8. März
Hl. Johannes von Gott
Ordensgründer
Johannes wurde 1495
in Portugal geboren. Als Achtjähriger lief er von zu Hause fort (oder wurde
entführt) und führte in Spanien ein abenteuerliches Leben. Abwechselnd war er
Schafhirt, Soldat gegen Franzosen und Türken, Handlanger in Afrika und
Devotionalienhändler in Gibraltar und Granada. Eine Predigt des seligen
Johannes von Avila erschütterte ihn so, dass er von da an (1539) sein Leben
ganz in den Dienst der Armen und Kranken stellte. In der Krankenpflege und vor
allem durch seine Art, die Geistesgestörten zu behandeln, war Johannes seiner
Zeit weit voraus. Er gründete den Orden der Barmherzigen Brüder. Er starb 1550
in Granada und wurde 1690 heilig gesprochen.
Commune-Texte:
Messformulare für Ordensleute
oder für
Heilige der Nächstenliebe
Schriftlesungen für heilige Männer (Ordensleute)
oder für Heilige der Nächstenliebe
Tagesgebet
Barmherziger Gott, die Liebe zu dir
hat den heiligen Johannes gedrängt,
an den Leiden der Kranken Anteil zu nehmen
und ihnen zu helfen.
Dränge auch uns zu Werken der Barmherzigkeit
und lass uns zu denen gehören,
die dein Reich besitzen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Als wir Christen wurden, sind wir „aus dem Tod in das Leben
hinübergegangen“ (1 Joh 3, 14). Woher „wissen wir“ das? Es ist nicht ohne
weiteres sichtbar nach außen, auch nicht ohne weiteres im Innern erfahrbar.
Zunächst weiß der Christ es nur, weil es ihm von Gott her gesagt wird, also
durch den Glauben. Aber wie er ein Erkennungszeichen des Todes gibt, nämlich
den Hass (3, 12.13.15), so gibt es ein Kennzeichen des Lebens: die Liebe. Wer
den Bruder liebt, durch die Tat, nicht nur in schönen Worten, in dem ist die
Liebe Christi. Christus hat seine Liebe durch die Tat bewiesen, er ist der
absolute Gegensatz zu Kain, der seinen Bruder erschlug (3, 12). Den Mitmenschen
nicht zu hassen, das ist noch keine Liebe; Gleichgültigkeit und Härte sind
bereits Formen des Hasses. Jesus hat nicht nur sein Leben hingegeben für die
Sünde der Welt; er hat auch die kleinen Nöte der Menschen gesehen. Für die
Liebe, die von Gott kommt, ist auch das Kleine groß. - Zu 3, 14-15: 1 Joh 4, 7;
5, 13; Gen 4, 8. - Zu 3, 16-18: Joh 10, 11.15; 15, 13; Röm 5, 6-8; 1 Kor 8, 11;
Lk 10, 30-37.
Lesung 1
Joh 3, 14-18
Mein Engel wird dir vorausgehen
Lesung
aus dem ersten Johannesbrief
14Wir
wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die
Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod.
15Jeder,
der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges
Leben, das in ihm bleibt.
16Daran
haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So
müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.
17Wenn
jemand Vermögen hat und sein Herz vor dem Bruder verschließt, den er in Not sieht,
wie kann die Gottesliebe in ihm bleiben?
18Meine
Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und
Wahrheit.
Antwortpsalm Ps
112 (111), 1-2.3-4.5-6.7 u. 9 (R: vgl. 1a)
R Selig
der Mensch, der den Herrn fürchtet und ehrt. - R (GL
645, 3)
1 Wohl dem Mann der den Herrn fürchtet und
ehrt III. Ton
und sich herzlich freut an seinen
Geboten.
2 Seine Nachkommen werden mächtig im Land,
das Geschlecht der Redlichen wird
gesegnet. - (R)
3 Wohlstand und Reichtum füllen sein Haus,
sein Heil hat Bestand für immer.
4 Den Redlichen erstrahlt im Finstern ein
Licht:
der Gnädige, Barmherzige und Gerechte.
- (R)
5 Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen
bereit ist,
der das Seine ordnet, wie es recht
ist.
6 Niemals gerät er ins Wanken;
ewig denkt man an den Gerechten. - (R)
7 Er fürchtet sich nicht vor Verleumdung;
sein Herz ist fest, er vertraut auf
den Herrn.
9 Reichlich gibt er den Armen,
sein Heil hat Bestand für immer;
er ist mächtig und hoch geehrt. - R
Ruf vor dem
Evangelium Vers:
Joh 13, 34ac
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit! - R
(So spricht der Herr:)
Ein
neues Gebot gebe ich euch:
Wie
ich euch geliebt habe, sollt auch ihr einander lieben.
Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit!
Zum Evangelium Der Menschensohn wird
als König, Hirt und Richter erscheinen und die Völker der Erde versammeln. Das
Gericht wird die Guten ebenso überraschen wie die Bösen. Quer durch alle Völker
und Gruppierungen hindurch geht die Scheidung. Nicht nach dem Glauben, auch
nicht nach der Zugehörigkeit zu einer Kirche wird gefragt. Die Gerechten sagen
ausdrücklich, dass sie in den Armen und Kranken Jesus nicht erkannt haben.
Erstaunt fragen sie: „Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen ...?“ Und doch
sagt ihnen der Herr: „... das habt ihr mir getan“, und stellt sie auf die
rechte Seite. Er belohnt den Dienst derer, die nicht um des Lohnes willen
gedient haben und die gerade mit ihrer Ahnungslosigkeit die Lauterkeit ihres
Tuns beweisen. - Manch einer, der fromme Reden geführt und vielleicht sogar
Wunder getan hat, wird sich unter den Böcken wieder finden. Wie viele auf der
einen und wie viele auf der anderen Seite stehen, darüber wird uns nichts
gesagt. - Zu 25, 34-36: Jes 58, 6-8; Eph 1, 4; Tob 4, 16; Ez 18, 7; Hebr 13, 3.
- Zu 25, 40: Mt 10, 40; 18, 5; Spr 19, 17; Lk 10, 16; Apg 9, 5.
Evangelium Mt 25, 31-40
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir
getan
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Matthäus
31Wenn
der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird
er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.
32Und
alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander
scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.
33Er
wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.
34Dann
wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem
Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der
Welt für euch bestimmt ist.
35Denn
ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr
habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich
aufgenommen;
36ich
war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich
besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.
37Dann
werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen
und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?
38Und
wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und
dir Kleidung gegeben?
39Und
wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
40Darauf
wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner
geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Fürbitten
Im Gebet wenden wir uns an Christus, der sich der Verlorenen annahm:
Mache die Kirche zu einer glaubwürdigen Zeugin deiner Güte.
A.: Herr, erhöre uns.
Trage dazu bei, dass die Würde eines jeden Menschen geachtet wird.
Gib den Kranken und Behinderten tatkräftige Helfer.
Rege junge Menschen an, ihr Leben in den Dienst am Nächsten zu stellen.
Barmherziger Gott, durch den heiligen Johannes von Gott haben die
Menschen deine Liebe erfahren. Mach auch uns zu barmherzigen Menschen durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.