Schott Tagesliturgie
Montag
27
November 2023
- Montag der 34. Woche im Jahreskreis
- Lesejahr: A I, StB: II. Woche
MONTAG DER 34.
WOCHE IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Gott.
Du hast uns zu dieser Feier geladen.
Du sagst uns dein rettendes Wort
und reichst uns das Leben spendende Brot.
Mach uns fähig, weiterzugeben,
was wir in deinen Gaben empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 306, 3)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung Das Buch Daniel ist ein prophetisches Buch von besonderer Art. Die
großen und kleinen Propheten vor und nach dem babylonischen Exil haben das
orientierende und mahnende Gotteswort in ihre Gegenwart hineingesprochen; auch
wenn ihr Blick in die Zukunft ging, galt ihr eigentliches Interesse immer der
Gegenwart. Im Buch Daniel (3.- 2. Jh. v. Chr.) tritt an die Stelle der
Prophetenrede die apokalyptische Vision (Kap. 7-12): das ganze Interesse
richtet sich auf die Zukunft: auf das, was geschehen wird. Die Zukunft wird
nicht von den Menschen gemacht; sie wird von Gott geplant und herbeigeführt. -
Die Kapitel 1-6 enthalten Erzählungen über Daniel und seine Freunde, die unter
Nebukadnezzar II. an den Hof von Babel kamen. Zwei Dinge werden an ihnen
gerühmt. 1. ihre Treue zum mosaischen Gesetz, mitten in einer vom Heidentum
gesättigten Atmosphäre, und 2. ihre gottgeschenkte Einsicht und Weisheit, die
wohl als Lohn für ihre Gesetzestreue verstanden sein will. Auch in heidnischer
Umwelt, unter politischem und gesellschaftlichem Druck, muss man kein Heide
werden: das will der Verfasser seinen Lesern sagen, - 2 Kön 24,1-2; 2 Chr 36,5-7; Jdt 12,2; Gen 39,4.21; 41,12.
ERSTE Lesung |
Dan 1, 1-6.8-20 |
Der König fand Daniel, Hananja, Mischaël und
Asarja allen anderen überlegen
Lesung
aus dem Buch Daniel
1Im
dritten Jahr der Herrschaft des Königs Jojakim von Juda zog Nebukadnezzar, der
König von Babel, gegen Jerusalem und belagerte es.
2Und
der Herr gab König Jojakim von Juda sowie einen Teil der Geräte aus dem Haus
Gottes in Nebukadnezzars Gewalt. Er verschleppte sie in das Land Schinar, in
den Tempel seines Gottes, die Geräte aber brachte er in das Schatzhaus seines
Gottes.
3Dann
befahl der König seinem Oberkämmerer Aschpenas, einige junge Israeliten an den
Hof zu bringen, Söhne von königlicher Abkunft oder wenigstens aus vornehmer
Familie;
4sie
sollten frei von jedem Fehler sein, schön an Gestalt, in aller Weisheit
unterrichtet und reich an Kenntnissen; sie sollten einsichtig und verständig
sein und geeignet, im Palast des Königs Dienst zu tun; Aschpenas sollte sie
auch in Schrift und Sprache der Chaldäer unterrichten.
5Als
tägliche Kost wies ihnen der König Speisen und Wein von der königlichen Tafel
zu. Sie sollten drei Jahre lang ausgebildet werden und dann in den Dienst des
Königs treten.
6Unter
diesen jungen Männern waren aus dem Stamm Juda Daniel, Hananja, Mischaël und
Asarja.
8Daniel
war entschlossen, sich nicht mit den Speisen und dem Wein der königlichen Tafel
unrein zu machen, und er bat den Oberkämmerer darum, sich nicht unrein machen
zu müssen.
9Gott
ließ ihn beim Oberkämmerer Wohlwollen und Nachsicht finden.
10Der
Oberkämmerer sagte aber zu Daniel: Ich fürchte mich vor meinem Herrn, dem
König, der euch die Speisen und Getränke zugewiesen hat; er könnte finden, dass
ihr schlechter ausseht als die anderen jungen Leute eures Alters; dann wäre
durch eure Schuld mein Kopf beim König verwirkt.
11Da
sagte Daniel zu dem Mann, den der Oberkämmerer als Aufseher für ihn selbst
sowie für Hananja, Mischaël und Asarja eingesetzt hatte:
12Versuch
es doch einmal zehn Tage lang mit deinen Knechten! Lass uns nur pflanzliche
Nahrung zu essen und Wasser zu trinken geben!
