DIENSTAG DER 23. WOCHE IM JAHRESKREIS

 

TAGESGEBET

Allmächtiger Gott,

du sorgst für dein Volk

durch die Hirten, die du ihm gibst.

Erwecke in der Kirche

den Geist des Glaubens und der Bereitschaft

und berufe auch in unseren Tagen

Menschen, die dem Altar dienen

und die Frohe Botschaft

mit Festigkeit und Güte verkünden.

Darum bitten wir durch Jesus Christus. (MB 1035)

 

Oder ein anderes Tagesgebet

 

 

Jahr I

Zur Lesung  „Falsche Lehren“ gehen in Kolossä um: wir können sie nur aus dem erschließen, was Paulus in diesem Brief sagt, um die Christen zu warnen. In der heutigen Lesung ist die Rede von menschlichen Überlieferungen, von Elementarmächten der Welt (V.8), von Beschneidung (V. 11), von Fürsten und Gewalten (V. 15); in der Fortsetzung des Briefs sehen wir, dass es sich außerdem um Fragen von Speise und Trank, von Neumond und Sabbat handelte, auch um die Verehrung von Engeln (V.16.18). Das alles, sagt Paulus, sind menschliche Vorschriften und Lehren (V. 22), Befriedigung irdischer Eitelkeiten (V. 23). - Irrlehren sehen heute anders aus als vor 1900 Jahren. Aber auch heute ist die Frage, ob wir uns durch Christus die Vergebung der Sünden schenken lassen, ob wir durch ihn die Freiheit und die Fülle des Lebens haben, oder ob wir nach anderen Heilbringern ausschauen: nach Menschen, Systemen, Drogen, „Elementarmächten der Welt“, nach „Geschöpfen anstelle des Schöpfers“ (Röm 1,25). - Eph 3,17; 1 Thess 2,13; Gal 4,3; Eph 5,6: - Zu 2,9-10: Eph 1,13; 3,19; 4,12-14. - Zu 2,11-13: Jer 4,4; Röm 2,25-29; Phil 3,3; Röm 6,4; Eph 2,1.5-6. - Zu 2,14-15: Eph 2,14-16; Jes 53,12; 1 Petr 3,22; 2 Kor 2,14.

 

 

ERSTE Lesung

Kol 2, 6-15

Gott hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser

Brüder!

6Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in ihm!

7Bleibt in ihm verwurzelt und auf ihn gegründet, und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. Hört nicht auf zu danken!

8Gebt acht, dass euch niemand mit seiner Philosophie und falschen Lehre verführt, die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen und sich auf die Elementarmächte der Welt, nicht auf Christus berufen.

9Denn in ihm allein wohnt wirklich die ganze Fülle Gottes.

10Durch ihn seid auch ihr davon erfüllt; denn er ist das Haupt aller Mächte und Gewalten.

11In ihm habt ihr eine Beschneidung empfangen, die man nicht mit Händen vornimmt, nämlich die Beschneidung, die Christus gegeben hat. Wer sie empfängt, sagt sich los von seinem vergänglichen Körper.

12Mit Christus wurdet ihr in der Taufe begraben, mit ihm auch auferweckt, durch den Glauben an die Kraft Gottes, der ihn von den Toten auferweckt hat.

13Ihr wart tot infolge eurer Sünden, und euer Leib war unbeschnitten; Gott aber hat euch mit Christus zusammen lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben.

14Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen und seine Forderungen, die uns anklagten, aufgehoben. Er hat ihn dadurch getilgt, dass er ihn an das Kreuz geheftet hat.

15Die Fürsten und Gewalten hat er entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt; durch Christus hat er über sie triumphiert.

