Schott Tagesliturgie
Samstag
18
März 2023
- Samstag der 3. Woche der Fastenzeit
- Hl. Cyrill von Jerusalem
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
18. März
Hl. Cyrill von Jerusalem
Bischof, Kirchenlehrer
Um 313 geboren, war Cyrill
seit 348 Bischof seiner Heimatstadt Jerusalem. In den arianischen Auseinandersetzungen
(Streit um die Lehre von der wahren Gottheit Christi) wurde Cyrill dreimal von
den Arianern abgesetzt und in die Verbannung geschickt. 381 nahm er am dritten
allgemeinen Konzil in Konstantinopel teil. Er starb 386. Berühmt sind seine 24
Unterweisungen (Katechesen), die er um 348 (oder 350) in der Heilig-Grab-Kirche
gehalten hat, davon neunzehn in der Fastenzeit für die Katechumenen, fünf in
der Osterwoche für die Neugetauften; es sind wichtige Zeugnisse des Glaubens
und der Liturgie jener Zeit.
Ein
Thron für den König
„... Dann hört ihr den
Psalmensänger, der euch zur Teilnahme an den göttlichen Mysterien einlädt,
sagen: Kostet und seht, wie gütig der Herr ist (Ps 34, 9). - Wenn du
vortrittst, sollst du die Hände nicht flach ausstrecken und nicht die Finger
spreizen, sondern lege die linke Hand unter die rechte; mach gleichsam einen
Thron, um den König zu empfangen, nimm mit der hohlen Hand den Leib Christi auf
und antworte: Amen. Heilige behutsam die Augen durch die Berührung mit dem
heiligen Leib und gib acht, dass dir nichts verloren geht. Wenn dir jemand
Goldkörner gäbe, würdest du dann nicht mir größter Sorgfalt darauf achten, dass
dir nichts verloren geht? Wirst du also nicht noch viel mehr Acht geben, dass
dir auch nicht ein einziges Krümlein herunterfällt von dem, was viel kostbarer
als Gold und Edelstein?“ (Cyrill, 5. mystagogische Rede)
Commune-Texte:
Messformulare für Bischöfe
oder für
Kirchenlehrer
Schriftlesungen für Hirten der Kirche
oder für Kirchenlehrer
Tagesgebet
Gott, du Quelle der Wahrheit
durch den heiligen Bischof Cyrill von Jerusalem
hast du deine Kirche gelehrt,
das Geheimnis der Erlösung tiefer zu verstehen.
Höre auf seine Fürsprache und hilf uns,
deinen Sohn Jesus Christus zu erkennen
und in ihm die Fülle des Lebens zu finden,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung In 1 Joh 4, 7 heißt es: „Jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt
Gott.“ Was hier von der Liebe gesagt war, wird in 5, 1 vom Glauben gesagt:
„Jeder, der glaubt ... stammt von Gott.“ Der Glaube ist ebenso wie die Liebe
von Gott geschenkt, und beide sind voneinander nicht zu trennen. Der Inhalt des
christlichen Glaubens wird in 5, 1 auf die kürzeste Formel gebracht: „dass
Jesus der Christus ist“: dazu verdeutlichend 5, 5: „dass Jesus der Sohn Gottes
ist“. Das sagt Johannes gegen Irrlehrer, mit denen die Kirche auch später noch
zu tun hatte (und irgendwie immer zu tun hat); diese behaupten genau das
Gegenteil: Jesus sei nicht der Christus, nicht der Sohn Gottes: Gottheit und
Menschheit seien in ihm nie zu einer wirklichen Einheit verbunden gewesen. Die
Tragweite und Gefährlichkeit einer solchen Lehre liegt auf der Hand; Jesus ist
dann ein bloßer Mensch, das ganze Werk der Erlösung ist in Frage gestellt. Das
Bekenntnis zu Jesus als dem Christus ist das unterscheidende Kennzeichen derer,
die „aus Gott stammen und ihn erkennen“. Das Bekenntnis aber muss sich durch
die Liebe als wahr erweisen. Dieser Glaube, der zugleich Liebe und Treue ist,
kann von keiner Macht der Welt besiegt werden. - 1 Joh 3, 23; 4, 15; 2, 22; 1
Petr 1, 22-23; Joh 14, 15.21.
