Schott Tagesliturgie
Freitag
29
September 2023
- Freitag der 25. Woche im Jahreskreis
- Hl. Gabriel, Hl. Michael, Hl. Rafael
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
29. September
Hl. Michael, Hl.
Gabriel, Hl. Rafael
Erzeng
Fest
Das
biblische Wort für Engel bedeutet „Bote“: nach Hebr 1,14 sind die Engel
Geister, die im Dienst Gottes stehen und die er denen zu Hilfe schickt, die
gerettet werden sollen. Im Alten Testament werden die Engel auch als „Heilige“
oder als „Söhne Gottes“ bezeichnet. Unter ihnen werden die Kerubim und die
Serafim (Einzahl: Kerub und Seraf) besonders hervorgehoben. Einzelne werden mit
Namen genannt: Michael („Wer ist wie Gott?“). Gabriel („Kraft Gottes“ oder
„Held Gottes“), Rafael („Gott heilt“). - Das heutige Engelfest ist ursprünglich
das Weihefest der Kirche des hl. Michael an der Via Salaria in Rom. Mit Michael zusammen werden jetzt auch Gabriel
und Rafael gefeiert, die im früheren Kalender eigene Gedenktage hatten (24.
März und 24. Oktober).
Eröffnungsvers |
Ps 103 (102), 20 |
Lobt den Herrn, ihr, seine Engel, ihr starken
Helden,
die seine Befehle vollstrecken, seinen Worten
gehorsam.
Tagesgebet
Gott, du ordnest alles mit Macht und Weisheit;
Engeln und Menschen teilst du ihre Dienste zu.
Gib, dass die Macht des Bösen nicht überhand
nimmt,
sondern sende deine heiligen Engel,
die im Himmel vor dir stehen, in diese Welt,
damit sie uns vor allem Unheil schützen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Die Verse Dan 7,2-14
beschreiben einen Traum, den Daniel „im ersten Jahr Belschazzars“ (550/549 v.
Chr.) hatte. Inhaltlich gehört Dan 7 eng mit Dan 2 zusammen. In beiden Kapiteln
finden wir die Vorstellung von den vier Weltreichen, die aufeinander folgen. In
diesen vier Reichen fasst Daniel die ganze Weltgeschichte von ihren Uranfängen
bis zum Ende zusammen. Es geht aber hier nicht um den Ablauf der Weltgeschichte
im Einzelnen, sondern um die Gegenüberstellung der Weltgeschichte im Ganzen und
des Reiches Gottes. Die Weltgeschichte, für Daniel (7,8) als dämonische Macht
greifbar in dem kleinen Horn des vierten Tieres (= Antiochus IV. Epiphanes,
175-164 v. Chr.), ist im Grunde schon vergangen, überwunden. Die Herrschaft wird
den Machthabern der Welt genommen und dem „Menschensohn“ übergeben, der mit den
Wolken des Himmels kommt (7,13-14). Wer ist dieser Menschensohn? In Dan 7,18.22.27 wird der Menschensohn kollektiv verstanden und irgendwie mit den
„Heiligen des Höchsten“ gleichgesetzt. Jesus hat sich selbst mit Vorliebe den
Titel Menschensohn beigelegt, der zugleich menschliche Niedrigkeit und
göttliche Hoheit aussagt. - Zu 7,9-10: Offb 20,4; 1,14; Joh 5,22. - Zu 7,13-14; Mt 24,30; 26,64-65; Offb 1,7; 14,14; 11,15.
ERSTE Lesung |
Dan 7, 9-10.13-14 |
Tausendmal Tausende dienten ihm
Lesung
aus dem Buch Daniel
9Ich,
Daniel, sah in einer nächtlichen Vision: Da wurden Throne aufgestellt, und ein Hochbetagter nahm
Platz. Sein Gewand war weiß wie Schnee, sein Haar wie reine Wolle. Feuerflammen
waren sein Thron, und dessen Räder waren loderndes Feuer.
