Schott Tagesliturgie
Freitag
24
März 2023
- Freitag der 4. Woche der Fastenzeit
- Lesejahr: A I, StB: IV. Woche
Freitag
der 4. Woche der Fastenzeit
Eröffnungsvers |
Ps 54 (53), 3-4 |
Hilf
mir, Gott, durch deinen Namen.
Verschaff
mir Recht mit deiner Kraft.
Gott,
höre mein Flehen, vernimm meine Worte.
Tagesgebet
Barmherziger
Gott,
du
kennst unsere Schwachheit und unsere Not.
Doch
je hinfälliger wir sind,
umso
mächtiger ist deine Hilfe.
Gib,
dass wir das Geschenk dieser Gnadenzeit
freudig
und dankbar annehmen
und
dein Wirken in unserem Leben bezeugen.
Darum
bitten wir durch Jesus Christus.
Zur
Lesung Dieser Abschnitt aus dem Buch der Weisheit
(1. Jh. v. Chr.) schildert mit verblüffender Genauigkeit die Situation Jesu, der
von seinen Gegnern verfolgt und schließlich umgebracht wird. Jesus behauptet,
der Sohn Gottes zu sein (V. 13.18; Joh 5,16-18) und die Erkenntnis Gottes zu
besitzen (V. 13; Joh 8,55). Er ist ein lebendiger Vorwurf gegen seine
Landsleute (V. 14; Joh 8,12.34.46; 9,41); er wird wegen seines Gottvertrauens
verhöhnt (V. 18.20; Mt 27,43). Und doch hat der Verfasser des Weisheitsbuches
nicht an Jesus gedacht, sondern allgemein an den Frommen, der verhöhnt und
verfolgt wird, wie es vor allem die Juden erfahren haben, die in der Diaspora
lebten. Jesus hat das Leiden all derer getragen, die vor ihm und nach ihm wegen
ihres Glaubens und ihrer Treue verfolgt wurden. - Jes 50,6; 53,7; Jer 11,19;
Mt 23; 26,3-4; 11,27; Lk 22,70; Mt 5,11; 26,67-68; 27,12-13; 2 Tim 3,12.
ERSTE Lesung |
Weish 2, 1a.12-22 |
Zu
einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen
Lesung
aus dem Buch der Weisheit
1aDie
Frevler tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen:
12Lasst
uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg.
Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an
unserer Erziehung.
13Er
rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und nennt sich einen Knecht des
Herrn.
14Er
ist unserer Gesinnung ein lebendiger Vorwurf, schon sein Anblick ist uns
lästig;
15denn
er führt ein Leben, das dem der andern nicht gleicht, und seine Wege sind
grundverschieden.
16Als
falsche Münze gelten wir ihm; von unseren Wegen hält er sich fern wie von Unrat.
Das Ende der Gerechten preist er glücklich und prahlt, Gott sei sein
Vater.
17Wir
wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm
ausgeht.
18Ist
der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt
ihn der Hand seiner Gegner.
19Roh
und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennen zu lernen,
seine Geduld zu erproben.
20Zu
einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm
Hilfe gewährt.
21So
denken sie, aber sie irren sich; denn ihre Schlechtigkeit macht sie
blind.
22Sie
verstehen von Gottes Geheimnissen nichts, sie hoffen nicht auf Lohn für die
Frömmigkeit und erwarten keine Auszeichnung für untadelige
Seelen.
Antwortpsalm |
Ps 34 (33), 17-18.19-20.21 u. 23 (R: 19a) |
R Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen. - R | (GL neu 651,3) |
17 Das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen, | IV. Ton |
um ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
18 Schreien die
Gerechten, so hört sie der Herr;
er entreißt sie all ihren Ängsten. -
(R)
19 Nahe ist der Herr
den zerbrochenen Herzen,
er hilft denen auf, die zerknirscht sind.
20 Der Gerechte muss
viel leiden,
doch allem wird der Herr ihn entreißen. -
(R)
21
Er behütet all
seine Glieder,
nicht eines von ihnen wird zerbrochen.
