Himmelsglanz und Höllenangst - Einblicke ins Mittelalter mit Prof. Dr. Werner Mezger

Das Mittelalter fasziniert Menschen von heute immer noch auf eine ganz besondere Weise. Während wir einerseits abschätzig sagen "Das ist ja mittelalterlich", wenn wir auf etwas Unmodernes, Rückständiges oder Grausames verweisen wollen, bewundern wir das Mittelalter andererseits als eine Epoche grandioser Kulturleistungen. Diese Zwiespältigkeit der Wahrnehmung kommt nicht von ungefähr: Der glanzvollen Welt der Burgen und des Rittertums, der großen Kathedralen und der hochentwickelten Künste stehen die schaurigen Szenarien der Höllenängste, der Hexenprozesse und der Pestepidemien gegenüber. Eben diese zwei Gesichter des Mittelalters, die einander auf den ersten Blick zu widersprechen scheinen und die doch untrennbar zusammengehören, wecken unser heutiges Interesse und beflügeln unsere Phantasien.
Der Vortrag, der keineswegs alle Aspekte einer Epoche behandeln kann, die rund tausend Jahre gedauert hat, gibt an ausgewählten Beispielen Einblicke in das Leben und Denken der mittelalterlichen Menschen. Er wird die Frage beantworten, warum das Mittelalter sich selbst diesen Namen gab, wird die enorme Bedeutung und prägende Wirkung des christlichen Glaubens für die damalige Zeit verdeutlichen und Zugänge zu deren Bilderwelten und Weltbildern öffnen, von denen vieles noch bis heute nachwirkt.
Werner Mezger, bekannt durch zahlreiche Buchveröffentlichungen, Rundfunk- und Fernsehsendungen, ist Professor für Europäische Ethnologie an der Universität Freiburg und Direktor des Freiburger Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa (IVDE).

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