Montag
der 4. Woche der Fastenzeit
Eröffnungsvers |
Ps 31 (30), 7-8 |
Ich
verlasse mich auf den Herrn.
Ich
will jubeln und über deine Huld mich freuen;
denn
du hast mein Elend angesehn,
du
bist mit meiner Not vertraut.
Tagesgebet
Allherrschender
Gott,
du
schenkst uns im österlichen Geheimnis
jenes
wunderbare Leben,
das
die Welt unablässig erneuert.
Lass
das Werk deiner Gnade
in
der Kirche mächtig werden
und
gib ihr alles, was sie in dieser Zeit braucht.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Lesung In dieser Lesung häufen sich die Ausdrücke
für „Freude“ und „sich freuen“. Die frühere und auch die gegenwärtige Not wird
vorbei und vergessen sein (V. 16b). Gott schafft etwas ganz Neues, dem gegenüber
die alte Schöpfung wie nichts erscheint. Gott hat sich über die erste Schöpfung
gefreut, weil sie gut war (Gen 1,31); er freut sich noch mehr über die von
Grund auf erneuerte Schöpfung. Von „Himmel und Erde“ ist die Rede, aber gemeint
ist zunächst das neue Jerusalem und das Volk, dem Gott vergeben hat. Jetzt erst
kann es leben. „Leben“, gesichertes, ungeschmälertes Leben ist das Heilsgut der
neu geschaffenen Welt, die Antwort Gottes auf die Sehnsucht der Menschen (vgl.
Evangelium). Jes 51,6; 66,22; 2 Petr 3,13; Offb 21,1; Jes 60,14-22;
62,5; Dtn 4,40; Jes 62,8-9; Dtn 28,30-33; Jer 31,5; Am 9,14.
ERSTE Lesung |
Jes 65, 17-21 |
Nie
mehr hört man dort lautes Weinen und lautes Klagen
Lesung
aus dem Buch Jesaja
So spricht der Herr:
17Seht,
ich
erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das
Frühere denken, es kommt niemand mehr in den Sinn.
18Nein,
ihr sollt euch ohne Ende freuen und jubeln über das, was ich erschaffe. Denn ich
mache aus Jerusalem Jubel und aus seinen Einwohnern
Freude.
19Ich
will über Jerusalem jubeln und mich freuen über mein Volk. Nie mehr hört man
dort lautes Weinen und lautes Klagen.
20Dort
gibt es keinen Säugling mehr, der nur wenige Tage lebt, und keinen Greis, der
nicht das volle Alter erreicht; wer als Hundertjähriger stirbt, gilt noch als
jung, und wer nicht hundert Jahre alt wird, gilt als
verflucht.
21Sie
werden Häuser bauen und selbst darin wohnen, sie werden Reben pflanzen und
selbst ihre Früchte genießen.
Antwortpsalm |
Ps 30 (29), 2 u. 4.5-6b.6cd u.12a u. 13b (R: vgl. 2ab) |
R Herr du zogst mich empor aus der Tiefe; | (GL neu 312,5) |
ich will dich rühmen in Ewigkeit. - R | |
2 Ich will dich rühmen, Herr, | VII. Ton |
denn du hast mich aus der Tiefe gezogen
und lässt meine Feinde nicht über mich
triumphieren.
4
Herr,
du hast mich herausgeholt aus dem Reich des Todes,
aus der Schar der Todgeweihten mich zum Leben gerufen. - (R)
5
Singt
und spielt dem Herrn, ihr seine Frommen,
preist seinen heiligen Namen!
6ab Denn sein Zorn dauert nur
einen Augenblick,
doch seine Güte ein Leben lang. -
(R)
6cd Wenn man am Abend auch
weint,
am Morgen herrscht wieder Jubel.
12a Du hast mein Klagen in Tanzen
verwandelt,
13b Herr, mein Gott, ich will dir
danken in Ewigkeit. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Am 5, 14 |
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! -
R
Sucht
das Gute, nicht das Böse;
dann
werdet ihr leben, und der Herr wird mit euch sein.
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!