13Dann
vergleiche unser Aussehen mit dem der jungen Leute, die von den Speisen des
Königs essen. Je nachdem, was du dann siehst, verfahr weiter mit deinen
Knechten!
14Der
Aufseher nahm ihren Vorschlag an und machte mit ihnen eine zehntägige Probe.
15Am
Ende der zehn Tage sahen sie besser und wohlgenährter aus als all die jungen
Leute, die von den Speisen des Königs aßen.
16Da
ließ der Aufseher ihre Speisen und auch den Wein, den sie trinken sollten,
beiseite und gab ihnen Pflanzenkost.
17Und
Gott verlieh diesen vier jungen Leuten Wissen und Verständnis in jeder Art
Schrifttum und Weisheit; Daniel verstand sich auch auf Visionen und Träume
aller Art.
18Als
ihre Zeit zu Ende war und man sie vor den König bringen musste, wie er es
bestimmt hatte, stellte sie der Oberkämmerer dem Nebukadnezzar vor.
19Der König
unterhielt sich mit ihnen und fand Daniel, Hananja, Mischaël und Asarja allen
anderen überlegen. Sie traten also in den Dienst des Königs.
20Sooft
der König in Fragen, die Weisheit und Einsicht erfordern, ihren Rat einholte,
fand er sie allen Zeichendeutern und Wahrsagern in seinem ganzen Reich zehnmal
überlegen.
Antwortpsalm |
Dan 3, 52a.52c.53.54.55.56 (R: 56b) |
52a Gepriesen bist du, Herr, du Gott unserer Väter, |
(GL neu 616, 4) |
R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
52c
Gepriesen
ist dein heiliger, herrlicher Name,
R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
53
Gepriesen
bist du im Tempel deiner heiligen Herrlichkeit,
R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
54
Gepriesen
bist du, der in die Tiefen schaut und auf Kerubim thront,
R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
55
Gepriesen
bist du auf dem Thron deiner Herrschaft,
R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
56
Gepriesen
bist du am Gewölbe des Himmels,
R gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.
Jahr II
Zur Lesung Von schwersten Prüfungen, Krisen und Gottesgerichten war in den
vorausgehenden Kapiteln die Rede. Was wird da vom Volk Gottes noch überhaupt
übrig bleiben? Auf diese Frage gab schon das 7. Kapitel eine Antwort: Alle, die
das Lamm mit seinem Blut losgekauft hat, werden der großen Drangsal entrinnen.
In der heutigen Lesung wird wieder das eigentliche Ziel der Geschichte
sichtbar. Der Berg Zion ist Zeichen und Ort der Rettung. Dort steht das Lamm,
dort werden alle versammelt werden, die dem Lamm gefolgt sind (vgl. Mt 10,38);
keiner der Erwählten geht verloren. Und sie allein, die Menschen der
ungebrochenen Treue, verstehen das neue Lied der himmlischen Liturgie (vgl.
Offb 5,9): sie verstehen das Geheimnis Gottes und den Sinn der Weltgeschichte.
Der Glanz des hier aufsteigenden Bildes wird immer heller werden, je mehr die
Offenbarung des Johannes sich ihrem Ende nähert. Und vom Ende her fällt Licht
auf die dunklen früheren Kapitel und Stunden der Geschichte. - Zu 14,1-2: Offb
7,3-4; 19,1-8; Joel 3,5; Obd 17; Ez 9,4; Zef 3,12-13. - Zu 14,3-5: Ps 33,3; 149,1; Eph 5,27; Ps 32,2; Zef 3,13.
ERSTE Lesung |
Offb 14, 1-3.4b-5 |
Auf ihrer Stirn trugen sie den Namen Christi und
den Namen seines Vaters
Lesung
aus der Offenbarung des Johannes
1Ich,
Johannes, sah: Das Lamm stand auf dem Berg Zion, und bei ihm waren
hundertvierundvierzigtausend; auf ihrer Stirn trugen sie seinen Namen und den
Namen seines Vaters.
2Dann
hörte ich eine Stimme vom Himmel her, die dem Rauschen von Wassermassen und dem
Rollen eines gewaltigen Donners glich. Die Stimme, die ich hörte, war wie der
Klang der Harfe, die ein Harfenspieler schlägt.
