Schott Tagesliturgie
Montag
27
März 2023
- Montag der 5. Woche der Fastenzeit
- Lesejahr: A I, StB: I. Woche
Montag
der 5. Woche der Fastenzeit
Eröffnungsvers |
Ps 56 (55), 2 |
Sei
mir gnädig, Gott, denn Menschen stellen mir nach;
meine
Feinde bedrängen mich Tag für Tag.
Tagesgebet
Barmherziger
Gott,
in
deinem Sohn
hast
du uns die Fülle des Segens geschenkt.
Gib
uns Kraft,
unsere
sündhaften Gewohnheiten abzulegen
und
in der neuen Wirklichkeit zu leben,
damit
einst die Herrlichkeit deines Reiches
an
uns offenbar wird.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Lesung Die Geschichte von Susannas Rettung durch
den weisen jungen Daniel ist ein später Zusatz zum Buch Daniel. Die Erzählung
will zeigen (vgl. V. 60), dass Gott gerecht ist und Recht schafft (das ist auch
die Bedeutung des Namens Daniel). Aber wahrscheinlich steht hinter dieser
erbaulichen Geschichte noch ein anderer Sinn: Susanna stellt das Volk Israel
dar: das treue Israel, das den Verlockungen der Heiden und der Abtrünnigen
Widerstand leistet und um keinen Preis seinem Gott die Treue bricht. - Hos 2,15; Jer 2,20-25; Lev 20,10; Dtn 22,22; Joh 8,4-5; Lev 24,14; Ps 33,13-15;
Spr 15,11; Hebr 4,13; Dan 4,5; 5,11.14; Gen 41,38.
ERSTE Lesung |
Dan 13, 1-9.15-17.19-30.33-62 |
Ich
muss sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was diese Menschen mir
vorwerfen
Lesung
aus dem Buch Daniel
In jenen Tagen
1wohnte
in
Babylon ein Mann mit Namen Jojakim.
2Er
hatte Susanna, die Tochter Hilkijas, zur Frau; sie war sehr schön und
gottesfürchtig.
3Auch
ihre Eltern waren gerecht und hatten ihre Tochter nach dem Gesetz des Mose
erzogen.
4Jojakim
war sehr reich; er besaß einen Garten nahe bei seinem Haus. Die Juden pflegten
bei ihm zusammenzukommen, weil er der Angesehenste von allen
war.
5Als
Richter amtierten in jenem Jahr zwei Älteste aus dem Volk, von denen galt, was
der Herr gesagt hat: Ungerechtigkeit ging von Babylon aus, von den Ältesten, von
den Richtern, die als Leiter des Volkes galten.
6Sie
hielten sich regelmäßig im Haus Jojakims auf, und alle, die eine Rechtssache
hatten, kamen zu ihnen.
7Hatten
sich nun die Leute um die Mittagszeit wieder entfernt, dann kam Susanna und ging
im Garten ihres Mannes spazieren.
8Die
beiden Ältesten sahen sie täglich kommen und umhergehen; da regte sich in ihnen
die Begierde nach ihr.
9Ihre
Gedanken gerieten auf Abwege, und ihre Augen gingen in die Irre; sie sahen weder
zum Himmel auf, noch dachten sie an die gerechten Strafen
Gottes.
15Während
sie auf einen günstigen Tag warteten, kam Susanna eines Tages wie gewöhnlich in
den Garten, nur von zwei Mädchen begleitet, und wollte baden; denn es war
heiß.
16Niemand
war dort außer den beiden Ältesten, die sich versteckt hatten und ihr
auflauerten.
17Sie
sagte zu den Mädchen: Holt mir Öl und Salben und verriegelt das Gartentor, damit
ich baden kann.
19Als
die Mädchen weg waren, standen die beiden Ältesten auf, liefen zu Susanna
hin
20und
sagten: Das Gartentor ist verschlossen, und niemand sieht uns; wir brennen vor
Verlangen nach dir: Sei uns zu Willen, und gib dich uns
hin!
21Weigerst
du dich, dann bezeugen wir gegen dich, dass ein junger Mann bei dir war und dass
du deshalb die Mädchen weggeschickt hast.
