Schott Tagesliturgie
Donnerstag
25
Mai 2023
- Donnerstag der 7. Woche im Osterkreis
- Hl. Beda d. Ehrwürdige, Hl. Gregor VII., Hl. Maria Magdalena von Pazzi Ordensfrau (+ 1607)
- Lesejahr: A I, StB: III. Woche
Donnerstag der 7.
Osterwoche
Eröffnungsvers |
Hebr 4, 16 |
Mit Zuversicht lasst uns zum Thron der Gnade
hintreten,
damit wir Erbarmen finden und Gnade empfangen,
Hilfe zur rechten Zeit. Halleluja.
Tagesgebet
Wir bitten dich, Herr unser Gott,
der Heilige Geist erfülle uns
mit dem Reichtum seiner Gaben.
Er schenke uns eine Gesinnung, die dir
wohlgefällt,
damit wir deinem Willen immer mehr entsprechen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Zur Lesung Der römische Offizier hatte
Paulus verhaften lassen, als die jüdische Menge ihn lynchen wollte (21,33) Am
folgenden Tag veranstaltet er ein Verhör in Gegenwart der Hohenpriester und des
ganzen Hohen Rates. Im Bericht über dieses Verhör sind, historisch gesehen, so
viele Unstimmigkeiten, dass man die Aussageabsicht sicher nicht in der
Feststellung historischer Tatsachen suchen darf. Es geht dem Verfasser Lukas
vielmehr darum, das Verbindende zwischen Judentum und Christentum aufzuzeigen,
wobei er als Vertreter des Judentums freilich nur die Pharisäer gelten lässt.
Sie stehen ihrem Glaubensbekenntnis nach dem Christentum ungleich näher als die
Sadduzäer, für die es „weder eine Auferstehung noch Engel noch Geister“ gibt
(23,8); mit dem Tod ist alles aus, so dass man sich logischerweise fragen müsste, was das Gesetz des Mose ihnen
überhaupt bedeuten konnte. Die Pharisäer dagegen haben mit den Christen den
Glauben an die Auferstehung gemeinsam. Für Paulus und das Christentum ist die
Auferstehung Jesu der Grund für die eigene Hoffnung auf Auferstehung und die
zentrale Glaubensaussage überhaupt. - Apg 26,5: Phil 3,5-9; Apg 24,15; 26,6-7; 28,20; Mt 22,23; Apg 16,9; 18,9-10; 27,23-24; 19,21.
ERSTE Lesung |
Apg 22, 30; 23, 6-11 |
Du sollst auch in Rom
Zeugnis ablegen
Lesung aus der Apostelgeschichte
In
jenen Tagen
30als der römische Oberst genau wissen wollte, was die Juden
Paulus vorwarfen, ließ er ihn aus dem Gefängnis holen und befahl, die
Hohenpriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln. Und er ließ
Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen.
6Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den
Sadduzäern, der andere zu den Pharisäern gehörte, rief er vor dem Hohen Rat
aus: Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung
und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht.
7Als er das sagte, brach ein Streit zwischen den
Pharisäern und den Sadduzäern aus, und die Versammlung spaltete sich.
8Die Sadduzäer behaupten nämlich, es gebe weder eine
Auferstehung noch Engel noch Geister, die Pharisäer dagegen bekennen sich zu
all dem.
9Es erhob sich ein lautes Geschrei, und einige
Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf und verfochten ihre
Ansicht. Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen. Vielleicht
hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen.
10Als der Streit heftiger wurde, befürchtete der
Oberst, sie könnten Paulus zerreißen. Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen,
ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen.
11In der folgenden Nacht aber
trat der Herr zu Paulus und sagte: Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine
Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.
Antwortpsalm |
Ps 16 (15), 2 u. 5.7-8.9-11a (R: vgl. 1) |
R Behüte mich, Gott, denn ich vertraue auf dich. - R |
(GL neu 649,2) |
Oder: | |
R Halleluja. - R |
2 Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr; |
II. Ton |
mein ganzes Glück bist du allein.“
5
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst
mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen. - (R)
7
Ich preise den Herrn, der mich beraten
hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der
Nacht.
8
Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke
nicht. - (R)
9 Darum freut sich mein Herz und frohlockt
meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
10 Denn du gibst mich nicht der Unterwelt
preis;
du lässt deinen Frommen das Grab nicht
schauen.
11a Du zeigst mir den Pfad zum Leben. - R
Ruf vor dem Evangelium |
Vers: Joh 17, 21 |
Halleluja.
Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Alle
sollen eins sein:
Wie
du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen
auch sie in uns sein,
damit
die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Halleluja.