10Ein
Strom von Feuer ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm,
zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht nahm Platz, und es
wurden Bücher aufgeschlagen.
13Immer
noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels
einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor
ihn geführt.
14Ihm
wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und
Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche
Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.
Oder:
ERSTE Lesung |
Offb 12, 7-12a |
Einführung Der Kampf zwischen Gut
und Böse, der sich auf der Erde abspielt, hat seine Entsprechung im „Himmel“:
die Bewegung verläuft nicht nur horizontal, sondern auch und zuerst vertikal,
d. h. von oben nach unten: denn in der Welt Gottes können „der Drache und seine
Engel“ (12,8) nicht standhalten: für sie gibt es keinen Ort in der Nähe
Gottes. In 12,9 wird der „Drache“ mit der alten Schlange (Gen 3,1) und mit
dem Teufel und dem Satan gleichgesetzt. In der symbolischen Sprache dieser
Schilderung ist schwer zu unterscheiden, was als Bild und was als Sache gemeint
ist. Es will aber doch wohl gesagt sein, dass es in unserer Welt nicht nur das
Böse als eine unpersönliche Macht gibt: auch der Böse, der „die ganze Welt
verführt“, ist eine unheimliche Wirklichkeit. Aber ihm steht Michael gegenüber
„Wer ist wie Gott?“ lautet sein großer Name. Michael besiegt den Drachen.
Freilich, was wir uns „im Himmel! als einen lautlosen Kampf geistiger Mächte
und als eindeutigen Sieg des Michael und seiner Engel vorstellen können, das
geht auf der Erde bis ans Ende dieser Zeit weiter. Gewonnen wird der Kampf, wie
die Fortsetzung von Offb 12 zeigt, nur durch das Blut des Lammes und durch das
Blutzeugnis der Märtyrer und Bekenner (12,11). - Dan 10,13-20; 12,1; 2,35;
Sach 3,1; Ijob 1,6.
Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen
Lesung
aus der Offenbarung des Johannes
7Im Himmel
entbrannte ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit
dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften,
8aber
sie konnten sich nicht halten, und sie verloren ihren Platz im Himmel.
9Er
wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan
heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt, und
mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.
10Da
hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende
Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines
Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und
bei Nacht vor unserem Gott verklagte.
11Sie
haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und Zeugnis; sie
hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.
12aDarum
jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen.
Antwortpsalm |
Ps 138 (137), 1-2b.2c-3.4-5 (R: vgl. 1b) |
R Vor den Engeln will ich dir singen und spielen, o Herr. - R |
(GL neu 79, 1) |
1 Ich will dir danken aus ganzem Herzen, |
VII. Ton |
dir vor den Engeln singen und spielen;
2ab ich will mich niederwerfen zu deinem
heiligen Tempel hin
und deinem Namen danken für deine Huld
und Treue. - (R)
2cd Denn du hast die Worte meines Mundes gehört,
deinen Namen und dein Wort über alles
verherrlicht.
3 Du hast mich erhört an dem Tag, als ich
rief;
du gabst meiner Seele große Kraft. - (R)
4
Dich sollen preisen, Herr, alle Könige
der Welt,
wenn sie die Worte deines Mundes
vernehmen.
5 Sie sollen singen von den Wegen des
Herrn;
denn groß ist die Herrlichkeit des
Herrn. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Ps 103 (102), 21 |
Halleluja.
Halleluja.
Lobt
den Herrn, all seine Scharen,
seine
Diener, die seinen Willen vollziehen!
Halleluja.
