Schott Tagesliturgie
Samstag
21
Oktober 2023
- Samstag der 28. Woche im Jahreskreis
- Hl. Ursula
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
SAMSTAG DER 28.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott, du hast die Herzen deiner Gläubigen
durch die Erleuchtung
des Heiligen Geistes gelehrt.
Gib, dass wir in diesem Geist
erkennen, was recht ist,
und allezeit seinen Trost und seine Hilfe
erfahren.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1101)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Schon im Galaterbrief (4,21-31) hat Paulus zwei Seiten des Alten
Testaments unterschieden: das Gesetz (Hagar, das irdische Jerusalem) und die
Verheißung (Sara, das obere Jerusalem). Auch das Gesetz ist von Gott, aber die
Frage ist, ob aus dem Gesetz die Gerechtigkeit kommt, d. h. ob die Beobachtung
des Gesetzes einen Anspruch des Menschen vor Gott begründet. Wenn es das gibt,
dann regelt sich alles Recht und Verdienst. Aber das gibt es eben nicht, einmal
weil Gott mit dem Menschen nicht auf gleicher Ebene steht, und außerdem weil es
keinen Menschen gibt, der das Gesetz erfüllt. Es gibt in Wirklichkeit zwei
Linien: 1. Gesetz - Übertretung - Zorn Gottes, und 2. Verheißung - Glaube -
Gnade. Abraham empfing die Segensverheißung, und er glaubte: nicht weil die
Verheißung alle Wahrscheinlichkeit für sich hatte - das hatte sie ganz und gar
nicht -, sondern weil er sich auf Gottes Macht und Treue verließ. Glauben gibt
es nur als Glauben an den Gott, „der die Toten lebendig macht und das, was
nicht ist, ins Dasein ruft“ (V. 17). Mit einem solchen Glauben wird Gott als
Gott geehrt. - Gen 12,2-3.7; 22,15-18; Hebr 11,8-12; Gal 3,15-16; Dtn 32,39; Ez 37,1-10; Hebr 11,19.
ERSTE Lesung |
Röm 4, 13.16-18 |
Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer
Brüder!
13Denn
Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die
Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit.
16Deshalb
gilt: „aus Glauben“, damit auch gilt: „aus Gnade“. Nur so bleibt die Verheißung
für alle Nachkommen gültig, nicht nur für die, welche das Gesetz haben, sondern
auch für die, welche wie Abraham den Glauben haben.
17Nach
dem Schriftwort: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt, ist er unser
aller Vater vor Gott, dem er geglaubt hat, dem Gott, der die Toten lebendig
macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.
18Gegen
alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker
werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein.
Antwortpsalm |
Ps 105 (104), 6-7.8-9.42-43 (R: 7a.8a) |
R Der Herr ist unser Gott; |
(GL neu 60, 1) |
ewig denkt er an seinen Bund. - R |
(Oder: Halleluja.) |
6 Bedenkt es, ihr Nachkommen seines Knechtes Abraham, |
VI. Ton |
ihr Kinder Jakobs, die er erwählt hat.
7 Er, der Herr, ist unser Gott.
Seine Herrschaft umgreift die Erde. - (R)
8 Ewig denkt er an seinen Bund,
an das Wort, das er gegeben hat für tausend Geschlechter,
9 an den Bund, den er mit Abraham geschlossen,
an den Eid, den er Isaak geschworen hat. - (R)
42 Er dachte an sein heiliges Wort
und an Abraham, seinen Knecht.
43 Er führte sein Volk heraus in Freude,
seine Erwählten in Jubel. - R
Jahr II
Zur Lesung Nach dem großen Lobpreis (V. 3-14) folgt die in den Paulusbriefen übliche Danksagung und das Gebet für die Empfänger des Briefs. Um was der Schreiber des Briefs betet, sagen die Verse 17-19: die klare Erkenntnis, damit sie den Plan Gottes und das Ziel ihrer Berufung begreifen. Paulus kennt die Gemeinde (oder die Gemeinden) nicht, an die er schreibt; dennoch erwähnt er sie in seinen Gebeten, bringt sie vor Gott in Erinnerung: vor dem „Gott Jesu Christi, unseres Herrn“, dem Gott des neuen Bundesvolkes. Im Einzelnen sollen die Leser (wir) erkennen: 1. den Ruf, der in der gegenwärtigen Zeit an sie ergangen ist und der ihre Hoffnung begründet; 2. das Erbe, d. h. die erhoffte Heilsvollendung, die Teilnahme an der Gottesherrlichkeit; 3. die Leben schaffende Macht Gottes. An die Erwähnung der Macht Gottes schließen sich die Aussagen über die Auferweckung und Erhöhung Jesu (V. 20-21), der das Haupt der Kirche und der ganzen Schöpfung geworden ist (V. 22-23). Das alles sehen nur die „erleuchteten Augen des Herzens“ (V. 18): der Glaube der Getauften, der fortschreitet von Klarheit zu Klarheit. - Zu 1,15-16: Kol 1,4; Jes 62,6-7. - Zu 1,17-19: 1 Petr 1,3-5; Kol 1,5; Röm 9,23. - Zu 1,20-23: 1 Petr 3,18-22; 1 Kor 15,24-25; Kol 1,18-19.
ERSTE Lesung |
Eph 1, 15-23 |
Er hat Christus, der als Haupt alles überragt, über die Kirche gesetzt; sie ist sein Leib
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder!
15/16Darum
höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch
denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe
zu allen Heiligen gehört.
17Der
Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den
Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.
