Konzert-Termin


So 11. Mai 2014 18:00 Uhr (Abtei-Musik im Donautal, Chormusik, Orchester)

Abtei-Musik im Donautal: C. P. E. Bach: „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“

Barockorchester und Kammerchor der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788):
„Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ Wq 240, H 777
Text von Karl Wilhelm Rammler
UA privat 1774, öffentlich 1778, Druck 1787

Alice Fuder – Sopran
Jan van Elsacker – Tenor
Detlef Roth – Bass
Musikalische Leitung: Michael Alber und Anton Steck
Projektkoordination: Lorenz Duftschmid

Zwei Jubiläen
Im großen Jubiläumsjahr Carl Philipp Emanuel Bachs feiert das über die Grenzen Deutschlands hinaus renommierte Institut für Alte Musik der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen sein zwanzigjähriges Bestehen mit einem besonderen Projekt: Das Barockorchester des Instituts und sein Konzertmeister Anton Steck, der Kammerchor der Hochschule sowie herausragende Vokalsolisten ehren den großen Jubilar Carl Philipp Emanuel Bach mit einer Aufführung seines wegweisenden Oratoriums Auferstehung und Himmelfahrt Jesu von 1778. Das Werk steht im Spannungsfeld der vorangegangenen Passionen Johann Sebastian Bachs und der fast opernhaften Oratorien Händels sowie der später folgenden aufgeklärt-klassischen Oratorien Haydns. C.P.E. Bach gelingt in der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu die Abstraktion von handelnden Personen und die Hinwendung zu starken Emotionen, zu farbiger und mitreißender Musik und zu einer echten „Rührung des Gemüthes“.

Dieses Konzert ist zugleich dem langjährigen Vorsitzenden des Hochschulrats der Musikhochschule Trossingen, Herrn Prof. Dr. mult. Michael Ungethüm für seine vielfältigen Verdienste um die Hochschule und die Erzabtei gewidmet.

Zum Werk
Die Gattung Oratorium erfuhr im Verlauf des 18.Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum eine große Veränderung. War es für Vater Johann Sebastian Bach undenkbar, eine Passion oder ein Oratorium nicht in einer Kirche aufzuführen, stellte dies für den Sohn Carl Philipp Emanuel Bach kein Problem mehr dar. Für den aus dem Empfindsamen Stil kommenden Carl Philipp Emanuel war die „Rührung des Gemüthes“ nicht an einen äußeren Raum gebunden, der Konzertsaal konnte ebenso der Aufführungsort eines Oratoriums sein.
Für seine „Auferstehung und Himmelfahrt Jesu“ wählte der Bach-Sohn den Text des berühmten Carl Wilhelm Ramler, den man auch als „deutschen Horaz“ bezeichnete. Dabei war Bach allerdings nicht der Erste: Telemann, Graun, Krebs und Agricola hatten den Text bereits zuvor vertont. Bach reiht sich damit in eine große Tradition ein, sein Stil steht zwischen Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn, seine Musik ist farbig und mitreißend. Bach selbst hielt das Werk für sein bestes Werk. Diese Meinung wurde im Übrigen auch von Wolfgang Amadeus Mozart geteilt, der das Oratorium in Wien ab 1788 mehrfach aufführte.

