Donnerstag der 1. Woche
im Advent
Eröffnungsvers Vgl. Ps 119 (118), 151-152
Nahe bist du, Herr, und alles, was du sagst, ist
Wahrheit.
Deine Worte werden nicht vergehen,
sie bleiben für immer und ewig.
Tagesgebet
Biete auf deine Macht, Herr, unser Gott,
und komm.
Eile uns zu Hilfe mit göttlicher Kraft,
damit durch dein gnädiges Erbarmen
bald das Heil kommt,
das unsere Sünden noch aufhalten.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Inhalt dieses Liedes ist der Sieg über die heidnische Weltmacht, die
„hoch aufragende Stadt“. Welches ist diese Stadt oder Macht, und wer hat sie
besiegt? Assur, Babel, Ninive? Auf jeden Fall geht der Blick über das geschichtliche
Ereignis hinaus auf den Tag, an dem Gott seinem Volk, den Armen und
Unterdrückten, Recht schaffen wird. Eine feste Stadt, Friede, Sicherheit: das
alles hat Gott für die Menschen bereit, die auf ihn allein vertrauen. Für sie
stehen die Tore des neuen Jerusalem offen. Daher in der Mitte des Liedes der
Aufruf zum Vertrauen auf Jahwe: er ist der ewige Fels, alles Übrige ist Wasser,
Wind, Luft ... - Jes 60,18; Ps 48,13-14; 118,19-20; Dtn 32,4; Ps 62,8.
Lesung Jes 26, 1-6
Öffnet die Tore, damit ein gerechtes Volk durch
sie einzieht
Lesung
aus dem Buch Jesaja
1An jenem Tag
singt man in Juda dieses Lied: Wir haben eine befestigte Stadt, zu unserem
Schutz baute der Herr Mauern und Wälle.
2Öffnet die Tore,
damit ein gerechtes Volk durch sie einzieht, ein Volk, das dem Herrn die Treue
bewahrt.
3Sein Sinn ist
fest; du schenkst ihm Ruhe und Frieden; denn es verlässt sich auf dich.
4Verlasst euch
stets auf den Herrn; denn der Herr ist ein ewiger Fels.
5Er hat die
Bewohner des hohen Berges hinabgestürzt, die hoch aufragende Stadt; er hat sie
zu Boden geworfen, in den Staub hat er sie gestoßen.
6Sie wird
zermalmt von den Füßen der Armen, unter den Tritten der Schwachen.
Antwortpsalm Ps 118
(117), 1-2.8-9.19-20.25-27a (R: 26a)
R Gesegnet sei, der kommt im Namen des Herrn! - R (GL
neu 263 oder 622,4)
(Oder: Halleluja.)
1 Danket dem Herrn, denn er ist gütig, VI. oder V. Ton
denn seine Huld währt ewig.
2 So soll Israel sagen:
Denn seine Huld währt ewig. - (R)
8 Besser, sich zu bergen beim Herrn,
als auf Menschen zu bauen.
9 Besser, sich zu bergen beim Herrn,
als auf Fürsten zu bauen. - (R)
19 Öffnet mir die Tore zur Gerechtigkeit,
damit ich eintrete, um dem Herrn zu
danken.
20 Das ist das Tor zum Herrn,
nur Gerechte treten hier ein. - (R)
25 Ach, Herr, bring doch Hilfe!
Ach, Herr, gib doch Gelingen!
26 Gesegnet sei er, der kommt im Namen des
Herrn.
Wir segnen euch, vom Haus des Herrn
her.
27a Gott, der Herr, erleuchte uns. - R
Ruf vor dem
Evangelium Vers:
Jes 55, 6
Halleluja.
Halleluja.
Sucht
den Herrn, solange er sich finden lässt,
ruft
ihn an, solange er nahe ist!
Halleluja.
Zum Evangelium Die Verse 21-27 bilden den Schluss der Bergpredigt. Von 5, 20 an ging
es immer wieder um die neue, bessere „Gerechtigkeit“, ohne die niemand in das
Reich Gottes eintreten kann. Nun wird abschließend betont, dass es mit dem
Hören allein nicht getan ist; auch die Berufung auf empfangene Geistesgaben
(Weissagung, Wunder: V. 21-23) wird im Endgericht nichts nützen. Das war der
Sinn des Bildes von der engen Pforte (V. 13-14) und vom guten und schlechten
Baum (V. 17-19); zum Abschluss betont das Bild vom Hausbau (V. 24-27) nochmals mit
aller Macht, um was es geht und worin die wahre Klugheit besteht. Nur wer den
Willen Gottes tut, kann hoffen, im Gericht zu bestehen. Was aber der Wille
Gottes ist, darüber hat die ganze Bergpredigt („diese meine Worte“ V. 24)
eindeutig Auskunft gegeben - dem, der hören will. - Ez 13, 10-14; Mt 16, 27; Lk
6, 46.
Evangelium Mt 7, 21.24-27
Nur wer den Willen meines Vaters erfüllt, wird in
das Himmelreich kommen
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Matthäus
21Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in
das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel
erfüllt.
24Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist
wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.
25Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen
heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es
nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.
26Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt,
ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.
27Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen
heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es
ein und wurde völlig zerstört.
Fürbitten
Lasset
uns beten zu unserem Herrn Jesus Christus, der das Wort der Wahrheit ist:
Hilf
deiner Kirche, den Willen des Vaters im Himmel zu erfüllen.
A.: Komm, Herr Jesus, und rette uns.
Schenke
den Enttäuschten und Verbitterten neue Hoffnung.
Öffne
unsere Ohren und Herzen für dein Wort.
Stehe
den Sterbenden bei mit deinem Trost.
Du bist unsere Zuflucht, ein fester Fels. Eile uns zu Hilfe mit deiner
Kraft. Dir sei Lob und Ehre in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Allmächtiger Gott
alles, was wir haben, kommt von dir.
Nimm die Gaben an, die wir darbringen.
Mache sie für uns in diesem Leben
zum Sakrament der Erlösung
und rufe uns an deinen Tisch im kommenden Reich.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers Tit
2, 12-13
Lasst uns besonnen, gerecht und fromm in dieser
Welt leben
und auf die selige Erfüllung unserer Hoffnung
warten,
auf das Erscheinen der Herrlichkeit
unseres großen Gottes und Retters Christus Jesus.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
du hast uns an deinem Tisch
mit neuer Kraft gestärkt.
Zeige uns den rechten Weg
durch diese vergängliche Welt
und lenke unseren Blick auf das Unvergängliche,
damit wir in allem dein Reich suchen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Das Ja an den Herrn verlangt die unbedingte Annahme seines
Wortes, seiner ganzen Wesenheit, seiner Gegenwart. Denn nicht allein im Wort
oder gar in der Schrift lebt der Herr; er ist da, er ist in einem immerwährenden
Kommen begriffen im Sakrament. Vielleicht vermag unsere Liebe keine größere Tat
zu vollbringen, als den Worten zu glauben: Das ist mein Leib. Mit diesem
Glauben geben wir uns selber hin; wir fragen nicht mehr, wir wissen nur: er hat
so gesprochen, und diese Worte sind wahr. Denn er ist die Wahrheit selber;
seine Worte, sein Dasein sind der feste Grund der Welt“ (Reinhold Schneider).