22Da
seufzte Susanna und sagte: Ich bin bedrängt von allen Seiten: Wenn ich es tue,
so droht mir der Tod; tue ich es aber nicht, so werde ich euch nicht
entrinnen.
23Es
ist besser für mich, es nicht zu tun und euch in die Hände zu fallen, als gegen
den Herrn zu sündigen.
24Dann
schrie Susanna, so laut sie konnte. Aber zugleich mit ihr schrien auch die
beiden Ältesten,
25und
einer von ihnen lief zum Gartentor und öffnete es.
26Als
die Leute im Haus das Geschrei im Garten hörten, eilten sie durch die Seitentür
herbei, um zu sehen, was ihr zugestoßen sei.
27Als
die Ältesten ihre Erklärung gaben, schämten sich die Diener sehr; denn noch nie
war so etwas über Susanna gesagt worden.
28Als
am nächsten Morgen das Volk bei Jojakim, ihrem Mann, zusammenkam, erschienen
auch die beiden Ältesten. Sie kamen mit der verbrecherischen Absicht, gegen
Susanna die Todesstrafe zu erwirken. Sie sagten vor dem
Volk:
29Schickt
nach Susanna, der Tochter Hilkijas, der Frau Jojakims! Man schickte nach
ihr.
30Sie
kam, begleitet von ihren Eltern, ihren Kindern und allen
Verwandten.
33Da
weinten ihre Angehörigen, und alle, die sie sahen, begannen ebenfalls zu
weinen.
34Vor
dem ganzen Volk standen nun die beiden Ältesten auf und legten die Hände auf den
Kopf Susannas.
35Sie
aber blickte weinend zum Himmel auf; denn ihr Herz vertraute dem
Herrn.
36Die
Ältesten sagten: Während wir allein im Garten spazieren gingen, kam diese Frau
mit zwei Mägden herein. Sie ließ das Gartentor verriegeln und schickte die Mägde
fort.
37Dann
kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt hatte, und legte sich zu
ihr.
38Wir
waren gerade in einer abgelegenen Ecke des Gartens; als wir aber die Sünde
sahen, eilten wir zu ihnen hin
39und
sahen, wie sie zusammen waren. Den Mann konnten wir nicht festhalten; denn er
war stärker als wir; er öffnete das Tor und entkam.
40Aber
diese da hielten wir fest und fragten sie, wer der junge Mann
war.
41Sie
wollte es uns aber nicht verraten. Das alles können wir bezeugen. Die
versammelte Gemeinde glaubte ihnen, weil sie Älteste des Volkes und Richter
waren, und verurteilte Susanna zum Tod.
42Da
rief sie laut: Ewiger Gott, du kennst auch das Verborgene; du weißt alles, noch
bevor es geschieht.
43Du
weißt auch, dass sie eine falsche Aussage gegen mich gemacht haben. Darum muss
ich jetzt sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was diese Menschen mir
vorwerfen.
44Der
Herr erhörte ihr Rufen.
45Als
man sie zur Hinrichtung führte, erweckte Gott den heiligen Geist in einem jungen
Mann namens Daniel.
46Dieser
rief laut: Ich bin unschuldig am Tod dieser Frau.
47Da
wandten sich alle Leute nach ihm um und fragten ihn: Was soll das heißen, was du
da gesagt hast?
48Er
trat mitten unter sie und sagte: Seid ihr so töricht, ihr Söhne Israels? Ohne
Verhör und ohne Prüfung der Beweise habt ihr eine Tochter Israels
verurteilt.
49Kehrt
zurück zum Ort des Gerichts! Denn diese Ältesten haben eine falsche Aussage
gegen Susanna gemacht.
50Eilig
kehrten alle Leute wieder um, und die Ältesten sagten zu Daniel: Setz dich hier
mitten unter uns, und sag uns, was du zu sagen hast. Denn dir hat Gott den
Vorsitz verliehen.
51Daniel
sagte zu ihnen: Trennt diese beiden Männer, bringt sie weit auseinander! Ich
will sie verhören.
52Als
man sie voneinander getrennt hatte, rief er den einen von ihnen her und sagte zu
ihm: In Schlechtigkeit bist du alt geworden; doch jetzt kommt die Strafe für die
Sünden, die du bisher begangen hast.