Zum Evangelium Jesus
schaut in die Zukunft seiner Kirche. Er betet für die Einheit all derer, die im
Lauf der Jahrhunderte an ihn glauben und sich zu ihm bekennen werden: „damit
die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“. Erst durch die Einheit im Glauben
und in der Liebe werden die Jünger vor der Welt glaubwürdige Zeugen der Liebe
Gottes und der Wahrheit Jesu Christi sein. Die zweimalige Anrede „Vater“, „gerechter
Vater“ gibt den Schlusssätzen dieses Gebetes eine feierliche
Eindringlichkeit.
- „Ich will“, sagt der heimkehrende Sohn: er will sich nicht von denen trennen,
die der Vater ihm gegeben hat und denen er seine Liebe geschenkt hat „bis zur
Vollendung“ (13,1). - Joh 10,30; 1,14; 17,5; 15,9; 12,26; 14,3; 1 Thess
4,17; Mt 25,23; Eph 1,4; 1 Petr 1,20; Joh 1,10; 1 Joh 3,1; Joh 14,21.
Evangelium |
Joh 17, 20-26 |
Sie sollen eins sein, wie
wir eins sind; sie sollen vollendet sein in der Einheit
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
In
jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:
20Heiliger
Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern
auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist
und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du
mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du
mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet
sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die
Meinen ebenso geliebt hast wie mich.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir
gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen
bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich
geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.
Fürbitten
Jesus
Christus, der uns mit den Gaben des Heiligen Geistes überreich beschenkt,
bitten wir:
Gieße allen Gläubigen den Geist der Liebe ein, der sie mit dir und
untereinander verbindet. - (Stille) Christus,
höre uns.
A.: Christus, erhöre uns.
Führe
zur Einheit zusammen, die im Glauben getrennt sind. - (Stille)
Christus, höre uns.
Schenke
allen Verlassenen und Einsamen den Trost des Heiligen Geistes. - (Stille) Christus, höre uns.
Lass
unsere Verstorbenen deine Herrlichkeit schauen. - (Stille)
Christus, höre uns.
Allmächtiger Gott, du willst, dass die Welt zur Einheit gelangt. Sende deinen Geist, damit alle Christen gemeinsam dein Erbarmen bezeugen durch Christus, unseren Herrn.
A.: Amen.
Gabengebet
Barmherziger Gott, heilige diese Gaben.
Nimm das Opfer an,
das dir im Heiligen Geist dargebracht wird,
und mache uns selbst zu einer Gabe,
die für immer dir gehört.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Präfationen von Christi Himmelfahrt
Kommunionvers |
Joh 16, 7 |
Ich sage euch die Wahrheit - spricht der Herr:
Es ist gut für euch, dass ich fortgehe;
denn wenn ich nicht fortgehe,
wird der Beistand nicht zu euch kommen.
Halleluja.
Schlussgebet
Gütiger Gott,
in dieser Feier
hast du uns Anteil an deiner Gnade gegeben.
Sie mache uns fähig, dein Wort zu verstehen,
und bereit, die Gaben deines Geistes zu
empfangen:
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
„So weit das jüdische Volk offenbarungsgläubig ist, lebt es in der
Erwartung eines messianischen Reiches, wie die Propheten es in den leuchtenden
Farben seines endgültigen Zustandes geschildert haben. Die Christen haben es
sich allzu leicht gemacht, wenn sie darauf nur die Antwort hatten, der Ersehnte
sei bereits gekommen. Das ist nur die eine Hälfte der Wahrheit, und gerade die
andere Hälfte wäre es, die uns mit den Juden verbände, die Sehnsucht nach der
Fülle der Erlösung, nach ihrem Offenbarwerden in einem neuen Himmel und einer
neuen Erde ...
In dem Maße, wie endzeitliche
Hoffnung die Christen zu prägen beginnt, werden Juden und Christen sich in
einer gemeinsamen Erwartungsdynamik verbunden wissen. Diese Verbundenheit
kommt gewiss zu tieferer Erfahrung überall dort, wo sich beide durch ihre
messianische Ausrichtung zu den Auffassungen und Praktiken einer rein
materialistisch orientierten Welt gemeinsam in Gegensatz bringen. In Bereichen,
die aus ihrem Daseinsverständnis jeden Offenbarungsanspruch ausklammern und
ihren Bürgern die gleiche Denkweise als Existenzbedingung suggerieren oder
sogar auferlegen, werden beide notwendig zu Pilgern und Fremdlingen und damit
zu Weggefährten“ (Heinrich Spaemann).