FREITAG DER 21. WOCHE
IM JAHRESKREIS
TAGESGEBET
Herr, unser Gott,
erhalte deiner Kirche die Bereitschaft,
das Gute zu tun.
Ermutige uns in diesem Leben durch deinen Schutz
und führe uns zu den ewigen Gütern.
Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 100)
Oder ein anderes Tagesgebet
Jahr I
Zur Lesung „Wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Heiligen kommt“ (1 Thess 3,13), soll die Gemeinde bereit sein, ihm entgegenzugehen. Diesem Bereitsein
dienen die Mahnungen im zweiten Teil dieses Briefes (4,1 - 5,22). Die
Gemeinde lebt in heidnischer Umgebung mir den typischen Lastern einer
überreifen Spätzeit: Unzucht (Porno), Betrug, Schwärmerei, Maßlosigkeit in
jeder Hinsicht. Der Christ aber ist dazu berufen, „heilig zu sein“; Heiligkeit
ist das klare Gegenteil der genannten Laster. Was den Christen zur Heiligkeit
verpflichtet und ihm dazu die Kraft gibt, ist 1. der Ruf Gottes (V. 7), 2. die
Gabe des Heiligen Geistes (V. 8). Es soll der Gemeinde bewusst bleiben, dass im
Augenblick ihrer Bekehrung wirklich etwas geschehen ist, dass für sie eine neue
Existenz begonnen hat, die zugleich Freude und Verantwortung bedeutet. - Röm
12,1-2; 1 Kor 11,2; Eph 1,4; 1 Kor 6,12-20. – Zu 4,8: Lk 10,16; Ez 37,14; 2 Thess 2,13.
ERSTE Lesung |
1 Thess 4, 1-8 |
Das ist es, was Gott will: eure Heiligung
Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher
1Brüder, wir bitten und ermahnen euch im Namen Jesu, des Herrn: Ihr habt von uns gelernt,
wie ihr leben müsst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so; werdet darin
noch vollkommener!
2Ihr
wisst ja, welche Ermahnungen wir euch im Auftrag Jesu, des Herrn, gegeben
haben.
3Das
ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, dass ihr die Unzucht
meidet,
4dass
jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu
verkehren,
5nicht
in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen,
6und
dass keiner seine Rechte überschreitet und seinen Bruder bei Geschäften
betrügt, denn all das rächt der Herr, wie wir euch schon früher gesagt und
bezeugt haben.
7Denn
Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.
8Wer
das verwirft, der verwirft also nicht Menschen, sondern Gott, der euch seinen
Heiligen Geist schenkt.
Antwortpsalm |
Ps 97 (96), 1-2.5-6.8 u. 10.11-12 (R: 12a) |
R Ihr Gerechten, freut euch am Herrn! - R |
(GL neu 78, 1 oder 31, 1) |
1 Der Herr ist König. Die Erde frohlocke. |
V. oder IV. Ton |
Freuen sollen sich die vielen Inseln.
2
Rings um ihn her sind Wolken und Dunkel,
Gerechtigkeit und Recht sind die
Stützen seines Throns. - (R)
5 Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn,
vor dem Antlitz des Herrschers aller
Welt.
6 Seine Gerechtigkeit verkünden die
Himmel,
seine Herrlichkeit schauen alle
Völker. - (R)
8 Zion hört es und freut sich,
Judas Töchter jubeln, Herr, über deine
Gerichte.
10 Ihr, die ihr den Herrn liebt, hasst das
Böse!
Er behütet das Leben seiner Frommen,
er entreißt sie der Hand der Frevler. - (R)
11 Ein Licht erstrahlt den Gerechten
und Freude den Menschen mit redlichem
Herzen.
12 Ihr Gerechten, freut euch am Herrn,
und lobt seinen heiligen Namen! - R
Jahr II
Zur Lesung Gleich am Anfang des ersten
Briefs an die Korinther stößt Paulus in die Mitte des Evangeliums vor: die
Botschaft vom Kreuz, also genau das, was die Welt nicht hören will. Das Wort
vom Kreuz rettet und richtet. Es rettet den, der darin die Kraft Gottes
erkennt, und es richtet den, der es als Torheit zurückweist. Am Kreuz
entscheiden sich Tod und Leben, Gericht und Heil. - Die wirkliche, tötende
Torheit ist auf der Seite „dieser Welt“ (V. 20), die nicht gewillt und
vielleicht schon nicht mehr fähig ist, Gott zu erkennen. Diese Torheit ist nach
Röm 1,21-22 Sünde und Strafe zugleich; sie kommt nicht vom fehlenden Verstand,
sie ist Oberflächlichkeit und Überheblichkeit des Herzens. Das Wort vom Kreuz
ist Gericht und Heil, aber nicht beides in gleicher Weise; es ist zuerst
Angebot des Heils, denn Gott will die Menschen retten, zum Gericht wird es da,
wo es verworfen wird. - Röm 1,16; Jes 29,14; Ps 33,10; Röm 1,18-20; Mt 12,38; Joh 2,18; Apg 17,19-23; Joh 12,32-34; 2 Kor 12,10; 13,4.
ERSTE Lesung |
1 Kor 1, 17-25 |
Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten, für die Menschen ein Ärgernis, für die Berufenen aber Gottes Weisheit
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther
Brüder!
17Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden,
aber nicht mit gewandten und klugen Worten, damit das Kreuz Christi nicht um
seine Kraft gebracht wird.
18Denn
das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die
gerettet werden, ist es Gottes Kraft.
19Es
heißt nämlich in der Schrift: Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und
die Klugheit der Klugen verschwinden.
20Wo ist
ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott
nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?
21Denn
da die Welt angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott
nicht erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der
Verkündigung zu retten.
22Die
Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit.
23Wir
dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes
Ärgernis, für Heiden eine Torheit,
24für
die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes
Weisheit.
25Denn
das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen, und das Schwache an Gott ist
stärker als die Menschen.
Antwortpsalm |
Ps 33 (32), 1-2.4-5.10-11 (R: vgl. 5b) |
R Von deiner Huld, o Herr, ist die Erde erfüllt. - R |
(GL neu 63, 1) |
1 Ihr Gerechten, jubelt vor dem Herrn; |
IX. Ton |
für die Frommen ziemt es sich, Gott zu
loben.
2 Preist den Herrn mit der Zither,
spielt für ihn auf der zehnsaitigen
Harfe! - (R)
4 Denn das Wort des Herrn ist wahrhaftig,
all sein Tun ist verlässlich.
5 Er liebt Gerechtigkeit und Recht,
die Erde ist erfüllt von der Huld des
Herrn. - (R)
10 Der Herr vereitelt die Beschlüsse der
Heiden,
er macht die Pläne der Völker
zunichte.
11 Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig
bestehen,
die Pläne seines Herzens überdauern
die Zeiten. - R
Jahr I und II
Ruf vor dem Evangelium |
Vers : vgl. Lk 21, 36 |
Halleluja.
Halleluja.
Wacht
und betet allezeit,
damit
ihr hintreten könnt vor den Menschensohn.
Halleluja.
Zum Evangelium Nicht
von Jungfrauen oder Mädchen ist in diesem Evangelium die Rede, sondern vom
Kommen des Menschensohnes und von der Wachsamkeit. Die wachenden Menschen
werden klug, die schlafenden töricht oder einfältig genannt. Im Gleichnis von
den zehn Jungfrauen schlafen allerdings auch die klugen ein; für die einen wie
für die anderen kommt der Herr plötzlich und unerwartet. Aber während die
Einfältigen mit leeren Lampen und leeren Händen dastehen, haben die Klugen ihre
Lampen voll Öl; sie haben das Evangelium gehört und verstanden, sie haben
danach gelebt, ihr Herz ist wach. Den Einfältigen nützt es nichts, mit leeren
Händen Kyrie („Herr, Herr“) zu rufen. - Lk 12,35-38; Mt 7,22; Lk 13,25; Mt
24,42; Mk 13,33-37.
Evangelium |
Mt 25, 1-13 |
Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
1Mit dem Himmelreich
wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen
nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2Fünf
von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.
3Die
törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl,
4die
klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.
5Als
nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein.
6Mitten
in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm
entgegen!
7Da
standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht.
8Die
törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere
Lampen aus.
9Die
klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch
zu den Händlern und kauft, was ihr braucht.
10Während
sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die
Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür
wurde zugeschlossen.
11Später
kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!
12Er
aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
13Seid
also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.
FÜRBITTEN
Jesus
Christus, der uns zur Wachsamkeit mahnt, bitten wir:
Für
alle, die in einem Orden leben: gib ihnen Beständigkeit auf dem Weg in deiner
Nachfolge.
A.: Herr, erhöre uns.
Für
alle, die Macht und Einfluss haben: hindere sie, Arme und Wehrlose auszunützen.
Für
alle, die ungerecht verfolgt werden: sei ihnen eine Zuflucht und rette sie.
Für
alle, die in unserer Gemeinde leben: mach uns bereit, dir zu begegnen.
Gütiger Gott, du willst alle Menschen um deinen Tisch versammeln. Gib,
dass wir deiner Einladung jederzeit folgen können durch Christus, unseren
Herrn. A.:
Amen.
„Der Kreuzestod Jesu Christi, der für die Jünger, für die Juden Jerusalems und für viele Christen und Nichtchristen der ersten Jahrhunderte das große Ärgernis war, offenbart uns den Heilsweg Gottes: Gottes Weg ist anders, als wir es uns ausdenken und vorstellen, weil Gott ganz anders ist, als wir es zu wissen meinen. Er ist der Herr, der Macht hat, Tote lebendig zu machen und ,alles neu‘ zu schaffen (Offb 21,5) ...
Die
Botschaft vom Kreuzestod Jesu ist darum für den, der sie mit Paulus und der
ganzen Kirche gläubig hört, nicht Torheit und Ärgernis, sondern Offenbarung
Gottes, der Tote lebendig machen kann. Ein solcher Glaube an Gott, den Vater des
Gekreuzigten, ist Gnade und muss sich im alltäglichen Leben ständig neu dem
Ärgernis gegenüber als Glaube bewähren. Wer sich in diesem Glauben Gott
anvertraut, wie sich auch Jesus dem Vater gläubig anvertraute, darf in seinem
Leben die den Tod überwindende Kraft des Wortes Gottes erfahren. ,Ich schäme
mich nicht des Evangeliums; denn es ist Gottes Kraft zum Heil für jeden, der
glaubt‘
(Röm 1,16)“
(Jacob Kremer).