Zum Evangelium Über die Berufung der ersten Jünger wird in Joh 1,35-51 teilweise
anders berichtet als in den drei ersten Evangelien. Zunächst fällt auf, wie
stark die Jünger selbst an der Berufung weiterer Jünger beteiligt sind; einer
findet den andern und führt ihn zu Jesus: Andreas den Simon, Philippus den
Natanael (1,41.45). Natanael ist zuerst skeptisch, dann aber erkennt er in
Jesus aus Nazaret, dem Sohn Josefs, den im Alten Bund verheißenen Messias, den
„Sohn Gottes“ und „König von Israel“. Der Glaube hat ihn sehend gemacht. - An das
Wort „Noch Größeres wirst du sehen“ (1,50) schließt sich die Verheißung an:
„Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen ...“ (1,51). Das Wunder aller Wunder,
das Zeichen, dass sich der Himmel geöffnet hat, ist Jesus selbst, der „Menschensohn“,
in dem die Fülle der Gottheit wohnt. Die Engel, die über dem Menschensohn auf-
und niedersteigen, sind Symbole und Boten der göttlichen Welt, die in Jesus
anwesend und sichtbar geworden ist. - Jüngerberufungen: Mt 4,18; Mk 1,16-20;
Lk 5,1-11. - Zu 1,45-50: Dtn 18,18; Joh 7,41-42.52; Ps 2,7; Joh 11,27;
12,13; 19,19. - Zu 1,51: Gen 28,12.
Evangelium |
Joh 1, 47-51 |
Ihr
werdet die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit
47sah Jesus Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter
Israelit, ein Mann ohne Falschheit.
48Natanaël
fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich
Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen.
49Natanaël
antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!
50Jesus
antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem
Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen.
51Und er
sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und
die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.
Fürbitten
Im
Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, dem die Engel dienen:
Schütze
die Kirche durch die heiligen Erzengel vor den Angriffen des Bösen.
A.: Wir bitten dich, erhöre uns.
Segne
das deutsche Volk, das den heiligen Erzengel Michael als seinen Schutzpatron
anruft.
Geleite
die Sterbenden durch die heiligen Engel in das Land des Friedens und des Lichtes.
Vereine unser Gotteslob mit dem Lobpreis der heiligen Engel.
Allmächtiger Gott, durch das Wirken der heiligen Engel hast du deine
Größe und Liebe offenbart. Führe uns mit ihnen zur Schau deines Lichtes durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.
Gabengebet
Herr, unser Gott,
wir bringen unsere Gaben dar
für das Opfer des Lobes.
Lass deine Engel sie vor dein Angesicht tragen,
nimm sie gnädig an
und schenke uns durch sie dein Heil.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfation
Lob Gottes durch die Verehrung der Engel
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken
und in der Herrlichkeit der Engel deine Macht und Größe zu preisen. Denn dir
gereicht es zur Verherrlichung und zum Lob, wenn wir sie ehren, die du
erschaffen hast. An ihrem Glanz und ihrer Würde erkennen wir, wie groß und über
alle Geschöpfe erhaben du selber bist. Dich, den ewigen Gott, rühmen sie ohne
Ende durch unseren Herrn Jesus Christus. Mit ihrem Lobpreis lass auch unsere
Stimmen sich vereinen und voll Ehrfurcht rufen: Heilig ...
Kommunionvers |
Ps 138 (137), 1 |
Herr, ich will dir danken aus ganzem Herzen,
dir vor den Engeln singen und spielen.
Schlussgebet
Barmherziger Gott,
du hast uns mit dem Brot des Himmels gestärkt.
Lass uns in der Kraft dieser Speise
und unter dem Schutz der heiligen Engel
auf dem Weg des Heiles voranschreiten.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Feierlicher
Schlusssegen
Der allmächtige Gott gewähre euch Segen und Heil;
er offenbare euch die Wege seiner Weisheit.
A.: Amen.
Er stärke euren Glauben durch
sein Wort und schenke euch die Gnade, nach seinen Geboten zu leben, damit in
allem sein Wille geschehe.
A.: Amen.
Er lenke eure Schritte auf den
Weg des Friedens; er mache euch beharrlich im Guten und vollende euch in der
Liebe.
A.: Amen.
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater
und der Sohn + und der Heilige Geist.
A.: Amen.
V.: Gehet
hin in Frieden.
A.: Dank
sei Gott, dem Herrn.