17. Februar
Die heiligen Gründer des
Servitenordens
Sieben angesehene Kaufleute
verließen zwischen 1225 und 1227 ihre Geschäfte in Florenz. Es war eine Zeit
religiöser und politischer Kämpfe und sittlicher Verwilderung. Über die Anfänge
der kleinen Gemeinschaft fehlt es an genauen Nachrichten. Zunächst führten sie
ein sehr strenges Leben in der Einsamkeit des Monte Senario, nicht weit von
Florenz. Sie übernahmen dann die Regel des hl. Augustinus und wurden als „Orden
der Diener Mariens“ (Serviten) 1256 anerkannt, aber erst 1304 durch Papst
Benedikt XI. endgültig bestätigt. Damals lebte noch der Letzte von den Sieben. Alessio
Falconieri (gest. 17.
Febr. 1310). Er bezeichnete es als Aufgabe der Serviten, heilig zu werden und
allen Menschen den Weg zur Heiligkeit zu zeigen. Das bevorzugte Mittel dazu:
die Betrachtung der Schmerzen Mariens und ihres göttlichen Sohnes.
Commune-Texte:
Messformulare für Ordensleute
Schriftlesungen für heilige
Männer (Ordensleute)
Tagesgebet
Gütiger Gott,
du hast den heiligen Gründern des Servitenordens
eine kindliche Liebe zur Mutter Christi geschenkt
und sie befähigt,
dein Volk näher zu dir zu führen.
Gib auch uns den Geist der Frömmigkeit
und die Bereitschaft, zu dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit in keinem Verhältnis zur
kommenden Herrlichkeit stehen, war die Behauptung des Apostels in 8,18. Eine
solche Behauptung kann nicht eigentlich bewiesen, wohl aber verdeutlicht
werden. Zunächst hat Paulus gesagt (V. 19-25), dass diese Leiden, den Geburtswehen
vergleichbar, das sichere Zeichen dafür sind, dass etwas Neues im Kommen ist,
und es wird bald kommen: er wird bald kommen und unsere Erlösung vollenden. -
Paulus findet das bestätigt in einer religiösen Erfahrung, die gar nicht
selbstverständlich ist (V. 26-27): dass wir überhaupt beten können, „wie Gott
es will“. Von uns aus können wir das nicht. Auch damit, dass der Herr uns beten
gelehrt hat, ist es nicht getan. Beten, wie Gott es will, kann nur der Geist in
uns, der uns zu Söhnen Gottes macht; er selbst, der Geist Gottes, „seufzt“ in
uns und mit uns - und gewiss auch über uns. So findet unser Gebet den Weg von unserem Herzen bis zum Herzen
Gottes. Und noch etwas „wissen wir“ (V. 28-30): Gott will für uns das „Gute“.
Eine goldene Kette verbindet Anfang und Ende unseres Heilsweges: Gott hat uns
im Voraus erkannt (d. h. erwählt) - vorausbestimmt - berufen - gerechtgemacht -
verherrlicht. Das Ziel ist die Verherrlichung. d. h. die vollkommene
Gemeinschaft des Menschen mit Gott; sie ist „denen, die ihn lieben“ (V. 28), so
sicher, dass geradezu gesagt werden kann: Gott hat uns verherrlicht. - Zu 8,26: Joh 14,17.26; Gal 4,6; 1 Kor 2,10-13. - Zu 8,29: Kol 1,15; Röm 8,16-17. - Zu 8,30: 2 Thess 2,13-14; Eph 1,11-13.
ERSTE Lesung |
Röm 8, 26-30 |
Die er gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer
Brüder!
26Der Geist
nimmt sich unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, worum
wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein
mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können.
27Und
Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes ist: Er tritt
so, wie Gott es will, für die Heiligen ein.
28Wir
wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt, bei denen,
die nach seinem ewigen Plan berufen sind;
29denn
alle, die er im Voraus erkannt hat, hat er auch im Voraus dazu bestimmt, an
Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene von
vielen Brüdern sei.