3Und
sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Lebewesen und vor den
Ältesten. Aber niemand konnte das Lied singen lernen außer den
hundertvierundvierzigtausend, die freigekauft und von der Erde weggenommen
worden sind.
4bcSie
folgen dem Lamm, wohin es geht. Sie allein unter allen Menschen sind
freigekauft als Erstlingsgabe für Gott und das Lamm.
5Denn
in ihrem Mund fand sich keinerlei Lüge. Sie sind ohne Makel.
Antwortpsalm |
Ps 24 (23), 1-2.3-4.5-6 (R: vgl. 6) |
R Aus allen Völkern hast du sie erwählt, |
(GL neu 34, 1) |
die dein Antlitz suchen, o Herr. - R |
1 Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, |
VI. Ton |
der Erdkreis und seine Bewohner.
2 Denn er hat ihn auf Meere gegründet,
ihn über Strömen befestigt. - (R)
3
Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn,
wer darf stehn an seiner heiligen
Stätte?
4
Der reine Hände hat und ein lauteres
Herz,
der nicht betrügt und keinen Meineid
schwört. - (R)
5 Er wird Segen empfangen vom Herrn
und Heil von Gott, seinem Helfer.
Das sind die Menschen, die nach ihm
fragen,
die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs.
- R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 24, 42a.44 |
Halleluja.
Halleluja.
Seid
wachsam und haltet euch bereit!
Denn
der Menschensohn kommt
zu
einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Halleluja.
Zum Evangelium Das berühmte „Scherflein der Witwe“ waren zwei Kupfermünzen, die
zusammen kaum mehr als einen Pfennig wert waren. Es war aber „alles, was sie
besaß“. Von den Reichen hat keiner „alles“ gegeben - außer einem; von ihm
schreibt Paulus an die Korinther: „Ihr wisst, was Jesus Christus, unser Herr,
in seiner Liebe getan hat: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch
durch seine Armut reich zu machen“ (2 Kor 8,9). Als Jesus sah, was die arme
Witwe in stiller Selbstverständlichkeit tat, konnte er nicht anders als an sich
selbst und sein eigenes Tun denken. Er ist arm geworden in seiner
Menschwerdung, er wird noch ärmer werden am Kreuz. Er gibt alles, was er hat,
und er gibt noch mehr: sich selbst. Gottes eigenes Wesen ist in ihm sichtbar geworden (vgl. Tit 2,1); es wird in der dienenden Freiheit der Armen mehr
sichtbar als in den „milden Gaben“ der Reichen. - Mk 12,41-44.
Evangelium |
Lk 21, 1-4 |
Er sah eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen in den Opferkasten warf
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
In
jener Zeit
1sah
Jesus, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten.
2Dabei
sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf.
3Da
sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen
als alle anderen.
4Denn
sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die
kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt
hergegeben.
FÜRBITTEN
Wir
bitten unseren Herrn Jesus Christus, der uns in sein Volk berufen hat:
Für
die Kirche: lass sie unter den Völkern ein wirksames Zeichen deiner Wahrheit
und Liebe sein.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Für
Menschen, die verfeindet sind: überwinde Streit, und stifte Frieden.
Für
Menschen, die von Not bedrängt werden: bewahre sie vor Mutlosigkeit.
Für
unsere Gemeinde: hilf uns, dass wir selbstlos Gutes tun.
Allmächtiger Gott, du hast uns aus der Finsternis in dein Licht gerufen.
Lass uns als Kinder des Lichtes leben durch Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
„Rein ist ein Wesen, wenn es
an seinem Platz in der Welt die Sorge um Christus, der in allen Dingen
vollendet werden soll, über den eigenen unmittelbaren oder augenblicklichen
Nutzen zu stellen versucht.
Immer reiner wird, wer, von
Gott angezogen, dahin gelangt, diesem Aufschwung und diesem Überschreiten immer
größere Beständigkeit, Eindringlichkeit und Wirklichkeit zu geben.
So verstanden, bemisst sich
die Reinheit der Wesen nach dem Grad der Anziehung, die sie zum göttlichen
Mittelpunkt hinführt - oder, was auf das Gleiche hinauskommt, danach, wie nahe
sie diesem Mittelpunkt stehen.
Die christliche Erfahrung
lehrt uns, dass sich diese Reinheit durch die Sammlung, durch das betrachtende
Gebet, durch das reine Gewissen, durch die Sakramente erhält ...“
(Pierre
Teilhard de Chardin).