18Er
erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr
durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den
Heiligen schenkt
19und
wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das
Wirken seiner Kraft und Stärke.
20Er hat
sie an Christus erwiesen, den er von den Toten auferweckt und im Himmel auf den
Platz zu seiner Rechten erhoben hat,
21hoch
über alle Fürsten und Gewalten, Mächte und Herrschaften und über jeden Namen,
der nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen genannt wird.
22Alles
hat er ihm zu Füßen gelegt und ihn, der als Haupt alles überragt, über die
Kirche gesetzt.
23Sie
ist sein Leib und wird von ihm erfüllt, der das All ganz und gar beherrscht.
Antwortpsalm |
Ps 8, 2-3.4-5.6-7 (R: vgl. 7) |
R Deinen Sohn hast du eingesetzt als Herrscher |
(GL neu 33, 1) |
über das Werk deiner Hände. - R |
2 Herr, unser Herrscher, |
VII. Ton |
wie gewaltig ist dein Name auf der
ganzen Erde;
über den Himmel breitest du deine
Hoheit aus.
3 Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge
schaffst du dir Lob,
deinen Gegnern zum Trotz,
deine Feinde und Widersacher müssen
verstummen. - (R)
4
Seh‘ ich den Himmel, das Werk deiner
Finger,
Mond und Sterne, die du befestigt:
5 Was ist der Mensch, dass du an ihn
denkst,
des Menschen Kind, dass du dich seiner
annimmst? - (R)
6 Du hast ihn nur wenig geringer gemacht
als Gott,
hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre
gekrönt.
7 Du hast ihn als Herrscher eingesetzt
über das Werk deiner Hände,
hast ihm alles zu Füßen gelegt. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Joh 15, 26b.27a |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Der
Geist der Wahrheit wird Zeugnis geben für mich,
und
auch ihr sollt Zeugen sein.
Halleluja.
Zum Evangelium Das
Evangelium, die Botschaft von der Gottesherrschaft, ist ein Geschehen von Gott
her. Es verlangt vom Jünger eine doppelte Antwort, die im Grunde doch nur eine
einzige ist: Glauben und Bekennen. Bekennen ist nicht das Gleiche wie
Verkündigen. Mit der Verkündigung tritt das Wort aus dem Dunkel heraus in den
hellen Tag (V. 3); das Bekennen geschieht ebenfalls im Wort, aber es ist das
Wort in der Situation der Verfolgung, das Wort, hinter dem die Bereitschaft zum
letzten Einsatz steht. Mit dem Bekenntnis stellt sich der Jünger auf die Seite
des Menschensohnes, und dieser wird sich im Gericht Gottes auf die Seite dessen
stellen, der sich zu ihm bekannt hat. Das ist eine Verheißung und eine Warnung.
- Zwei Aussagen über den Heiligen Geist stehen in diesem Abschnitt (V. 10 u.
12); beide sollen den Jüngern Mut machen. Ihre Botschaft wird, wie die
Botschaft Jesu selbst, auf Widerspruch stoßen. Derselbe Geist, der ihnen die
Kraft zum Glauben und Bekenntnis gibt, wird die richten, die sich gegen bessere
Einsicht der Botschaft endgültig verschließen, und er wird in keinem
Augenblick die im Stich lassen, die für Jesus Zeugnis geben. - Zu 12,8-9: Mt
10,32-33; Mk 8,38. - Zu 12,10: Mt 12,32; Mk 3,29; 1 Joh 5,16; Hebr 6,4-8; 10,26-31. -
Zu 12,11-12: Lk 21,12-15; Mt 10,17-20; Mk 13,11; Joh 14,26.
Evangelium |
Lk 12, 8-12 |
Der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
8Ich
sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der
Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.
9Wer
mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes
verleugnet werden.
10Jedem,
der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den
Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben.
11Wenn
man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber
schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr
sagen sollt.
12Denn
der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst.
FÜRBITTEN
Im
Gebet wenden wir uns an Christus, den Sohn der Jungfrau Maria:
Für alle, die in Ordensgemeinschaften leben: lass sie ungehindert dem
Reich Gottes dienen. (Stille) Herr, erbarme
dich.
A.: Christus, erbarme dich.
Für die Machthaber in dieser Welt: lenke ihre Schritte zu Frieden und
Versöhnung. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
die verfolgten Christen: mach sie stark durch deine Kraft. (Stille) Herr, erbarme dich.
Für
unsere Wohltäter: schenke ihnen das ewige Leben. (Stille)
Herr, erbarme dich.
Gütiger Gott, du hast die Jungfrau Maria erwählt, die Mutter deines Sohnes zu werden. Mit Maria bitten wir dich um Erhörung durch ihn, Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„WEIL PAULUS hinter der armseligen Wirklichkeit eine andere Dimension und Hoffnung sieht, kann er unaufhörlich und überall danken. In diesen unzulänglichen Gemeinden ist Gott am Werk. An sie ist der Ruf des Evangeliums ergangen, ihnen hat Gott sein Antlitz zugewendet, in ihnen wird der Name des Kyrios Jesus angerufen und bekannt. Er ist in ihrer Mitte als die große Hoffnung auf Herrlichkeit. Sein Geist wirkt inmitten menschlicher Schwachheit in diesen Gemeinden und wird offenbar in Zeugnissen des Glaubens, der Liebe, in Charismen und Diensten. Trotz aller Verschlossenheit, Starrheit und Enge, ja trotz Tod und Sünde kündigt sich in diesen Gemeinden das Leben und die Zukunft Christi des Auferstandenen an“ (Franz Huber).