21. Mai

Hl. Hermann Josef

Ordenspriester, Mystiker

 

Hermann, geboren um 1150, stammte aus einer armen Familie in Köln. Von seinem siebten Lebensjahr an bis zu seinem Tod hatte er einen verblüffend selbstverständlichen Umgang mit den Heiligen des Himmels. Mit zwölf Jahren kam er als Schüler zu den Prämonstratensern in Steinfeld in der Eifel. Später trat er in diesen Orden ein und wurde ein vielbegehrter Prediger und Seelenführer. Groß war seine Verehrung der Mutter Gottes und des hl. Josef, dessen Namen er schließlich zu seinem Taufnamen Hermann hinzufügte. Er starb 1241 (oder 1225) im Zisterzienserinnenkloster Hoven bei Zülpich, wohin er zur Feier der Karwoche und des Osterfestes geschickt worden war. Sein Grab ist in Steinfeld.

 

Commune-Texte:

Messformulare für Ordensleute

Schriftlesungen für heilige Männer (Ordensleute)

 

 

Tagesgebet

Herr, unser Gott,

du hast dem heiligen Hermann Josef

die Gabe geschenkt,

im betrachtenden Gebet

deine Geheimnisse zu erfahren

und durch seinen Rat

viele Menschen in ihrer Not aufzurichten.

Hilf uns auf seine Fürsprache,

den rechten Weg zu erkennen,

und führe uns zur Offenbarung deiner Herrlichkeit.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

 

 

Zur Lesung Die letzten Kapitel des Buches Sirach sind ein Lobpreis auf Gott, den Schöpfer der Welt und Herrn der Geschichte (42,15 bis 43,33; 44,1 bis 50,24). Die heutige Lesung bringt davon den ersten Teil in dem Gottes Macht und Weisheit mehr im Allgemeinen gefeiert werden. Mit den „Heiligen Gottes“ und „seinen Heerscharen“ (42,17) sind die Engel gemeint. Nicht einmal sie sind imstande, Gottes Werke zu preisen, ja auch nur vor ihm zu stehen und zu bestehen. - Einzelne Werke, die Gott in seiner Weisheit schafft und deren Wesen er allein durchschaut: die Sonne, die Meerestiefe und das Herz des Menschen (42,16.18). Der Mensch kann vor all dem nur bewundernd und anbetend stehen. Das ist auch dem heutigen Menschen gesagt. Er erforscht zwar in einer bis jetzt unerhörten Weise die Gesetze der Natur; aber die Geheimnisse werden dadurch nicht kleiner, sondern größer (vgl. den Schluss dieses Hymnus, Sir 43,27-33). - Ps 104-106; Gen 1,3-4; Spr 15,11; Ps 139,1-4; Sir 18,6; Koh 3,14; Sir 16,24-29; 33,14-15; Koh 3,1-8.

 

 

ERSTE Lesung

Sir 42, 15-21b

Ich will der Werke Gottes gedenken; was ich gesehen habe, will ich erzählen

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach

15Ich will der Werke Gottes gedenken; was ich gesehen habe, will ich erzählen: Durch Gottes Wort entstanden seine Werke; seine Lehre ist ein Ausfluss seiner Liebe.

16Über allem strahlt die leuchtende Sonne, die Herrlichkeit des Herrn erfüllt alle seine Werke.

17Die Heiligen Gottes vermögen nicht, alle seine Wunder zu erzählen. Gott gibt seinen Heerscharen die Kraft, vor seiner Herrlichkeit zu bestehen.

18Meerestiefe und Menschenherz durchforscht er, und er kennt alle ihre Geheimnisse. Der Höchste hat Kenntnis von allem, bis in die fernste Zeit sieht er das Kommende.

19Vergangenheit und Zukunft macht er kund und enthüllt die Rätsel des Verborgenen.

20Es fehlt ihm keine Einsicht, kein Ding entgeht ihm.

