Schott Tagesliturgie
Montag
4
Dezember 2023
- Montag der 1. Woche im Advent
- Hl. Barbara, Hl. Johannes von Damaskus
- Lesejahr: B II, StB: I. Woche
Montag der 1. Woche im
Advent
Eröffnungsvers Vgl. Jer 31, 10; Jes 35, 4
Ihr Völker, hört das Wort des Herrn und verkündet
es in aller Welt.
Seht, euer Gott wird kommen und euch erretten,
fürchtet euch nicht.
Tagesgebet
Hilf uns, Gott,
dass wir voll Freude in diesen Tagen
die Ankunft deines Sohnes erwarten.
Nimm alle Trägheit von uns
und mache uns bereit, zu wachen und zu beten,
damit uns Christus nicht schlafend findet,
wenn er kommt und anklopft.
Er, der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Zur Lesung „Zion“ nennt der Prophet nicht den politischen Mittelpunkt des Reiches
Juda (das ist „Jerusalem“), sondern den Tempelberg als den Ort der Gegenwart
Gottes. Dort hat Jesaja „den König, den Herrn der Heere“, auf seinem hohen
Thron geschaut (6,15). Dorthin sieht er in der messianischen Endzeit die
Völker pilgern: nicht zum geographisch-historischen Ort, sondern zu dem Gott,
von dem die Wahrheit und die Weisung kommen. Seine Königsherrschaft wird den
Frieden schauen. Dieses Heilswort stammt aus der für die Reiche Juda und
Israel katastrophalen Zeit gegen Ende des 8. Jahrhunderts. Der Prophet erwartet
die Rettung nicht von Menschen, von politischer Kunst oder militärischer Macht,
sondern von dem Gott, dessen Herrlichkeit den Tempel erfüllt und das Weltall zusammenhält
(6, 3-4). - Jes 60, 1-3; Joel 4, 9-11; Mi 4, 1-5; Sach 9, 9-10.
Lesung Jes 2, 1-5
Der Herr führt alle Völker zusammen in den ewigen
Frieden des Reiches Gottes
Lesung
aus dem Buch Jesaja
1Das Wort, das
Jesaja, der Sohn des Amoz, in einer Vision über Juda und Jerusalem gehört hat.
2Am Ende der Tage
wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn steht fest gegründet als
höchster der Berge; er überragt alle Hügel. Zu ihm strömen alle Völker.
3Viele Nationen
machen sich auf den Weg. Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn
und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden
wollen wir gehen. Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, aus Jerusalem sein
Wort.
4Er spricht Recht
im Streit der Völker, er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie
Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht
nicht mehr das Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg.
5Ihr vom Haus
Jakob, kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.
Oder zur Wahl, wenn im
Lesejahr A die oben angegebene Perikope am voraufgehenden Sonntag schon gelesen
wurde:
Nach dem Gericht über das Volk
und seine Führer verheißt der Prophet Heil und Glück für den geretteten „Rest“
(vgl. 6, 13: 10, 19-21). Dieser Rest wird „heilig“ (6,3) sein: er darf für
immer in der Nähe des heiligen Gottes leben. Der messianische „Spross“ (4, 2)
ist ursprünglich kaum als persönliche (göttliche und irdische) Messias verstanden
worden: zunächst ist der reiche Segen der messianischen Zeit überhaupt gemeint,
das, was Gott „sprießen“ lässt, „die Früchte des Landes“. - Die Heiligkeit des
künftigen Volkes kommt zustande 1. durch das läuternde Strafgericht, 2. durch
die Gegenwart Gottes, der wie in der Zeit des Auszugs seinem Volk nahe sein, es
führen und beschützen wird. Da ist kein Raum mehr für hochmütige
Selbstbehauptung oder auch für großen Heroismus. Gott allein wird groß sein. -
Jer 23, 5-6; Sach 3, 8; 6, 12; Zef 3, 13; Ex 13, 21-22.
Lesung Jes 4, 2-6
Was der Herr sprossen lässt, wird eine Zierde und
Ehre sein für alle, die entronnen sind
Lesung aus dem Buch Jesaja
2An
jenem Tag wird, was der Herr sprossen lässt, für alle Israeliten, die entronnen
sind, eine Zierde und Ehre sein; die Früchte des Landes sind ihr Stolz und
Ruhm.
3Dann
wird der Rest von Zion, und wer in Jerusalem noch übrig ist, heilig genannt
werden, jeder, der in Jerusalem in das Verzeichnis derer, die am Leben bleiben
sollen, eingetragen ist.
4Wenn
der Herr durch den Sturm des Gerichts und den Sturm der Läuterung von den
Töchtern Zions den Kot abgewaschen und aus Jerusalems Mitte die Blutschuld
weggespült hat,
5dann
kommt er, und über dem ganzen Gebiet des Berges Zion und seinen Festplätzen
erscheint bei Tag eine Wolke und bei Nacht Rauch und eine strahlende
Feuerflamme. Denn über allem liegt als Schutz und Schirm die Herrlichkeit des
Herrn;
6sie
spendet bei Tag Schatten vor der Hitze und ist Zuflucht und Obdach bei Unwetter
und Regen.
