FREITAG DER 5. OSTERWOCHE

 

Eröffnungsvers

Offb 5, 12

Würdig ist das Lamm, das geschlachtet ist, Macht zu empfangen.

Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre. Halleluja.

 

 

TAGESGEBET

Wir bitten dich, allmächtiger Gott,

präge und forme unser Leben

durch die österlichen Geheimnisse,

die wir in diesen Tagen feiern.

Heile und schütze uns durch die Macht

unseres auferstandenen Herrn Jesus Christus,

der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

 

Zur Lesung  Nicht die Beobachtung des mosaischen Gesetzes rettet den Menschen, sondern der Glaube und die Gnade Christi. Diese grundsätzliche Entscheidung war nach den Reden des Petrus und des Jakobus klar. Sie musste aber auch der Gemeinde von Antiochia und den übrigen neuen Christengemeinden (Syrien und Zilizien) mitgeteilt werden. Diesem Zweck dient das Aposteldekret (15,23-29), das Modell für alle späteren Dekrete und Verlautbarungen in der Kirche, „Der Heilige Geist und wir“, das ist die Kirche. Sie lebt nicht aus eigenem Recht und eigenem Machtanspruch, sondern aus der Kraft des Heiligen Geistes. Der Inhalt des Beschlusses steht in V. 29; er wiederholt die vier „notwendigen Dinge“, die Jakobus in seiner Rede genannt hat (V. 19-20; vgl. 21,25). Wie weit alle vier gleicherweise als notwendig angesehen wurden, ist schwer zu sagen. Der wesentliche Teil des Aposteldekrets bestand nach der Auffassung des Lukas und des Paulus sicher in der Erklärung, dass die Heiden nicht dem mosaischen Gesetz unterworfen werden sollen. Dass Dekrete dieser Art mit abschwächenden (oder auch verschärfenden) Klauseln verabschiedet werden, ist auch in der späteren Kirchengeschichte mehr als bloße Diplomatie. Es geht um die Einheit der Kirche, und was im Augenblick noch nicht klar gesagt und angeordnet werden kann, das überlässt man der weiteren Entwicklung und der Führung des Heiligen Geistes. - Apg 16,4; 15,1; Gal 2,12; Apg 1,8; 5,32.

 

 

ERSTE Lesung 

Apg 15, 22-31

Der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen

22beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.

23Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Zilizien.

24Wir haben gehört, dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt und eure Gemüter erregt haben.

25Deshalb haben wir uns geeinigt und beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren lieben Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken,

26die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn, ihr Leben eingesetzt haben.

27Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen.

28Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen als diese notwendigen Dinge:

29Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!

30Man verabschiedete die Abgesandten, und sie zogen hinab nach Antiochia, riefen die Gemeinde zusammen und übergaben ihr den Brief.

31Die Brüder lasen ihn und freuten sich über die Ermunterung.

 

 

Antwortpsalm

Ps 57 (56), 8-9.10-11 (R: vgl. 10a)

          R Vor den Völkern will ich dich preisen, o Herr. - R

(GL neu 376 oder 401)

             Oder:
          R Halleluja. - R
8        Mein Herz ist bereit, o Gott,

VIII. oder VI. Ton

          mein Herz ist bereit,

          ich will dir singen und spielen.

9        Wach auf, meine Seele!

          Wacht auf, Harfe und Saitenspiel!

          Ich will das Morgenrot wecken. - (R)

10      Ich will dich vor den Völkern preisen Herr,

          dir vor den Nationen lobsingen.