21abSeine machtvolle Weisheit hat er fest gegründet, er ist der Einzige von Ewigkeit her.

 

 

Antwortpsalm

Ps 19 (18A.B), 2-3.4-5b.8 (R: 15b)

          R Was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen, Herr. - R

(GL 465)

2        Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes,

II. Ton

          vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.

3        Ein Tag sagt es dem andern,

          eine Nacht tut es der andern kund, - (R)

4        ohne Worte und ohne Reden,

          unhörbar bleibt ihre Stimme.

5ab    Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus,

          ihre Kunde bis zu den Enden der Erde. - (R)

8        Die Weisung des Herrn ist vollkommen,

          sie erquickt den Menschen.

          Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,

          den Unwissenden macht es weise. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Mt 11, 27b

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)

Niemand kennt den Vater, nur der Sohn

und der, dem es der Sohn offenbaren will.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Der Jubelruf Jesu (11,25-26) mit der Erklärung und Begründung in 11,27 ist eine der großen Offenbarungen im Matthäusevangelium. Der irdische Jesus steht zu Gott in der Unmittelbarkeit des Sohnes; er hat vom Vater „alles“ empfangen: Sohnschaft, Erkenntnis, Vollmacht. Er kennt das Geheimnis des Vaters, er allein, und er gibt es denen weiter, die es fassen können. Das sind nicht „die Weisen und die Klugen“, das heißt die Gesetzeskundigen in Israel; es sind die „Unmündigen“ (11,25), die Jünger, die nachher als die Geplagten und Beladenen angesprochen werden. Damit sind nicht die mit Sünde Beladenen gemeint, sondern die von den Anforderungen der pharisäischen Gesetzesauslegung bedrückten Menschen. Jesus lädt sie ein, sein Joch auf sich zu nehmen, und verheißt ihnen, dass sie Ruhe finden werden. Das Gesetz Jesu ist zwar nicht leichter als das alte Gesetz; Jesus hat es sogar verschärft (Bergpredigt); aber dieses Gesetz ist nicht mehr drückend für den, der es auf sich nimmt. Der Jünger Jesu ist nicht auf seine eigenen Leistungen angewiesen; Jesus selbst trägt die Last dieses Joches und lässt den Menschen, der hinter ihm hergeht, erleichtert aufatmen. Die „Ruhe“, die man bei Jesus findet, ist Fülle des Lebens, es ist die große Heilsgabe, mit der Gott seine Schöpfung vollendet. Diese Ruhe zu verfehlen würde den Menschen Heillosigkeit in dieser Welt und in der kommenden bedeuten. - Zu 11,25-27: Lk 10,21-22; Joh 7,48-49; 1 Kor 1,26; Joh 1,18; 3,35; 10,15. - Zu 11,28-30: Sir 24,19; Hos 10,11; Jer 6,16; Apg 15,10; Gal 5,1.

 

 

Evangelium

Mt 11, 25-30

Du hast all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber hast du es offenbart

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

25In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.

26Ja, Vater, so hat es dir gefallen.

27Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

28Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.

29Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.

30Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

 

 

Fürbitten

Jesus Christus, der eins ist mit seinem Vater, bitten wir:

Wecke in allen Christen nach dem Vorbild des heiligen Hermann Josef eine innige Liebe zu deiner Mutter.

A.: Wir bitten dich, erhöre uns.

Bestärke alle Ordensgemeinschaften, dir und den Menschen von Herzen zu dienen.

Erbarme dich der Menschen, die keinen Ausweg wissen, und gib ihnen kluge Ratgeber.

Leite uns an, im Gebet bei dir Ruhe zu finden.

Allmächtiger Gott, du hast den heiligen Hermann Josef deine Nähe erfahren lassen. Lass auch uns in deiner Gegenwart leben durch Christus, unseren Herrn.     A.: Amen.

 

 

P. Anselm Schott

Messbücher-Namensgeber Pater Schott vor 125 Jahren gestorben (23.04.2021)
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