Antwortpsalm Ps
122 (121), 1-3.4-5.6-7.8-9 (R: 1b)
R Zum
Haus des Herrn wollen wir pilgern. - R (GL neu
68, 1)
1 Ich freute mich, als man mir sagte:
VI. Ton
„Zum Haus des Herrn wollen wir
pilgern.“
2 Schon stehen wir in deinen Toren,
Jerusalem:
3 Jerusalem, du starke Stadt,
dicht gebaut und fest gefügt. - (R)
4 Dorthin ziehen die Stämme hinauf, die
Stämme des Herrn,
wie es Israel geboten ist,
den Namen des Herrn zu preisen.
5 Denn dort stehen Throne bereit für das
Gericht,
die Throne des Hauses David. - (R)
6 Erbittet für Jerusalem Frieden!
Wer dich liebt, sei in dir geborgen.
7 Friede wohne in deinen Mauern,
in deinen Häusern Geborgenheit. - (R)
8 Wegen meiner Brüder und Freunde
will ich sagen: In dir sei Friede.
9 Wegen des Hauses des Herrn, unseres
Gottes,
will ich dir Glück erflehen. - R
Ruf vor dem
Evangelium Vers:
vgl. Ps 80 (79), 3.4
Halleluja.
Halleluja.
Komm
uns zu Hilfe, Herr, unser Gott!
Lass
dein Angesicht leuchten, dann sind wir gerettet.
Halleluja.
Zum Evangelium Die Wunder Jesu sind „Zeichen“ der anbrechenden Gottesherrschaft (Joh
2, 11.23; 4, 54 ...). Höhepunkte des heutigen Evangeliums sind die Worte des
Hauptmanns von Kafarnaum (V. 8f.) das Wort Jesu in V. 10. - „Herr, ich bin
nicht würdig ...“; so betet bis heute die Gemeinde, wenn sie dem Herrn beim heiligen
Mahl begegnet. Worte der Ehrfurcht und des Vertrauens. Jesus ist vom Glauben
des Hauptmanns zuinnerst bewegt und sieht in diesem Einen schon die Vielen, die
aus Ost und West kommen werden. Aber die Söhne des Reiches, das ungläubige
Israel, bleiben ausgeschlossen (V. 11-12). Die Herrschaft Gottes verwirklicht
sich da, wo die Menschen auf alle Selbstbehauptung verzichten und sich dem Wort
Gottes und seiner Liebe ausliefern. - Mk 6, 5-6; Lk 7, 1-10; Joh 4, 46-54; Röm
11, 11-15; Jes 6, 5; 25, 6; 60.
Evangelium Mt 8, 5-11
Viele werden von Osten und Westen in das
Himmelreich kommen
+ Aus dem heiligen Evangelium
nach Matthäus
5Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn
heran und bat ihn:
6Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat
große Schmerzen.
7Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund
machen.
8Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht
wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener
gesund.
9Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe
selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem
andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.
10Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu
denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe
ich in Israel noch bei niemand gefunden.
11Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen
kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen;
Fürbitten
Christus,
unser Herr, kam, der Welt den Frieden zu bringen. Wir rufen ihn an:
Mach
deine Kirche zur Freudenbotin deines Friedens. (Stille)
Christus, höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Erbarme dich aller Völker, die von Krieg und Aufruhr heimgesucht werden,
und lass sie Wege zum Frieden finden. (Stille)
Christus, höre uns.
Führe
alle Suchenden auf den rechten Weg. (Stille)
Christus, höre uns.
Stärke in uns den Glauben, der uns die Tür zum himmlischen Gastmahl
öffnet. (Stille) Christus, höre uns.
Bei
dir, Herr, ist Friede und Heil. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Allmächtiger Gott,
alles was wir haben, kommt von dir.
Nimm die Gaben an, die wir darbringen.
Mache sie für uns in diesem Leben
zum Sakrament der Erlösung
und rufe uns an deinen Tisch im kommenden Reich.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Kommunionvers Vgl.
Ps 106 (105), 4-5; Jes 38, 3
Komm, Herr, such uns heim mit deinem Erbarmen;
dann wird unsere Freude vollendet sein.
Schlussgebet
Herr, unser Gott,
du hast uns an deinem Tisch
mit neuer Kraft gestärkt.
Zeige uns den rechten Weg
durch diese vergängliche Welt
und lenke unseren Blick auf das Unvergängliche,
damit wir in allem dein Reich suchen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„Kein Zweifel, dass der Katholik sein ausdrückliches Zugehören zur Kirche mit
Recht als unverdiente Gnade, als Glück, als Verheißung des Heils empfindet und
preist; dabei freilich aber auch bis ins Tiefste erschreckt weiß, dass die
größere Gnade auch die höhere Gefahr ist, dass von dem mehr verlangt wird, dem
mehr gegeben ist und der nicht weiß, ob er dem gerecht wird, was von ihm - und
nicht von den anderen - verlangt wird. Er weiß, dass auch hier gelten kann,
was der Herr gesagt hat: dass viele von Osten und Westen kommen werden, die
Kinder des Reiches aber in die Finsternis hinausgeworfen werden (Mt 8,11
f.)“
(Karl Rahner).