Donnerstag
der 1. Woche der Fastenzeit
Eröffnungsvers |
Ps 5, 2-3 |
Vernimm
mein lautes Schreien, mein König und mein Gott,
denn
ich flehe zu dir.
Tagesgebet
Allmächtiger
Gott,
gib
uns die Gnade,
dass
wir stets auf das Rechte bedacht sind
und
es auch entschlossen tun.
Da
wir ohne dich nicht bestehen können,
hilf
uns, nach deinem Willen zu leben.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Lesung Das Buch Ester hat einen historischen Kern,
um den sich im Lauf der Zeit einiges Legendenhafte angesammelt hat. Später
hinzugekommen sind zum Beispiel die Gebete des Mardochai und seiner
Pflegetochter Ester (Kap. 14 bzw. Kap. 4). Ester war am persischen Hof zur
Königin erhoben worden. Als die im Perserreich lebenden Juden in größter Gefahr
waren, legte sie beim König Fürbitte ein, und es gelang ihr, die Angehörigen
ihres Volkes zu retten. Bevor sie aber zum König geht, betet sie zu dem einen
Gott, dem König Israels: sie bittet um Verzeihung und Hilfe für ihr Volk und
beruft sich vor allem darauf, dass Gott dieses Volk für immer als sein
besonderes Eigentum angenommen hat. - Dtn 6,20-25; 7,6; 10,17; Ps 95,3; 136,2; Dan 2,47; 11,36.
ERSTE Lesung |
Est 4, 17k.17l-m.17r-t (4, 17n.p-r.aa-bb.gg-hh) |
Herr,
unser König, ich habe keinen Helfer außer dir
Lesung
aus dem Buch Ester
In jenen Tagen
17kwurde
die Königin Ester von Todesangst ergriffen und suchte Zuflucht beim Herrn, und sie betete zum Herrn, dem Gott
Israels:
17lHerr,
unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen
Helfer außer dir; die Gefahr steht greifbar vor mir.
17mVon
Kindheit an habe ich in meiner Familie und meinem Stamm gehört, dass du, Herr,
Israel aus allen Völkern erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren
Vorfahren als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast an ihnen gehandelt,
wie du es versprochen hattest.
17rDenk
an uns, Herr! Offenbare dich in der Zeit unserer Not, und gib mir Mut, König der
Götter und Herrscher über alle Mächte!
17sLeg
mir in Gegenwart des Löwen die passenden Worte in den Mund, und stimm sein Herz
um, damit er unseren Feind hasst und ihn und seine Gesinnungsgenossen
vernichtet.
17tUns
aber rette mit deiner Hand! Hilf mir, denn ich bin allein und habe niemand außer
dir, o Herr!
Antwortpsalm |
Ps 138 (137), 1-2b.2c-3.7c-8 (R: 3a) |
R Herr, du hast mich erhört an dem Tag, als ich rief. - R |
(GL neu 76,1) |
1 Ich will dir danken aus ganzem Herzen, |
I. Ton |
dir vor den Engeln singen und spielen;
2ab ich will mich niederwerfen zu
deinem heiligen Tempel hin
und deinem Namen danken für deine Huld und Treue. - (R)
2cd Denn du hast die Worte meines
Mundes gehört,
deinen Namen und dein Wort über alles verherrlicht.
3
Du
hast mich erhört an dem Tag, als ich rief;
du gabst meiner Seele große Kraft. -
(R)
7cd Du streckst die Hand aus
gegen meine wütenden Feinde,
und deine Rechte hilft mir.
8
Der
Herr nimmt sich meiner an.
Herr, deine Huld währt ewig.
Lass nicht ab vom Werk deiner Hände! - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Ps 51 (50), 12a.14a |
Lob
dir, Christus, König und Erlöser! -
R
Erschaffe
mir, Gott, ein reines Herz,
mach
mich wieder froh mit deinem Heil!
Lob
dir, Christus, König und Erlöser!