 

 

Antwortpsalm

Ps 145 (144), 1-2.8-9.10-11 (R: 9a)

          R Der Herr ist gütig zu allen. - R

(GL neu 558, 1)

1        Ich will dich rühmen, mein Gott und König,

VI. Ton

          und deinen Namen preisen immer und ewig;

2        ich will dich preisen Tag für Tag

          und deinen Namen loben immer und ewig. - (R)

8        Der Herr ist gnädig und barmherzig,

          langmütig und reich an Gnade.

9        Der Herr ist gütig zu allen,

          sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. - (R)

10      Danken sollen dir, Herr, all deine Werke

          und deine Frommen dich preisen.

11      Sie sollen von der Herrlichkeit deines Königtums reden,

          sollen sprechen von deiner Macht. - R

 

 

Jahr II

Zur Lesung Rechtsstreitigkeiten sollte es unter Christen überhaupt nicht geben (V. 7). Schon gar nicht sollten sie mit ihren Klagen vor heidnische Richter gehen. Die Gemeinde lebt von Ostern her und auf die Wiederkunft Christi hin, das heißt für den Einzelnen: von der Taufe her und auf das Gericht hin: „Ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden“ (V. 11). Aus dem, was die Gemeinde ist, ergibt sich die Norm für ihr Verhalten. Der Apostel gibt hier nicht Vorschriften, sondern Mahnungen; der Verzicht auf das Recht kann nicht einfach gefordert werden. Aber jeder Christ soll sich im Einzelfall als Christ entscheiden; wenn er gegen einen Bruder den Rechtsweg beschreitet, ist es nicht das Gleiche, wie wenn ein Heide gegen einen Heiden prozessiert. Hier gilt Röm 12,2: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist.“ - Weish 3,8; Dan 7,22.26; Mt 19,28. - Zu 6,7-8: Mt 5,38-42; Röm 12,17-21; 1 Thess 5,15. - Zu 6,9-11: Röm 1,28-32; Eph 5,5; Gal 5,19-21; Eph 2,1-6; Tit 3,3-7; 1 Joh 2,12.

 

 

ERSTE Lesung

1 Kor 6, 1-11

Ein Bruder zieht den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

Brüder!

1Wagt es einer von euch, der mit einem anderen einen Rechtsstreit hat, vor das Gericht der Ungerechten zu gehen statt zu den Heiligen?

2Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht zuständig, einen Rechtsstreit über Kleinigkeiten zu schlichten?

3Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Also erst recht über Alltägliches.

4Wie könnt ihr dann jene, die im Urteil der Gemeinde nichts gelten, als Richter einsetzen, wenn ihr einen Rechtsstreit über Alltägliches auszutragen habt?

5Ich sage das, damit ihr euch schämt. Gibt es denn unter euch wirklich keinen, der die Gabe hat, zwischen Brüdern zu schlichten?

6Statt dessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und zwar vor Ungläubige.

7Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen, dass ihr miteinander Prozesse führt? Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum lasst ihr euch nicht lieber ausrauben?

8Nein, ihr selber begeht Unrecht und Raub, und zwar an Brüdern.

9Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschänder,

10noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben.

11Und solche gab es unter euch. Aber ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes.

 

 

Antwortpsalm

Ps 149, 1-2.3-4.5-6a u. 9b (R: 4a)

          R Der Herr hat an seinem Volk Gefallen. - R

(GL neu 80, 1 oder 56, 1)

          (Oder: Halleluja.)
1        Singet dem Herrn ein neues Lied!

VII. oder V. Ton

          Sein Lob erschalle in der Gemeinde der Frommen.

2        Israel soll sich über seinen Schöpfer freuen,

          die Kinder Zions über ihren König jauchzen. - (R)

3        Seinen Namen sollen sie loben beim Reigentanz,

          ihm spielen auf Pauken und Harfen.