30Die
aber, die er vorausbestimmt hat, hat er auch berufen, und die er berufen hat,
hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch
verherrlicht.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 2-3.4-5.6-7.8-9.10-11 (R: vgl. 2a oder 9a) |
R Den Herrn will ich preisen alle Zeit. - R |
(GL neu 39,1) |
Oder: |
R Kostet und seht, wie gütig der Herr ist! - R |
2 Ich will den Herrn allezeit preisen; |
V. Ton |
immer sei sein Lob in meinem Mund.
3
Meine Seele rühme sich des Herrn;
die Armen sollen es hören und sich
freuen. - (R)
4 Verherrlicht mit mir den Herrn,
lasst uns gemeinsam seinen Namen
rühmen.
5 Ich suchte den Herrn, und er hat mich
erhört,
er hat mich all meinen Ängsten
entrissen. - (R)
6 Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht
leuchten,
und ihr braucht nicht zu erröten.
7 Da ist ein Armer; er rief, und der Herr
erhörte ihn.
Er half ihm aus all seinen Nöten. - (R)
8 Der Engel des Herrn umschirmt alle, die
ihn fürchten und ehren,
und er befreit sie.
9 Kostet und seht, wie gütig der Herr ist;
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet! - (R)
10 Fürchtet den Herrn ihr seine Heiligen;
denn wer ihn fürchtet, leidet keinen
Mangel.
11 Reiche müssen darben und hungern;
wer aber den Herrn sucht, braucht kein
Gut zu entbehren. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Mt 5, 3 |
(Halleluja. Halleluja.)
Selig,
die arm sind vor Gott;
denn
ihnen gehört das Himmelreich.
(Halleluja.)
Zum Evangelium Von der Gefahr des
Reichtums hat Jesus schon in der Bergpredigt gesprochen: der Mammon mit seinem
Anspruch steht in direktem Gegensatz zum Anspruch Gottes (Mt 6,24). Jesus
verdammt die Reichen nicht, er will sie retten. Wie schwierig das ist, sagt das
Bild vom Kamel und vom Nadelöhr; die Aussicht hindurchzukommen ist gleich Null.
Mit Recht erschrecken die Jünger, ähnlich wie sie beim Wort von der
Unauflöslichkeit der Ehe erschrocken sind (Mt 19,10). Jesus antwortet ihnen
auf zwei Fragen: 1. „Wer kann dann noch gerettet werden?“ (19,25), 2. „... was
werden wir dafür bekommen?“ (19,27). Gerettet wird nur, wen Gott rettet; darin
sind Arme und Reiche gleich, nur hat Gott es mit den Reichen schwerer: er muss
sie zuerst arm machen, und sie müssen sich seiner Hand überlassen. Die zweite,
von Petrus ausgesprochene Frage erhält eine doppelte Antwort: Wer Jesus
nachfolgt in Armut, Niedrigkeit und Tod, der wird auch bei ihm sein in der
kommenden Herrlichkeit; wer alles verlässt, wird alles gewinnen. Nur durch den
Tod hindurch gibt es Wiedergeburt und Welterneuerung. - Mk 10,23-31; Lk 18,24-30; 22,28-30; 1 Kor 6,2; Offb 20,4; Lk
14,26; Mt 20,16; Lk 13,30.
Evangelium |
Mt 19, 27-29 |
Ihr, die ihr alles verlassen habt und mir nachgefolgt seid, werdet das
Hundertfache erhalten
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
27In
jener Zeit sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir
nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?
28Jesus
erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der
Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir
nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels
richten.
29Und
jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater,
Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten
und das ewige Leben gewinnen.
Fürbitten
Zu
Jesus Christus, unserem Herrn, der sich zum Diener aller machte, rufen wir:
Gib
allen, die in einem Orden leben, den Geist selbstloser Liebe.
A.: Herr, erhöre unser Gebet.
Hindere
die Erfolgreichen, andere hochmütig gering zu schätzen.
Erwecke
den im Leben Gescheiterten tatkräftige Helfer.
Rege
uns an, Maria, unsere himmlische Mutter, von Herzen zu verehren.
Barmherziger Gott, du hast den Gründern des Servitenordens eine
großmütige Liebe geschenkt. Lass uns ihr Beispiel nachahmen durch Christus,
unseren Herrn. A.: Amen.