Zum
Evangelium Die „goldene Regel“ (7,12a) fasst die
vorausgehenden Weisungen im Gebot der Nächstenliebe zusammen. Mit dem Zusatz
„Darin besteht das Gesetz und die Propheten“ wird auf 5,17 zurückverwiesen. Was
zwischen 5,17 und 7,12 gesagt wird, ist die von jetzt an gültige Auslegung des
Alten Testaments (= Gesetz und Propheten). - Die Verse 7-11 (vgl. Lk 11,9-13)
sind eine eindringliche Mahnung zum Bittgebet. Aber ist es denn notwendig, Gott
zu bitten? Er weiß doch, was wir brauchen (6,8), und er ist gut (7,11). Sicher
ist es nicht notwendig, Gott zu informieren oder ihn irgendwie umzustimmen; das
gibt es nicht. Aber notwendig ist es, dass wir ihn als den anerkennen, von dem
alles Gute kommt. Dadurch werden wir fähig, seine Gaben zu empfangen. - Dtn 4,29-31; Joh 14,13; Mk 11,24-25; Jak 1,5-6; Lk 6,31; Tob 4,15; Spr 3,27; Röm
13,8-10.
Evangelium |
Mt 7, 7-12 |
Wer
bittet, der empfängt
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
7Bittet, dann wird euch
gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch
geöffnet.
8Denn wer bittet, der
empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird
geöffnet.
9Oder ist einer unter euch,
der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet,
10oder eine Schlange, wenn er
um einen Fisch bittet?
11Wenn nun schon ihr, die ihr
böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im
Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.
12Alles, was ihr also von
anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die
Propheten.
Fürbitten
Jesus
Christus wollen wir anrufen, ohne den wir vor Gott nicht bestehen
können:
Für
unsere Bischöfe und Priester: um Mut, die Gewissen der Menschen wachzurütteln. -
Lasset zum Herrn uns beten: Herr,
erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Für
die Politiker: um Gelingen bei ihrem Einsatz für das Wohl ihrer Mitmenschen. -
Lasset zum Herrn uns beten: Herr, erbarme dich.
Für
alle Bedrängten: um Befreiung von ihrer Not. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr,
erbarme dich.
Für
unsere Gemeinde: um den Geist inständigen Gebetes. - Lasset zum Herrn uns beten:
Herr, erbarme dich.
Herr, unser Gott, du gibst Gutes denen, die dich darum bitten. Erhöre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Allmächtiger
Gott,
höre
gnädig auf unsere Bitten:
Nimm
die Gebete und Gaben deines Volkes entgegen
und
bekehre unsere Herzen zu dir.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Fastenzeit
Kommunionvers |
Mt 7, 8 |
Wer
bittet, der erhält; wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird
geöffnet.
Schlussgebet
Herr,
unser Gott,
du
hast uns diese heilige Feier geschenkt,
damit
die Gnade der Erlösung
immer
in uns wirksam bleibe.
Dein
Sakrament sei uns ein Heilmittel
für
heute und für unser ganzes Leben.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Wer
es weiß und vertrauend damit rechnet, dass höhere
und liebende Gedanken über seinem Leben gedacht werden, der gewinnt zum Beispiel
ein neues Verhältnis zur Zukunft: Vorher - unter dem Alpdruck des bösen Traums
vom Nichts - war ich misstrauisch, wenn ich den morgigen Tag bedachte; und die
vier grauen Weiber ,Mangel, Schuld, Sorge und Not‘, die Fausts Weg begleiten,
lauerten auch an meiner Straße. Ich glaubte ja zu wissen, dass ‚ohne Wahl der
Strahl zuckt‘. Und wer konnte wissen, was schon morgen oder übermorgen der
unheimliche Schoß der Zukunft hervorbringen würde? Jetzt aber, wo ich den Stern
kenne, auf den ich schauen darf, und um die Hand weiß, die mich führt, bin ich
mit der bergenden Gewissheit beschenkt, dass ich einen Vater habe, der weiß,
wessen ich bedarf, und der mir Brot und keine Steine, der mir Fische und keine
Skorpione geben wird. Ich weiß auch, dass er bei allem dabei sein wird, was in
Zukunft auf mich zukommt“ (Helmut Thielicke).