Lesung 1
Joh 5, 1-5
Das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube
Lesung
aus dem ersten Johannesbrief
1Jeder,
der glaubt, dass Jesus der Christus ist, stammt von Gott, und jeder, der den
Vater liebt, liebt auch den, der von ihm stammt.
2Wir
erkennen, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine
Gebote erfüllen.
3Denn
die Liebe zu Gott besteht darin, dass wir seine Gebote halten. Seine Gebote
sind nicht schwer.
4Denn
alles, was von Gott stammt, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die
Welt besiegt hat: unser Glaube.
5Wer
sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?
Antwortpsalm Ps
19 (18B), 8.9.10.11-12 (R: 10b oder Joh 6, 63b)
R Die
Urteile des Herrn sind wahr, (GL
465)
gerecht sind sie alle. - R
Oder:
R Deine
Worte, Herr, sind Geist und Leben. - R
8 Die Weisung des Herrn ist vollkommen II. Ton
sie erquickt den Menschen.
Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,
den Unwissenden macht es weise. - (R)
9 Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz;
das Gebot des Herrn ist lauter,
es erleuchtet die Augen. - (R)
10 Die Furcht des Herrn ist rein,
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahr,
gerecht sind sie alle. - (R)
11 Sie sind kostbarer als Gold, als Feingold
in Menge.
Sie sind süßer als Honig, als Honig
aus Waben.
12 Auch dein Knecht lässt sich von ihnen
warnen;
wer sie beachtet, hat reichen Lohn. - R
Ruf vor dem
Evangelium Vers:
Joh 15, 9b.5b
Lob
dir, Christus, König und Erlöser! - R
(So spricht der Herr:)
Bleibt
in meiner Liebe!
Wer in
mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.
Lob
dir, Christus, König und Erlöser!
Zum Evangelium Jesus ist der wahre
Weinstock, wie er das wahre Licht ist und der gute Hirt und das lebendige Brot.
Er ist die urbildliche Wirklichkeit, von der alles Geschaffene ein Gleichnis
ist. In der Rede Jesu vom Weinstock gehen Gleichnis und Wirklichkeit ineinander
über. Die gemeinte Wirklichkeit ist die lebensnotwendige Verbindung: der
Rebzweig ist nichts ohne die lebendige Einheit mit dem Weinstock. Nur wer in
der Einheit bleibt, hat das Leben. Die Mahnung „Bleibt in mir!“ (15, 4) wird in
15, 9 ergänzt und verdeutlicht durch das Wort: „Bleibt in meiner Liebe!“; in
15, 17 heißt es dafür: „Liebt einander!“ Die Liebe, die hier gemeint ist, ist
die Treue des Glaubens; nur der liebende Glaube ist fruchtbar. Der Glaube kommt
vom Hören und Aufnehmen des Wortes: in Jesus spricht uns Gott selbst an und
fordert uns. Das Wort macht uns rein (15, 3): nicht dadurch, dass wir es auseinander
nehmen und untersuchen, sondern dadurch, dass wir unser zwiespältiges Leben von
der Kraft des Wortes Jesu sammeln und verwandeln lassen. Und nicht nur das
gesprochene Wort ist Wort; auf vielfache Weise nimmt Gott den Menschen in seine
Schule, um ihn rein und reif zu machen. - Jes 5, 1-7; Jer 2, 21; Mt 15, 13; 1
Joh 3, 21-24.
Evangelium Joh 15, 1-8
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht
+ Aus dem heiligen
Evangelium nach Johannes
1Ich
bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer.
2Jede
Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die
Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
3Ihr
seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe.
4Bleibt
in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen
kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht
bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
5Ich
bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.
6Wer
nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man
sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
7Wenn
ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles,
was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten.
8Mein
Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger
werdet.
Fürbitten
Im
Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, Gottes Sohn und unseren Erlöser:
Schenke
der Kirche den Heiligen Geist, damit sie das Werk der Erlösung weiterführen
kann.
A.: Herr, erhöre uns.
Mache
Jerusalem zu einer Stadt des Friedens für alle ihre Bewohner.
Lass
die Leidenden erkennen, dass sie dir ähnlich werden sollen.
Erleuchte
unsere Herzen, dass wir das Geheimnis deines Todes tiefer verstehen.
Allmächtiger Gott, führe uns auf die Fürbitte des heiligen Cyrill von
Jerusalem durch die Leiden dieser Zeit zur Herrlichkeit der Auferstehung durch
Christus, unseren Herrn. A.: Amen.