23. April
Hl. Adalbert
Bischof, Glaubensbote, Märtyrer
Adalbert wird der
Apostel der Preußen genannt, obwohl seine Missionstätigkeit wenig Erfolg hatte
und damit endete, dass er 997 von sieben Preußen mit Spießen erstochen wurde.
Er stammte aus dem böhmischen Adelsgeschlecht der Slavnik und wurde an der
Magdeburger Domschule erzogen. 983 wurde er, noch sehr jung, zweiter Bischof
von Prag. Zu seiner Diözese gehörten außer Böhmen auch Schlesien, das südliche
Polen und die heutige Slowakei. In der Ausübung seines Bischofsamtes stieß er
auf heftigen Widerstand beim Adel und beim Volk. Das Land war zwar offiziell
christlich geworden, aber man hielt noch an heidnischen Gebräuchen fest. Nach
wenigen Jahren bat Adalbert um Enthebung von seinem Amt und trat in ein römisches
Benediktinerkloster ein. Aber 992 musste er nach Prag zurück, konnte jedoch
wieder nichts ausrichten. Deshalb ging er als Missionar nach Ungarn, später
nach Polen und Preußen. Adalbert hat in seinem Leben nicht viel erreicht. Aber
er hat das Gute gewollt und das Große erstrebt.
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für Glaubensboten
oder für Märtyrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche (Glaubensboten)
oder für Märtyrer
Tagesgebet
Gott, in deinem Auftrag
hat der heilige Bischof Adalbert
den Samen des Evangeliums ausgesät
und ihn mit seinem Blut getränkt.
Gib allen, die du zum Glauben berufen hast,
die Kraft unbeirrbarer Treue.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Gefangenschaft des Apostels bedeutet für die Christusbotschaft
keinen Nachteil, sondern größeren Erfolg. Christus wird verkündigt (Phil 1,18), und darauf allein kommt es an. Wie es dabei dem Apostel geht, ob sein
Prozess mit Leben oder mit Tod, endet, ist demgegenüber unwichtig. Der Tod,
hier von Paulus zum ersten Mal offen genannt, ist für ihn eine letzte
Möglichkeit, Christus zu verherrlichen, d. h. seine Macht und Größe sichtbar zu
machen. Christus wird nicht nur durch das Wort verkündigt, sondern durch den
vorbehaltlosen Einsatz von Person und Leben. Das wirkliche Leben ist für den
Apostel die Gemeinschaft mit Christus; deshalb wäre es für ihn selbst besser
„aufzubrechen und bei Christus zu sein“ (1,23). Aber die Gemeinde braucht ihn
noch, und das ist entscheidend. Nicht in der Flucht, sondern im Einsatz findet
der Apostel die Gemeinschaft mit seinem Herrn. Für Christus da sein, an ihn
glauben und für ihn leiden (1,29) ist auch die „Gnade“, die jeder Christ
empfangen hat: es ist ihm gegeben und aufgegeben. - Zu 2,21-26: Gal 2,20; Röm
1,13; 2 Kor 5,8. - Zu 1,27-30: Eph 4,1; Kol 1,10; 1 Thess 2,12; Phil 4,3.
ERSTE Lesung |
Phil 1, 21 - 2, 2 |
Ich werde bei euch allen ausharren, um euch im Glauben zu fördern
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper
Brüder!
21Für mich ist Christus das Leben, und Sterben Gewinn.
22Wenn
ich aber weiterleben soll, bedeutet das für mich fruchtbare Arbeit. Was soll
ich wählen? Ich weiß es nicht.
23Es
zieht mich nach beiden Seiten: Ich sehne mich danach, aufzubrechen und bei
Christus zu sein - um wie viel besser wäre das!
24Aber
euretwegen ist es notwendiger, dass ich am Leben bleibe.
25Im
Vertrauen darauf weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen ausharren werde,
um euch im Glauben zu fördern und zu erfreuen,
26damit
ihr euch in Christus Jesus umso mehr meiner rühmen könnt, wenn ich wieder zu
euch komme.