53Ungerechte
Urteile hast du gefällt, Schuldlose verurteilt, aber Schuldige freigesprochen;
und doch hat der Herr gesagt: Einen Schuldlosen und Gerechten sollst du nicht
töten.
54Wenn
du also diese Frau wirklich gesehen hast, dann sag uns: Was für ein Baum war
das, unter dem du die beiden zusammen gesehen hast? Er antwortete: Unter einer
Zeder.
55Da
sagte Daniel: Mit deiner Lüge hast du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel
Gottes wird dich zerspalten; schon hat er von Gott den Befehl dazu
erhalten.
56Dann
ließ er ihn wegbringen und befahl, den andern vorzuführen. Zu ihm sagte er: Du
Sohn Kanaans, nicht Judas, dich hat die Schönheit verführt, die Leidenschaft hat
dein Herz verdorben.
57So
konntet ihr an den Töchtern Israels handeln, sie fürchteten sich und waren euch
zu Willen. Aber die Tochter Judas hat eure Gemeinheit nicht
geduldet.
58Nun
sag mir: Was für ein Baum war das, unter dem du die beiden ertappt hast? Er
antwortete: Unter einer Eiche.
59Da
sagte Daniel zu ihm: Mit deiner Lüge hast auch du dein eigenes Haupt getroffen.
Der Engel Gottes wartet schon mit dem Schwert in der Hand, um dich mitten
entzweizuhauen. So wird er euch beide vernichten.
60Da
schrie die ganze Gemeinde laut auf und pries Gott, der alle rettet, die auf ihn
hoffen.
61Dann
erhoben sie sich gegen die beiden Ältesten, die Daniel durch ihre eigenen Worte
als falsche Zeugen entlarvt hatte. Das Böse, das sie ihrem Nächsten hatten antun
wollen, tat man
62nach
dem Gesetz des Mose ihnen an: Man tötete sie. So wurde an jenem Tag unschuldiges
Blut gerettet.
Oder:
Kurzfassung |
Dan 13, 41c-62 |
Ich
muss sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was diese Menschen mir
vorwerfen
Lesung
aus dem Buch Daniel
In jenen Tagen
41cverurteilte
die
versammelte Gemeinde Susanna zum Tod.
42Da
rief sie laut: Ewiger Gott, du kennst auch das Verborgene; du weißt alles, noch
bevor es geschieht.
43Du
weißt auch, dass sie eine falsche Aussage gegen mich gemacht haben. Darum muss
ich jetzt sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was diese Menschen mir
vorwerfen.
44Der
Herr erhörte ihr Rufen.
45Als
man sie zur Hinrichtung führte, erweckte Gott den heiligen Geist in einem jungen
Mann namens Daniel.
46Dieser
rief laut: Ich bin unschuldig am Tod dieser Frau.
47Da
wandten sich alle Leute nach ihm um und fragten ihn: Was soll das heißen, was du
da gesagt hast?
48Er
trat mitten unter sie und sagte: Seid ihr so töricht, ihr Söhne Israels? Ohne
Verhör und ohne Prüfung der Beweise habt ihr eine Tochter Israels
verurteilt.
49Kehrt
zurück zum Ort des Gerichts! Denn diese Ältesten haben eine falsche Aussage
gegen Susanna gemacht.
50Eilig
kehrten alle Leute wieder um, und die Ältesten sagten zu Daniel: Setz dich hier
mitten unter uns, und sag uns, was du zu sagen hast. Denn dir hat Gott den
Vorsitz verliehen.
51Daniel
sagte zu ihnen: Trennt diese beiden Männer, bringt sie weit auseinander! Ich
will sie verhören.
52Als
man sie voneinander getrennt hatte, rief er den einen von ihnen her und sagte zu
ihm: In Schlechtigkeit bist du alt geworden; doch jetzt kommt die Strafe für die
Sünden, die du bisher begangen hast.
53Ungerechte
Urteile hast du gefällt, Schuldlose verurteilt, aber Schuldige freigesprochen;
und doch hat der Herr gesagt: Einen Schuldlosen und Gerechten sollst du nicht
töten.
54Wenn
du also diese Frau wirklich gesehen hast, dann sag uns: Was für ein Baum war
das, unter dem du die beiden zusammen gesehen hast? Er antwortete: Unter einer
Zeder.