23
Der Herr erlöst
seine Knechte;
straflos bleibt, wer zu ihm sich flüchtet.
R Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen.
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: vgl. Mt 4, 4b |
Christus,
du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir! -
R
Nicht
nur von Brot lebt der Mensch,
sondern
von jedem Wort aus Gottes Mund.
Christus,
du ewiges Wort des Vaters, Ehre sei dir!
Zum
Evangelium Wer ist dieser Jesus? Alle reden von ihm.
„Die Juden“, d. h. die religiös-politische Obrigkeit, wollen ihn töten (7,1);
er aber geht zum Fest nach Jerusalem. Das große Hindernis für den Glauben ist
die einfache Menschlichkeit Jesu: „Von dem hier wissen wir, woher er stammt“ (V.
27); er ist „nicht weit her“. Den Messias stellt man sich anders vor. So sehr
sind diese Menschen dem Vorurteil und ihrer Schriftauslegung verhaftet, dass sie
unfähig sind, in Jesus Gottes Gegenwart und Anspruch wahrzunehmen. Im Aufruf
Jesu (V. 28-29) hören wir seine Verzweiflung über diese Menschen und zugleich
das unmittelbare Bewusstsein seiner Sendung und seiner Gemeinschaft mit dem
Vater. - Joh 5,18; 1,26.46; 8,19.20.26.55; 7,44; Lk 4,28-30.
Evangelium |
Joh 7, 1-2.10.25-30 |
Sie
wollten ihn festnehmen; doch seine Stunde war noch nicht gekommen
+
Aus dem
heiligen Evangelium nach Johannes
In jener Zeit
1zog Jesus in Galiläa
umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus
waren, ihn zu töten.
2Das Laubhüttenfest der Juden
war nahe.
10Als seine Brüder zum
Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern
heimlich.
25Da sagten einige Leute aus
Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen?
26Und doch redet er in aller
Öffentlichkeit, und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt
haben, dass er der Messias ist?
27Aber von dem hier wissen
wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er
stammt.
28Während Jesus im Tempel
lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in
meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die
Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.
29Ich kenne ihn, weil ich von
ihm komme und weil er mich gesandt hat.
30Da wollten sie ihn
festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht
gekommen.
Fürbitten
Wir
beten zu Christus, der von den Menschen abgelehnt wurde:
Für
alle, die um ihres Glaubens willen verfolgt werden. - Lasset zum Herrn uns
beten: Herr, erbarme dich.
A.:
Christus, erbarme dich.
Um
Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr,
erbarme dich.
Für
unsere Kranken: um Geduld in ihren Leiden. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr,
erbarme dich.
Für
unsere Verstorbenen: um das ewige Leben. - Lasset zum Herrn uns beten: Herr,
erbarme dich.
Denn um unseres Heiles willen hast du den Tod auf dich genommen. Dir sei Lobpreis und Ehre in Ewigkeit.
A.: Amen.
Gabengebet
Wir
bitten dich, allmächtiger Gott,
das
Opfer, das wir feiern, tilge unsere Schuld,
damit
wir in Lauterkeit
den
österlichen Tagen entgegengehen,
in
denen der Ursprung dieses Opfers liegt.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen
für die Fastenzeit
Kommunionvers |
Eph 1, 7 |
Durch
das Blut Christi haben wir die Erlösung,
die
Vergebung der Sünden nach seiner reichen Gnade.
Schlussgebet
Allmächtiger
Gott,
du
hast uns von den alten
zu
den neuen Zeichen des Heils hinübergeführt.
Lass
uns die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen
und
neu werden in Heiligkeit und Gerechtigkeit.
Darum
bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Wenn
Jesus „schreit“ (meistens wird statt „schreien“ „rufen“
übersetzt), müssen wir aufhorchen. Denn er war kein Schreier. Aber wo Jesus das
Wesen seiner Existenz und Sendung aussagt, wählt der Evangelist das Wort
„schreien“; es ist ein Sagen mit dem Aufgebot aller Kräfte des Leibes und der
Seele: Joh 7,28-29; 7,37; 12,44; Mt 27,50.