27Vor
allem: lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Christi entspricht. Ob ich
komme und euch sehe oder ob ich fern bin, ich möchte hören, dass ihr in dem
einen Geist feststeht, einmütig für den Glauben an das Evangelium kämpft
28und
euch in keinem Fall von euren Gegnern einschüchtern lasst. Das wird für sie ein
Zeichen dafür sein, dass sie verloren sind und ihr gerettet werdet, ein
Zeichen, das von Gott kommt.
29Denn
euch wurde die Gnade zuteil, für Christus da zu sein, also nicht nur an ihn zu
glauben, sondern auch seinetwegen zu leiden.
30Denn
ihr habt den gleichen Kampf zu bestehen, den ihr früher an mir gesehen habt und
von dem ihr auch jetzt hört.
1Wenn
es also Ermahnung in Christus gibt, Zuspruch aus Liebe, eine Gemeinschaft des
Geistes, herzliche Zuneigung und Erbarmen,
2dann
macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in
Liebe verbunden, einmütig und einträchtig.
Antwortpsalm |
Ps 96 (95), 1-2.3 u. 7.8 u. 10 (R: vgl. 3a) |
R Kündet den Völkern die Herrlichkeit des Herrn! - R |
(GL 528, 6) |
1 Singet dem Herrn ein neues Lied, |
II. Ton |
singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
2 Singt dem Herrn und preist seinen Namen,
verkündet sein Heil von Tag zu Tag! - (R)
3 Erzählt bei den Völkern von seiner
Herrlichkeit,
bei allen Nationen von seinen Wundern!
7 Bringt dar dem Herrn, ihr Stämme der
Völker,
bringt dar dem Herrn Lob und Ehre! - (R)
8
Bringt dar dem Herrn die Ehre seines
Namens,
spendet Opfergaben, und tretet ein in
sein Heiligtum!
10 Verkündet bei den Völkern: Der Herr ist
König.
Den Erdkreis hat er gegründet, so dass
er nicht wankt.
Er richtet die Nationen so, wie es
recht ist. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Jak 1, 12 |
Halleluja.
Halleluja.
Selig
der Mann, der in der Versuchung standhält.
Denn
wenn er sich bewährt,
wird
er den Kranz des Lebens erhalten.
Halleluja.
Zum Evangelium Zwischen dem Einzug
Jesu in Jerusalem und dem Letzten Abendmahl berichtet das Johannesevangelium
(12,20-36) eine Rede, in der Jesus von seiner bevorstehenden „Erhöhung“
spricht. Die Stunde seines Leidens und seines Todes am Kreuz wird die Stunde
seiner Verherrlichung sein (12,23). Das Weizenkorn bringt nur Frucht, wenn es
in die Erde fällt und stirbt: In diesem Bild deutet Jesus sein eigenes Sterben
als die notwendige Voraussetzung für das Gelingen seines Erlösungswerkes. Und
es ist nicht nur die Voraussetzung; es ist die Weise, wie die Erlösung selbst
geschieht, und es ist das Lebensgesetz auch für seine Jünger. Nur wer bereit
ist, alles zu verlieren, kann sein Jünger sein und ihm nachfolgen - durch den
Tod hindurch ins Leben, in die Herrlichkeit beim Vater: „Ihn wird der Vater
ehren.“ - 1 Kor 15,36-37; Mk 8,35; Mt 16,25; Lk 9,24; 17,33.
Evangelium |
Joh 12, 24-26 |
Wenn das Weizenkorn stirbt, bringt es reiche Frucht
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
24Amen,
amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt,
bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
25Wer an
seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering
achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
26Wenn
einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein
Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
Fürbitten
Wir
beten zu Jesus Christus, der durch den Tod zur Herrlichkeit gelangte:
Steh
den Dienern des Evangeliums bei, dass sie bei Misserfolgen nicht verzagen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Bewirke,
dass die Mächtigen dieser Welt die Freiheit der Kirche achten.
Richte
auf und tröste, die keine Hoffnung mehr haben.
Mach
uns dankbar, dass du uns zum Glauben gerufen hast.
Heiliger Gott, der heilige Adalbert hat sein apostolisches Wirken mit dem
Tod besiegelt. Auf seine Fürbitte gib uns einen festen Glauben durch Christus,
unseren Herrn. A.: Amen.