Barockorchester Trossingen
Das Barockorchester der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen unter der künstlerischen Leitung von Prof. Anton Steck stellt mit seinen vielfältigen Konzertprogrammen und Opernproduktionen mit Werken des 17. und 18. Jahrhunderts eine feste Größe in der süddeutschen Musiklandschaft dar. Regelmäßig geht das Orchester auf Tournee. Es spielte schon im historischen Schlosstheater bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen, aber auch im Neuen Schloss Stuttgart, der Lindenoper Berlin, der Tübinger Stiftskirche, dem Kloster Bad Schussenried und der Universität Konstanz.
Hohe technische und musikalische Fertigkeiten vereinen die Trossinger Studierenden mit umfassendem Hintergrundwissen. Mit ihnen entwickelt Anton Steck, Professor für Barockvioline am Institut für Alte Musik Trossingen, von Grund auf eine gemeinsame Musiksprache mit ungewöhnlich präzisem und geschlossenen Klangbild: Verbunden mit Esprit und dem mitreißende Schwung, aber auch Feinsinnigkeit der Artikulation zeichnet es das Ensemble vor manchem professionellen Klangkörper aus. In den Jahren seit seiner Gründung erarbeitete sich das Barockorchester nahezu alle wichtigen Genres: Sinfonie, Concerto Grosso, Oratorium, Oper, Kantate, Ballettmusik, barocke Concerti für mehrere Instrumente sowie Solokonzerte mit Orchester. Geistliches und Weltliches wurde in allen erdenklichen Facetten musiziert und präsentierte sich einem begeisterten Publikum in der Region und weit darüber hinaus.

Kammerchor der Musikhochschule Trossingen
Der Kammerchor der Musikhochschule Trossingen als Auswahlensemble des Hochschulchors und der Gesangsklassen arbeitete in den letzten Jahrzehnten in unregelmäßiger Form projektbezogen und wurde zum Wintersemester 2010/2011 auf Initiative des damaligen Chorleitungsprofessors Manfred Schreier innerhalb der Hochschule institutionalisiert. Seit diesem Zeitpunkt probt der Chor im wöchentlichen Rhythmus und konzertiert regelmäßig Konzerte. Die besondere Ausrichtung des Kammerchors zeigt sich darin, dass Studierende der Chorleitungsklasse und der Kirchenmusikabteilung gemeinsam mit Prof. Michael Alber mit dem Ensemble arbeiten. Obgleich die pädagogische Ausrichtung des Kammerchors einen wesentlichen Aspekt darstellt, steht er doch zugleich für ein besonders hohes Maß an künstlerischer Qualität. Dokumentiert wird die hohe Qualität nicht zuletzt durch enthusiastische Kritiken. Bedeutende Stationen des Chors waren der Gewinn des Echo Klassik im Jahr 2008 für eine Kooperation mit der Gächinger Kantorei und dem Radio-Sinfonieorchester des SWR (für Sofia Gubaidulinas „Johannes-Passion und Johannes-Ostern“), Konzerte mit Bachs Johannes-Passion und Monteverdis Marienvesper, aber auch a-cappella-Literatur von Schütz bis Brahms und Reger sowie 2012 die Gestaltung der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Bundestag mit Liveübertragung im ZDF.
Die Arbeit des großen Hochschulchors bildet das breite künstlerische Fundament des Kammerchors: Unter der künstlerischen Leitung von Prof. Michael Alber, der im Jahre 2012 auf den langjährigen und prägenden Chorleitungsprofessor Manfred Schreier folgte, wurden Aufführungen von Haydns „Schöpfung“, Mendelssohn-Bartholdys „Elias“, Cherubinis „Requiem“ und chorsinfonischer Musik von Brahms und Schumann in vielen Konzerten in der Region zwischen Bodensee, Stuttgart, Ulm und Schwarzwald realisiert. Eine besondere Kooperation entwickelte sich mit dem Orchester des Theaters Ulm. Regelmäßig zu Gast ist der Hochschulchor im Kloster Alpirsbach, in der Stuttgarter Stiftskirche, im Franziskaner Konzerthaus Villingen, in den Stadtkirchen Balingen und Tuttlingen, in der Christkönig-Kirche in Gottmadingen, in den Oberndorfer und Trossinger Kirchen sowie vielen weiteren Kirchen der Region.

Konzertpate:

Eintrittskarten zu 22, 18 und 15 € erhalten Sie in der Klosterbuchhandlung, allen Reservix-Vorverkaufsstellen oder direkt online:

ReserviX-Tickets

Jeweils 5 € Ermäßigung gibt es für Schüler und Studenten bis 26 Jahre sowie Schwerbehinderte (ab GdB 60) mit Ausweis. Numerierte Plätze!


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