Evangelium, das euch verkündet worden
ist.
Antwortpsalm |
Ps 147, 12-13.14-15.19-20 (R: 12a) |
R Jerusalem, preise den Herrn! - R |
(GL 646, 1 oder 477) |
(Oder: Halleluja.) |
12 Jerusalem, preise den Herrn, |
V. Ton |
lobsinge, Zion, deinem Gott!
13
Denn er hat die
Riegel deiner Tore festgemacht,
die Kinder in deiner Mitte gesegnet. -
(R)
14 Er verschafft
deinen Grenzen Frieden,
und sättigt dich mit bestem Weizen.
15
Er sendet sein
Wort zur Erde,
rasch eilt sein Befehl dahin. -
(R)
19
Er verkündet
Jakob sein Wort,
Israel seine Gesetze und Rechte.
20 An keinem andern
Volk hat er so gehandelt,
keinem sonst seine Rechte verkündet. -
R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mk 10, 45 |
Halleluja.
Halleluja.
Der
Menschensohn ist gekommen, um zu dienen
und
sein Leben hinzugeben als Lösepreis für viele.
Halleluja.
Zum
Evangelium Mit Mk 10,32 tritt Jerusalem in das
Blickfeld. Jesus geht entschlossen voraus, die Jünger folgen ihm, aber sie haben
Angst; sie spüren, dass es der Entscheidung entgegengeht. Hier fügt Markus die
dritte und ausführlichste Leidensweissagung ein (V. 32-34). Man kann annehmen,
dass der Evangelist die Leidensansage in der erweiterten Form wiedergibt, die
sie in der nachösterlichen Gemeinde bekommen hat. Das Kreuz wird nicht
ausdrücklich genannt (vgl. Mt 20,19); für den nachösterlichen Leser versteht
sich das von selbst. Zum ersten Mal werden die Heiden genannt, an die Jesus
ausgeliefert wird. - Wieder folgt auf die Leidensansage die Einladung zur
Nachfolge (V. 35-40). Zum Dienen, nicht zum Herrschen wird der Jünger berufen.
Jesus selbst hat seinen Weg in den Tod so verstanden: als Dienst bis zur Hingabe
des Lebens „für viele“, d. h. zur Sühne und Rettung für alle. - Mt 20,17-28, Lk
18,31-33; 22,24-27; Joh 11,16; Jes 50,6; Lk 12,50.
Evangelium |
Mk 10, 32-45 |
Wir
gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn
ausgeliefert
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit,
32als Jesus
und seine Jünger auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute
wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die
Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm
bevorstand.
33Er
sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den
Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod
verurteilen und den Heiden übergeben;
34sie
werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird
er auferstehen.
35Da
traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister,
wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.
36Er
antwortete: Was soll ich für euch tun?
37Sie
sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links
neben dir sitzen.
38Jesus
erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den
ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft
werde?
39Sie
antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch
trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft
werde.
40Doch
den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben;
dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt
sind.
41Als
die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und
Johannes.
42Da
rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten,
ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen
missbrauchen.
43Bei
euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll
euer Diener sein,
44und
wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller
sein.
45Denn
auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um
zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für
viele.
FÜRBITTEN
Jesus
Christus ist gekommen, um zu dienen und sein Leben hinzugeben. Zu ihm rufen
wir:
Leite
alle Christen an, in brüderlicher Liebe Gott und den Menschen zu dienen. (Stille) Herr, erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Ermutige
alle, die sich um Frieden und Abrüstung mühen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Vermehre
die Anstrengungen der Menschen, Hunger und Seuchen zu besiegen. (Stille) Herr, erbarme dich.
Durchdringe
unser Leben mit dem Geist der Liebe, dass die Wahrheit deiner Botschaft
aufleuchtet. (Stille) Herr, erbarme
dich.
Allmächtiger Gott, du hast uns den Geist der Liebe geschenkt. Lass uns in ihm erstarken durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
„Gerade
als der ganz Gehorsame ist Jesus zugleich der freie Sohn, als der
sich Erniedrigende der Erhöhte. So wird er zu einer neuen Daseinsmöglichkeit für
die andern. Er eröffnet und begründet eine neue Freiheitsgeschichte, die jedem
offen steht, der sich im Glauben einlässt auf die Grundbewegung seines Lebens:
Gehorsam gegen Gott im Dienst für die andern. So wird Jesus in Person zum Dienst
für die Vielen (Mk 10,45), zum Menschen für die andern. Seine Person ist als
leibhaftig gewordener Gehorsam zugleich leibhaftig gewordener Dienst, man könnte
auch sagen, leibhaftig gewordenes und Person gewordenes Amt. In Christus fallen
Person und Amt schlechthin zusammen. Amt bedeutet hier nicht mehr Herrschaft,
sondern Dienst. Sein für die andern; Stellvertretung. Das ist ebenso sehr eine
radikale Kritik an allem sonstigen Amtsverständnis wie eine völlig neuartige
Begründung des Amtes, die nach einer ebenso neuen Weise der Amtsführung
verlangt“ (Walter Kasper).