Zum
Evangelium Der „königliche Beamte, dessen Sohn krank
war“ in Kafarnaum, ist vermutlich derselbe wie der Hauptmann von Kafarnaum, von
dem Matthäus und Lukas berichten (Mt 8,5-13; Lk 7,1-10). In beiden
Darstellungen wird der Glaube dieses Mannes dem Unglauben der Landsleute Jesu
gegenübergestellt. Die Abweisung durch Jesus in Vers 48 („Wenn ihr nicht Zeichen
und Wunder seht ...“) steht nur bei Johannes und ist verwunderlich: denn dieser
Mann glaubt ja an die heilende Macht Jesu, sonst wäre er nicht gekommen. Das
Wort richtet sich mehr an die Leute, die dabeistehen, und an spätere Leser des
Evangeliums. Wundersucht ist nicht Ausdruck des Glaubens, sondern des
Unglaubens. Der königliche Beamte glaubt dem Wort Jesu. Die abschließende
Bemerkung, dass er mit seiner ganzen Familie gläubig geworden sei, zeigt, dass
sein anfänglicher Glaube noch unvollkommen gewesen war, eben aus der Not
geboren, dass aber „das Zeichen“, die wunderbare Heilung seines Kindes, ihn zum
vollen Glauben an Jesus geführt hat (vgl. Joh 2,11). - Mt 13,57; Mk 6,4; Lk
4,24; Joh 2,23; 2,18; 20,29; Mt 12,38-39; Mk 8,11-13; Lk 11,29.
Evangelium |
Joh 4, 43-54 |
Geh,
dein Sohn lebt!
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
43ging Jesus von Samaria nach Galiläa.
44Er selbst hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht
geehrt.
45Als er nun nach Galiläa kam,
nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem
während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest
gekommen.
46Jesus kam wieder nach Kana
in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein
königlicher Beamter; dessen Sohn war krank.
47Als er hörte, dass Jesus von
Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen
und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben.
48Da sagte Jesus zu ihm: Wenn
ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht.
49Der Beamte bat ihn: Herr,
komm herab, ehe mein Kind stirbt.
50Jesus erwiderte ihm: Geh,
dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und
machte sich auf den Weg.
51Noch während er unterwegs
war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge
lebt.
52Da fragte er sie genau nach
der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in
der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen.
53Da erkannte der Vater, dass
es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und
er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus.
54So tat Jesus sein zweites
Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen
war.
Fürbitten
Im
fürbittenden Gebet wenden wir uns an Christus, der niemanden zurückweist, der zu
ihm ruft:
Für die Kirche: um Festigkeit im Glauben. - Lasset zum Herrn uns
rufen: Herr, erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Für
die Regierenden: um Verantwortungsbewusstsein bei ihren Entscheidungen. - Lasset
zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme dich.
Für
die Notleidenden: um Gottvertrauen. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme
dich.
Für
unsere Gemeinde: um Eifer im Gebet. - Lasset zum Herrn uns rufen: Herr, erbarme
dich.
Allmächtiger Gott, du erneuerst unablässig die Welt. Schaue auf unser Ungenügen, und komme uns zu Hilfe durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr,
unser Gott,
nimm
die Gaben an, die wir darbringen,
und
mache das heilige Opfer in uns wirksam.
Befreie
uns
von
der alten Anhänglichkeit an das Böse
und
lass das neue Leben der Gnade in uns wachsen.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Fastenzeit
Kommunionvers |
Ez 36, 27 |
Wort
Gottes des Herrn:
Ich
lege meinen Geist in euch hinein
und
bewirke, dass ihr nach meinen Gesetzen lebt
und
meine Gebote achtet und erfüllt.
Schlussgebet
Herr,
unser Gott,
schenke
uns neues Leben
durch
das Sakrament, das wir empfangen haben.
Heilige
uns und führe uns zur Vollendung.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Dass
Jesus von Nazaret der Christus, der Messiaskönig ist, der Sohn
Gottes, und dass, wer an ihn glaubt, leben hat, gerettet wird: das ist nach dem
Evangelisten Johannes die schlichte und doch ungeheure Dimension, göttliche und
menschlich-geschichtliche, umfassende Botschaft, die an uns ergeht. Dieser
Christus ist der einzige Weg zu Gott. In diesem Christus ist radikal Neues
geschehen: in ihm hat die Schöpfung, die gesamte Geschichtswelt einen neuen,
ihren eigentlichen Herrn bekommen. Wer glaubt, sagt ja zu diesem
Christusgeschehen, das in Tod und Auferstehung Jesu zusammengeballt ist. Wer
glaubt, muss es auf diesen Christus hin wagen gegen allen Augenschein, gegen
alle Einwände, gegen alle anderen ,Messiasse‘ irgendwelcher Art, alte und neue,
mit Namen und, gefährlicher und verführerischer, ohne Namen, individuelle
kollektive“ (Josef Eger).