55Da
sagte Daniel: Mit deiner Lüge hast du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel
Gottes wird dich zerspalten; schon hat er von Gott den Befehl dazu
erhalten.
56Dann
ließ er ihn wegbringen und befahl, den andern vorzuführen. Zu ihm sagte er: Du
Sohn Kanaans, nicht Judas, dich hat die Schönheit verführt, die Leidenschaft hat
dein Herz verdorben.
57So
konntet ihr an den Töchtern Israels handeln, sie fürchteten sich und waren euch
zu Willen. Aber die Tochter Judas hat eure Gemeinheit nicht
geduldet.
58Nun
sag mir: Was für ein Baum war das, unter dem du die beiden ertappt hast? Er
antwortete: Unter einer Eiche.
59Da
sagte Daniel zu ihm: Mit deiner Lüge hast auch du dein eigenes Haupt getroffen.
Der Engel Gottes wartet schon mit dem Schwert in der Hand, um dich mitten
entzweizuhauen. So wird er euch beide vernichten.
60Da
schrie die ganze Gemeinde laut auf und pries Gott, der alle rettet, die auf ihn
hoffen.
61Dann
erhoben sie sich gegen die beiden Ältesten, die Daniel durch ihre eigenen Worte
als falsche Zeugen entlarvt hatte. Das Böse, das sie ihrem Nächsten hatten antun
wollen, tat man
62nach
dem Gesetz des Mose ihnen an: Man tötete sie. So wurde an jenem Tag unschuldiges
Blut gerettet.
Antwortpsalm |
Ps 23 (22), 1-3.4.5.6 (R: 4abc) |
R Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, | (GL neu 76,1) |
ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir. - R | |
1 Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. | I. Ton |
2
Er
lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
3 Er
stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. - (R)
4
Muss
ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil;
denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. -
(R)
5 Du
deckst mir den Tisch
vor den Augen meiner Feinde.
Du salbst mein Haupt mit Öl,
du füllst mir reichlich den Becher. -
(R)
6
Lauter Güte und Huld
werden mir folgen mein Leben lang,
und im Haus des Herrn
darf ich wohnen für lange Zeit. -
R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Ez 33, 11 |
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! -
R
(So
spricht Gott, der Herr:)
Ich
habe kein Gefallen am Tod des Schuldigen,
sondern
daran, dass er umkehrt auf seinem Weg und am Leben bleibt.
Herr
Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!
Zum
Evangelium Diesen Bericht von der Ehebrecherin würden
wir nach Stil und Aussage eher bei Lukas als im Johannesevangelium suchen. Auch
ist der Anklang an Dan 13 (Susanna) deutlich. Jesus ist mehr als Daniel: er
verteidigt nicht nur die Schuldlose, er vergibt der Sünderin. Für ihn ist nicht
mehr der äußere Gehorsam gegen das Gesetz entscheidend, sondern die Antwort des
Herzens auf die Gabe und den Anspruch der Liebe. - Dtn 22,22-24; Dan
13.
Evangelium |
Joh 8, 1-11 |
Wer
von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
1ging Jesus zum Ölberg.
2Am frühen Morgen begab er
sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte
es.
3Da brachten die
Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden
war. Sie stellten sie in die Mitte
4und sagten zu ihm: Meister,
diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.
5Mose hat uns im Gesetz
vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst
du?
6Mit dieser Frage wollten sie
ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber
bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
7Als sie hartnäckig
weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde
ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.
8Und er bückte sich wieder
und schrieb auf die Erde.
9Als sie seine Antwort gehört
hatten, ging einer nach dem Anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb
allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.
10Er richtete sich auf und
sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner
verurteilt?
11Sie antwortete: Keiner,
Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige
von jetzt an nicht mehr!
Oder im Lesejahr C, in dem dieses
Evangelium am voraufgehenden Sonntag gelesen wurde:
Evangelium |
Joh 8, 12-20 |
Ich
bin das Licht der Welt
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit redete Jesus zu den Pharisäern; er sprach:
12Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird
nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens
haben.
13Da sagten die Pharisäer zu
ihm: Du legst über dich selbst Zeugnis ab; dein Zeugnis ist nicht
gültig.