4        Der Herr hat an seinem Volk Gefallen,

          die Gebeugten krönt er mit Sieg. - (R)

5        In festlichem Glanz sollen die Frommen frohlocken,

          auf ihren Lagern jauchzen:

6a      Loblieder auf Gott in ihrem Mund,

9b      herrlich ist das für all seine Frommen. - R

 

 

Jahr I und II

Ruf vor dem Evangelium

Vers: vgl. Joh 15, 16

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ich habe euch erwählt

und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt

und dass eure Frucht bleibt.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Die Berufung der Zwölf berichtet Lukas (6,12-16) mit ungewöhnlicher Feierlichkeit. Jesus geht auf den Berg, um zu beten. Der Berg ist der Ort der Gottesoffenbarungen, der bevorzugte Ort des Gebets. Nur an dieser Stelle wird berichtet, Jesus habe die ganze Nacht gebetet. Es ist ein entscheidender Augenblick. Aus dem Kreis der Jünger werden zwölf herausgerufen, „ausgewählt“. Kein Wort darüber, warum gerade diese zwölf es sind die, die der Vater ihm „gegeben“ hat. Wozu er sie auswählt, wird hier nicht gesagt (vgl. Mk 3,14). Vorerst sind sie die beständigen Begleiter Jesu, Zeugen all dessen, was er sagt und tut, später die Zeugen seiner Auferstehung (vgl. Apg 1,21-22). Durch ihre Zwölfzahl sind sie Zeichen des neu geschaffenen Gottesvolkes, das aus allen Völkern der Erde zusammenkommt. - Unten, „in der Ebene“, wartet das Volk. Kranke und unglückliche Menschen drängen sich an Jesus heran. Er heilt sie, und er spricht zu ihnen. - Zu 6,12-16: Mk 3,13-19; Mt 10,1-4. - Zu 6,17-19: Mk 3,7-12; Mt 4,24-25; Lk 5,17; 8,45-47; Mk 5,30.

 

 

Evangelium

Lk 6, 12-19

Er verbrachte die ganze Nacht im Gebet.

Und er wählte aus ihnen zwölf aus und nannte sie Apostel

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

12In jenen Tagen ging er auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott.

13Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel.

14Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus,

15Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot,

16Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.

17Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon

18strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt.

19Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

 

 

FÜRBITTEN

Zu Christus, unserem Herrn und Erlöser, rufen wir:

Behüte und stärke die Nachfolger der Apostel, unseren Papst und unsere Bischöfe. (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Bahne der Heilsbotschaft, die die Apostel verkündet haben, einen Weg zu den Herzen der Menschen. (Stille) Christus, höre uns.

Lass die Kranken durch den Dienst der Kirche deine Liebe erfahren. (Stille) Christus, höre uns.

Gib, dass alle, die du erwählt hast, deinem Ruf großherzig folgen. (Stille) Christus, höre uns.

Herr Jesus Christus, du leitest dein Volk durch Hirten, die du berufen hast. Dir sei Dank und Lobpreis in alle Ewigkeit.

A.: Amen.

 

 

„Lobet den Herrn des Kosmos

das Weltall ist sein Heiligtum

mit einem Radius von hunderttausend

Millionen Lichtjahren.

Lobt ihn

den Herrn der Sterne

und der interstellaren Räume.

Lobt ihn

den Herrn der Milchstraßen

und der Räume zwischen den Milchstraßen.

Lobt ihn

den Herrn der Atome

und der Vakuen zwischen den Atomen.

Lobt ihn

mit Geigen, mit Flöten und Saxophon.

Lobt ihn

mit Klarinetten und Englischhorn,

mit Waldhörnern und Posaunen,

mit Flügelhörnern und Trompeten.

Lobt ihn

mit Bratschen und Violoncelli.

Lobt ihn

mit Blues und Jazz

und Symphonieorchestern,

mit den Spirituals

und der Fünften von Beethoven,

mit Gitarren und Xylophonen.

Lobt ihn

mit Plattenspielern und Tonbändern.

Alles was atmet

lobe den Herrn,

jede lebendige Zelle

Hallelujah!“ (Ernesto Cardenal).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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