11      Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist

          deine Treue, so weit die Wolken ziehn. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 15, 15b

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Ich habe euch Freunde genannt;

denn ich habe euch alles mitgeteilt,

was ich gehört habe von meinem Vater.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium   In der Liebe bleiben“ heißt den Willen Gottes tun und die Freude Gottes erfahren. Der Wille Gottes ist es, dass wir einander Gutes wünschen und Gutes tun. „Wie ich euch geliebt habe“: die Weite und Tiefe der Liebe wird vom Vorbild Christi her bestimmt. Er ist der wahre Weinstock; wir können auch sagen: er ist der wahre Freund, und er will, dass wir jedem Menschen als Freund begegnen, als Bruder. Das ist jedem Christen gesagt, aber in V. 15-16 spricht Jesus die Jünger auf ihre apostolische Berufung und Sendung an. Ihre Arbeit wird fruchtbar und gesegnet sein, wenn sie in Liebe getan wird. Die Liebe und das Gebet (V. 16) sind die Voraussetzungen gesegneter Arbeit. - Weish 7,25; Joh 13,34; 1 Joh 3,16; Röm 5,6-8; Gal 4,7; Lk 12,4; Gen 18,17, 6; Dtn 7,6; Mt 18,19; 1 Joh 3,23.

 

 

Evangelium

Joh 15, 12-17

Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

12Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.

13Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.

14Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.

15Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

16Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.

17Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

 

 

FÜRBITTEN

Zu Christus rufen wir, der uns seine Freunde nennt:

Für die Kirche Gottes: bewahre sie vor Verwirrung und Zwietracht. - (Stille) Christus, höre uns.

A.: Christus, erhöre uns.

Für alle Getauften: erfülle sie mit dem Geist der Liebe. - (Stille) Christus, höre uns.

Für die Regierenden der Völker: gib, dass sie die Glaubensfreiheit achten. - (Stille) Christus, höre uns.

Für unsere Gemeinde: schütze uns vor allen Gefahren, die uns an Leib und Seele drohen. - (Stille) Christus, höre uns.

Allmächtiger Gott, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist. Wende uns dein Erbarmen zu durch Christus, unseren Herrn.

A.: Amen.

 

 

GABENGEBET

Barmherziger Gott, heilige diese Gaben.

Nimm das Opfer an,

das dir im Heiligen Geist dargebracht wird,

und mache uns selbst zu einer Gabe,

die für immer dir gehört.

Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

 

Präfationen für die Osterzeit

 

 

KOMMUNIONVERS

Christus ist für uns am Kreuz gestorben

und von den Toten auferstanden: er hat uns erlöst. Halleluja.

 

 

Schlussgebet         
Barmherziger Gott,

wir haben den Auftrag deines Sohnes erfüllt

und sein Gedächtnis begangen.

Die heilige Gabe,

die wir in dieser Feier empfangen haben,

helfe uns, dass wir

in der Liebe zu dir und unseren Brüdern

Christus nachfolgen,

der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

 

„Es gibt Menschen,  die sich zu behaupten wissen, und andere, die sich in Hingabe verzehren. Wer sich durchsetzt, erringt seine Erfolge. Wer sich verzehrt, sieht unter Umständen seine Erfolge hinschwinden. Wer sich behauptet, steht aber gleichsam mit dem Gesicht in der falschen Richtung, er steht gegen die Richtung seines Lebens, denn das Leben des Erwachsenen ist auf das Abnehmen eingerichtet. Wer sich hingibt, steht in der Richtung, in der sein Leben sich vollzieht, und lebt im Einklang mit ihm. Wer sich behauptet, ist darum unglücklicher, als wer sich verbraucht, und hat weniger teil an der Wahrheit. Die Seligpreisungen, die in der Bergpredigt stehen, geben den Maßstab.

Leben und ewiges Leben sind dasselbe. Es fließt eins ins andere. Beider Geheimnis ist das Gewähren und Empfangen von Vergebung.

Darum steht die Taufe, die von Tod und Leben spricht und von Schuld und Vergebung, am Anfang. Wer seine Taufe versteht, weiß, dass er Gottes Kind ist und einen Vater hat. Er weiß, dass er geführt wird und dass der Tod ein Heimweg ist. Er wird sich ins Leben einüben und den Tod nicht mehr gar so wichtig nehmen“ (Jörg Zink).

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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