14Jesus erwiderte ihnen: Auch
wenn ich über mich selbst Zeugnis ablege, ist mein Zeugnis gültig. Denn ich
weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe. Ihr aber wisst nicht, woher ich
komme und wohin ich gehe.
15Ihr urteilt, wie Menschen
urteilen, ich urteile über keinen.
16Wenn ich aber urteile, ist
mein Urteil gültig; denn ich urteile nicht allein, sondern ich und der Vater,
der mich gesandt hat.
17Auch in eurem Gesetz heißt
es: Erst das Zeugnis von zwei Menschen ist gültig.
18Ich bin es, der über mich
Zeugnis ablegt, und auch der Vater, der mich gesandt hat, legt über mich Zeugnis
ab.
19Da fragten sie ihn: Wo ist
dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; würdet ihr
mich kennen, dann würdet ihr auch meinen Vater kennen.
20Diese Worte sagte er, als er
im Tempel bei der Schatzkammer lehrte. Aber niemand nahm ihn fest; denn seine
Stunde war noch nicht gekommen.
Fürbitten
Zu
Christus lasst uns beten, der uns den rechten Weg lehrt:
Hilf
den Hirten deines Volkes, dass sie Frieden bringen, wo Streit ist. (Stille) Christus, höre uns.
A.:
Christus, erhöre uns.
Lass
die Mächtigen einsehen, dass Gerechtigkeit der Weg zum Frieden ist. (Stille) Christus, höre uns.
Höre
auf alle, die aus Not und Bedrängnis zu dir rufen. (Stille) Christus, höre uns.
Gib
uns Entschlossenheit, unsere verkehrten Neigungen zu überwinden. (Stille) Christus, höre uns.
Heiliger Gott, du liebst das Recht und hassest das Unrecht. Leite unsere Schritte auf Wegen der Gerechtigkeit. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Herr,
wir bringen die Gaben
für
die Feier des heiligen Opfers.
Nimm
auch die Frucht unserer Entsagung an
und
lass uns in der Freude eines geläuterten Herzens
an
deinen Altar treten.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
vom Leiden des Herrn
Wenn das Evangelium von der
Ehebrecherin gelesen wurde:
Kommunionvers |
Joh 8, 10-11 |
Frau,
hat dich keiner verurteilt? - Keiner, Herr!
Auch
ich verurteile dich nicht.
Geh
und sündige von jetzt an nicht mehr!
Wenn ein anderes Evangelium gelesen wurde: |
Joh 8, 12 |
Ich
bin das Licht der Welt - so spricht der Herr.
Wer
mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis gehen,
sondern
er wird das Licht des Lebens haben.
Schlussgebet
Gütiger
Gott,
du
hast uns durch die Gnade des heiligen Sakramentes
gestärkt.
Befreie
uns von unseren falschen Neigungen,
damit
wir auf dem Weg der Nachfolge Christi
dir
immer näher kommen.
Darum
bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
„Es
gibt die Verhärtung im Bösen, die 'Verstockung‘; es gibt als
letzte Steigerung die 'Sünde wider den Heiligen Geist‘, geheimnisumwitterten
Zustand, da selbst Gott machtlos zu werden scheint im Umgang mit dem Menschen.
Wir müssen es der Barmherzigkeit Gottes überlassen, wie sie damit zurechtkommt
... - Über der Verhärtung, der Verstockung im Bösen vergessen wir zu sehr, dass
es auch eine Verhärtung der Guten gibt. Sonst gutwillige und gut handelnde
Menschen haben Verhärtungen, Verkrustungen, Versteifungen, die erschreckend
sind. Das Erschreckendste daran ist aber, dass diese ihnen gar nicht bewusst
werden. Es sind übersehene Partien ihres Lebens, ausgesparte Bezirke ihres
Handelns, an die keine Gnade rühren und kein Bekehrungsruf dringen
kann.
Noch
mehr: es gibt auch eine Verhärtung im Guten selber, im wirklich Guten. Weil man
sich versteift, wird das ursprünglich Gute weniger gut, und schließlich ist das
starre Festhalten nicht nur ein Feind des Besseren, sondern wird zum Feind des
Guten überhaupt“ (Josef Eger).